V&A Waterfront, Kapstadt
V&A Waterfront in Kapstadt
Am Kap der Guten Hoffnung
Storms River

Reisebericht

Mit dem Baby ans Kap…? Ja, unbedingt! Eine Familienreise entlang der Garden-Route

Nadine Ehrlich, 05.09.2018

Für mich war die Garden-Route immer ein klassisches Ziel für Paare. Die perfekte Destination, um zu zweit mit dem Mietwagen erkundet zu werden. Oder auch als Honeymoon, wegen der tollen afrikanischen Sonnenuntergänge natürlich bestens geeignet.

Die Südküste Südafrikas verbindet zum einen die wahnsinnig spannende Metropole Kapstadt mit ihrem atemberaubenden Hinterland, den Winelands, und wird dem Kulinariker, Golfer sowie Aktiven gleichermaßen gerecht. Wo sonst kann man durch traumhafte Nationalparks mit riesigen Hängebrücken streifen, Golfplätze in enorm hoher Dichte und mit spektakulären Ausblicken bespielen und sich ganz nebenbei durch leckere Weine und saftige Steaks von Weltenruhm probieren?

Seit einiger Zeit waren wir nun schon zu dritt und der Traum Südafrika war immer noch da. Warum sollten wir uns nicht zu dritt auf die Reise machen? Für die Kap-Region Südafrikas sprach die sehr gute Infrastruktur sowie die Vielzahl hübscher rustikaler Lodges, die exquisiten Boutiquehotels sowie die Selbstversorgungshütten, die an der Küste entlang angesiedelt sind. Darüber hinaus säumen Unmengen kleiner und großer Highlights den Weg von Kapstadt nach Port Elizabeth links und rechts der N1. Dass es an der Garden-Route malariafrei ist, nahezu die gleiche Zeitzone herrscht und es in jedem Supermarkt Pampers zu kaufen gibt, bestärkte natürlich unsere Entscheidung. Und so starteten wir Anfang Dezember 2016 mit unserem sechs Monate alten Sohn in Richtung Kapstadt.

Franz verschlief den ganzen Flug und erwachte erst am nächsten Morgen als wir schon im Landeanflug auf Kapstadt waren. Hier erkundeten wir die Waterfront, den Strand von Muizenberg mit den bunten Umkleidehüttchen, Boulders Beach mit seinen Brillenpinguinen und natürlich das Kap der Guten Hoffnung. Es blieb aber auch Zeit für einen südafrikanischen Braai-Abend mit Freunden und einen herrlich vertrödelten Tag auf der Sonnenterasse unseres Hotels. Denn das war uns von Anfang an klar, egal welches Ziel wir bereisen, Tempo raus und Zeit zum Kuscheln und Verbummeln einplanen. Entschleunigung hieß also das Zauberwort der Reise.

Und in diesem Sinne ging es in gemächlichem Tempo weiter nach Paarl, in den wundervollen Winelands gelegen, wo wir die Spice-Route besuchten und uns durch allerlei regionale Leckereien probierten. Dann führte uns die Reise nach Knysna und Wilderness. Während eines Strandspaziergangs konnten wir hier Delfine beobachten. Der nächste Höhepunkt war der traumhaft grüne und von Farnen bewachsene Tsitsikamma-Nationalpark, den wir mit schlafendem Baby in Bauchtrage durchwanderten. Als Kontrast zur doch sehr grünen Küste haben wir kurz vor Ende unseres Urlaubs noch die Kleine Karoo-Wüste gestreift und einen Ausflug zu den Erdmännchen im Buffels Drift Game Reserve unternommen. Die erste Pirschfahrt war gleich ein voller Erfolg: Giraffen im schönen Abendlicht und zwei Nashörner. Auch bei der Erdmännchenkolonie am nächsten Morgen hatten wir Glück und konnten die putzigen Gesellen beim morgendlichen Stretching beobachten. Unser Kind war den ganzen Urlaub hindurch, genau wie wir, tiefenentspannt und in jeder Unterkunft die wir besuchten, war das Personal ganz hingerissen. Bei jeder Ankunft wanderte er für gewöhnlich eine halbe Stunde von Arm zu Arm aller Hotelangestellten. Jedes Mal Zeit für uns den Willkommensdrink zu genießen.

Als nach 16 Tagen unsere Tour zu Ende ging, stand für mich nicht nur fest, dass wir unbedingt nochmal wiederkommen müssen, sondern auch, dass wir uns kein schöneres erstes Langstreckenziel mit Baby hätten aussuchen können und Südafrika definitiv ein wahres Traumziel, nicht nur für Pärchen, sondern erst recht auch für Familien ist.

Leuchtturm am Kap
Erdmännchen-Safari
Weinland bei Paarl
Muizenberg
Erdmännchen-Safari
Storms River
Strand an der Garden-Route
Lion's Head