Die Aprikosenblüte gehört zu den schönsten Jahreszeiten im Karakorum.
Wenn man etwas Glück hat, wird man Zeuge einer farbenfrohen Hochzeit.
Die Hauptmoschee des verschlafenen Ortes Bahawalpur.
Taxila war einstmals eine Art buddhistisches Rom mit Klöstern, Universitäten und regem Handel.

Reisebericht

Pakistan – Ein Land wie kein anderes

Dr. Kristina Friedrichs, 04.05.2015

Wenn man in Europa etwas über Pakistan hört, dann eigentlich immer nur während der Nachrichten und mit keinem guten Inhalt. Eigentlich schade, hat das Land doch unglaublich viel zu bieten: Einerseits Geschichte von ältesten Kulturen der Bronzezeit über den Feldzug Alexanders des Großen, über Buddhismus und Hinduismus bis hin zur Zeit des großartigen Mogulreiches; andererseits die phantastischen Berge von Hindukusch, Karakorum und Himalaya mit ihren schneebedeckten Kuppen und schroffen Gipfeln.

Und so reisten wir ungeachtet des schlechten Rufes in den Medien im April 2014 nach Pakistan. Die Hauptstadt Islamabad empfing uns mit ihren breiten Avenues und der gigantischen modernen Faisalmoschee, Rawalpindi hingegen zog uns mit seinem quirligen Bazarleben in den Bann. Und schon eins stand am ersten Tag fest: Pakistan ist bildgewaltig! Ob die runzeligen Bartträger oder künstlerisch gestalteten LKWs, die Kamera sollte die kommenden drei Wochen keine Pause bekommen.

Von Islamabad führte uns der Weg entlang der ehemaligen Seidenstraße hinauf nach Norden, tief in die Gebirge von Gilgit-Baltistan hinein, wo wir zu Füßen des majestätischen Nanga Parbat entspannte Tage in Holzbungalows verbrachten. Noch beeindruckender war allerdings der Blick aus dem Hotelfenster in Karimabad! Bei Regen angekommen, ahnte man gar nicht, welche Bergwelt sich wohl hinter den Wolken verstecken würde, doch am nächsten Morgen hatten diese sich verzogen und gaben den Blick auf vier (!) Siebentausender frei. Für das Frühstück interessierte sich plötzlich keiner mehr, während die Auslöser der Kameras nur so klickten…

Ähnliches löste auch das Herz Pakistans, Lahore, bei uns aus. Der wunderbare Spiegelpalast des alten Forts und die elegante Badshahi-Moschee ließen die Größe der einstigen Mogul-Kaiser deutlich spüren. Und dass Pakistan bis heute ein großes Land ist, vor allem ein stolzes Land, erlebten wir bei der schrägen Border Closing Ceremony, wenn also am Abend die Grenze zwischen Pakistan und dem Rivalen Indien geschlossen wird und in einer absonderlichen Choreographie die stattlichsten Grenzbeamten sich ein testosterongeladenes Stelldichein liefern.

Nach der eigentlichen Reise verlängerte ich die Tour noch um eine Woche in den Süden der Region Punjab, mit ihren Wüstenfestungen und den Sufi-Schreinen – und war immer wieder und immer auf‘s Neue von der eigentlichen Hauptattraktion des Landes beeindruckt. Entgegen jeder Reiseführerbeschreibung sind mein persönliches Highlight die Menschen des Landes! Großherzig, neugierig und gastfreundlich. So wurden wir spontan auf einen Junggesellenabschied eingeladen und durften bei der anschließenden Hochzeit mitfeiern, ich bekam im Bazar Brot geschenkt, weil man sich einfach freute, dass jemand von „draußen“ da ist und fand in diesen drei kurzen Wochen viele liebe Freunde.

Pakistan ist eigentlich mehr als nur eine Reise wert…

Der Karakorum Highway führt das das wilde Kohistan.
Während im Nagarland die Kirschbäume blühen, hüllt sich der Spantik in ewiges Eis.
Das Derawar-Fort liegt im Herzen der Cholistan-Wüste, nahe der indischen Grenze.
Fantastische Wolkenstimmung im Hunza-Tal.
Die Grenzsoldaten an der Wagah-Border schauen zwar grimmig drein, lassen sich aber mit Begeisterung fotografieren.
Die Badshahi-Moschee in Lahore gehört zu den schönsten Bauten der Mogul-Ära.
Das Industal bei Chilas wirkt ein wenig wie eine Mondlandschaft.
Die Frau des Mogulkaisers Jehangir wünschte sich die Sterne vom Himmel. Im Spiegelsaal des Lahore Fort erfüllte er ihr diesen Wunsch.
Hinten links der Diran - der Berg im Vordergrund hat keinen Namen, ist ja "nur" ein 6000er...!
Die Sicherheitsbestimmungen weichen geringfügig von denen in Europa ab.
Plötzlich reißen die Wolken auf und der stolze Gipfel des Nanga Parbat kommt zum Vorschein.
Ein besonderes Highlight sind die prächtig ausstaffierten Busse und LKWs in Pakistan.
Begeisterte Balgerei.
Mit dem Jeep geht es einigermaßen abenteuerlich hinauf ins Dorf Tato.
Das Baltit-Fort war einstmals der Sitz des Mir von Hunza.
Die Badshahi Moschee in Lahore.
Cricket ist auch in Pakistan Nationalsport Nummer 1 und wird überall gespielt.