Grande Terre – fast surreal – Blick auf die Lagune aus der Luft
Île des Pins – typischer Felsen in der Bucht von Upi, hauptsächlich mit Pandanus bewachsen
Grande Terre – mit dem Gyrokopter zum Herz von Voh
Île des Pins – traumhafter Blick vom Pic N`Gâ

Reisebericht

Unsere Reiseerlebnisse in Neukaledonien

Rita und Gerhard Drokur, 23.01.2020

Hallo liebe Reisegäste,

über einen unserer Stammgäste erreichte uns ein wunderschöner Reisebericht aus einer der exotischsten und vielleicht am weitesten von uns entfernt liegenden Region: Neukaledonien in der Südsee.

Hier ein kleiner Ausschnitt:

„Ein bewegendes Erlebnis für mich ist jener ältere Kanake mit normaler Statur am Strand. Gemäßigten Schrittes wandert er ein Stück vor mir mit einem dicken Ast als Wanderstab, der ihn in seiner Länge überragt. Er geht zum Rand des Strandes, bleibt stehen und schaut auf die Weite des Meeres. Unweigerlich denke ich an eine Zeichnung, die Rübezahl darstellt und die mir seit meiner Kindheit eindrücklich im Gedächtnis verblieb. Vergleichbar mit diesem hat der Kanake einen enormen Rauschebart und eine Frisur, gegen die eine Tina Turner fast blass erscheint. Das Gesicht eines Aborigines mit Knollennase, zerfurchten Wangen und runzeliger Stirn. Aber seine Augen beeindrucken mich derart, wie sie einerseits blitzend, nicht herrisch, eher herrschaftlich, innerlich gefestigt und zufrieden, in die Weite des Meeres stechen und andererseits warm, freundschaftlich-stolz mich grüßen, als er meiner Gewahr wird. Ich halte ihn sofort für einen Klanchef, einen stolzen Vertreter seiner Vorfahren, die immer um Respekt, die Anerkennung ihrer Werte und Würde gegenüber den Kolonisatoren gekämpft haben. Man schämt sich unweigerlich für diejenigen, die Kanake als Schimpfwort gebrauchen.“

Wenn Sie Freude daran finden und Sie alles lesen möchten finden Sie untenstehend den Bericht in voller Länge. Viel Vergnügen beim Lesen, Träumen und vielleicht ja auch planen.

Herzliche Grüße

Ihr Team Südsee, Steffen Wetzel (+49 351 31207-382) und Annette Bouvain (+49 351 31207-323)

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Unsere Reiseerlebnisse in Neukaledonien

Montag bis Mittwoch, 27. bis 29. April 2019

Als Erstes kann man feststellen: Die Flugzeuge starten immer mit Verspätung!

Da die riesigen Langstreckenflugzeuge auch an der Fensterseite dreisitzig sind, ist es problematisch, wenn ein Schwergewicht oder Nowitzki neben uns sitzt – wir haben jedes Mal Glück, auch beim Rückflug.

In Singapur erfolgt der Anschlussflug nach zwei Stunden, die gerade zum Transfer ausreichen und uns die Zeit nicht langweilig werden lassen. Obwohl wir kurz vor sieben landen – eine Zeit, wo bei uns in Heidelberg zu dieser Jahreszeit die Sonne schon längst am Firmament prangt, ist es hier in Singapur noch relativ dunkel und der Himmel zudem wolkenverhangen.

Singapur belegt weltweit (Stand 2017) den neunten Platz des „Index der menschlichen Entwicklung“ und ist damit eines der reichsten Länder der Welt. Dagegen zählen aber auch die Lebenshaltungskosten zu den höchsten der Erde. Der Stadtstaat wird als Einparteienstaat angesehen, in dem der Präsident auch die Richter ernennt. Neben Hongkong gilt Singapur als wichtigster Finanzplatz Asiens und stellt einen Knotenpunkt im Schiffsverkehr dar. Beim Landeanflug auf dem Heimweg bestätigt dies die enorme Anzahl von Schiffen, die ich von oben erkennen kann. Die größten Bevölkerungsteile des multiethnischen Staates stellen die Chinesen, Malaien und Inder. Der Name Singapur entstammt dem Sanskrit, wobei Singha für Löwe und Pura für Stadt steht. Besiedelt wurde Singapur ab dem 7. Jahrhundert n. Chr. Anlass zu Kritik geben sowohl die praktizierte Todesstrafe als auch die drakonische Prügelstrafe für in unseren Augen eher geringwertige Vergehen.

Am Abend des 28.04. landen wir gegen zehn Uhr in Auckland und treffen unsere neuseeländischen Freunde Jacqui und Rod kurz vor elf. Sie begleiten uns ins Novotel direkt gegenüber, Rod hat eine Auswahl neuseeländischer Biere dabei und wir unterhalten uns lebhaft bis kurz vor zwei. Somit haben wir nur noch drei Stunden Zeit zum Schlafen, da wir um fünf wieder aufstehen wollen, um frühzeitig den Check-in vornehmen zu können.

Der Flug nach Nouméa dauert entgegen der angesagten 3:05 Std. nur zweieinhalb. Somit wird die halbstündige Verspätung (mal wieder) beim Abflug eingeholt und wir landen am Montag, dem 29.04., pünktlich kurz nach elf auf dem internationalen Flughafen Tontouta. Beim Landeanflug haben wir gute Sicht auf das Atoll mit seinen Korallenstöcken in türkis-braunen Pastelltönen und Nouméa präsentiert sich uns mit seinen vielen Buchten. Der Transfer zum Hotel Château Royal erfolgt zügig. Das Hotel ist eine Nobeladresse und unser Superior 1 Twin-COMBO-Zimmer sehr geräumig und perfekt eingerichtet. Was sehr praktisch ist: im Hotel kann man XPF eintauschen; somit sind wir gleich mit der Landeswährung versorgt, da man diese Währung bekanntermaßen nur vor Ort erwerben kann.

Bald fahren wir mit dem Bus (Linie 11) für 3,52 € in die City. An diesem Montag macht das „Paris der Südsee“, vergleichbar wohl eher mit den Preisen, einen eher verschlafenen Eindruck und fast alle Bistros und Cafés sind ab 15:00 Uhr geschlossen, auch auf dem so hoch gepriesenen Place des Cocotiers.

Beim Abendessen im Hotel müssen wir uns bereits an die horrenden Preise Neukaledoniens gewöhnen – unser Hotel schlägt sogar die Bierpreise des Flughafens von LA (13 € für einen halben Liter). Vorher haben wir uns das Preisniveau von Restaurants ganz in der Nähe angesehen: Für ein Steak mit Beilagen und Salat werden im Schnitt 30 € verlangt. Hier kann man arm werden – aber darüber später.

Ich gehe zum Strand am Hotel und muss feststellen, dass er gar nicht so toll aussieht und auch ist, wie in den Reiseführern vielseitig bejubelt. Der Sand ist nur wenig feinkörnig und mit Steinchen durchsetzt. Schnorcheln macht hier keinen Spaß, da der Wellengang dafür zu stark ist. Strände derselben Art säumen auch die anderen Buchten Nouméas.

Dienstag, 30. April 2010

Wir haben zwei Tage Zeit, die Stadt zu erkunden. Am nächsten Morgen, Dienstag, dem 30. April, haben wir ein Informationsgespräch mit einer Vertreterin unserer Vorortagentur um halb neun, welches sehr gut verläuft. Alle noch offenen Fragen werden zu unserer Zufriedenheit beantwortet. Um neun Uhr erhalten wir unseren Mietwagen mit einem Ersatzschlüssel. Den Originalschlüssel müssen wir bei der Mietwagenstation noch abholen und fahren danach in die City, um XPF zu beschaffen und die SIM-Karte in der Post zu erstehen (6.195 XPF = 51,91 €), wo wir mehr als eine halbe Stunde warten müssen und das Handling zur Aktivierung der SIM-Karte sogar für die Angestellte als komplex zu bezeichnen ist. Nach langer Suche entdecken wir endlich das Tourismusbüro, welches umgezogen ist und sich nicht mehr am Place des Cocotiers, sondern in der Nähe des Hafens befindet.

