Gemütliche Blockhütte bei Nacht
Unsere lustige Huskykarawane
Mystischer Nordlichtschleier
Verschneites weites Finnland

Reisebericht

Meine Huskytour im Januar

Stefan Hauschild, 14.02.2019

Reisebericht Husky-Tour 2019 vom 02.01.2019 bis zum 09.01.2019

Frankfurt: Gepäck war sehr schnell am Schalter von Finnair abgeben und der Check-in verlief reibungslos.

Pünktlich um 11:30 Uhr ging der Flieger nach Helsinki. Ich fragte mich, wer noch an der Tour teilnimmt.

Die Sonne geht langsam unter und es geht weiter nach Kittilä. Der Fahrer holte uns ab und in einem warmen Bus fuhren wir zur ca. eine Stunde entfernten Huskyfarm in Äkäskero.

Auf der Farm angekommen wurden wir auf drei sehr gemütliche und gut geheizte Blockhäuser verteilt. Temperatur -13 Grad.

Die Gastgeberin stellte sich kurz vor und gab ein paar einführende Worte, was uns denn die nächsten Tage erwarten würde.

Anschließend wurde gemeinsam zu Abend gegessen, welches sehr reichlich war und somit jeder satt wurde.

Nach dem Essen ging es zur Ausgabe der Ausrüstung. Jeder hat einen bequemen und warmen Overall sowie Handschuhe, Schuhe und eine Mütze erhalten.

Zurück in der Hütte lernten wir uns alle näher kennen. Herman der Belgier gab einen Whisky aus und beim gemütlichem Kaminfeuer ließen wir den Abend ausklingen.

Donnerstag, 03.01.2019

Nick unser Guide aus Großbritannien hat uns abgeholt. Mit dabei hatte er eine Box, welche er in einem Schlitten hinter sich herzog. Später stellte sich heraus, dass diese Box das Essen für die nächsten Tage enthielt.

Auf geht es zu den Huskys :-) Endlich geht's los. Ein freudiges Gebell empfing uns, als wir in einem großen Innenhof, in dem acht Teams von Huskys waren, eintrafen.

Nach einer ausführlichen Einweisung, wie der Schlitten zu steuern ist und zu den wichtigsten Befehlen für die Hunde, wurden uns die Hunde zugewiesen und nachdem wir alles verladen haben, ging es dann endlich los.

Kaum waren die Hunde in Bewegung, verstummte auch das letzte Bellen und man hört nur noch die Schritte der Hunde.

Wir fuhren durch einen kleinen Wald raus auf einen See. Es wurde langsam hell und die Sonne hinter dem Horizont tauchte die Landschaft in ein wahnsinnig schönes Licht. Es war so still und ich konnte mich gar nicht satt sehen an der Landschaft.

Wir fuhren einige Kilometer durch die Tundra Finnlands. Die Zeit verging wie im Flug und dann wurde es auch schon wieder dunkel und wir setzten unsere Steinlampen. Die Hunde kennen ja den Weg :) und somit kamen wir sicher in unserer Hütte am See Kangosjärvi an.

Nun hieß es, die Hunde anzuleinen und vom Schlittengeschirr zu befreien. Anschließend hat jeder Hund seine wohl verdiente Streicheleinheit erhalten und natürlich auch etwas zum Essen.

Nachdem die Hunde versorgt waren, ging es in die Hütte – Klein aber fein. Der Kamin sowie die Sauna wurden angeheizt und es gab einen schönen warmem Tee.

Die Schlafplätze wurden verteilt und wir begannen mit dem Zubereiten des Abendessens.

Zu unserer Überraschung durften wir selbst wählen, wie wir die Zutaten, welche in der Box waren, zusammen mixen. Wir entschlossen uns für Hähnchen-Curry.

Nach einem tollen Tag wurde noch viel erzählt und Geschichten ausgetauscht.

Freitag, 04.01.2019

Nick hatte bereits die Hunde gefüttert, Feuer gemacht und ein leckeres Porridge zubereitet. Mit dem Worten „Okay, don't be lazy guys“, weckte er uns. Nach dem Frühstück wurden wieder die Schlitten beladen und im Morgengrauen ging es dann weiter. Bei schönstem Wetter genossen wir unsere Fahrt durch die Winterlandschaft. Der Himmel war fast wolkenlos und wir fuhren der Sonne entgegen.

Das Ziel der heutigen Tour war eine Hütte am See Tiurajärvi. Nach etwa sechs Stunden erreichten wir diese. Zu unserer Überraschung eine sehr geräumige Hütte und sogar mit Strom. Also schnell alle Akkus aufladen. Die Zimmer wurden aufgeteilt und nach dem Essen hatte jeder etwas Zeit für sich. Ich beschloss, draußen ein paar Fotos zu machen und da erhielt ich mein verspätetes Geburtstagsgeschenk – meine Kamera hatte tatsächlich Nordlichter eingefangen.

