Magie im Sossusvlei
Zebras im Etosha NP
Sonnenuntergang im Etosha NP
Entdeckungen in der Namib

Reisebericht

Namibia Fotoreise – „Zeichnen mit Licht“

Ulrich Heermann, 19.12.2016

21 Tage Fotoreise vom 12.06. – 02.07.2016

Was für ein Glück! Hab‘ ich doch gerade beim Aufräumen meines verstaubten Koffers noch ein letztes Päckchen Biltong aus Namibia gefunden. Ein Bündel dieser staubtrockenen, zähen Streifen aus Kudu- oder Springbockfleisch, die neben Bier und Wüstenstaub angeblich zu den Hauptnahrungsmitteln der Namibier gehören.

Ich setze mich in den Liegestuhl auf meiner Terrasse und träume, die letzten Reste Biltong kauend, von unserer schönen DIAMIR-Fotoreise in den Nordwesten Namibias. „Zeichnen mit Licht“ beschreibt Beppo (Josef Niedermeier) die Tour und seine Workshops, die er nach einem spannenden Foto-Tag im Camp auf das zwischen unseren Allradfahrzeugen gespannte Leintuch projiziert.

Aber erst mal der Reihe nach:
Ich hatte das große Glück, Namibia schon mehrfach besuchen zu dürfen. Warum also sollte ich da nochmals hin? Dazu noch in den staubigsten und trockensten Teil dieses Wüstenlandes! Mit dem Zelt! Im Schlafsack auf einer dünnen Matratze – weitab von den bequemen Liegestühlen der Luxus-Lodges! Tage ohne Pool und ohne Dusche! Kein klimatisierter Speisesaal mit überbordendem Buffet! … Muss man also da hin?

Nein – muss man nicht.

Aber wir alle, die wir in der Nähe des Hartmannstales am Lagerfeuer vor unseren Zelten saßen – über uns der südliche Sternenhimmel – schätzen uns glücklich, dabei gewesen zu sein. Zugegeben: klingt kitschig, aber an solchen Abenden hatten wir das Gefühl, als würde dieses Land nur uns alleine gehören.

Wir erlebten eine Fotoreise, die diese Bezeichnung wahrlich verdient. So viele landschaftliche Höhepunkte, die Tiere Afrikas bis hin zu den seltenen Wüstenelefanten, und dann die Menschen, wie beispielsweise die Himbas, die seit Jahrhunderten bis heute im Kaokoveld in traditioneller Weise leben. Jeden Morgen konnten wir uns schon beim Herauskrabbeln aus dem Schlafsack auf ein neues Abenteuer, auf einen neuen fotografischen Höhepunkt freuen.

Beppo, unser Fotoguide war unerbittlich, wenn es ums beste Licht ging. Aufgrund seiner großen Afrikaerfahrung waren wir immer, auch wenn’s schon etwas abgedroschen klingen mag, zur richtigen Zeit am richtigen Ort (manchmal auch um 4 Uhr morgens, wenn’s denn sein musste). Klar, dass er uns bereits am Vorabend auf den morgigen Tag eingestimmt und uns mit Tipps für die zu erwartenden Licht-Situationen versorgt hatte.

Unsere Reise führte uns, bestens vorgeplant und ausgearbeitet, in die entlegensten Gebiete im Nordwesten Namibias, dort, wo die letzten Schotterpisten in den Trockentälern am Rande der Skeleton Coast enden und wo allenfalls leere Ölfässer, farbig markiert, den Weg durch diese schier unendliche Einsamkeit weisen.

Wer sich hierher verirrt, braucht große Erfahrung. Und die hatte Nick, unser Guide, der jeden Ahnenbaum im Hoanib-Tal mit Vornamen kennt. Nick kutschierte uns auf schwierigsten Pisten, suchte und fand immer den schönsten Nachtplatz unter einem großen Baum und kochte jeden Abend ein leckeres Mahl für uns, das er in seinen überdimensionalen, gefühlt zentnerschweren, gusseisernen Henkeltöpfen servierte.

