Reisebericht

Taiwan – Zwischen Konfuzius und Jadeberg

Claudia Anna Maria Kohlhaas, 06.01.2014

Die Pilotreise nach Taiwan ist schon seit einiger Zeit vorbei. Ein wenig verspätet folgt nun der dazugehörige Reisebericht. Es war eine abwechslungsreiche Reise mit viel Sonne und wenigen Regentagen. Eine Reise mit wetterbedingten Änderungen – aber auch einigen Gipfelerfolgen.

Der Regentag zu Beginn der Reise war schnell vergessen, da das Wetter während der gesamten Tour fast immer gut war. Doch wirklich schlimm war auch dieser nicht, galt der erste Tag doch der Kultur des Landes. Und das Palastmuseum sowie die Tschiang Kai Shek Gedächtnishalle sind auch bei schlechtem Wetter gut zu besuchen.

Am zweiten Tag musste dann einiges wegen der Taifunausläufer umgestellt werden. Die erste Wanderung führte zu einem abgelegenen Weg um den Shrmen-Stausee mit einer ersten kleinen Herausforderung, dem “Slope for Heroes“ – einem steileren Abstieg http://bit.ly/1cNiZET

Während der folgenden Tage wechselten sich Besichtigungen und leichtere Spaziergänge mit herausfordernden Wanderungen ab. Ein weiteres erstaunliches Schauspiel bot sich uns auf einer Bootstour in der Nähe Yilans, wo wir eine selten große Gruppe von Delfinen sehen konnten, die bis auf einen Meter an unser Boot herankamen. Aus unserer Sicht etwas zu hoch, schätzte die Besatzung dreihundert Tiere.

In der Tarokkoschlucht konnte sich dann erholt werden. Außer natürlich diejenigen, die freiwillig einen Abstecher in ein gesperrtes Gebiet machten und über eine Hängebrücke und zusammengebundene Bambusleitern zu einem Wasserfall steigen wollten: http://binged.it/19PrZFr ). Nach kurzer Pause am Sonne-Mond-See mit seinen kleinen Tempeln, der Pagode und vor allem einen guten Fischessen startete dann die zweitägige Tour zum höchsten Gipfel der Region, dem Jadeberg (3.952 m). Die erste Tagestour startete am späten Mittag am Eingang zum Jadeberg auf ca. 2600 Metern Höhe. Nach Auskunft unseres taiwanischen Bergführers Robert Song erreichten wir die Paiyun Lodge auf 3.402 Metern nach etwa vier Stunden (8,5 km) sehr schnell. Der Weg auf der ersten Tagesetappe steigt langsam an und ist nicht sonderlich schwierig. Am späten Nachmittag erreichten wir die Lodge, lediglich Zeit für eine kurze Pause, dann gab es ein – für eine Lodge ganz akzeptables – chinesisches Abendessen sowie einen Gaoliang (58%) mit der örtlichen Lodgebesetzung. Zeitig am Morgen war dann der Aufbruch in einer größeren Gruppe zum 2,4 km entfernten Hauptgipfel, die nicht ausschließlich aus trainierten Personen bestand. Erstaunlich, in welchem Alter gerade japanische Frauen noch auf Berge steigen. Wir überholten die Gruppe schnell und waren dann für uns allein. Die erste Stunde bis zum sogenannten Windkanal, der durch den abrupten Wechsel der Winde bekannt ist, war relativ einfach. Der Weg reicht an die ungeschützte Bergkante und die Wanderer sind dadurch starken Böen ausgesetzt. Ab dieser Stelle wird das Gelände steil, ist aber durch Stahlseile und an gefährlicheren Stellen auch durch Geländer abgesichert. Am Gipfel war zwar schönes Wetter, aber es war doch zu kalt für längeren Aufenthalt.

Einige Bilder: http://bit.ly/1d5lSCG

http://bit.ly/1cNjFKE

Der Abstieg war schnell gemeistert. Wer wollte, konnte sogar noch ein zweites Frühstück daran hängen oder schnell absteigen. Ab Mittag erreichten wir den Ausgangspunkt der Wanderung, von wo es per Auto weiter zum Aliberg ging.

Lange Wanderungen benötigen Energie – und für Freunde des chinesischen und japanischen Essens ist Taiwan ein preiswertes Paradies. In unserer Gruppe konnten wir uns zum Glück einigen, nach chinesischer Art an einem Drehtisch mit verschiedenen Gerichten für alle gemeinsam zu bestellen, sodass wir jedes Mal mindestens sechs verschiedene Gerichte mit Suppe, frischem Gemüse, zwei Fleischsorten und Meeresfrüchten hatten. Dazu kam fast immer Taiwanbier und gelegentlich Gaoliang oder beides zusammen.

Auch wenn der Wanderanteil bedeutend war, Kulturtage kamen zur Erholung dazu, wie Tempel und Museum, Pagoden und das Aboriginesdorf am Sonne-Mond-See sowie das Palastmuseum.

Blick auf Taipeh
Die Nationale Konzerthalle von Taipei
Taroko Schlucht