Abstieg Kang-La-Pass
Kangla Phedi
Chulu Far East - Weg zum Hochlager
Chulu Far East

Reisebericht

Nepal – Trekking im Naar Phu und Expedition zum Chulu Far East

Marianne Nimsch, 02.12.2015

Im Herbst hatte ich die Möglichkeit, als DIAMIR-Expeditionsleitung einmal mehr ins wunderbare Nepal zu reisen. Für mich eine tolle Sache, hatte ich doch schon im Herbst 2011 volle drei Monate die Gästebetreuung für DIAMIR in Kathmandu übernommen und mich in das Land verliebt…

Die Begrüßung am Flughafen war dementsprechend herzlich und die gute Seele des Kathmandu View Hotels, Pema, freute sich ebenso sehr wie ich! Die Ankunft am Tribhuvan Airport war genauso wie damals: Viele Nepalis warten in der Vorhalle mit Schildern auf ihre Gäste und draußen herrscht quirlige Betriebsamkeit. Immerhin war seit dem großen Erdbeben vom April 2015 ja gerade einmal ein halbes Jahr vergangen… Bei der Fahrt durch die Stadt merkte man bereits, dass das Leben hier weiter gegangen war; einige kaputte Häuser waren noch zu sehen, aber alles in allem wirkte Kathmandu sehr aufgeräumt. Nur die Folgen des leidigen Ölstreiks mit Indien machten sich bemerkbar: viele Radfahrer und nur wenige Autos auf den Straßen.

Nach einem Briefing mit unserem Sherpa Chhiri gab es bei einem gemütlichen Willkommensessen leckere Momos, frisch von Pema zubereitet. So eingestimmt konnten wir am nächsten Tag in aller Frühe nach Nagdi fahren, wo die klassische Annapurna-Runde startet.

Am Anfang der Trekkingtour blieben wir auf der üblichen Route, bogen dann aber bei Koto in das nördliche Nachbartal ab. Hier im Naar Phu ticken die Uhren noch anders, wenige Touristen sind unterwegs und gerade in den Dörfern Meta und Naar glaubt man, mitten im Mittelalter gelandet zu sein. Da wir ja noch höher hinaus wollten, mussten wir uns ordentlich akklimatisieren, weswegen uns die Strecke weiter nach Westen über den Kang-La-Pass führte. Der ist immerhin schon 5320 m hoch und dank der kräftigen Schneefälle der letzten Tage durchaus nicht uninteressant…! Auf dem Weg nach unten, nach Ngawal, eröffnete sich plötzlich der Blick auf das Annapurna-Massiv – ein absoluter Kracher! Das machte Lust auf noch mehr Berg…

Das war ja auch unser Hauptziel, der 6059 m hohe Chulu Far East! Die Etappe von Ngawal (nur 3800 m) ins Basislager des Chulu (4870 m) war doch ziemlich weit und kostete einigermaßen Kräfte. Am nächsten Morgen steckten wir die Nasen aus dem Zelt und siehe da, Neuschnee! Auf dem Weg zum Hochlager (5340 m) war das noch unproblematisch und ließ sich ganz gut laufen, doch am nächsten Tag, dem Gipfeltag, würde sich der frische Schnee noch als fatal erweisen… Die Gruppe startete also in aller Frühe, stieg auf zu der Rinne, die den Chulu Far East vom Chulu East trennt, und erreichte den Rücken, der zum Gipfel führt. Doch 300 m unterhalb mussten wir leider umdrehen: Der Schnee hatte sich noch nicht gesetzt und alle waren sich einig, dass Schneebretter hätten abgehen können. Lieber nicht! Und so erreichten alle, zwar ohne Gipfel, aber doch gesund und munter das Hochlager.

Der Abstieg war dann schnell gemacht. Auf der Annapurna-Runde waren nur wenige Wanderer unterwegs, ein Effekt des Erdbebens, dass Touristen leider ausbleiben. Eigentlich schade, denn auf unserer Tour hatte es nur wenige Schäden gegeben, die auch schon wieder beseitigt waren. Immerhin hatten wir das Tal damit für uns!

Mit Jeeps und Kleinbussen fuhren wir schließlich zurück nach Kathmandu, wo wir es uns noch einmal so richtig gut gehen ließen. Mit Shopping im quirligen Thamel, nepalesischem Essen und Everest Lager ging eine tolle Reise zu Ende!

Eure Marianne Nimsch

Blick zum Annapurna II und Gangapurna
Blick vom Basislager zum Chulu Far East
Ortschaft Ngawal
Blick nach Humde
Annapurna II
Träger mit Chulu Far East
Aufstieg zum Kang-La-Pass
Blick auf Meta
Ortschaft Naar
Mulis auf der Annapurna Runde
Kloster Thrangu in Naar Phedi
Ort Naar und Berg Kangguru Himal
Basislager Chulu Far East
Hochlager Chulu Far East