Um die Mittagszeit besichtigen wir den Parc Zoologique et Forestier im Nordosten Nouméas und sind begeistert. Der Park beeindruckt nicht nur durch seine Größe, sondern auch aufgrund der Pflanzenvielfalt. Wir können den seltenen Kagu (Cagou), den flugunfähigen, endemischen Nationalvogel Neukaledoniens in Augenschein nehmen, sehen eine ganze Herde von Pfauen und in Gehegen Reptilien, Papageien, Greifvögel und Eulen sowie etliche Affenarten. Ein Besuch dieses Parks ist unbedingt zu empfehlen. Hier kann man sich schon auf die Flora Neukaledoniens in komprimierter Form vorbereiten. Zudem gibt es Pflanzen, die auf der Grande Terre schon nicht mehr anzufinden sind. Der Eintritt kostet uns Ü-60-vergünstigt 5 €.

Am nächsten Vormittag sind wir schon recht ortskundig und wollen das hochgelobte Centre Culturel Tjibaou mit seiner auffälligen Architektur besuchen. Der weltbekannte Architekt Renzo Piano, der mit einem Kollegen u. a. das Centre Pompidou in Paris entwarf, schuf hier 1998 ein weiteres Meisterwerk aus großenteils natürlichen Materialien, das in seiner Gestaltung einem Kanakendorf ähneln soll. Jean-Marie Tjibaou war ein kanakischer Unabhängigkeitskämpfer, der 1989 ermordet wurde.

Allein die teils fehlende und, wenn vorhanden, irreführende Beschilderung verlangt uns alles ab, um dann, als wir endlich unseren Mietwagen auf dem fast leeren Parkplatz abgestellt haben, von dem Wächter zu erfahren, dass das Museum an Feiertagen geschlossen ist. Heute ist der 1. Mai!

Auf der Rückfahrt besichtigen wir das Wahrzeichen Nouméas – die Kathedrale Saint-Joseph, welche hoch oben die City beherrscht und einen tollen Blick auf den Hafen und die umliegenden, teils sehr steilen Hügel der Stadt gewährt. Sie besitzt wunderschöne Buntglasfenster, ein interessantes Chorgestühl und, wie nur ganz wenige Südseekirchen, eine Orgel.

Nun haben wir Zeit, das Aquarium des Lagons zu besichtigen.

Wir kommen aus dem Staunen nicht mehr heraus. Das Wirrwarr an Räumen bietet eine immense Fülle an Aquarien mit unendlich vielen interessanten Meeresbewohnern der Südsee. Haie und Schildkröten tummeln sich im größten Aquarium, in das man auch einen Blick von oben im Freien werfen kann. Es ist den Biologen sogar gelungen, den seltenen Nautilus zu Nachwuchs zu bewegen. Der Kopffüßer lebt seit 500 Millionen Jahren auf der Erde, während die verwandten Ammoniten bereits ausgestorben sind. Er ist ein Bewohner der Südsee, lebt in ca. 400 m Tiefe und steigt nur nachts zur Nahrungsaufnahme in 10 bis 20 m Meerestiefe auf.

Hinter diesem eigentlich unscheinbaren Komplex verbirgt sich ein absolutes Highlight Nouméas! Der Eintritt kostet zusammen (Ü-60-vergünstigt) 2.250 XPF = 18,86 €.

Am Abend essen wir sehr gut im Restaurant „Stone Grill“, das sich auf Speisen auf dem heißen Stein spezialisiert hat und bezahlen 14.000 XPF = 117,32 €. Es liegt an der Promenade Roger Laroque, ca. einen halben Kilometer vom Hotel entfernt. Am Vorabend haben wir einen Steinwurf davon entfernt im Bilboquet Plage (1. Etage) Spaghetti und Salat gegessen. Das Essen war leidlich und mit Getränken (Bier und ¼ Wein) haben wir 55,56 € bezahlt. Für das Abendessen im Château Royal am ersten Tag bat uns das „Königliche Schloss“ mit königlichen 142 € zur Kasse. Wie bereits gesagt: Hier kann man arm werden.

Donnerstag, 2. Mai und Freitag 3. Mai 2019

Am Donnerstag, dem 2. Mai, nehmen wir das Frühstück zeitig ein und starten gegen neun Uhr zu unserer Rundfahrt auf der Grande Terre. Zu unserem Entzücken können wir unsere nicht kleinen Koffer im Kofferraum des fast neuen Citroën C3 verstauen; die Rucksäcke finden im Fond Platz. Im Norden Nouméas fahren wir an der riesigen Nickelschmelze mit dem charakteristischen rotbraunen Anflug vorbei auf die Autobahn, die uns auf 19 km mit teilweise kurviger Strecke und einigen Steigungen und Gefällen schnell aufs Land führt.

Über die Beschaffenheit der RT 1, der Hauptverbindungsstraße des Westens von Grande Terre, konnte ich keine näheren Informationen sammeln. Deshalb plante ich vorsichtigerweise für die 270 km bis Koné mindestens vier Stunden reine Fahrt. Nun muss ich erfreut feststellen, dass sie gut asphaltiert ist, nur wenige, meist langgezogene Kurven aufweist und eine Geschwindigkeit außerhalb Ortschaften (es gibt nur wenige) von 110 km/h erlaubt.

Der immer wieder geäußerten Vorsichtsmaßnahme (auch von unserm Vorortpartner, die hier doch zuhause sind!), an der nächstbesten Tankstelle aufgrund der wenigen vorhandenen den Treibstoffvorrat aufzufüllen, muss ich nun eine klare Absage erteilen. Es gibt genügend Tankstellen – in den größeren Orten durchweg mehrere. Was aber passieren kann, worauf in den Reiseführern eben nicht hingewiesen wird – das Schild vide, nämlich leer, kann aufgestellt sein. Es muss dennoch nicht jede Tankstelle ausgenutzt werden. Die Reichweite unseres Citroën C3 beträgt mindestens 600 km.

Nach 45 km rauschen wir an Tontouta vorbei und bewegen uns somit auf eine von uns noch nicht erlebte Welt zu. Wir werden aufmerksamer und betrachten nun die Landschaft genauer. Der Straßenverkehr hat sich absolut verringert; Autos begegnen uns nur noch vereinzelt. Es ist wie auf Moorea – jeder grüßt jeden. Unser Guide in Koné, Emilien, sagt uns lachend, dass beim Autofahren beide Hände das Lenkrad umklammern und nur die Zeigefinger immer wieder nach oben schnellen, wenn ein Auto entgegenkommt. Die Landschaft ist weit, geräumig, Grünflächen und Baumbestände mit teilweise mächtigen Solitärbäumen wechseln sich ab. Wir sehen schon ein paar kleinere Rinderherden im Grasland. Die Rinderzucht wurde hier von den Australiern eingeführt und die Cowboys, welche die Herden nach „Wildwestm anier“ behüten, nennen sich wie ihre australischen Kollegen Stockmen. Richtig große Herden haben wir aber keine gesehen.

Auf Lifou und der Île des Pins wird uns auf Anfrage erklärt, dass der Bestand an einheimischem Rindfleisch zur Versorgung der Bevölkerung nicht ausreicht und eher nach Neuseeland exportiert wird – eigentlich ein Widerspruch in sich. Diese extensive Art der Viehhaltung garantiert hohe Fleischqualität.

