kleines Mädchen
Moschee in Touba
Marktfrau
In der Wüste Lompoul

Reisebericht

Senegal • Gambia – Land zwischen zwei Flüssen

Armin Kube, 10.05.2013

14 Tage Natur- und Kulturrundreise vom 03.02

Nachdem ich vor Jahren im Fernsehen einen Bericht über den Djoudj-Vogelpark im Senegal gesehen habe, wollte ich diesen unbedingt einmal kennenlernen. Diese Diamir-Reise war genau die Tour, um den Park und das Land zu besuchen.

Ein Höhepunkt zum Auftakt der Reise ist der Ausflug zur ehemaligen Sklaveninsel Doree. Von hier aus wurden zwischen dem 15. und 19. Jahrhundert Millionen von Sklaven in die neue Welt verschifft. In einem kleinen Museum konnten wir uns über die damaligen Zustände informieren. Einfach unvorstellbar, welches Leid und Elend die Sklaven erleiden mussten. achmittags lernen wir die Stadt bei einer Rundfahrt kennen. Ausklingen tut der Tag etwas nördlich von Dakar , dem westlichsten Teil Afrikas, direkt an der Küste mit schönem Sonnenuntergang.

Nun geht es Richtung Norden zum Lac Rose, wo Einheimische Salz gewinnen. Am späten Nachmittag wechseln wir von unserem Kleinbus in ein geländegängiges Fahrzeug. Durch tiefen Sand geht es in die Wüste nach Lompoul mit Übernachtung in geräumigen Zelten inmitten hoher Sanddünen bei angenehm warmen Temperaturen. Nächstes Ziel ist die Stadt St. Louis am Mündungsdelta des Flusses Senegal, die wir gegen mittag erreichen. Die ehemalige Hauptstadt von Westafrika – Weltkulturerbe der UNESCO – hat neben der historischen Altstadt mit seinen Kolonialbauten viel zu bieten. Besonders sehenswert ist die Hafenregion, wenn die vielen Boote vollbeladen zurückkehren und die Fische sofort auf Kühl-LKW's verladen oder direkt am Strand unter dichten Rauchschwaden zu Trockenfisch verarbeitet werden.

Der nächste Tag ist der Höhepunkt der Reise, Besuch des Djoudj-Nationalparks, ebenfalls Weltkulturerbe und drittgrösster Vogelpark der Welt. Auf einer Piroge geht es durch die vielen Seitenarme des Senegalflusses. Zahlreiche Vogelarten sind zu sehen, Kormorane, Störche, Kraniche, Fischadler usw. Am meisten beeindrucken aber die Riesenschwärme der grossen weissen Pelikane. Tausende von Tieren schwimmen im Wasser und nehmen Nahrung auf, das Boot fährt mitten durch die Schwärme hindurch. Auf einer kleinen Insel leben allein ca. 28.000 junge Pelikane. Ihr Federkleid ist noch dunkel, erst wenn sie älter werden, wechselt die Farbe in weiss, ein unvergleichlicher Anblick. Flamingos bekommen wir nicht zu sehen, vielleicht hängt das mit der Jahreszeit zusammen.

Gegen mittag geht es zurück nach St. Louis. Wir unternehmen zunächst zunächst eine Droschkenfahrt durch das Fischerviertel, dann geht es zu Fuss durch die quirlige Altstadt mit seinen engen Gassen und Märkten.

Das nächste Ziel unserer Reise ist die Stadt Touba. Unterwegs zu beiden Seiten der Strassen und Pisten sehen wir riesige Baobab-Bäume, manche haben einen Umfang von 20 Metern und mehr. Die besondere Sehenswürdigkeit von Touba ist die moderne Moschee mit ihren 5 Minaretten und Platz für 15.000 Pilger, sie ist die grösste Westafrikas. Weiter geht es nach Kaolack, wo wir direkt an einem Fluss übernachten.

Am nächsten Tag geht es nach Gambia. Wir überqueren den gleichnamigen Fluss mit einer Fähre und erreichen kurz darauf unsere einfache Unterkunft direkt am Fluss. Hier ist es heiss und schwül. Auf einer Terrasse am breiten Gambia- River geniessen wir bei einem kühlen Bier den Sonnenuntergang.

Früh am Morgen unternehmen wir eine Bootsfahrt über den Gambia-River in die Mangrovensümpfe. Leise gleitet das Boot durch die Seitenarme, viele Vögel sind zu sehen, besonders Schlangenhalsvögel, Reiher, Eisvögel, auch Krokodile und Warzenschweine. Nach der Rückkehr zum Camp geht es auf guter Teerstrasse Richtung Banjul. Im Gegensatz zum Senegal gibt es unterwegs zahlreiche Polizeikontrollen,stets werden Geschenke erwartet. Mal möchte man etwas zu essen, dann Medikamente, Kekse für die Kinder oder aber etwas Geld.

In der Hauptstadt Banjul wohnen wir direkt am Strand in einem All-Inklusiv-Hotel. Ein kurzer Spaziergang durch die Stadt, die wenig zu bieten hat, beschliesst den Tag. Vormittags geht es zu einem Park am Gambia-River, wo wir eine kleine Bootstour durch die Mangrovensümpfe unternehmen, anschließend kurze Wanderung durch den Dschungel. Zurück geht es nahe der Küste entlang nach Bakau. Dort gibt es einen interessanten Fischmarkt. In der Nähe besuchen wir einen Zoo, in dem es Krokodile gibt. Einige sind anscheinend so zahm oder gesättigt, dass man sie sogar streicheln kann.

Am nächsten Tag geht es früh zum Hafen von Banjul, mit der Fähre wollen wir über den Gambia-River nach Barra. Allein das Einschiffen zu beobachten ist ein Erlebnis. Nachdem die Fähre total überfüllt ist, geht es los. Auf der anderen Seite fahren wir flussaufwärts nach James Island. Auch von dieser Insel wurden früher die Sklaven verschifft. Danach geht zur Grenze zum Senegal, die wir problemlos passieren. Nach kurzer Fahrt rreichen wir die kleine Stadt Toubacouta, wo wir in einer schönen Lodge unterkommen. Die Lage oberhalb des Flusses Saloum sowie die Aussicht sind traumhaft, Unterkunft und Verpflegung hervorragend. Früh am morgen machen wir eine Bootstour den Saloum-Fluss entlang und besuchen ein kleines Dorf, interessante Begegnung mit den Einheimischen. Anschliessend geht es weiter nach Kaolack. Die Temperaturen erreichen gegen mittag die 40 Grad-Marke, der heisseste Ort der Tour. Nach dem Mittagessen fahren wir an die Petit Cote, wo wir in Saly die beiden restlichen Tage an der Küste verbringen.

Leider ist die schöne Reise wieder zu Ende, gerne hätten wir noch mehr vom Senegal gesehen. Nicht vergessen zu erwähnen möchte ich unseren einheimischen Reiseleiter Lamine Seck, der uns viel erzählt hat über Land und Leute, Kultur, Wirtschaft, Traditionen und Religion.

Pelikane im Djoudj-Nationalpark
Zeltcamp in der Wüste Lompoul
Kein Platz wird verschenkt
Marktfrau