Reisebericht

Ägypten – „Kairo und Grüner Nil“ – Eine etwas andere Kulturreise

Familie Kaiser, 19.11.2009

15 Tage Natur- und Kulturrundreise vom 13.10. – 28.10.09

Wer Pauschalreisen nicht mag, nicht gern mit 20 oder mehr unbekannten Mitreisenden hinter einem Reiseführer mit Schirm hinterher laufen will, wer den einheimischen Menschen etwas näher kommen will und nicht in einem schwimmenden Palast durch ein fremdes Land reisen will, für den ist die von DIAMIR angebotene Reise genau das Richtige.

Unsere Reise setzte sich aus 3 Teilen zusammen, je ein Tag für An- und Abreise, 3 Tage Kairo und 3 Tage Luxor (davon 1 Tag für die Anreise) und 5 Tage Nilschifffahrt. An- und Abreise organisierten wir uns individuell.
In Kairo wurden wir von der dortigen Reiseagentur mit einem Kleinbus vom Flughafen abgeholt und in unser Hotel gefahren. Es war ein neues und schönes Hotel in der Nähe der Pyramiden von Gizeh.


Während unseres Aufenthaltes in Kairo wurden wir durch einen eigenen, nur für unsere Familie zuständigen, deutschsprachigen Reiseleiter betreut. Er hieß Achmed, hatte Germanistik und Ägyptologie studiert, war sehr freundlich und ging auf alle unsere Fragen ausführlich ein.

Den ersten Tag widmeten wir den Pyramiden von Gizeh und Sakkara sowie der alten Hauptstadt Memphis. Den 2. und 3. Tag unseres Kairo-Aufenthaltes nutzten wir zum einen für den Besuch des Ägyptischen Museums und zum anderen zur Besichtigung mehrerer Moscheen, der Zitadelle, der islamischen Altstadt und dem modernen Kairo.

Von Kairo flogen wir nach Luxor. In Luxor wurden wir mit einem Kleinbus von Flugplatz zu unserem Hotel, am Rande des Zentrums, gefahren. Dort empfing uns unser neuer Reiseleiter, mit Namen Mahmoud, freundlich. Mahmoud ist ein studierter Ägyptologe und schreibt gerade an seiner Doktorarbeit. Auch Mahmoud spricht ein ausgezeichnetes Deutsch und hatte auf alle unsere Fragen eine ausführliche Antwort parat.


Wir waren ganze 2 Tage in Luxor. In dieser Zeit besuchten wir den Luxortempel, den Tempel von Karnak, das Tal der Könige und den Hatschepsut-Totentempel. Außerdem machten wir einen Ausflug nach Dendera. Dort besuchten wir den Hathor-Tempel.

Von Luxor fuhren wir mit einem Kleinbus nach Esna. Hier bestiegen wir eine Dahabiyya, ein Segelschiff, mit welchem wir flussaufwärts nach Assuan reisen wollten. So eine Dahabiyya ist eine ägyptisch geprägte Segeljacht. Unser Schiff verfügte über 4 Doppelkabinen für die Gäste, einer Schiffsmesse sowie einem großen Sonnendeck. Im Bereich des Sonnendecks gab es auch viele gemütliche schattige Sitzmöglichkeiten. Neben unserer Familie gab es noch eine zweite, ebenfalls dreiköpfige Reisegruppe einer anderen Reiseagentur an Bord, sowie 10 Mann (!) Schiffsbesatzung.


So eine Fahrt auf einer Dahabiyya ist kein Vergleich zu den vielen auf dem Nil fahrenden Kreuzfahrschiffen. Das Schiff gleitet gemächlich auf dem Nil dahin. Man ist nicht auf die großen Anlagestellen der Schiffe angewiesen. Des Nachts haben wir meist an Nilinseln oder an Flussufern, fern von großen Siedlungen, fest gemacht. Besonders loben möchten wir das Küchenteam. Das Essen war traditionell, abwechslungsreich und von bester Qualität. Aber auch der Rest der Mannschaft war um unser Wohl sehr bemüht. Wir möchten an dieser Stelle allen nochmals von ganzem Herzen danken.


Die beiden Abende, an denen die gesamte Besatzung uns mit nubischer Musik und Tanz unterhalten hat und wir dann alle gemeinsam mit Tänzen den Abend ausklingen ließen, werden uns immer in Erinnerung bleiben.
Leider gab es während unserer Fahrt einige Probleme mit dem Wind. Aus Ermanglung einer ausreichenden Wind-stärke, wurden wir teilweise durch einen kleinen Schlepper stromaufwärts gezogen. Das war zwar schade, dass wir nicht die gesamte Strecke segeln konnten, machte aber unserer Reisefreude keinerlei Abbruch.


Auf unserer Reise nilaufwärts besuchten wir die üblichen touristischen Sehenswürdigkeiten, wie Horus-Tempel, die Steinbrüche von El Silsila und den Kom Ombo-Doppeltempel. Nach dem Besuch des Kom Ombo-Tempel, hatte sich Mahmoud eine Überraschung ausgedacht. Wir fuhren statt mit dem Schiff, mit einem dreirädrigen Motorroller (Marke Tuk-Tuk) nach Darau. Bei dieser Fahrt fuhren wir teilweise durch Dörfer. So hatte man die Möglichkeit, einen Einblick in die ländlichen Lebensverhältnisse zu erhalten. In Darau angekommen, besuchten wir den dortigen Markt.

Unsere Reise endete in Assuan. Hier besichtigten wir den alten und neuen Staudamm, die Lord Kitchen Insel, den Philae-Tempel und einen Granitsteinbruch. Als krönenden Abschluss machten wir noch eine Bootstour durch das Naturschutzgebiet unterhalb vom alten Nildamm. Bei dieser Tour besuchten wir auch noch ein traditionelles nubi-sches Dorf.

Unsere Reiseführer waren beide ein Glücksgriff, immer aufgeschlossen und um unser Wohl bemüht. Es gab Angebote zusätzlich zum Programm, die in dieser kleinen Reisegruppenstärke eben möglich sind und manches noch abgerundet haben. Und sie haben die Geschichte und die Kultur sowie das Land gut und anschaulich erklärt.


Zusammenfassend möchten wir sagen, es war eine gelungene Reise, mit vielen Eindrücken vom alten und neuen Ägypten, vielen netten und freundlichen Menschen und sehr guten Gastgebern. Bei dieser Reise hatte man das Gefühl zu Gast bei Freunden zu sein und nicht als namenloser Tourist zu reisen.


Familie Kaiser