Jabiru - Wahrzeichen des Pantanal
Blauara ganz nah
Iguazu-Wasserfälle
Blick auf den Ipanema-Strand vom Arpoador in Rio de Janeiro

Reisebericht

Brasilien – Regenwald, Samba und wilde Tiere

Lucia Hellmanns, 16.10.2013

22 Tage Rundreise – 29.08. – 19.09.2013

Dieses Jahr wurde mein Traum endlich einmal Brasilien zu bereisen Wirklichkeit und so flog ich gemeinsam mit meinem Freund nach São Paulo. Wir haben diese Stadt aus privaten Gründen als Startpunkt gewählt. Eine Hochhauswüste, die tatsächlich nur denjenigen Spaß bereitet, die genau wissen was sie sehen wollen und einen entsprechend ortskundigen Reisebegleiter an ihrer Seite haben. Da wir dieses Glück hatten, konnten wir auch die schönen Seiten São Paulos sehen, mit großartigen (sehr untouristischen) Märkten, tollen Parks und interessanten Museen.
Dann ging es mit dem Auto weiter nach Juquehy, einem kleinen Örtchen bei São Sebastião. So winzig, dass es nicht einmal auf der Karte steht! Dementsprechend ruhig war es auch dort, das Wetter hat zwar nicht wie gewünscht mitgespielt, aber das tolle Hotel bot vielerlei Alternativangebote für Regen. Von dort ging es mit dem Auto über Ubatuba und Paraty weiter zu meinem heiß ersehnten Ziel; Rio de Janeiro. Egal welches Bild man bereit hat, die Stadt hält was sie verspricht! Rio ist einfach unglaublich! Die Stadt ist durchzogen von Hügeln, neben dem weltberühmten Corcovado mit seiner Christus-Statue und dem ebenso berühmten Zuckerhut, gibt es noch jede Menge anderer Berge, die Rio einen einmaligen Charme geben. Hier durfte ich auch meinen Geburtstag feiern, eine Kokosnuss an der Copacabana schlürfen und Abends Zouk und Samba tanzen, daran könnte ich mich gewöhnen! Abgesehen von den vielen spannenden Sehenswürdigkeiten, sind die Brasilianer auch einfach ein unheimlich liebenswertes Völkchen. Wenn man die Sprache nicht spricht, verständigt man sich eben mit Händen, Füßen und Zeichensprache.
Nach vier Tagen von Rio Abschied zu nehmen viel mir wirklich sehr schwer, wobei nun ein ganz besonderer Teil unserer Reise auf uns zukam!
Wir sind ins Pantanal geflogen, einem riesengroßen, größtenteils unter Naturschutz stehenden Gebiet im Mato Grosso, in Brasilien. Das Besondere an diesem Fleckchen Erde ist, dass es regelmäßig zur Regenzeit überschwemmt wird. Ein halbes Jahr lebt die Flora und Fauna in einer wüstenartigen Dürre, die andere Hälfte stehen sie unter Wasser. Dementsprechend musste sich die Natur an diese Begebenheiten anpassen, was sie mit einer beeindruckenden Vielfalt auch getan hat. Während der Trockenzeit sieht man besonders viele Tiere, was auch unseren Reisezeitraum mitbestimmt hat. Direkt am ersten Tag sahen wir einen großen Ameisenbären, Hyazintharas, Jabirus und jeder Menge Kaimane. Mein persönliches Highlight war aber die Jaguar-Safari. Schon auf der Hinfahrt liefen uns ein Tapir und eine Anakonda über den Weg. Na wenn das so weiter geht…
Zu Beginn der Bootsfahrt sahen wir ganz viele verschiedene Vögel und Affen, Kaimane und Fische, aber nicht die heiß ersehnten Raubkatzen. Auf einmal erblickte unser Guide aber eine größere Ansammlung von Booten, die darauf hindeutete, dass ein Jaguar gesichtet wurde. Zuerst bewies die Geräuschkulisse die Anwesenheit dieses imposanten Tieres, dann kam er aus dem Dickicht heraus und wir konnten ihn in voller Größe bewundern. Insgesamt hatten wir auf dieser Bootstour das Glück, 5 Jaguare aus unmittelbarer Nähe sehen zu können.
Das war neben dem Piranha-Fischen, den Reit- und Schnorcheltouren und den verschiedenen Tierbeobachtungen wohl der schönste Abschnitt dieser Reise.
Ein Highlight erwartete uns noch – die weltberühmten Wasserfälle von Iguazu!
Auch hier hatten wir etwas Pech mit dem Wetter. Die brasilianische Seite der Fälle haben wir uns im strömenden Regen angeschaut. Aber nichts für ungut, Wasser von oben und von unten, was will man mehr? Argentinien wartete dafür am nächsten Tag mit Sonne auf und ermöglichte uns viele tolle Fotos an dem beeindruckenden Fall „devils throat“. Am Ende unserer Reise konnten wir noch das Tier beobachten, dass Peter während unserer ganzen Brasilienreise so schmerzlich vermisst hat: ein wunderschöner ausgewachsener Tucan saß direkt vor uns in einem Baum und lies sich von allen Seiten bewundern.

Kaum zurück in Deutschland habe ich Brasilien auch schon wieder vermisst. Es wird nicht meine letzte Reise in dieses vielseitige, riesige und facettenreiche Land gewesen sein!

Eure Lucia Hellmanns

Fotos: Peter Finger, Martin Aßmuth und Lucia Hellmanns

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