Das Land ist noch grün, da wir uns gerade im Wechsel vom Sommer zum Winter bewegen. In den wärmeren Monaten November bis April fällt auch auf der eigentlich trockeneren Westseite der Grande Terre mehr Regen, sodass das Gras erst ab August/September verdorrt. Zu unserer Rechten bauen sich gewaltige Gebirgszüge bis zu einer Höhe von gut 1.400 Metern auf. Wir halten nach den klaffenden Wunden durch den Nickelabbau Ausschau, können aber nur hin und wieder, bis auf eine größere Mine direkt an der Straße, kleinere Abbaustellen entdecken.

Nach 28 km seit Tontouta durchfahren wir Bouloupari mit der berühmten Destillerie. Hier werden die Blätter und Zweige des immergrünen Niaoulibaums zu Essenzen für Parfümerie und Pharmazie verarbeitet. Die Einheimischen schwören auf ihre heilende Wirkung (stark antiseptisch) gegenüber Fieber und Wunden, aber auch bei Durchfall und Rheuma. Er ist der wohl bekannteste Baum Neukaledoniens und prägt weite Teile des Landes, speziell auch den Norden auf dem Weg nach Poum. Er kann leicht mit dem Eukalyptusbaum verwechselt werden, erreicht aber nicht dessen Ausmaße und hat eine weiß-graue Rinde.

Nach 110 km seit Nouméa machen wir die erste Pause vor La Foa und bewundern die heute nicht mehr benutzte Brücke Passerelle Marguerite. Sie wiegt lediglich vier Tonnen, wurde in Frankreich von Studenten Gustave Eiffels geplant und hier errichtet. Den sehenswerten Park mit den kanakischen Skulpturen und mächtigen Bäumen besichtigen wir während unseres Aufenthaltes in Sarraméa.

50 km weiter, kurz vor Bourail, biegen wir links ab auf die Straße zum Strand von Poé, m. E. dem schönsten und mit 18 km längsten der Grande Terre. Wir bestaunen die Felsformation Roche Percée und den Felsblock Bonhomme, der allein bis heute den wütenden Brechern der See auf diesem Flecken widerstanden hat. Den rechten seitlichen Strand säumt ein ganzer Wald aus Araukarien, die für die Île des Pins so typisch sind.

Den falschen Namen erhielt sie von ihrem Entdecker, James Cook, der die schlanken, bis zu 60 m hohen Bäume für Pinien hielt. Genauer: Araucaria columnaris und auf Neukaledonien endemisch.

Wir machen eine längere Pause, stärken uns ein wenig an belegtem Baguette und bewundern den feinsandigen Strand. Aber auch hier ist der Wellengang nicht unerheblich. Das Saumriff des größten Atolls der Welt ist oft recht weit von den Stränden der Grande Terre entfernt, wodurch sich durch den ständigen Wind innerhalb der Lagune wieder größere Wellen bilden können. Das gilt aber auch für die Loyalitätsinseln und (in abgeschwächter Form) die Île des Pins. Es ist sonnig und heiß und wir erforschen noch ein wenig die Gegend mit ihrer Flora aus teilweise dichtem Wald und hochstehendem Gras mit einzelnen Blüten.

Bis Koné sind es noch 105 km. 35 km vor Koné biegen wir links ab und suchen die ehemalige Minenstadt Népoui, finden aber nur ein paar Häuser und kläffende Hunde vor. Die Straße wird auch zunehmend schlechter mit etlichen Schlaglöchern und Buckeln.

Das ist überhaupt ein Problem: Die Nebenstraßen, welche von der Hauptstraße abzweigen, sind entweder schlecht oder überhaupt nicht asphaltiert und eigentlich nur mit Geländewagen zu meistern. Unserem Citroën können wir so etwas nicht zumuten und sollten ihn in dem Zustand wieder abgeben, in dem wir ihn auch erhalten haben.

Kurz nach sechzehn Uhr erreichen wir unser Hotel in Koné. Das Hibiscus macht einen gepflegten Eindruck, besonders mit dem schön angelegten Zen-Garten und dem mittigen Teich mit überdachter Sitzgruppe. Aber schon bald legt sich unsere Euphorie, als wir das doch recht kleine, fensterlose (es gibt nur die große Eingangstür) und wenig Ablagefläche bietende Zimmer beziehen. Das Abendessen (am ersten Tag haben wir Halbpension) haut uns auch nicht gerade vom Hocker – dafür aber die Getränkepreise.

Nachdem wir uns eingerichtet haben, wollen wir uns Koné anschauen – immerhin fungiert Koné als Hauptstadt der Nordprovinz. Gegenüber dem Hotel ein Café, heute nicht geöffnet. Eine Hauptkreuzung, ein Supermarkt, eine Tankstelle, daneben eine Reparaturwerkstatt, eine Bank, Versicherung, ein Laden mit Materialien rund um Haus und Garten. Ein großer Platz, um den sich einige größere Gebäude scharen und ein wohl recht neues Rathaus – das war‘s. In fünf Minuten sind wir alles abgelaufen und recht enttäuscht. Kein Restaurant, keine Kneipe, keine sonstige Gelegenheit, sich mal irgendwo hinzusetzen, was zu naschen oder zu trinken und das Gemeindeleben zu betrachten. Die Provinzhauptstadt hat immerhin knapp 7.500 Einwohner, deren Häuser sich aber auf einige Gemeindedistrikte verteilen oder sich auch verstreut in der näheren Umgebung befinden.

Das ist ebenfalls ein Problem, mit dem sich Touristen auseinandersetzen müssen, die, wie wir, gerne die Grande Terre (auch die Inseln) erkunden sowie die Gesellschaft kennenlernen möchten.

Neukaledonien hat mit 270.000 Einwohnern fast die gleiche Bevölkerungsanzahl wie Französisch-Polynesien, dafür aber mit 18.575 km² fast das Viereinhalbfache an Landfläche. In der Hauptstadt Nouméa wohnt mit gut 90.000 Einwohnern ein Drittel und der Großraum Nouméa (mit den Städten Paїta, Mont Dore, Dumbéa) weist 170.000 Einwohner auf. Somit entfällt auf den Rest der immerhin 400 km langen und 50 km breiten Insel ein Anteil von knapp 80.000 Einwohnern (rund 20.000 leben auf den Loyalitätsinseln und der Île des Pins). In den größeren Städten auf dem Land wie La Foa, Bourail, Bouloupari, durch die wir heute schon gefahren sind, leben jeweils nicht mehr als 6.000 Einwohner. Dementsprechend gering ist das Angebot an Geschäften und Restaurationen. Die Grande Terre kann man nur als Selbstfahrer im gemieteten Wagen erkunden, da sie eben touristisch weniger erschlossen ist. Das bewahrt aber auch ihre Ursprünglichkeit und das ganz normale Leben ihrer Einwohner, was natürlich Menschen wie wir, ganz Gegensatz zu den eben erwähnten Aspekten, zu schätzen wissen. Deshalb liegt das Hauptaugenmerk auf der Landschaft und den Natursehenswürdigkeiten, von denen diese Südseeinsel einige zu bieten hat.

Vor dem Abendessen besucht uns der Mann der Hotelbesitzerin und erklärt, dass der für morgen früh bereits um sieben geplante Flug zum Herz von Voh witterungsbedingt erst ab halb zwölf durchgeführt werden kann. Sehr schön, dann können wir in Ruhe unser Frühstück genießen und brauchen nicht schon um sechs Uhr aufzustehen. Er und sein Schwiegersohn bieten auf dem kleinen Flugplatz gleich nach Koné Richtung Norden die Möglichkeit, mit einem Gyrocopter (Tragschrauber) den in circa 30 km Entfernung sich befindenden Mangrovenwald in Herzform – eine Laune der Natur – anzufliegen und von oben bestaunen zu können.

