Hakuba zur Kirschblüte
Tsumago – Häuser aus der Edo-Zeit auf der alten Route zwischen Kyoto und Tokio
Japansiche Köstlichkeiten
Blick auf den Fuji-san zur Kirschblüte in Shizuoka

Reisebericht

Wanderung durch Japans Geschichte und Natur

Karsten Reimann, 15.05.2019

Zunächst: Die Wanderreise entpuppte sich schon nach kurzer Zeit als Gourmet-Reise, was aber auch gut zum Wandern passte. Die sehr vielfältige japanische Küche mit ihren zahlreichen kleinen Raffinessen zog uns schon bei dem für uns äußerst reichhaltigen Frühstück jeden Morgen in ihren Bann. Im Ryokan (Hotels im japanischen Stil) erreichte sie ihren Höhepunkt. Morgens und abends saßen wir dort an Tischen vollgestellt mit Schalen, Schälchen und wieder Schälchen mit kunstvoll arrangierten Speisen, von denen wir in unserem bisherigen Leben kaum Kenntnis hatten. Und das oft nach einem entspannten Bad im Onsen (heiße Quelle) und passend gekleidet im Yukata (eine Art einfacher Kimono).

Doch halt. Eigentlich ging es ja ums Wandern. In 5 verschiedenen Regionen der Hauptinsel Honshu erlebten wir unterschiedliche Landschaften und Wanderwege, vom Spaziergang bis hin zu stellenweise anspruchsvollen Etappen. Nur selten sahen wir unterwegs andere Wanderer, dafür aber um so mehr die unterschiedlichen Phasen, Farben und Arten der japanischen Kirschblüte, was regelmäßig das Wandern ins Stocken brachte. Heutige Touristen reisen eben nicht ohne Kameras… Und dann dieses unglaubliche Grün japanischer Bergwälder, das seinesgleichen auf unserer Erde sucht.

Daneben gab es regelmäßig, für uns oft ungewohnte, Zeugnisse aus etwa 1500 Jahren Geschichte und Kunst zu bewundern: Tempel, Schreine, Gärten, eine Burg, alte Holzhäuser, moderne Wolkenkratzer.

Doch was wäre all das ohne die vielen netten, höflichen und keineswegs scheuen Japaner gewesen? Harte Arbeit und freundliches Lächeln scheinen hier vereinbar. Und als sich auf dem Land einmal der Fahrer eines Linienbusses verfuhr, lachte die ganze Busladung samt Fahrer.

Wenn noch etwas zu erwähnen wäre, dann die augenfällige Sauberkeit des Landes und die unglaublich verlässlichen öffentlichen Verkehrsmittel, die in den Ballungsgebieten Höchstleistungen vollbringen.

Vielen Dank für diese gut konzipierte, gut ausbalancierte, abwechslungsreiche Reise, bei der alles wie am Schnürchen lief – bis zu dem Punkt, als es am Fuji-san regnete und der Berg sich auch danach nicht zeigen wollte. Doch die sehr flexiblen und engagierten Guides taten ihr Bestes und brachten – gepaart mit Glück – diesen majestätischen Berg doch noch auf unsere Fotos. Die Freude war auf beiden Seiten groß.

Maikos  – Geishas in Ausbildung
die prächtige Krähenburg von Matsumoto
Ryokan Kumanoyu in Kiso – Eingang
urige Wälder entlang des Kumano Kodo Pilgerweges
urige Wälder entlang des Kumano Kodo Pilgerweges
Steingarten in Kiso Fukushima
Einer der ältesten Onsen Japans in Yunomine
Shinkansen Superexpress fährt in den Bahnhof von Kyoto ein