Die Big Five an einem Tag
Auf einer Safari in Südafrika Löwe, Leopard, Elefant, Büffel und Nashorn aus nächster Nähe beobachten
Es ist heiß im Timbavati Game Reserve. 37 Grad, aber durch die Trockenheit wirklich angenehm. Auf staubigen Wegen fahren wir durch die Savanne in Richtung der Kambaku River Sands Lodge. Es ist bereits Nachmittag. Was uns noch bevorstehen würde, konnten wir zu diesem Zeitpunkt noch nicht ahnen.
Wir werden mit einem kalten Prosecco empfangen und erfahren den weiteren Ablauf. Den Abend-Game-Drive (Pirschfahrt) wollen wir auf keinen Fall verpassen. Ich kann es kaum erwarten, im afrikanischen Sonnenuntergang, der immer wieder diese ganz ergriffene Stimmung in mir auslöst, auf Pirschfahrt zu gehen. Durchatmen. Erst einmal ankommen.
Euphorie ab der ersten Sekunde
Mein Chalet ist traumhaft schön! Riesige Fensterfronten mit freiem Blick in die Natur. Da es keinen Zaun gibt, können die Tiere bis an die Fenster rankommen. Ich lasse mich in das riesige Bett fallen, schaue in das hübsch drapierte Moskitonetz über mir und denke für eine Sekunde, ich bin im Himmel. Nicht einschlafen! Ich springe auf, denn ich möchte das Bad sehen. Hinter der Tür verbirgt sich eine riesige „Wellnesslandschaft“. Zwei Duschen – eine innen, eine außen. Die freistehende Badewanne und die Buschlandschaft werden nur durch eine große Fensterscheibe getrennt. Selbst die abgetrennte Toilette bietet mit ihrem bodentiefen Fenster Savannenblick.
Gefühlschaos im Busch – wie in einer anderen Welt
Schnell in die Safariklamotten. Wir treffen uns im gemütlichen Haupthaus und Restaurant der Lodge. Bei Tee und Rusks lernen wir unsere zwei Guides für den Game Drive kennen und klettern auch schon auf den offenen Geländewagen. Ganz hinten habe ich den Überblick. Wir schwingen uns allmählich mit den Bodenwellen ein und schon nach kurzer Zeit – die ersten Elefanten, erst Mutter und Kind, dann der Rest der Herde. So soll es weitergehen. Kudus, Zebras, Giraffen, Impalas, Warzenschweine, die buntesten Vögel, hier ein Hase, da ein Geier.
Diese Vielzahl wildlebender Tiere in ihrem natürlichen Lebensraum – unglaublich!
Gerade bin ich noch überwältigt und ein bisschen ängstlich, dann beeindruckt und absolut berührt. Schnell gewöhne ich mich an das wilde Treiben und den wunderschönen Anblick des Busches und lasse mich fallen. In einem ausgetrockneten Flusslauf entdecken wir zwölf Löwen. Eine Weile beobachten wir absolut fasziniert ihr müdes Treiben. Ein Löwe kämpft mit einer angriffslustigen Fliege. Ansonsten schläfrige Stille. Nur ein paar Vogelgesänge. Hinter uns raschelt es. Huch, wo kommen denn die Elefanten auf einmal her?
Eine Löwenfamilie beim Abendritual
Die Sonne geht unter und wir entscheiden uns zufrieden für den verdienten Sundowner. An einem sicheren Wasserloch genießen wir einen kühlen Gin Tonic, aber eigentlich möchten wir weiter. Wie aufregend! Der Guide berichtet, dass ein Rudel Löwen vor Kurzem ein Flusspferd gerissen hat. Wir fahren hin und können es direkt riechen. Etwas unangenehm ist es schon, aber es scheint zu schmecken. Es ist bereits dunkel, die Löwen lassen sich von unserer Lampe aber nicht stören. Gieriges Schmatzen, knackende Knochen, ab und zu ein gefräßiges Knurren.