Dieses einmalige Erlebnis sollte jeder, der einmal die Grande Terre bereist, ins Programm integrieren. Ich nehme es gleich vorweg:

Es ist das beeindruckendste Erlebnis, welches wir auf Neukaledonien hatten und werden es auch nie vergessen. Diese 384 € (für uns beide, jeweils in einem Gyrocopter) sind fürs Leben angelegt. Eine Stunde lang genießen wir den knatternden Flug, fest angeschnallt und mit warmen Windjacken versehen. Die Sicht ist bombastisch und der Blick auf das Herz von Voh lässt auch unsere Herzen höher schlagen. Dazu das fast surreale Türkis-hellblau mit den pastellfarbenen hellbraunen Tönen des Barriere-Riffs. Auf dem Hin- und Rückflug können wir die Landschaft betrachten und die einzelnen Gehöfte, welche weitab der Hauptstraße nur auf geschotterten Pisten erreichbar sind. Wir sehen aber auch eine riesige Nickelabbaustätte mit Industrieanlagen zur Weiterverarbeitung des Metalls, welche die Landschaft verschandelt.

Den Nachmittag nutzen wir dazu, auf der RT 1 bis zu ihrem nördlichsten Punkt zu fahren. Nach 100 km erreichen wir Koumac mit seinen viereinhalbtausend Einwohnern, wo verstärkt Tageabbau betrieben wird. Die Landschaft wird weiter, die bewaldeten und auch nackten Hügel mäßigen sich in ihrer Höhe.

Ab Koumac wird die Straße auf den 56 km bis Poum, dem nördlichsten Punkt, enger und kurviger, die Natur aber insgesamt wilder. Die Bewaldung nimmt zu und das Farbenspiel zwischen dem Weißgrau der Niaouli-Stämme, ihren blassgrünen Blättern mit den Ocker- Gelb- und Weißtönen der am Straßenrand aufgebrochenen Erde wird intensiver.

In Poum fahren wir bis zum Ende der Straße und machen eine Pause. Rechts und links verweisen zwei Holzstämme mit geschnitzten Gesichtern darauf, dass hier das Gebiet eines Kanakenstammes beginnt und zuerst eine Erlaubnis für die eventuelle Weiterfahrt eingeholt werden muss. Eine Frau mit zwei Kindern befindet sich gerade auf dem Weg dahin und grüßt freundlich. Ich überwinde den grasbewachsenen Erdwall und begutachte den Strand, der aufgrund Niedrigwassers nicht gerade einladend ausschaut. Die Küste rechts und die vorgelagerten Inseln und Halbinseln suggerieren wilde, ungezähmte Natur. Nach der Pause fahren wir zurück und legen dabei noch einige Stopps ein.

Am Abend versorgen wir uns im Supermarkt mit Essen und Getränken, die wir auf unserer Terrasse zu uns nehmen. Die Illumination des Zen-Gartens mit ihrer wechselnden punktuellen Beleuchtung in verschiedenen Farben während der ganzen Nacht nervt uns, da wir deswegen die Holztüren zuziehen und mit dem schweren Vorhang verrammeln müssen. Das bewirkt zumindest auf uns keinen meditativen Einfluss.

Samstag, 4. Mai 2019

Am Samstag, dem 4. Mai, warten wir an der Rezeption auf unseren Guide für die geplante 4WD-Tour zur vereinbarten Zeit pünktlich um neun. Heute soll es „quer durch die Walachei“ mit Allrad und Differential auch zu Kanakenstämmen gehen, wo wir zum Essen eingeladen werden.

Eine Viertelstunde später werden wir auf Deutsch mit einem „Guten Morgen, entschuldigen Sie die Verspätung, i had to prepare the meal, because my wife….“ begrüßt. Der hochgewachsene Emilien Consigny, ein in Neukaledonien geborener Sohn französischer Eltern (sein Vater war beim Bau des Tjibaou-Museums beteiligt) ist uns gleich sympathisch. Er war während seiner Schulzeit im Austausch für einige Wochen in Deutschland, kann aber nach mehr als einem Jahrzehnt Abstinenz nur noch ein paar Brocken. Wir verständigen uns darauf, die Konversation auf Englisch zu führen (wie von unserer Vorortagentur mitgeteilt).

Leider fällt der Besuch eines Kanakenstammes wegen Todesfalls aus. Als „Plan B“ steht nun das Picknick bei einer Jägerhütte an. Emilien bemerkt sofort unser großes Interesse am Besuch eines Kanakenstammes und verspricht uns, in der Nähe von Sarraméa, unserem übernächsten Aufenthalt, einen möglichen Besuch bei einem ihm bekannten Stamm zu organisieren. Zwischen uns entspannt sich ein reges Gespräch. Er beantwortet unsere vielen Fragen in Bezug auf die kanakische Gesellschaft empathisch und gibt auch sonstiges Wissenswerte ungefragt an uns weiter.

So erzählt er uns in Bezug auf die relativ hohe Arbeitslosigkeit, dass viele junge Kanaken gar nicht arbeiten wollen, da ihr einfaches Leben im Stamm für sie auskömmlich ist. Dort halten alle zusammen. Die insgesamt 240 Tribus (Kanakenstämme) sind mit Strom, Telefon und Internet gut versorgt. Jeder Kanake hat die Möglichkeit, die Schule zu besuchen. Das funktioniert bestens, erklärt er uns.

Auch hier gab es wie auf Französisch-Polynesien früher Menschenopfer.

Die Praxis, die Kinder innerhalb der Stämme nach dem Wunsch der Eltern zu verheiraten, wird heute nur noch selten angewandt.

Wir haben uns schon des Öfteren über die Einheimischen gewundert, welche in den teuren Restaurants der Hotels speisen und fragen ihn nach dem Durchschnittsverdienst der Kanaken. So erfahren wir, dass dieser in Neukaledonien hoch angesiedelt ist und das 1,7- bis 1,9 fache des französischen beträgt. Das ist natürlich eine sinnmachende Erklärung der sehr hohen Preisstruktur. Er weiß selbst, dass dies einen Hemmschuh für die Prosperität des Tourismus darstellt, von dem er als selbstständiger Touristenguide ja selbst abhängt und informiert uns über alle möglichen Werbekampagnen, besonders auch in Deutschland. Er ist über die Reisefreudigkeit der Deutschen bestens informiert. Nur nicht über das „Geiz ist geil-Syndrom“ der Deutschen, wie mir scheint – ich halte mich bedeckt und will seine Euphorie nicht untergraben.

Der Anbau des hochwertigen Kaffees ist wegen der Billigkonkurrenten sehr stark zurückgegangen und besitzt heute nur noch eine Anbaufläche von 5 ha inselweit.

Das Klima hat sich auch hier geändert. Letztes Jahr gab es noch Zyklone im Mai. 2017 war wie bei uns 2018 ein sehr trockenes Jahr.

Wir sprechen auch darüber, dass sich das Aussehen der Kanaken sehr von dem der Einheimischen auf Französisch-Polynesien unterscheidet und eher den Aborigines ähnelt, obwohl die Südsee aufgrund der entdeckten Lapita-Keramik nach vorherrschender Meinung aus einer Bevölkerungsgruppe besiedelt worden sein soll. Wir sind uns darin einig, dass unterschiedliche Völker (Aborigines, Südostasiaten, Maori) mit dieser Keramik untereinander Handel betrieben haben könnten.

Mir fällt ein, dass in einigen Internetbeiträgen sowie auch Reiseführern von einer Fahrt in den Süden der Grande Terre wegen der schlechten Straßenverhältnisse abgeraten wird. Mit unserem Auto bekämen wir schon Probleme, meint er, aber die riesigen Löcher im Asphalt, von denen berichtet wird, bezeichnet er als Schauermärchen; schließlich unternimmt er dort Exkursionen.

