Bengal-Tiger
Flughund
Löwen im Sasan-Gir-Nationalpark
Pfau

Reisebericht

Indien, Sri Lanka – Wir hatten 3 Katzensichtungen

Reisegast, 15.03.2017

17 Tage Lodgesafari und Kultur vom 20.01. – 05.02.17

3 Wochen sind vergangen, die Fotos gesichtet, geordnet und auch schon vielfach gezeigt. Ich bin begeistert und schwelge noch in den Eindrücken. Jede Minute Anstrengung –und die Reise war nicht nur für mich, den Opa der Gruppe, sehr anstrengend, und einen jeden übermannte mal während der langen Fahrten der Schlaf, ich wollte dies so gut wie möglich vermeiden, denn auch die Fahrten sind für mich Erlebnis, sieht man doch, wenn auch nur blitzlichtartig, etwas vom Leben einer uns ziemlich fremden Kultur: es ist mir nicht immer gelungen.

Die beiden Reiseleiter waren sehr gut, brachten viele Informationen an, Swarook in Indien hat große Schwierigkeiten mit seinem Deutsch, dennoch uneingeschränktes Lob. Nalaka auf Sri Lanka wirkt frisch, man merkt ihm seine Auslandserfahrung an, er wirkt begeistert von seinem Beruf, der für ihn Berufung scheint. Ich habe auf meinen vielen Reisen selten so viel Begeisterung und Kompetenz erlebt.

Wir hatten 3 Katzensichtungen, ein kleiner Teil der Gruppe musste allerdings leider auf den Tiger verzichten. Die Fahrten in den Nationalparks waren großartig, die Fahrer in Indien wirken kompetenter als die auf Sri Lanka. Sicher wird die Frage aufgeworfen werden, ob sich der Aufwand für den Sasan Gir NP lohnt: weite Fahrt nach Nagpur, Flug nach Mumbai, 2 Stunden Hotel (was sehr wohltuend war und für diese Buchung ein besonderes Kompliment an Diamir), Weiterflug nach Rajpur, weite Fahrt zum Park, Abendsafari, das ist binnen 36 Stunden sehr viel. Dennoch will ich die Frage bejahen: die asiatischen Löwen zu sehen war ein Erlebnis. Allerdings kommt auch hier ein dicker Wermutstropfen hinzu, für den Diamir natürlich nichts kann: 20 Dollar Fotogebühr pro Safari ist ein Hammer, und ich gehe davon aus, dass der Eintritt inclusive Fahrer ja auch nicht billig ist. Und dann ein Punkt der sicher immer stört, ist die Trinkgeldfrage, nicht dass man dem Fahrer etwas zusteckt, sondern dass man das Zustecken von 200 auf 1500 Rupien bei Löwensichtung erhöht, halte ich für untragbar, und da müssten auch die Reiseleiter entgegenwirken. Dass hier die Fahrer m.E. sehr genau den Standpunkt und Riss des Löwenrudels kannten, aber erst ganz am Schluss hinfuhren, als die Stimmung schon fast auf dem Tiefpunkt war (was ob der anderen Erlebnisse gar nicht zutreffend sein muss, mir hat diese Fahrt auch ohne Löwen bis dahin sehr gut gefallen) und so durch diese Begeisterung das Trinkgeld erhöhen wollten, ist eine erheiternde Randnotiz. Bei den Tigern ist der Unterschied nicht ganz so hoch, aber auch zumindest 2 ½-fach. Die Folge davon ist, dass die Fahrer durch die Parks „brettern“, und vielfach nicht mehr den Blick für die anderen Dinge haben. Aber wahrscheinlich sind wir Touristen selbst schuld. Wir haben uns aber vor drei Jahren geweigert, und hatten trotzdem unsere Sichtungen. Vielleicht könnte man als Reiseveranstalter dem etwas Abhilfe schaffen, wenn der Reiseleiter einen bestimmten Betrag für Trinkgelder erhalten würde, mit dem er auskommen müsste. Dies würde von Anfang an dem Reisepreis zugeschlagen.

Die Ausgewogenheit des Programms zwischen Kultur und Natur kann ich nur loben, ein Sonderlob auch hier für Nalaka, der die Felsenburg von Sigiryia auf den ersten Nachmittag vorzog und uns dafür am Folgetag in die buddhistischen Felsentempel führte; diese waren großartig; lieber würde ich da auf die Andacht im Zahntempel verzichten, die zwar sehr beeindruckend war, doch eine religiöse Feierlichkeit derart dem Tourismus preiszugeben, war für mich – obwohl kein religiöser Mensch – befremdlich, ich habe mich nicht wohl gefühlt und kam mir vor wie in der Semana santa in einigen spanischen Touristenorten.

Das Vorprogramm im Kaziranga NP war fantastisch, hier hat sich jeder Euro gelohnt, Der Reiseleiter kompetent und engagiert, der Fahrer wohltuend ruhig, die indische Huphektik mit Gelassenheit ignorierend, er hupte in den 4 Tagen nicht einmal!!!! Das Hotel stach allerdings in negativer Hinsicht von den anderen ab. Den kalten Zimmern wurde zwar mit einer zweiten Bettdecke und einem (recht wirkungslosen) Heizöfelchen Abhilfe geschaffen, doch die Duschen blieben kalt. Doch die Auswahl der übrigen Hotels, besonders aber derer auf Sri Lanka, war hervorragend.

Ich hoffe, dass trotz der anklingenden Kritik meine Begeisterung deutlich wurde, ich werde Diamir uneingeschränkt weiterempfehlen. Und wenn ich mir wirklich noch „mein“ Südtansania gönne, werde ich zuerst wieder bei Diamir anklopfen.

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