Kolonial anmutende Häuserfassaden in Cartagena an der Karibikküste
Guatape östlich von Medellin
Indigener Schmuck als Souvenir
Blick auf Bogota

Reisebericht

Kolumbien – das einzige Risiko ist, dass du bleiben möchtest!

Marc Sturm, 04.02.2015

Eindrücke eines Kolumbien-„Wiederholungstäters“

Meine Affinität zu Südamerika rührt bereits aus der einen oder anderen Reise aus meiner Kindheit her. Mit Kolumbien beschäftigte ich mich schon ein paar Jahre und mich wunderte dabei immer, dass sich die Berichte von Reisenden so gar nicht mit dem deckten, was man sonst so von den allgemeinen Medien vermittelt bekam.

Also entschloss ich mich, mir selbst davon ein Bild zu machen und plante für 2012 meine ersten vier Wochen in Kolumbien …

Heute, zwei Jahre später, schaue ich bereits auf drei Reisen mit guten fünf Monaten Aufenthalt in diesem traumhaften Land zurück und ich kann nur sagen, es wird nicht mein letzter gewesen sein! Kolumbien ist nicht nur wirklich riesig, sondern mit seinen völlig unterschiedlichen Regionen, welche sämtliche Klima- und Vegetationszonen der Erde und somit auch die verschiedenste Flora und Fauna beherbergen, auch noch unheimlich vielseitig. Sowie seine Bevölkerung, welche sich auf völlig individuelle Art und Weise an die jeweiligen Gegebenheiten ihrer Region angepasst haben und somit nicht unerheblich zu dem Facettenreichtum dieses Landes beitragen. Zumal Kolumbien mit seinen rückblickend mehr als 3000 Jahren Menschheitsgeschichte auch kulturell und historisch keinem anderen Land nachzustehen braucht.

Ganz besonders fasziniert mich jedoch der heute noch vorzufindende ursprüngliche Charme von Land und Leuten, der trotz des immer mehr wachsenden internationalen Tourismus noch nicht den großangelegten Hotelanlagen oder sonstigem kapitalorientiertem Kommerz weichen musste und die Fischer mit ihren Booten noch heute früh am Morgen den Hafen verlassen, um Fische zu fangen und nicht erst zum Nachmittag, um stressgeplagte „Akkord-Entspanner“ aus Übersee von einem Touri-Spot zum Nächsten zu kutschieren…
Obwohl mir die Kolumbianer selbst als ein sehr reisefreudiges Volk vorkamen, ist Massentourismus dortzulande kaum vorzufinden. Auch wenn man mancherorts eine gut vorbereitete touristische Infrastruktur vorfindet, stellt man oft fest, weit und breit einer der einzigen Fremden zu sein. Die unübertroffene Herzlichkeit und fast schon familiäre Gastfreundschaft der Menschen vor Ort lässt einen das allerdings nie zu spüren bekommen. Selbst in Großstädten wie Bogota oder Medellín heißt man Jedermann herzlich willkommen, was sich auch ganz deutlich in ihrer Hilfsbereitschaft, auch wenn man dem Spanisch nicht wirklich mächtig ist und eben noch ein dritter oder vierter herbei geholt werden muss, wiederspiegelt und im Allgemeinen lässt der Kolumbianer nur einen Rückschluss auf sich zu: er ist nämlich immer darauf bedacht einem mehr zurückzugeben! Und das ist sehr häufig mehr, als wir üblicherweise erwarten würden. Meine Freundin versucht dies oft mit folgenden Worten zu vermitteln: „In Kolumbien gewinnt man jedes Mal den Glauben an das Gute im Menschen zurück, nachdem man ihn hier in Europa binnen kurzer Zeit wieder verloren hat!“, aber im Allgemeinen lassen sich all die mannigfaltigen Impressionen nur sehr schwer in Worte fassen oder es ist schlichtweg auch einfach gar nicht möglich.

Es ist zwar noch lange nicht jedes Land, aber zumindest jeden Kontinent der Erde kann ich bis heute zu meinem Erfahrungsschatz zählen und zu Kolumbien kann ich abschließend nur sagen: „Ich persönlich habe noch kein authentischeres Land erlebt und wer mich fragt, wo’s am schönsten war, sag ich: KOLUMBIEN!“.

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Begegnungen in Kolumbien