Als Franzose und Selbstständiger ist er natürlich gegen eine Unabhängigkeitsbestrebung gegenüber Frankreich. Er sieht die ökonomischen Vorteile einer Anlehnung an das Mutterland, welches natürlich nicht auf die strategischen Vorteile (in militärischer Hinsicht) und den Abbau der gewinnbringenden Erze verzichten will. Seinesgleichen fiel aus allen Wolken, als in 2018 nur 57 % für einen Verbleib bei Frankreich gestimmt hatten – sie rechneten mit stattlichen 70 %. Ein gewichtiges Argument für einen Verbleib: Ein Schwergewicht wie Frankreich kann das Inselreich besser vor anderen Großmächten schützen, z. B. vor China und Japan, die nicht geregelten Fischfang betreiben (fischen auch in den Gewässern Französisch-Polynesiens). Das Thema ist komplex und impliziert viele gegenseitige Argumente, die zum Nachdenken anregen sollten, bevor man sich zu einer vorschnellen Entscheidung hinreißen lässt. Die Kanaken haben sich durch die blutigen Aufstände, welche durch die Weltpresse gingen, eine gewisse Wertschätzung erkämpft und können heute ihre Kultur, Gesellschaft und Mentalität besser leben. Wie in Französisch-Polynesien fehlt den Einheimischen auch hier (noch) das Know How zur Durchführung einer funktionierenden Verwaltung und/oder ökonomischen und technischen Führung von Unternehmen. Dazu müssten die Franzosen aber bereit sein, die Einheimischen nach und nach darin auszubilden und die höheren Positionen in Verwaltung und Wirtschaft mit ihnen zu besetzen. Dadurch würden sie sich natürlich selbst das Wasser abgraben, was in unserer vorherrschend neoliberalen Gesellschaft nicht zu erwarten sein wird. Demgegenüber müssen die Einheimischen natürlich auch den Ehrgeiz entwickeln – was in Französisch-Polynesien so langsam geschieht. In meinem Reisebericht Reiseerlebnisse in Französisch-Polynesien verweise ich auf Heinrich Bölls „Der kluge Fischer“. Darin könnte die Einstellung des Spaniers – Was soll ich an Morgen denken, wenn’s mir heute gutgeht – auch der eines Polynesiers entsprechen. Wie bereits mitgeteilt – das Thema ist komplex und nicht in zwei Seiten abzuhandeln.

Seinen Pick-up, ein Ford, scheint auf der holprigen Fahrt bergauf, bergab auf teilweise nicht als Weg zu definierender Strecke nichts aufhalten zu können. Ich muss schmunzeln, als ich ihn darauf anspreche und er mir erklärt, dass er diesen wirklich zuverlässigen Ford nur wegen des günstigen Preises (34.000 €) vor sechs Jahren gebraucht kaufte, den Toyota Land Cruiser aber als „unbeatable“ bezeichnet.

Die Pause erfolgt bei der „Jagdhütte“ – in meinen Augen eher eine Wellblech-Baracke –, wo er uns wohlschmeckenden Reis und hervorragenden Poisson Cru (selbst gemacht (!) – seine Frau musste sich heute Morgen um die Kinder kümmern) mit süßem Nachtisch kredenzt. Danach rumpeln wir vom Berg hinunter und kurz vor dem Fluss durch absolut unwegsames Gelände. Wir durchqueren den niedrigen Fluss und halten auf einer Kieselbank (die reinsten Wackersteine), wo er uns die Landschaft näher bringt und über die Fischfang-Methoden der Kanaken aufklärt. Bei der Rückfahrt steigt er vor einer Sandbank aus, kratzt sich am Kinn und überlegt den genauen Lenkereinschlag, da das Gefährt einen Meter senkrechtes Gefälle schräg zu überwinden hat. Die Gestalt dieser Sandbänke ändert sich durch gelegentliche Hochwasser. Nach dem gelungenen Manöver kann er uns auch erzählen, wie er einmal mit dem Ford steckenblieb (fast nicht vorstellbar bei diesem Monstrum) und von einem Bauern mit einer am Traktor befestigten Seilwinde herausgezogen werden musste. Nach der sehr abenteuerlichen Exkursion werden wir wohlbehalten im Hotel abgeliefert. Wir können diesen netten und erfahrenen Mann wärmstens empfehlen!

Sonntag bis Dienstag, 5. Mai bis 7. Mai 2019

Am Sonntag, dem 5. Mai, durchqueren wir die Insel auf der RPN2 von Koné nach Tiwaka, wo sich die Straße nach 68 km an der Ostküste teilt.

Die Fahrt auf der Traversée (Durchquerungsstraße) führt durch sattgrüne Landschaft. Der Tropenwald wirkt nicht einheitlich. An manchen Stellen besteht er aus niedrigen Büschen und Bäumen, durchsetzt mit hohem Gras und Farnbäumen bis zu drei Metern Höhe. Andernorts überwiegen der Ficus und mächtige Bäume mit weit ausladenden Ästen sowie ab und an dichter, hoher Bambus. Es ist schwül-warm bis heiß.

Auf den 56 Kilometern bis Hienghène (wird sehr schnell ausgesprochen und hört sich ungefähr wie Jänghäng an) entlang der Ostseite der Grande Terre herrscht ein gegenüber der Westseite sehr differentes Klima mit tropischer Vegetation. Der Südostpassat sorgt mit seinen Regengüssen für höhere Luftfeuchtigkeit und damit für triefend-feuchte Vegetation mit bunten Blüten in Hülle und Fülle – uns präsentiert sich eine sehr schöne Landschaft. Die Küstenstraße folgt in großen Schlangenlinien dem Meer mit vielen Stränden und grandiosem Ausblick. Wir passieren viele Kanakensiedlungen, wo unentwegt gegrüßt wird.

Wir übersehen das Hinweisschild zu unserem Hotel und biegen auf dem letzten Hügel vor Hienghène rechts ab zum Aussichtspunkt auf die vielleicht berühmteste Felsformation der Grande Terre, die Poule Couveuse, die brütende Henne. Der Vergleich mit dem Federvieh ist tatsächlich frappierend. Das härtere Kieselsäure-Gestein hielt hier der Erosion länger Stand als der Kalkstein, und zurück blieben die bis zu 60 m hohen Felsen der Lindéralique, welche sich dunkel und bedrohlich aufbauen; eine bemerkenswerte Laune der Natur.

Hienghène bietet mit nur 2.500 Einwohnern in der Stadtmitte einige Geschäfte, vor der Brücke über die gleichnamige Bucht einen Supermarkt und beim Ortskern einen Badestrand.

Auf der Rückfahrt nehmen wir eine andere Strecke zum Koulnoué Village Hotel auf anfangs kurviger und enger Strecke inklusive einer geländerfreien Holzbrücke mit Rampe – nichts für schwache Nerven wie zum Beispiel die („Halt‘ bitte an!!“) meiner Frau.

Das Koulnoué Hotel liegt in einer weitläufigen Anlage und macht einen sehr gepflegten Eindruck. Mit unserem Premium Bungalow sind wir sehr zufrieden. Im Bereich des großen Restaurants werden auch nachmittags Getränke und kleine Snacks gereicht, die Küche selbst ist hervorragend. Wir haben bei freundlichem, aufmerksamem Personal hervorragend gegessen und ein ebenfalls gutes Frühstück genossen. Hier habe ich auch zum ersten Mal Perroquet (Papageienfisch) gegessen, den ich mit seinem festen Fleisch sehr empfehlen kann.

In der weiträumigen Anlage bergen extrem hohe Kokospalmen in großer Zahl aber auch die Gefahr von „Steinschlag“ (gemeint sind natürlich die Nüsse). Was da aus luftiger Höhe herunterkommt, hat eine enorme Durchschlagskraft. Also beim Schlendern auch nach oben schauen und manchen Bogen schlagen, wenn die Palmenkrone voll mit reifen Nüssen prangt.

