Priester und Orakel des Königs der Yom in Taneka. Auch im Norden Benins ist der Voodooglaube zu finden. Jedes Dorf vollführt hierbei unterschiedliche Riten – ein einheitliches Voodoobild gibt es nicht.
Kintampo Wasserfal in Ghana – hier fließt und stürzt der Pumpu in drei Stufen in Richtung Voltafluss.
Voodoogeister gehören zum Alltag der Gläubigen. Meist stehen diese vor Hauseingängen oder sind an Straßen zu finden. Die direkte Verbundenheit mit der Erde ist offensichtlich.
Das Tor ohne Wiederkehr steht am Ende der historischen Sklavenroute, welche vom Sklavenmarkt Ouidahs bis zur Anlegestelle der Sklavenboote führte. Der Platz ist auch Festivalort des jährlich stattfindenden Voodoofestivals am 10. Januar jeden Jahres in Ben

Reisebericht

Außeralltägliches in Westafrika – Kulturreise zur Wiege des Voodoo

Thorsten Doss, 16.01.2019

Stattet man den Ländern Ghana, Togo und Benin einen Besuch ab, dringt man sehr schnell in die Bedeutung und das Wesen lokaler Religionen, wie der des Voodoo ein. Wer mit offenen Augen durch Städte und Dörfer dieser Region geht, findet vor jedem Haus und an jeder Ecke Symbole und Indizien, die darauf schließen lassen, dass an diesem Ort Rituale ausgeführt werden, oder spezielle Voodoopriester leben. Gerade Benin und Togo gelten als die Wiege des Voodoo – einer Religionsgemeinschaft, deren Anhänger, welche auch Christen oder Muslime sein können, mit Geistern oder Ahnen durch unterschiedliche Tänze und Rituale kommunizieren. In den Ausdrucksformen geht es um Kräftebeweis, das Erbeten von Glück und Gesundheit oder Schutz – die in Trance versetzten Gläubigen essen Rasierklingen, versuchen sich mit Messern zu verletzen oder reiben ihr Gesicht mit Chilischoten ein. Jede Voodoozeremonie, jeder Tanz ist von Dorf zu Dorf unterschiedlich und hat damit eine jeweils eigene Praxisauslegung.

Die von mir besuchten Länder Ghana, Togo, Benin und Elfenbeinküste – erlebten eine traurige Geschichte: „Goldküste“, „Sklavenküste“ oder wie auch heute noch „Elfenbeinküste“ sind von Europa geprägte Begriffe und benennen die dort gehandelten „Ressourcen“. Die Geschichte des Sklavenhandels wird vor allem beim Besuch von Ouidah konkret – hier kann man die Strecke vom eigentlichen Sklavenmarkt bis hin zur „Pforte ohne Wiederkehr“ durchschreiten. Bis zu Beginn des 19. Jahrhundert wurden von hier unzählige Menschen in Richtung Amerika verschifft.

Neben den historischen Eindrücken begeistern aber immer wieder Menschen sowie deren Kultur und Lebensweise. Ein Besuch im Stelzendorf Ganvie geht nur mit dem Boot. Fast alle Häuser stehen inmitten des Nakoue-Sees, meist auf Stelzen oder auch auf kleinen Inseln. Händlerinnen fahren von Haus zu Haus, Kinder rudern zur Schule – das ganz normale Leben findet hier auf dem Wasser statt.

Ghana begeistert vor allem durch das präsente Königreich der Ashanti. Deren Oberhaupt, der Asantehene, lädt in Kumasi regelmäßig zum Akwasidae-Fest ein. Hier treffen sich die Würdenträger der verschiedenen Ashanti-Clans und bieten dem König ihre Dienste und Geschenke an. Auch in Ghana wird die historische Seite der ehemaligen Goldküste beleuchtet: an der Küste befinden sich über 50 ehemalige Forts und Festungen unterschiedlichster europäischer Nationen, welche den regen Handelsplatz seit dem 17. Jahrhundert für die Region symbolisieren. Beim Besuch der Festungen Sao Jago da Mina in Elmina als auch des Cape Coast Castle in Cape Coast wird die Geschichte Ghanas aber auch unsere Geschichte erlebbar.

Legba Statue in Togoville. Legba ist der Hüter der Wegkreuzungen und ist vor allem in Nigeria, Benin und Togo in jedem Dorf anzutreffen. Er beschützt das Dorf/die Stadt und seine Bewohner und erhält von diesen Geschenke und Opfergaben zurück.
Alltag auf den Wasserstraßen von Ganvie. Das Stelzendorf ist zu einer Stadt herangewachsen und beherbergt aktuell bis zu 20.000 Einwohner. Ganvie besitzt alles, was eine normale Stadt benötigt.
Eine sogenannte Tata-Somba Behausung bei Tamberma in Togo. Die zweigeschossigen Unterkünfte bieten Platz für Privaträume, Speicher, Küche und Terrasse. Die hier lebenden Somba haben die Schutzhöfe gebaut, um sich gegen Sklavenhändler, aber auch gegen die
Akodessewa Fetischmarkt in Lome – der größte Westafrikas. Bei gesundheitlichen Beschwerden wenden Sie sich an einen Priester, lassen sich ein Rezept ausstellen und kaufen die hierzu benötigten Zutaten auf genau diesem Markt ein. Tierzähne oder -hände, Inn
Messertanz in Lome – auch hier erfolgt der Trancezustand entweder durch einen Voodoogeist oder Ahnen. Durch diesen Geist geschützt können die Gläubigen nun Rasierklingen essen, sich das Gesicht mit Chili einreiben oder mit Messern traktieren. Ein geopfert