Faultier
Garten in La Fortuna vor dem Vulkan Arenal
Rotaugenlaubfrosch auf der Lauer
Costa Rica

Reisebericht

Costa Rica Reisen – so kann es gehen

Tilo Greiner, 12.11.2020

Hallo liebe Reisefreunde,

Mitte Oktober bekomme ich eine Einladung des „FUTUROPA/Instituto Costarricense de Torismo“ zu einer Informationsreise nach Costa Rica. Eine Reise in dieses Land in diesen Zeiten, wo die Coronazahlen wieder steigen und es viele Stimmen gibt, die der Meinung sind, Fernreisen sind einer der Hauptübertragungswege…

„Klar doch!“, warum ein Kind von Traurigkeit sein? Rein statistisch sind gerade die Fernreiseziele ganz weit hinten bei den Übertragungswegen.

Also sage ich zu und nach einigem Hin und Her steht eine Woche vor Reisebeginn fest es geht nach Costa Rica, an die „reiche Küste“ Mittelamerikas. Doch Moment, was brauche ich jetzt alles für die Einreise? Nach einem kurzen Check im Internet steht fest, ich benötige drei Dinge: einen negativen Covid-19-Test, nicht älter als 72 Stunden bei Einreise (diese Vorschrift wird zwei Tage vor meiner Einreise aufgehoben), eine Covid-19-Krankenversicherung und eine Registrierung beim Gesundheitsministerium Costa Ricas, welche durch einen QR-Code bestätigt wird. An dieser Stelle ein kleines Hoch auf die Digitalisierung! Alle Dokumente für die Reise kann man online bekommen und auf sein Smartphone herunterladen, was den ganzen Papierkram unnötig macht – schöne neue (Reise)Welt.

Also starte ich am Donnerstag, dem 29.10.2020 von Dresden zu meiner 10-tägigen Reise nach Costa Rica und denke mir so, wie wird es sich wohl in Coronazeiten anfühlen? Um es vorweg zu nehmen, man sitzt, geht oder steht immer mit seiner Mund- und Nasenbedeckung im Zug, auf dem Flughafen oder im Flugzeug. Ich hätte es nicht gedacht, aber nach einiger Zeit gewöhnt man sich doch etwas daran und merkt auf einmal, beim Versuch zu trinken, oops, ich habe ja noch die Maske auf.

Von Frankfurt geht es mit einem Nonstopflug der Lufthansa nach San Jose. Zwölf Stunden später und angekommen werden wir hier kurz nach dem Ausstieg mit Wärmebildkameras gescannt und danach heißt es sich in der Schlange an der Passkontrolle anstellen und ich denke mir, das kann ja ein Weilchen dauern. Doch weit gefehlt! Mitarbeiter des Flughafens scannen schon im Voraus den QR-Code und danach geht es recht fix zur Passkontrolle und schon bin ich am Gepäckband.

Fünf Minuten später stehe ich am Kleinbus unserer Agentur und mein Gepäckstück wird kurz mit einem alkoholhaltigen Spray "desinfiziert“ und auch meine Temperatur wird noch kurz gecheckt. Wir fahren zu meinem Stadthotel, nicht weit vom Nationalstadion Costa Ricas. Im Palma Real Hotel heißt es auch wieder kurz Temperatur messen und Hände desinfizieren. Dieses Ritual wird mir und der kleinen Reisegruppe, mit welcher ich einen Tag später zusammentreffe, immer wieder begegnen. Egal in welches Hotel, Museum, welchen Nationalpark oder zu welcher Sehenswürdigkeit wir gehen, Temperaturcheck und Hände desifizieren sind immer angesagt. Doch überall nehmen alle Besucher dieses Ritual absolut gelassen und es geht immer zügig vonstatten. Somit kann man sich, selbst mit diesen ganzen Vorkehrungen, auf ein wunderschönes Land und eine entspannte Reise einstellen.

Und somit startet unsere kleine Reisegruppe in ihrer eigenen kleine Reiseblase, denn wir sind und bleiben ja unter uns, auf eine kurze Stippvisite durch ein traumhaft schönes und sattgrünes Paradies. Von San Jose reisen wir zum Irazu-Vulkan (1872 m), wo wir einen kurzen Stopp einlegen, um in dessen Krater zu schauen. Doch leider hüllt sich an diesem Tag der Vulkan in dicken Nebel. Was solls, die Ahnung, dass da etwas ganz Großes sein muss, reicht uns. Weiter geht es zum Turrialba-Vulkan, an dessen Fuß wir in der traumhaft schönen Carsa Turire übernachten.

Unsere Reise führt uns in den südlichen Teil von Costa Rica an die karibische Küste. Ca. 20 km im Landesinneren befindet sich die Selva Bananito Ökolodge. Hier finden man Natur- und Abenteuererlebnisse eingebettet in eine der schönsten Regionen des karibischen Costa Rica, den Talamanca-Bergen. Das private Reservat, Selva Bananito, ist eine ökologisch wichtige Pufferzone und Übergangsfläche zum Nationalpark „La Amistad“, der von der UNESCO 1983 zum Weltnaturerbe erklärt wurde.

Am nächsten Tag und eine Autostunde weiter im Süden sind wir mitten im karibischen Flair von Puerto Viejo de Talamanca. Kilometerlange, mit Palmen bewachsene Sandstrände, Reggae, Rastas und kreolische Küche geben uns das Gefühl, mitten in der Karibik zu sein. Und mit dem Lé Cameleon Hotel haben wir einen exzellenten Ort, um Entspannung pur zu genießen und uns dabei von Faultieren beobachten zu lassen.

Wir reisen weiter nach Sarapiqui und hier genau in die Selva Verde Lodge, am Rande des dichten Dschungels, der sogenannten Selva Verde gelegen. Ein abendlicher Ausflug in das La Tirimbina Private Reserve, gibt uns einen schönen Einblick in die nachtaktive Tierwelt und wir machen uns auf die Suche nach Fröschen, kleinen Schlangen und sonstigem Kleingetier – unser Jagdinstinkt ist geweckt.

Der Abschluss unserer Reise führt uns nach La Furtuna, einer wunderschönen, malerischen Kleinstadt am Fuße des gewaltigen Kegels des Arenal-Vulkans, einem der aktivsten Vulkane Costa Ricas. Auf Schritt und Tritt begegnen uns hier Postkartenmotive und die Auslöser unserer Kameras scheinen nicht stillzustehen. Auf dem Weg zu unserem Hotel besuchen wir noch die Rainforest Chocolate Tour (ein absolutes Muss!) und den La-Fortuna-Wasserfall. Am späten Nachmittag lassen wir im Arenal Manoa Hotel, mit einem fast schon kitschig wirkenden Blick auf den Arenal, einen ereignisreichen Tag ausklingen. Was für eine Landschaft, ein kleines Paradies auf Erden!

Doch auch diese Reise hat leider ein Ende und einen Tag später sitze ich wieder im Nonstopflug nach Frankfurt und denke mir, das war doch ein echt entspanntes Reisen durch die „Schweiz“ Mittelamerikas, wie Costa Rica auch genannt wird. Absolut strikte, aber stimmige und leicht zu handelnde Gesundheitsmaßnahmen, machen eine Reise durch Costa Rica auf jeden Fall erlebnisreich und dennoch unbeschwert. Ich kann nur sagen, wann, wenn nicht jetzt…

Pura Vida, Euer Tilo Greiner/Abteilungsleiter Lateinamerika

Costa Rica
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