Der kilometerlange Strand mit feinem Sand erfreut das Gemüt und lädt zum Spazieren ein, lässt aber tagsüber beim Schwimmversuch wenig Freude aufkommen. Große Steinplatten versperren den Weg zum circa 30 m entfernten Riff und des Nachts, wenn der Meeresspiegel steigt, möchte niemand mit Taschenlampe schwimmen oder schnorcheln. Es bleibt also beim Strandlaufen. Ungefähr einen Kilometer in Richtung Hienghène, wo Babou Côte Océan Möglichkeiten für Camping und nautische Unternehmungen anbietet, ist das Schwimmen möglich. Dort wollen wir morgen um 14:00 Uhr die organisierte Bootstour zur Besichtigung der Lindéralique-Felsen unternehmen.

Das Wetter ist anderer Ansicht. Morgens sieht es noch verhältnismäßig passabel aus, aber um die Mittagszeit künden dicke Wolken von baldigen Regenfällen. Kurz vor zwei sagen wir die Exkursion ab. Eine halbe Stunde später bestätigt ein Regenguss unsere Entscheidung, die dennoch auf unsere Kosten geht, da nur die Absage durch den Veranstalter kostenfrei endet.

Für die am nächsten Tag geplante Tibarama Island Tour in Poindimié erfolgt die Absage durch den Veranstalter bereits am Abend, da wir für die um viertel vor acht in Poindimié startende Tour eine Fahrtdauer von einer Stunde hätten einplanen müssen.

Am Spätvormittag lässt der Regen langsam nach, sodass wir noch ein wenig weiter der Küstenstraße nach Norden folgen wollen. Sie weist nur noch Kanaken-Siedlungen auf und gibt sehr schöne Blicke auf den Ozean frei. An einer Tankstelle sind Diesel und Benzin leer. In der Nähe von zwei kleinen Wasserfällen ist die Straße durch einen großen Erdrutsch halbseitig zerstört. Bei der Fähre über den Fluss Ouaїème drehen wir um und fahren zurück.

Auf der Rückfahrt wollen wir deshalb in Hienghène zur Station Service. Auch sie ist leer (s. meine Bemerkung unter 2. Mai)! Die nächste Tankstelle befindet sich ca. 6 km südlich vom Hotel. Eine Kette sperrt die Zufahrt, weil auch hier kein Treibstoff mehr vorhanden ist. Bei der Tankstelle im 28 km entfernten Touho haben wir Glück und können tanken. Wir benötigen nicht unbedingt Treibstoff, aber da der nächste Tag, der 8. Mai, ein Feiertag ist, wollen wir auf Nummer sicher gehen. Auf dem Weg dorthin begegnet uns ein Riesentanklaster, der wohl die nördlichen Tankstellen beliefert. Wir sehen ihn auf dem Rückweg an der Tankstelle mit der Kette. In Neukaledonien sind die Treibstoffpreise an allen Tankstellen einheitlich.

Die Menschen sind sehr freundlich. Wenn sie auf der Straße vor einem gehen und das Auto hören, machen sie extra halt und drehen sich um, um zu grüßen. In Geschäften zeigen einem die Frauen irgendetwas, da sie sehr interessiert scheinen. Als Rita ein Glas mit Senf in die Hand nimmt, zeigt eine Frau daneben auch auf andere Gläser, wo aber Mayonnaise drin ist. Die Frauen sind zurückhaltend-freundlich, die Männer etwas reservierter.

Als ich Emilien auf die vielen Autounfälle durch Alkoholeinfluss auf Moorea anspreche, bejaht er dies auch für Neukaledonien. Sie halten Trinkgelage ab und fahren nach der Zecherei nach Hause. Der Sicherheitsgurt wird dann missachtet, weil ein harter Kanake das nicht braucht. So passieren dann die tödlichen Unfälle. Auf unserer halsbrecherischen Fahrt quer durch den Dschungel sah ich ein kleines Auto, war bass erstaunt und fragte Emilien, wie es wohl auf dieser Schotterpiste bis hierhergekommen wäre. Lachend antwortete er, dass für einen Kanaken nichts unmöglich wäre.

Mittwoch, 8. Mai 2019

Am 8. Mai schüttet es beim Frühstück wie aus Kübeln. Die Koffer können wir danach wenigstens halbwegs trocken in unser Auto verfrachten. Wir fahren nach Sarraméa, unserem nächsten dreitägigen Aufenthalt. Über Poindimié (65 km) fahren wir 75 km nach Houaїlou und legen dort die Mittagspause mit Verköstigung an einer Haltestelle vor einem wunderschön bemalten Kindergarten ein. Trotz der 4.500 Einwohner gibt es auch hier keine Möglichkeit, die Rast in einem Café oder Restaurant einzulegen. Falls dennoch vorhanden, sind diese geschlossen oder kein Mensch sitzt darin.

Aus einer unbestimmten Ahnung heraus schlage ich Rita vor, nicht die von der Agentur vorgeschlagene Inselquerung auf der RT 3 nach Bourail über den Col de Roussettes zu nehmen, sondern Richtung Kouaoua, einer Minenstadt, zu fahren. Sie willigt ein und wir rollen noch einige Kilometer an der See entlang nach Süden. Mein siebter Sinn hat mich nicht getäuscht. Die Straße entfernt sich bald vom Meer und führt steil bergan. Wir fahren durch eine riesige Nickelmine auf einer Strecke von geschätzten 10 km. Hier wird uns erst deutlich, welche Wunden der Insel durch diesen Abbau geschlagen werden, wovon wir uns auch einmal überzeugen wollten. Für uns ist diese Strecke daher sehr wertvoll. Es geht weiter steil bergan und die Sicht wird durch Nebel auf rund drei Kilometern stark beeinträchtigt. Wir haben Glück, dass heute Feiertag ist, da wir ansonsten mit den mächtigen LKWs rechnen müssten. Die Temperatur beträgt nur noch 23° C (in Koulnoué hatten wir 29° C). Am Straßenrand zeigt sich eine wunderliche, fast surreale Flora – wie aus einem früheren Erdzeitalter. Niedrige Büsche, Farne und Blütenpflanzen sind durchsetzt mit Araukarien gleichenden, dünnen, vielleicht sechs Meter hohen Bäumen. Bald geht es bergab und ein Schild warnt vor schlechtem Straßenbelag auf den nächsten zehn Kilometern. Auf der rechten Straßenseite überrascht uns ein fantastisches Farbenspiel der durch die Straße eingeschnittenen Erde. Teile davon gleißen wie Gold aus rostbrauner bis violetter Erde hervor. Wir halten sofort an einer Serpentine, sind begeistert und machen etliche Fotos.

Auf der Weiterfahrt wird uns klar, warum uns die Traversée empfohlen wurde: Kleine Wasserfälle am Straßenrand überschwemmen teilweise die Straße, deren Zustand an einigen Stellen besorgniserregend wird und Rita sieht einige Personenwagen in der Tiefe, die wohl die Hänge hinabgestürzt sind. Nach dem Höhenzug rollen wir wieder auf gut asphaltierter, flacher Straße bis zur nächsten Kreuzung, wo wir vor Kouaoua rechts auf die RPN3 abzweigen (La Foa 57 km). Wir folgen ihr knapp 20 km und biegen wieder rechts ab auf die RP 5. Nach links führt die Straße zum 18 km entfernten Canala. Auf unheimlich kurvenreicher, sehr steiler und oft enger Berg- und Talfahrt erreichen wir den Col d’Amien auf 474 m Höhe. Er bietet einen traumhaften Blick auf die stark bewaldete Landschaft und einen fernen großen Wasserfall. Es geht steil bergab. Bei einem Halt sehen wir auch hier die Singapur Daisy, die wir von Französisch-Polynesien her kennen, wo sie mit ihrem satten Grün und den schönen knallgelben Blüten als invasive Pflanze ihr Unwesen treibt und alles bis zu einem Meter Höhe überwuchert. Nach wenigen Kilometern biegen wir bei Petit Couli links ab nach Sarraméa, wo wir am Ende der Ortschaft im Hotel Evasion in seiner tropischen Anlage unseren wunderschönen Classic Bungalow beziehen.

