Aussichtsplatform Langoue
Krokodil
leckeres Obst auf dem Markt
Rind im Gras

Reisebericht

Gabun – Tierparadies zwischen Dschungel und Meer

Diana Mukle, 09.10.2015

16 Tage Naturrundreise vom 02.08. – 17.08.2015

Mbolo Ani (Seid gegrüßt)

Libreville-„Wo liegt denn das?“ wurde ich beim Einchecken gefragt. „In Gabun.“
„Und wo liegt Gabun?“ die zweite Frage. „In Zentralafrika.“ „Warum reisen Sie denn dorthin?“ – „Weil ich Afrika liebe und eine Rundreise mache.“ „Was? Ganz allein?“- „ Nein mit einer Reisegruppe.“

So begann meine erlebnisreiche, abenteuerliche und interessante Reise nach Gabun. Nach dem langen Flug war ich froh, dass ich schnell und unkompliziert von unserem Reiseleiter Rafael am Flughafen in Libreville empfangen wurde und wenig später in meinem Hotelzimmer ins Bett fallen durfte.

Am Morgen lernte ich meine beiden Mitreisenden kennen. Wir starteten zum Flughafen und flogen nach Franceville. In Moanda checkten wir ein und schon ging es in einem offenen Geländewagen auf die erste Pirsch im Lekedi Nationalpark. Nachdem wir Wasserbüffel bestaunen durften und einer Sitatunga-Antilope begegnet waren, erreichten wir die 30m hohe und 360m lange Hängebrücke, die über den Regenwald führt.

Der neue Tag brach an und wir machten uns mit dem Geländewagen auf zu den Mandrills. Eine Begegnung der besonderen Art. Wir näherten uns der Horde und plötzlich waren wir mittendrin. Viele kleine Jungtiere klammerten sich an die Bäuche ihrer Mütter. Es war ein aufregendes und spektakuläres Erlebnis diesem Treiben zuzusehen. Mister Mandrill, das Alphatier, blieb in sicherer Entfernung und lugte nur hin und wieder durch die Äste. Und dann ging es zu der Gorillainsel. Dort trafen wir Rafa, ein junges Gorillamännchen. Es schien, als kommunizierte er mit uns, ahmte uns nach. Es war sehr bewegend und beeindruckend.

Bevor wir am nächsten Tag unsere Reise nach Booué mit dem Zug durch den Regenwald fortsetzten, bestaunten wir eine Lianenbrücke, die jedes Jahr aufs Neue konstruiert wird. Eine echte Meisterarbeit. Welch ein Abenteuer den Fluss über diese Brücke zu überqueren. Von Booue´ ging es mit dem Auto weiter nach Makokou.

Die nächsten beiden Tage versprachen Abenteuer pur. Das Congou Forest Camp. Keiner wusste genau was uns erwartet und somit war die Spannung groß. Zum Camp gelangt man mit einer hölzernen Piroge. Die Fahrt war einmalig. Die Natur zeigte ihre volle Schönheit mit den verschiedensten Bäumen in allen Formen, Vögel, die aufgeschreckt davon flogen, weiße Blumen im Wasser, die sich mit ihren Wurzeln an Steine klammern. Alles so unberührt und voller Leben. Zivilisation ade, einfach nur genießen. Der Motor trieb uns durch das ruhige Flussbett. Zwischendurch immer wieder Stromschnellen, die dem Bootsführer sein Können abverlangten. Da blieben auch wir nicht ganz trocken.

Das Camp bestand aus einigen Holzhütten. Als Bad diente uns der Fluss und ein diskretes Busch Klo. Zu Fuß und mit dem Boot besuchten wir die verschiedenen Wasserfälle, mitten im Wald. Beeindruckend. Am Nachmittag begaben wir uns mit dem Boot auf die Suche nach den scheuen Waldelefanten. Fast gaben wir die Hoffnung auf, als unser Bootsführer einen Elefanten entdeckte. Ganz friedlich graste er am Flussufer und ließ sich von uns nicht stören, obwohl man ihnen nachsagt, dass es sehr scheue Tiere sind.

Die Nächte im Camp wurden von einer fantastischen Geräuschkulisse untermalt. Fast klang es wie ein kleines Konzert, das die vielen kleinen Bewohner des Waldes einstudiert hatten. Nach der zweiten Nacht im Camp hieß es wieder Abschied nehmen von diesem Abenteuer.

Weiter ging es ins Albert Schweizer Urwaldspital nach Lambaréné. Die Gästezimmer waren sehr gemütlich eingerichtet. Das Museum zeigt das gut erhaltene Wohnhaus mit seiner Einrichtung und in den alten Nebengebäuden konnte man die Praxisräume bestaunen. Alles wirkt absolut authentisch und mit etwas Phantasie erwacht es wieder zum Leben. Nach zwei Nächten ging es weiter mit einem Boot über den Ogooué Fluss nach Ombué.

Dort wurden wir mit einem offenen Jeep abgeholt und zur Loango Lodge gefahren. Eine sehr schöne Anlage mit einem Pool der zum Abkühlen einlud. Vom eigenen Bungalow konnte man auf den Fluss schauen. Viele Graupapageien flogen in den Palmen und Blütenreichen Büschen der Lodge umher.

Am nächsten Morgen ging es mit dem Boot weiter ins Akaka Forest Camp. Auf dem Weg dorthin entdeckten wir in den Mangroven schon zahlreiche Vögel (Palmenadler, Fischadler, Reiher, Ibisse, Schlangenhalsvögel, verschiedene Arten von Kingfisher u.v.m.), Krokodile, einen Waldelefanten, der sich an dem saftigen Gras labte. Im Camp waren wir in Hauszelten untergebracht. Einfach eingerichtet, aber immerhin mit Bad und Dusche.

Wir unternahmen mehrere Bootstouren, auf denen wir wieder vielen Tieren begegneten. Am Morgen erfuhren wir, dass Waldelefanten in der Nacht nahe dem Camp waren. Spuren verrieten, dass sie auch gern mal ganz nahe der Zelte sind.

Auf der morgendlichen Flusssafari machten wir einen kleinen Abstecher zu Fuß in den Wald. Maurice, unser Bootsführer, kannte sich äußerst gut mit den Bäumen, Pflanzen und Früchten aus, die im Wald zu finden waren. Er erklärte uns ihren Nutzen und beantwortete geduldig unsere Fragen.

Nach einer kurzen Nacht brachen wir mit dem Jeep auf, der uns zu dem Boot brachte, das uns nach Port Gentil steuerte. Dort nahmen wir das Flugzeug nach Libreville, an den Ausgangsort dieser wundervollen, abenteuerlichen und erlebnisreichen Reise.

David, unser Local-Guide, hat uns dann noch den Höhepunkt des Tages beschert. Er brachte uns zu einer Zeremonie ins Dorf seiner Großmutter. Wir wurden freundlich aufgenommen und waren sehr beeindruckt und fasziniert über das Ndjembe Ritual, dass wir hautnah miterleben durften.

Es war nicht meine erste Reise nach Afrika und gewiss nicht letzte!

Diana Mukle

Shell-Tankstelle
aus dem Wasser steigender Elefant
Überquerung einer Hängebrücke
Elefanten beim Fressen