Gruppenfoto vor den Granittürmen im Nationalpark Torres del Paine
Bei den Magellanpinguinen auf der Isla Martillo
Eisberge des Grey-Gletschers im Nationalpark Torres del Paine
Nationalpark Torres del Paine

Reisebericht

Argentinien • Naturwunder in Patagonien und Feuerland

Julia Grunwald, 13.12.2016

Im November durfte ich eine 13-köpfige DIAMIR-Reisegruppe nach Patagonien und Feuerland begleiten. Bis sich alle Teilnehmer zum Start der Trekkingreise im patagonischen Dorf El Chalten eingefunden hatten, verbrachte ein Großteil der Gruppe ein kurzes Vorprogramm in der Tangometropole Buenos Aires. Dann starteten wir ins Abenteuer! Die ersten Tage waren geprägt von Nieselregen und Sicht auf wolkenverhangene Berge. Nach der ersten Nacht im Zeltcamp wachten wir in einer weißen Landschaft auf. Trotz der unmittelbaren Nähe zum berühmten Fitz Roy wollte dieser sich uns partout nicht zeigen und hüllte sich hartnäckig in Wolken. Auch beharrliche Appelle wie „Fitz, komm raus!“ wurden schlicht ignoriert. An den berühmten Aussichtspunkten Laguna de los Tres und Laguna Torre zeigten sich uns lediglich Lagunen und Eisschollen, nicht jedoch die Bergspitzen. Doch am Morgen des fünften Tages wurden wir für unsere Geduld belohnt. Kein Wölkchen am Himmel und schon von El Chalten aus konnten wir das gesamte Bergmassiv in voller Pracht bewundern. Vom Aussichtsberg Loma del Pliegue Tumbado war der Ausblick einfach nur atemberaubend – trotz des eisigen und stürmischen Windes. Eine heiße Schokolade in der Chocolateria stellte uns wieder her. Am nächsten Tag stand uns der Vormittag zur freien Verfügung. Fünf von uns machten sich auf zum Aussichtspunkt Condores y Aguilas, um bei Sonnenaufgang das Bergpanorama in den schönsten Rottönen zu sehen. Anschließend ging es weiter nach El Calafate. Der nächste Tag stand ganz im Zeichen des berühmten Perito-Moreno-Gletschers. Über Wanderwege konnten wir den Gletscher von verschiedenen Blickwinkeln betrachten und wurden auch Augen- und Ohrenzeugen der donnernden Eisabbrüche. Eine Bootsfahrt rundete das Erlebnis ab.

Nun hieß es schon wieder Abschied nehmen von Argentinien – zumindest fürs erste – und wir erreichten den chilenischen Nationalpark Torres del Paine. Vom Zeltcamp Las Torres brachen wir zu einer Tageswanderung zu den drei Türmen des Paine-Massivs auf. Das patagonische Wetter zeigte sich von seiner allerbesten Seite. Am Ziel angekommen, präsentierten sich uns die Felstürme vor einem fast schon angeberisch blauen Himmel. Auch die Tageswanderung ins Französische Tal war eines der Highlights der Reise. Beinahe hätten uns die chilenischen Grenzbeamten mit einem Streik einen Strich durch die Rechnung gemacht, doch nach kurzer Aufregung konnte das Programm wie ursprünglich geplant stattfinden. In der chilenischen Stadt Puerto Natales waren wir kurzärmelig unterwegs.

Der darauffolgende Tag war ein langer Fahrtag, sollten doch ca. 630 km und Grenze überwunden werden. Ein besonders spannender Abschnitt war die Fährfahrt über die Magellanstraße, die zum Verzücken der Gruppe tatsächlich von Pinguinen und Delfinen begleitet wurde, so wie es im Katalogtext geschrieben stand. Tagesziel war die Estancia Las Hijas. Am Abend wurden für uns zwei Lämmer gegrillt und neben gutem Wein gab es exquisite Tanzeinlagen. Am nächsten Morgen erfuhren wir in einer „Schaf-Schär-Show“ viel Wissenswertes über das Schafehüten und die Wollproduktion.

Weit war es dann nicht mehr bis nach Ushuaia, in die südlichste Stadt der Welt. Gleich nach Ankunft unternahmen wir zunächst eine Schifffahrt auf dem Beagle-Kanal, bei dem wir Mähnenrobben und Kormorane sichteten. Ein Spaziergang im Nationalpark Tierra del Fuego sowie der Besuch im südlichsten Postamt der Welt rundeten das Programm ab. Doch damit nicht genug – die gesamte Gruppe entschied sich für einen optionalen Ausflug zur Pinguininsel Martillo. Hier kam man – bis auf zwei Meter – ganz nah ran an die possierlichen Frackträger. Ein absolutes Highlight! Nach dem Abschiedsabendessen hieß es Abschied nehmen von Patagonien und Feuerland. Die Gruppe teilte sich auf: Während ein Teil zum Verlängerungsprogramm zu den Iguazu-Wasserfällen aufbrach, verbrachte ein anderer Teil noch eine Zwischenübernachtung in Buenos Aires, bevor es nach Hause ging.

Patagonien ist eine der faszinierendsten Gegenden der Welt und hält vor allem für Wanderer und Trekkingbegeisterte einiges an Überraschungen parat!

Die Cuernos (Hörner) im Hintergrund und der Feuerbusch im Nationalpark Torres del Paine
Gruppenfoto am Loma del Pliegue Tumbado
Estancia Las Hijas
Bei den Magellanpinguinen auf der Isla Martillo
Nationalpark Torres del Paine
Gruppenfoto während der Schifffahrt auf dem Beagle-Kanal