stolz weht die nepalesische Flagge auf dem Laurebina-Pass (4610 m)
in neuem Glanz erstrahlt das wiederaufgebaute Bergdorf Kyanjin Gompa (3830 m)
Stupas im Wiederaufbau – eine aufwendige und schwere Handarbeit
idyllisch gelegene Orte auf dem neuen Höhenpfad zwischen Khangjim und Lama Hotel

Reisebericht

Nepal – Es geht tatsächlich wieder bergauf nach dem Erdbeben 2015

Sophie Streck, 14.04.2016

Liebe Reisegäste,

im Herbst dieses Jahr können wir nach den Erdbeben im Frühjahr 2015 endlich wieder unsere Trekkingrundreise im Langtang und Helambu anbieten. Unsere DIAMIR-Kollegin und langjährige Nepalkennerin Sophie Streck ist dafür Anfang März auf Erkundungstour in die Gebiete gestartet, um sich ein genaues Bild von der Situation vor Ort zu machen. Nach knapp dreiwöchiger Tour ist sie mit vielen Informationen und Updates zurückgekommen und berichtet von den Auswirkungen der Naturgewalten:

"2011, 2014 & 2016… zum dritten Mal nach Langtang und wieder überkam sie mich – die ungebrochene Faszination für diese außergewöhnliche Bergwelt!

Inmitten wilder Gebirgslandschaft führt das tief eingeschnittene Tal bis zum Bergjuwel Kyanjin Gompa (3830 m). Dieses Gebirgsdorf ist majestätisch umringt von schneeweißen Langtangriesen und Gletscherzungen, die sich bis ins Tal schlängeln. Ausblicke der Extraklasse und sportliche Herausforderung bieten die Besteigung von Tsergo Ri (4984 m) und Surya Peak (5145 m) sowie malerische Höhenpfade. Zur Naturvielfalt gehören gespenstische Mooswälder, heilige Seen, bunte Vegetationsvielfalt und eine gewaltige Hochgebirgslandschaft.

Doch es wäre falsch, würde ich meine Eindrücke lediglich von meiner Naturbegeisterung leiten lassen! Niemals zuvor wurde ich mit so viel natürlicher Schönheit und gleichzeitig fast unfassbarer brutaler Naturgewalt konfrontiert…

Selbst jetzt – ein Jahr nach der Katastrophe – sind die tiefen Spuren der Erdbeben von 2015 schockierend! Eine riesige Gerölllawine begrub die größte Gemeinde, das Langtang Dorf, komplett unter sich. Die damit einhergehende Druckwelle zerschmetterte kilometerweit umliegende Siedlungen und entwurzelte zigtausende Bäume. Zahlreiche Erdrutsche rissen tiefe Wunden in die Hänge und verschütteten Wanderpfade. Jeder Bewohner beklagt verstorbene Verwandte und Freunde. Viele nächtigen nach wie vor in Notunterkünften oder sind in die Hauptstadt geflohen.

Erst langsam erwacht die Bevölkerung aus der Schockstarre. Der anstehende Wiederaufbau ist nicht einfach. Die Haupteinnahmequelle der Region, der Tourismus, ist zusammengebrochen. Dazu kommt, dass eine politische Blockade durch Indien den Materialtransport behinderte und die Preise ins unermessliche stiegen. Versprochene Regierungsgelder fallen Korruption und Bürokratie zum Opfer.

Eine schier aussichtslose Lage!

Doch ans Aufgeben ist nicht zu denken und es geht tatsächlich wieder bergauf…

Neue und sichere Alternativrouten wurden erschlossen und befestigt. Zahlreiche Häuser und Lodges sind bereits renoviert oder neu erbaut. In die zerstörten Gebiete fliegen täglich Helikopter mit Baumaterialien. Wanderarbeiter kommen in Scharen zusammen und machen sich fleißig ans Werk. Ein schwer erschüttertes Gebiet scheint endlich wieder zu erwachen!

Werden auch Sie Teil vom Wiederaufbau und auch wenn Sie nicht ausschließlich auf „schöne und idyllische“ Urlaubserlebnisse stoßen werden, wird Sie die wilde Schönheit der Langtang-Bergwelt und der starke Überlebensmut der Einheimischen mindestens genauso wie mich faszinieren."

Eure Sophie Streck, Team Himalaya

Einweihungszeremonie einer neuen Lodge
Frühjahrsblüte der Rhododendren
Aufstieg von Laurebinayak nach Gosainkund
Heilige Seen von Gosainkund (4430 m)
Aufstieg zu den heiligen Gosainkund-Seen