Emilien war nicht müßig und hat uns bereits gestern per E-Mail den Kontakt zu einem Kanakenstamm zukommen lassen – mit perfekter Wegbeschreibung (als Autor von Rennrad-Reiseführern weiß ich, von was ich schreibe). Das kommt uns sehr zupass, da wir hier noch einen „freien“ Tag haben.

Das recht gute Abendessen nehmen wir im Hotel ein. Nur wenige Gäste sitzen im Restaurant und beim Frühstück, das außer hervorragendem Kaffee nicht viel zu bieten hat. Nervte uns im Hibiscus die vielfache, teilweise sich immer ändernde Beleuchtung, so ist es hier auf dem Wendekreis des Hotels bis Höhe Rezeption ein Disco-Leuchtkegel-Spiel, das einen ganz kirre macht. Sind diese Farbenspiele vielleicht aktuell „en vogue“?

Donnerstag 9. Mai 2019

Da wir heute, Donnerstag, der 9. Mai, um zehn Uhr bei dem Stamm Oui-Poin via La Foa in ungefähr 40 km Entfernung eintreffen sollen, starten wir noch vor neun. Die Straße ist auf den gut 20 km ab La Foa auf den ersten 5 km noch gut ausgebaut und komfortabel, aber danach sehr eng und extrem kurvig mit engen Beton-Brückchen über Bächen oder kleinen Flüssen.

Das Dorf hat einen ebenen, mit kurz geschnittenem Gras bedeckten Dorfplatz, ein wenig größer als ein Fußballfeld. Die Behausungen der 100 Kanaken scharen sich darum.

Wir treffen uns mit Louis und Élise und stellen uns kurz vor. Bei Élise wechselt ein Zehntausender den Besitzer, und Louis erhält in einem von Élise unbeobachteten Moment ein Geschenkpaket mit 1.000 XPF und eine Schachtel Zigarillos. Er bedankt sich artig und lässt die Gabe schnell verschwinden. Das ist das übliche Geschenk für die Chefs der Stämme; wir haben aber unsere Zweifel daran, dass er der Chef dieses Stammes ist.

Danach unternimmt er mit uns in aller Ruhe eine eineinhalbstündige Wanderung, auf der er uns viele Pflanzen und auch deren Kultivierung und Nutzbarkeit erklärt. Zum Beispiel, dass sich Papayas in männliche und weibliche Bäume unterscheiden und durch Bienen bestäubt werden. Die weiblichen tragen danach die Früchte. Eine Yams braucht bis zum Verzehr neun Monate. Die Äste vieler Pflanzen werden einfach abgeschnitten und in den Boden gesteckt. Daraus wächst eine neue Pflanze. Bambus hat an den unteren Knoten schon sichtbare, sehr kleine Wurzeln, die austreiben, wenn der Stamm darüber gekappt und in den Boden gesteckt wird. Eine Menge an uns unbekannten Kräutern und kleineren Pflanzen findet Verwendung in der Küche oder als Arznei. Louis erzählt uns, dass es im Januar/Februar Zyklone gegeben hat. Als ich ihn auf die ausgedorrten Stämme anspreche, die ganz in der Nähe in den Himmel ragen, erzählt er uns, dass in 2017 bei enormer Trockenheit (s. oben) ein Feuer (Waldbrand) einen ganzen Tag und eine Nacht direkt beim Dorf wütete. Wir äußern unsere Hochachtung bezüglich der sehr gesunden Ernährung der Dorfbewohner. Dessen ist er sich bewusst, aber auch darüber, dass sich die Einwohner der größeren Gemeinden durch das Angebot an Süßigkeiten und Knabberzeug in den Supermärkten eben nicht mehr gesund ernähren. Er wisse das. Als er uns einen Freund vorstellt, ist der Händedruck des kräftigen Mannes sehr weich, was bei männlichen Kanaken so üblich ist. Am Schluss des „Waldlehrganges“ macht er uns mit der Dorfältesten bekannt, die 90 Jahre alt und immer noch rüstig ist. Élises Alter ist schwer zu schätzen; sie besitzt nur noch einen Zahn.

Sie hat in der Zwischenzeit das Essen vorbereitet. Es gibt Chou-Chou Salat (Louis: Lianen) mit kleinen Dörrfleischstückchen. Danach bringt sie Écrevisse-Bougna mit Kraut und Süßkartoffeln sowie Yams. Bougna (mit verschiedenen Fleischsorten oder Meeresfrüchten) ist das Nationalgericht Neukaledoniens, wie der Poisson Cru in Französisch-Polynesien. Sie erklärt uns, dass die in Bananenblätter eingewickelten Speisen zwei Stunden in die zwei Stunden vorher präparierte Glut gelegt werden müssen. Gewürzt wird mit Salz, Pfeffer, roten Zwiebeln und Petersilie. Dazu gibt es als Beilagen Yams und Bataten sowie Baguette und Hähnchenschlegel. Das Essen mundet sehr. Nach dem Essen kommt ein junger Rae Rae (Transfrau – wie in Französisch-Polynesien) mit teilweise blond gefärbten langen Haaren, modischer Löcherjeans und Ohrringen. Er ist sehr freundlich und wird natürlich voll akzeptiert.

Zurück im Hotel gehen wir eine Viertelstunde zum höher gelegenen Trou de Feillet, wo sich ein Fluss mit stärkerem Gefälle aus vielleicht drei Metern Höhe in zwei Bassins ergießt. Um an den Rand des ersten Bassins zu gelangen, braucht es schon Trittsicherheit, aber im Bassin kann man wunderbar schwimmen und sich an den 22-23° C des Wassers erfrischen. Das zweite Bassin ist noch schwieriger zu erreichen und zudem etwas kleiner.

Bei der Rückkehr genießen wir wieder den Blick auf diese mächtigen Bäume mit ihren weit ausladenden, bis zu 20 m langen unteren Ästen und den schirmartigen Kronen. Ihr Stammdurchmesser beträgt anderthalb bis zwei Meter. Emilien bezeichnete sie als „Black Trees“ und meinte, sie hätten zur Beschirmung der Kaffeepflanzen gedient, als die Produktion von Kaffee noch rentabel war. Die Araukarien erreichen hier eine Höhe von 30 bis 35 m, viele gebogen wie Fragezeichen, mit einem Stammdurchmesser von einem halben Meter.

Freitag 10. Mai 2019

Am nächsten Tag, Freitag, der 10. Mai, steht der Besuch des Parc des Grandes Fougères – Park der großen Farne – in Farino an. Es sind nur ein paar Kilometer, wovon die letzten drei kräftig bergauf führen, um die 350 m Höhe zu erreichen. Die 600 Seelengemeinde verfügt über ein großzügig angelegtes Rathaus mit Tourismusbüro und Bistro. Die Terrasse bietet einen tollen Blick von 180° auf die umgebende Landschaft mit ihren Hügeln bis zur Lagune. Überhaupt scheint mir diese Gegend mit dem belebten La Foa, dem bekannten Fort Téremba, mit Moindou, Sarraméa und Farino touristisch gut aufgestellt zu sein. Im kleinen Farino wird in dem wohl bekannten Restaurant vorherige Reservierung angeraten. Der Park zieht bestimmt eine Menge Besucher an – und das zu Recht.

