Wadi Rum – Eine Marslandschaft ohne Schwerelosigkeit

Wer sich gerne in surreale Welten träumt, findet im Wadi Rum ein Reiseziel, wie es die Kinoleinwand nicht besser abbilden könnte. Das als “Tal des Mondes” bekannte Wüstental lässt seine Besucher kurz daran zweifeln, ob sie sich tatsächlich noch auf der Erde befinden. Das ist nur ein Grund, warum Wadi Rum eines der beliebtesten Ziele in Jordanien ist. Ein weiterer ist die geografische Nähe zu Petra, die Ikone des Orients.  

Ein Wadi ist eigentlich ein ausgetrocknetes Flusstal. Doch im Fall von Wadi Rum hat sich daraus ein ganzes Universum aus Felsen und Weite entfaltet. Es handelt sich um ein Wüstental im Süden Jordanien, dessen Sandstein und Granitformationen über Jahrmillionen geformt wurden. Spektakulär wird das Wadi dank der roten Färbung, der immer noch gelebten und authentischen Beduinenkultur und der ganz besonderen Lichtstimmung, die Fotografen die Kamera zücken lässt.  

Wadi Rum war über Jahrtausende hinweg Heimat verschiedener Nomadenvölker – vor allem der Zalabieh-Beduinen, die heute noch dort leben. Archäologische Spuren wie Felszeichnungen, Inschriften und Petroglyphen zeugen von vergangenen Besiedlungen und Karawanenwegen. In der Neuzeit wurde Wadi Rum weltbekannt durch T. E. Lawrence („Lawrence von Arabien“), der hier während des Arabischen Aufstands 1917/18 unterwegs war. Das Leben der Beduinen gleicht heute einem Brückenschlag von alten Traditionen zu modernen Verhaltensweisen. Gastfreundschaft und Gemeinschaft spielen dabei seit jeher eine zentrale Rolle – sowohl im Umgang miteinander als auch mit Besuchern aus aller Welt.  

Wenn es Sie nach einigen Tagen in der Abgeschiedenheit wieder unter Menschen zieht, geht Ihre Reise weiter in das ca. 110 Kilometer entfernte Petra. Über viele Städte der Welt sagt man, dass sie sehenswert sind. Petra hat dafür sogar einen Titel erhalten: 2007 wurde der Ort zu einen der neuen sieben Weltwunder ernannt. 

Ganze Fassaden und Tempel wurden direkt aus dem Felsen herausgearbeitet. Und das ohne Werkzeug, wie wir es heute kennen. Die heute unbewohnte Stadt ist ein Schatz für Archäologen und hat eine ganz eigene Magie. Versteckt zwischen engen Schluchten ist ein Spaziergang durch Petra fast so, als würde man einen völlig neuen Planeten entdecken.