Diese waren am Abend um ca. 22:00 Uhr noch nicht so stark, dass man sie auf Anhieb erkennen konnte, aber wenn man genau hinschaute, sah man sie. Glücklich ging ich zurück in die Hütte, um meinen Triumph zu teilen.

Samstag, 05.01.2019

Heute ging es in Richtung Norden zum See Torasjärvi, was gleichzeitig unsere längste Tour werden sollte.

Es ging bergauf, bergab und ich hatte auf dem Schlitten richtig zu tun, damit die Huskys nicht müde werden. Nach ca. sieben Stunden durch die atemberaubende Landschaft erreichten wir die kleinste Hütte unserer Tour.

Wir waren überrascht, dass dennoch jeder einen Platz zum Trocknen gefunden hat. Die Hütte selbst war wirklich sehr gemütlich und aufgrund der Größe sehr schnell warm. Hermann bereitete uns Rentier-Gulasch mit Kartoffelbrei zu und Nick plauderte über seine Höhlen-Expeditionen. Nachdem wir am See ein Loch für unser Wasser gebohrt haben ließen wir den Abend gemütlich ausklingen.

Sonntag, 06.01.2019

Nach der Morgenroutine ging es auf eine kürzere Tour zum See Kuusijarvi. Nach ca. fünf Stunden waren wir am Ziel. Da es spürbar wärmer geworden war und der letzte Abschnitt der Tour Bergauf ging, wurde es einen meiner Hunde etwas zu warm, weshalb sich dieser bei Ankunft direkt in den Schnee gelegt hatte. „Ich glaube, ich hab einen Platten“ witzelte ich. Wie jeden Tag versorgten wir die Hunde und bezogen die gemütliche Hütte.

Die Sauna wurde angeheizt und dann wurde es wieder ein ruhiger und geselliger Abend.

Montag, 07.01.2019

Noch im Morgengrauen brachen wir an diesem Tage auf, um über einen gerade eröffneten Pass fahren zu können.

Über den Seen lag teilweise noch ein leichter Nebel. Nun ging es bergauf. Oben kam die Sonne über den Horizont, das erste Mal. Die Landschaft wurde in ein wunderschönes Rot getaucht und mir verschlug es vor Schönheit fast den Atem.

Bei einem kleinen Jägerstand hielten wir an, um die Aussicht zu genießen – einfach nur schön.

Dann ging es auch schon weiter, die Hunde wollten laufen, so richtig lange Pause machen ging nicht.

Bergab und durch die Wälder ging es zurück zur Huskyfarm.

Nun hieß es, die Hunde zu ihren Hütten bringen und sich nach einer ausgiebigen Kuschelsession zu verabschieden.

Nach der ersehnten heißen Dusche saßen wir ein letztes Mal gemeinsam zusammen. Wir bedankten uns bei Nick für seine Geduld und seine sehr entspannte Art. Ich werde seinen typisch britischen Humor vermissen, welcher oft für Lacher gesorgt hat.

Dienstag, 08.01.2019

Diesen Tag verbrachten die meisten in Äkäslompolo.

Dort besuchten wir erstmal den lokalen Supermarkt und ich war über die große Produktvielfalt sehr erstaunt.

Natürlich durfte ein Besuch in den Souvenir-Shops nicht fehlen. Nach einem guten Kaffee in einer kleinen Bäckerei genossen wir den Spaziergang über den See und fuhren anschließend wieder zurück zur Huskyfarm.

Am Nachmittag sind wir dann mit den „Rentner“ -Hunden in den Sonnenuntergang gewandert.

Und so wurde dann auch der letzte Abend gemeinsam im Guide-Haus bei einem sehr leckeren Abendessen verbracht.

Persönliches:

Ich kann diese Tour nur jedem empfehlen, der ein echtes Abenteuer erleben will.

In jeder Hütte muss Wasser geholt, der Ofen oder der Kamin angefeuert sowie das Abendessen zubereitet werden.

Dies alles wird erst gemacht, nachdem die Hunde komplett versorgt wurden.

Dazu gehört, die Huskys aus dem Schlitten auszuspannen und an die Leine zu legen. Anschließend Futter verteilen und den Schlitten leeren.

Alles geschieht gemeinschaftlich und mit der Zeit entsteht hier tatsächlich ein Team, welches harmoniert.

Für mich war diese Tour eine tolle Erfahrung, die ich gerne gemacht habe und möchte diese Tour, in dieser Konstellation gerne noch einmal wiederholen.

Vielen Dank für die tolle Organisation.

ENDE

Mit freundlichen Grüßen

Stefan Hauschild

Urige finnische Wanderhütte
Erfolgreicher Etappensieg unserer Huskytour
Die ersten Sonnenstrahlen nach der Polarnacht
Huskys im Winterzauber
Huskys der Sonne entgegen