fleißige Kinder bei den Schularbeiten
Panorama zwischen Dogla und Dingboche
Ausblick vom Kala Pattar auf das Trio Nuptse, Everest und Lhotse
Blick auf die Ama Dablam (6812 m) auf dem Weg von Dingboche nach Tengboche

Reisebericht

Nepal – Dem Himmel ein Stück näher

Jürgen Imker, 01.01.2012

21 Tage „Vom Gokyo Ri zum Kala Pattar“ vom 08.11. – 29.11.11

„Wer einmal die Faszination Nepals erlebt hat, der möchte sich noch ein weiteres Mal verzaubern lassen“ …

Unsere Trekking-Tour rund um Annapurna 2009 hat uns inspiriert, nach Nepal zurück zukehren und in diesem Jahr die Everest-Region unter die Bergschuhe zu nehmen.

Nepal – flächenmäßig nicht mal halb so groß wie die Bundesrepublik, Heimat von über 28 Millionen Nepalesen, ist ein faszinierender Raum voller Formen und Artenreichtum, landschaftlicher Vielfalt und Schönheit, aber auch ökologischer und sozialer Probleme.

Am Nachmittag des 09. November arbeitet sich unser Kleinbus hupend durch das Chaos auf den Straßen von Kathmandu. Der „Kulturschock“ bleibt auch bei diesem zweiten Besuch nicht aus, zu gravierend ist der Unterschied.

Hunde wühlen neben heiligen Kühen in Müllhaufen, andere Hunde liegen schlafend umher, Staub, Abgase und offene Feuer (hier wird alles verbrannt) hüllen die Stadt in eine Dunstglocke, die Atmung ist erschwert, das wilde Durcheinander von hupenden Autos und Motorrädern, Fahrädern, Rikschas und umherlaufenden Menschen, Hunden und Kühen in den viel zu engen Straßen, daneben die zahleichen kleinen Geschäfte mit ihrem verstaubten Angebot aus bunten Strickmützen, Pashima-Schals, Kaschmir-Pullovern, Rucksäcken, imitierter Trekkingkleidung und den geduldig auf Absatz wartenden Verkäufern. Die zu Nepal gehörende Melodie „Om mani padme hum“ aus einem Musikgeschäft kann sich nicht gegen den Lärm behaupten und dringt nur mühsam an mein Ohr. Ein kleiner Tisch mit Hühnern, Fleischstücken und einem Ziegenkopf steht vor einem Fleischgeschäft, daneben meckert eine an einen Pfahl angebundene noch lebendige Ziege, Gemüsehändlerinnen sitzen inmitten von Möhren, Blumenkohl, Spinat, Ingwer, Knoblauch, Zwiebeln und Kartoffeln, Schuhputzer bieten ihre Dienste an, mit schweren Körben voller Orangen, Äpfel und Bananen behangene Fahrräder werden mitten durch das Gewühl geschoben.

Hallo Nepal – du kleines, fernes Land, 8000 km von hier entfernt, mit deinem für uns Europäer befremdlichen chaotischen Straßengewühl und trotzdem Ruhe und Gelassenheit ausstrahlend, staubig und trotzdem bunt, befremdliche und doch so faszinierend wirkende Welt – hier sind wir und wollen soviel wie möglich von dir sehen und erfahren!

Wir – das sind 13 Bergfreunde, fit und voller Vorfreude auf die 16 Tage dauernde Tour „Vom Gokyo Ri zum Kala Pattar“.

Wir sind alle im mittleren, also besten Trekkingalter. Einzige Ausnahme ist Sandra, gerade erst geheiratet, also in den Flitterwochen, aber nicht mit ihrem Mann sondern mit uns. Sie ist bei Diamir verantwortlich für Nepal, will die Tour kennen lernen und uns bei der Gelegenheit gleich betreuen. An ihrer Seite stehen als englischsprachige Guides Nima und zweimal Kharma.

Unsere Gruppe, das sind Elke & Martin, Sigrid & Rolf und Joachim aus Schwaben, Martina aus München, Frank, Bernd, Sandra, Martina & Bernd aus Sachsen und wir Brandenburger.

Bei Dhal Bat, dem Nationalgericht Nepals und Everest-Bier hegt wahrscheinlich jeder von uns den Wunsch durchzuhalten, auch in den großen Höhen gesund zu bleiben, den Wunsch nach schönem Wetter und nach vielen Eindrücken und Erlebnissen.

Die erste Hürde ist der Flug nach Lukla. Dorthin gelangt man nur bei guter Sicht und die gab es in den letzten zwei Wochen selten, so dass viele Trekker nicht zum Ausgangspunkt ihrer Tour kamen oder in Lukla festsaßen. Die Meldung ging sogar durch unsere Märkische Zeitung, es muss ein ziemliches Chaos gewesen sein. Sandra offerierte auch uns ihren Plan B, aber Kathmandu hatte uns im Sonnenschein empfangen und sollte uns am nächsten Morgen auch bei guter Sicht gen Osten entlassen.

Gedenkgrab am Mt. Everest