Ladakh Zanskar
Ladakh Zanskar
Ladakh – Buddhistischer Mönch
Ladakh Lamayuru

Reisebericht

Indien – Ladakh und Zanskar, eine fantastische Reise, die alle Mitreisenden begeistert hat

Kay Maeritz, 16.10.2019

Ladakh und Zanskar – eine fantastische Reise, die alle Mitreisenden begeistert hat – und das, obwohl der Start durch die plötzlichen Ausgangssperren in Kaschmir erschwert wurde. Doch Dank einer gelungenen Neuplanung, sind wir statt nach Srinagar direkt nach Leh geflogen. Klar ist da ein bisschen Trauer über die verpassten Eindrücke in Kaschmir, doch die werden bei weitem aufgewogen durch die zusätzlichen Eindrücke in Ladakh, für das wir dadurch mehr Zeit hatten, z. B. das Klosterfest in Thrak Thok, in das wir zufällig hineinplatzen, der entspannte Tag und die schöne Wanderung vom Kloster hinab in Themisgam, die eigentlich nicht auf dem Programm standen.

Auch zu beobachten war, dass die Temperaturen in der ersten Woche deutlich wärmer als normal ausfielen und der Indus infolge der rapide schmelzenden Gletscher viel mehr Wasser führte als üblich. Der Klimawandel ist wirklich global, es regnet mehr als früher in Ladakh und die Gletscher ziehen sich merklich zurück, was langfristig die Landwirtschaft in Ladakh beeinträchtigen wird, da die Bauern auf das kontinuierliche Schmutzwasser zur Bewässerung angewiesen sind. Dieses Jahr führten alle Bäche und Flüsse Hochwasser, doch wenn die Gletscher geschmolzen sind, gilt nicht mehr, was man in Ladakh immer sagte: Wenn der Bauer Wasser braucht, betet er um Sonnenschein, damit mehr Wasser in den Bächen fließt…

Die Eindrücke im abgelegenen Zanskar-Tal waren überwältigend. Auf das fruchtbare grüne Suru-Tal hinter Kargil folgt die holprige Piste entlang des Himalaya-Hauptkammes. Mit dem Erreichen der ersten Stupas (Chörten auf Tibetisch) taucht die Sonne die vereisten Berggipfel in ein fantastisches Licht und gibt der staubigen Piste im Abendlicht ein wenig Rally-Paris-Dakar-Feeling. Wow.

Passend dazu liegt das Nachtquartier bei Rangdum so einsam, wie man sich einen Ort nur vorstellen kann. Inmitten einer Kies- und Geröllebene zwischen hohen Bergen liegt das Kloster auf einem kleinen Hügel und markiert den Beginn des tibetischen Siedlungsgebietes.

Der frühe Morgen im Kloster bringt gleich die Begegnung mit Zanskaris, die im Kloster auf ihrer jährlichen Pilgertour nach Rangdum beten. Anschließend führt die Piste über den Pensi La, der mit 4500 m den Höhepunkt der Reise darstellt. Vom Pass und auf dem Weg hinab kann man bei gutem Wetter die vereisten 7000er sehen, ein kurzes Stück danach blicken wir auf den Drang-Dung-Gletscher. Wir folgen dem Tal des Soda hinab nach Padum.

Nach dem höchsten Punkt der Reise erwartet uns hier ein weiterer Höhepunkt: das Klosterfest in Sani. Am ersten Tag des Festes wird geprobt. Die ganze Zeremonie wird aufgeführt, allerdings noch ohne Masken. Uns reicht erstmal ein kurzer Stopp für den ersten Eindruck. Denn am nächsten Morgen sind wir um neun wieder vor Ort. Das Gelände ist noch ziemlich leer, weder Ladakhis noch andere Zuschauer sind vor Ort. Umso beeindruckender ist es, den Mönchen beim Gebet zu lauschen. Wir sitzen an der Wand und verfolgen das Geschehen. Stundenlang wird rezitiert, werden die Mantras gesungen, gemurmelt gebetet, begleitet vom dumpfen Schlag einer großen Trommel. Hier dabei zu sein, schlägt uns fast mehr in den Bann, als der Maskentanz am Nachmittag, bei dem die Tänzer die Zuschauer mit den Erscheinungen im Bardo, der Zeit zwischen Tod und Wiedergeburt, vertraut machen. Stundenlang tanzen die Mönche im Hof des Klosters. Einwohner aus dem ganzen Tal haben sich dazu eingefunden und verfolgen gebannt das Geschehen.

Zanskar und Ladakh zu erleben und erlebbar zu machen, nicht nur in Fotos festzuhalten, ist für mich als Fotoreiseleiter genauso wichtig, wie das Fotografieren selbst. Dafür gibt es aber reichlich Gelegenheit aus einer Welt, die manchmal nicht von dieser Welt zu sein scheint…

Ladakh Zanskar
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