Und was ist das? Eine Löwenmama und ihre zwei Babys! Wahnsinn! Selbst die Guides sehen sie zum ersten Mal! Wir sind eben mitten in der ungeschliffenen und wunderschönen Wildnis. Wären Löwen nicht nachtaktiv, könnte man meinen, hier bringt eine Mama ihre Babys pünktlich 19 Uhr ins Bett! Niedlich tapsen die drei in die Dunkelheit.
Mit einem Lächeln auf den Lippen fahren wir durch den warmen Wind der Savanne und freuen uns auf einen lauschigen Dinnerabend.
Vom Festfressen zum Festessen
Freudig werden wir mit einem Cherry begrüßt und erfahren, dass wir zum Abendessen an unseren Chalets abgeholt werden. Da es bereits dunkel ist, dürfen wir uns nicht ohne Guide auf dem Gelände der Lodge bewegen, denn wir befinden uns ja mitten in der Wildnis. Wow! Besonders aufmerksam gehe ich in Begleitung zu meinem Chalet. Kurz frisch gemacht, da klopft es auch schon.
Es ist angerichtet
n der Boma – einem traditionellen, runden Treffpunkt zum Essen – steht eine liebevoll gedeckte, lange Tafel, nur Kerzenschein, kein elektrisches Licht, in der Mitte eine Feuerstelle mit drei Töpfen, eine Bar mit allerlei duftenden Kräutern und frischen Früchten, eine separate Grillstelle mit Fleisch. Nachdem wir uns bedächtig und mit unserem opulenten Gin Tonic in der Hand gesetzt haben, hören wir die Gesänge der freudestrahlenden Angestellten, die in den kommenden Minuten für uns singend um das Feuer tanzen. Wir wippen mit und fühlen uns absolut willkommen. Es gibt südafrikanische Klassiker: Mielie Pap (Maisbrei wie Polenta), Bobotie (exotisch gewürzter Hackfleischauflauf), gegrilltes Gemüse, Kudu-Fleisch und Malva-Pudding (ein feuchter Rührkuchen mit Aprikosenmarmelade). Es könnte nicht besser schmecken. Der Abend ist ausgelassen und der Gin Tonic fließt. Wir sitzen noch eine Weile, ehe wir zur Hütte begleitet werden.
Löwengebrüll im Himmelbett
Ich überlege gerade noch, wo ich in diesem drei Meter breiten Bett liegen möchte. Kaum habe ich meine Augen zugemacht, höre ich ein Brüllen. Irgendwo da draußen. Ein Löwe. Lautstark ruft er nach seinen Frauen, denn er hat Hunger. Bei den Löwen jagen die Weibchen und die haben ihn wohl seit ein paar Tagen hängenlassen. In meiner Hütte bin ich sicher und schlafe schließlich ein, denn …
Die Big Five vor dem Frühstück
5 Uhr morgens. Es klopft. Wake-up call für den Game Drive zum Sonnenaufgang. Welchen Tieren wir wohl heute begegnen. Die Sonne geht auf und nach einem schnellen Tee fahren wir los. Heute ist es etwas kühler und wir vergraben uns noch ein paar Minuten in unseren Kapuzen. Doch da stehen auch schon zwei Nashörner auf dem sandigen Weg – Mutter und Kind. Ein paar Kurven weiter eine Herde Büffel. Es läuft wieder wie am Schnürchen. Das Flusspferd ist auch schon (oder noch) wach und hat sich aus seinem modrig-grünen Wasserloch herausgetraut.
Oh! Und damit fehlt ja nur noch der Leopard zu den Big Five! Wirklich? Das Rauschen und die Stimmen aus den Walkie Talkies der Guides verraten, dass heute Morgen tatsächlich auch einer gesichtet wurde. Wir fahren hin. Da ist er! Hoch oben im Baum, mit einem Stück seiner Beute. Majestätisch schaut er auf uns herunter.
Das darf nicht wahr sein!
Alle Big Five in weniger als einem Tag - ein absolutes Glück
Kann es besser laufen?! Naja, da wäre dann noch die dampfende Außendusche mit Blick in die Savanne und der duftende, frische Kaffee und das absolut leckere, frisch zubereitete Frühstück, die diesen Morgen zu einem absolut perfekten Morgen machen. Ikusasa eliphelele!
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