Er entpuppte sich zu unserer Beruhigung als genialer Automechaniker und erfahrener „Schmiermaxe“ gerade immer dann, wenn uns eine dicke Panne für Wochen in dieser Einsamkeit ohne Wasser und Brot festzuhalten drohte. Es gab wirklich rein gar nichts, was Nick, dieses „Universalgenie der Wüste“, hätte aus der Ruhe bringen können.

Und selbst dann, wenn es etwas komplizierter zu werden schien, hatte Nick noch Zeit für unsere kleinen Wehwehchen und darüber hinaus immer einen lustigen, aufmunternden Spruch auf den Lippen. Danke Nick, Du bist das, wofür andere „Wüstenfuchs“ genannt wurden!

In diesen Dank einschließen möchte ich Antje und Tom, die Besatzung des zweiten Autos, des Versorgungs-„Landy“ samt Anhänger. Danke an Tom, der dieses kompliziert zu fahrende Gespann bis auf wenige „Ausgrabungsstellen“ im tiefen Sand und Schlamm souverän und fachmännisch ans Ziel gebracht hat.

Ein besonderer Dank aber geht an Antje. Mit stoischer Ruhe, überzeugendem Organisationstalent und mit einem immer freundlichen Lächeln hat sie uns alle kulinarisch verwöhnt und dafür gesorgt, dass wir (trotz „aktiver Campingtour“ laut Ausschreibung) nicht mal Kartoffeln schälen mussten, geschweige denn küchentechnische Arbeiten zu erledigen hatten, für die ein streng verheirateter Ehemann wie ich seit Jahrzehnten (ohne murren zu dürfen) zuständig ist.

Es gibt ein unglaublich großes Angebot an Touren (auch Fotoreisen) in Namibia. Fast immer werden nach Schema F die touristischen Highlights angefahren, um diese dann, im wahrsten Sinn des Wortes, schnell abhaken zu können.

Auf unserer Reise hatten wir die Gelegenheit, dieses bemerkenswerte Land mit viel Zeit, ja fast behutsam zu erfahren und erleben zu können.

„Zeichnen mit Licht“ – eine Reise durch Namibia, die wir ganz bestimmt nicht so schnell vergessen werden.

Ulrich Heermann – August 2016

Fahrt durch die Namib
Unberührtes Kaokoveld
Ursprüngliches Hartmannstal
Wellengang an der Küste
Funkeln in der Nacht
Faszinierende Landschaft im äußersten Nordwesten Namibias
Sossusvlei
Sossusvlei
Im Etosha NP
Oben auf der der Sanddüne
Gratwanderung auf der Düne im Sossusvlei
Deadvlei
Licht- und Schattenspiele im Sossusvlei
Im Deadvlei
höchste Dünen der Welte im Sossusvlei
Im Erongo-Gebirge
Erongo Gebirge & Spitzkoppe
Sternenzeitrafferaufnahmen am Felsentor
Sternenzelt in Erongo-Gebirge
Sternenhimmel in Nord-Namibia
Unterwegs in Nord-Namibia: Wüstenelefanten
Robbe am Cape Cross
Antilope in Namibia
Oryx-Antilope
Herero
Fahrt ins Kaokoveld
Klippschliefer
Herero
Pistenabenteuer in Nord-Namibia
Lichtspiele im Erongo-Gebirge
Wüstenelefanten
Unterwegs zum Brandberg
Helmperlhuhn
Wüstenelefanten
Wüstenelefanten
Tierische Begegnung unterwegs
Epupafälle
Elefantenbad im Etosha NP
Elefantenherde im West-Etosha NP
Kleiner Beobachter
Etosha-Nationalpark
Schabrackenschakal
Nachtpirsch im Etosha NP
Wahrzeichen Namibias: Oryx-Antilopen