Um viertel nach neun zählen wir zwar zu den ersten Besuchern, bei unserer Rückkehr gegen ein Uhr ist der nicht kleine Parkplatz fast ausgelastet.

Dieser Park gehört ins Programm einer Reise auf der Grande Terre. Wunderschöne Natur und sehr gute, bestens ausgeschilderte Wege kennzeichnen ihn. Die höchsten Farne erreichen mindestens 15 m Höhe mit einem Stammdurchmesser von 40 cm direkt über dem Boden. Ob auf Guadeloupe, La Réunion oder Französisch-Polynesien – solch große Exemplare dieser Gattung haben wir noch nicht erlebt. Der Park besticht auch durch die Vielfalt an Baumarten und extrem großen Exemplaren mit Brettwurzeln. Wir sehen aber keinen einzigen Kagu (die man nicht stören soll), auch ansonsten wenige Vögel und hören vielleicht fünf bis sechs verschiedene Arten, aber jede Menge kleine Echsen (3-5 cm). Danach gehen wir einkaufen (Kochschinken, Käse, Baguette und „Bouletten“, die sich als gebratene Püreefladen mit undefinierbaren Stückchen entpuppen und eine andere „Boulette“ mit viel zu viel Knoblauch.

Samstag, 11. Mai 2019

Am Samstag, dem 11. Mai, verlassen wir die Grande Terre. Auf bequemer Fahrt erreichen wir um elf Magenta, den nationalen Flughafen von Neukaledonien, wo wir unseren Mietwagen auf dem Parkplatz P2 abstellen sollen.

Wir entdecken ihn erst nach zweimaligem Umrunden des Viertels, in dem er sich befinden soll. Die Einfahrt ist aber durch eine Kette blockiert. Vom Wärter erfahren wir, dass P2 belegt ist und das Auto auf dem Parkplatz direkt am Flughafen abgestellt werden kann, obwohl die Agentur uns extra mitteilte, das Auto hier zu parken. Nun gut, zurück zu Magenta. Auch dieser Parkplatz ist überfüllt und wir finden mit großem Glück noch einen freien Platz. Ich informiere die Agentur telefonisch über den Standort des Autos. Nun erfolgt die Suche nach dem Hertz-Büro, das sich nach Auskunft eines Polizisten als Briefkasten entpuppt, in den ich Schlüssel und Mietformular werfe, versehen mit einer Zeichnung des Auto-Standplatzes.

Die Suche nach dem Parkplatz und dem Büro hat recht an den Nerven meiner Frau gezerrt, so dass wir uns nun in der belebten Flughafenhalle an mitgebrachtem Baguette stärken und ein wenig ausruhen.

Um fünf nach zwei starten wir und landen 35 Minuten später auf Lifou. Bereits fünf Minuten später verfügen wir über unsere Koffer. Es handelt sich eben um einen sehr kleinen Flughafen. Erneute Suche, nun nach dem Mietwagen, beschäftigt uns. Nicht Hertz, sondern LOC V (Location Véhicules) entpuppt sich als Vermieter, der ein paar Meter außerhalb des Flugplatzparkplatzes seine Vertretung hat. Wir werden bis kurz vor We gefahren, Hauptort von Lifou, wo sich unser Hotel Drehu Village befindet. Hier wartet unser Mietwagen, ein altgedienter Dacia Kombi auf uns – kein Vergleich zu unserem Citroën; dazwischen liegen Welten (und etliche Jahre). Der Vermieter ist Filipino, vor mehreren Jahrzehnten nach Neukaledonien gekommen und spricht ein derart grauenhaftes Französisch, dass ein echter Bajuware dagegen hannoveranisches Hochdeutsch spricht.

Das Drehu Village macht einen sehr guten Eindruck. Der Empfang ist freundlich und wir trinken zuerst einmal ein Havanna Ambré (die beste der drei inländischen Biersorten) darauf, dass trotz Parkplatz-, Büro- und Autosuche letztendlich alles irgendwie funktionierte.

Der Name „Drehu“ bedeutet nichts anderes als Lifou in der Sprache der Ureinwohner. Sie wird gleichberechtigt neben Französisch gesprochen und gehört zu den ozeanischen Sprachen.

Unser Sea View Bungalow ist toll eingerichtet, mit einem für uns wichtigen Kühlschrank (Essen und Getränke) ausgestattet, und wir freuen uns auf die nächsten sechs 6 Tage auf Lifou.

Am Abend essen wir jeweils eine Vor- und Hauptspeise: Trilogie du Lagon, Moules persillée (es fehlt Würze), Faux Filet, Salade Crudités; dazu ein Muscadet de Sevre et Maine (82,- €).

Unsere Erfahrungen und Unternehmungen auf Lifou fasse ich zusammen.

Die Insel befindet sich fest in kanakischer Hand. Immer wieder sehen wir kleine Ansammlungen von Hütten und bunten Häusern. Die Dörfer sind einheitlich aufgebaut: einige Hütten, das große Gemeinschaftshaus und ein großer, freier Platz, oft auch ein Sportfeld. Menschen sieht man selten, wir sehen oder begegnen nur ein paar Insulanern, hauptsächlich Kindern oder Jugendlichen. Wer die Dörfer mit ihren Bauten besichtigen möchte, sollte zuerst um Erlaubnis bitten, denn diesen Respekt möchten die Stämme sich gegenüber schon entgegengebracht wissen. Sie wurden lange genug unterjocht. Jedes Dorf besitzt eine Kirche, wobei die Ausmaße variieren.

Der tropische Bewuchs besteht aus Büschen mit vielen Blütenpflanzen und Bäumen – Papayas, Mangos, selten Brotfrucht, weitläufige Kokospalmenhaine (Louis sagte uns, dass hier Kopra hergestellt wird, wir sehen aber keine Trocknungsanlagen), Pandanus direkt am Strand, wenige Araukarien. Das Bild ist immer das gleiche, weswegen die Flora auf unserem Weg letztlich eintönig erscheint. Das stellten wir auch schon auf dem Landeanflug fest – Lifou besteht fast ausschließlich aus Wald mit Freiflächen in den Tribus.

Wer Lifou erkunden will, ist auf einen Mietwagen angewiesen, da Radverleih praktisch nicht existiert. Dafür wären die Strecken auf der immerhin 1.200 km² großen Insel, der größten der Loyalitätsinseln, einfach zu weit. Der nächste schöne Strand liegt von unserem Hotel immerhin 26 km entfernt. Auf der Fahrt ist eine Karte unabdingbar (im Hotel erhältlich), da an den meisten Kreisverkehren die Beschilderung fehlt. Auf den Hauptort We konzentrieren sich die meisten Einwohner und alle übrigen Orte (außer Chépénéhé im Nordwesten) bestehen zumeist aus einer Ansammlung von Häusern mit Gemeinschaftsstätten. Hier und da gibt es zwar die Möglichkeit einzukehren, aber niemals sahen wir während der sechs Tage tatsächlich Gäste irgendwo sich aufhalten und auch keine Betreiber, die auf Gäste warteten. Die Erkundung der Insel beschränkt sich demnach auf die Sehenswürdigkeiten, zum Beispiel Tropfsteinhöhlen, oder Schwimmen, Tauchen und Schnorcheln. Was die Tropfsteinhöhlen angeht, waren wir bei der Grotte du Diable in der Nähe des Flughafens. Wir sahen niemanden, den wir wegen des Eintrittsgeldes hätten ansprechen können. Daher lohnt es sich, den Kontakt telefonisch zu knüpfen. Die notwendigen Informationen bekommt man im Drehu Village.

Im Südosten der Insel gibt es einige schöne Strände. Dazu zählt der nächste, 26 km vom Hotel entfernte Strand in einer weitläufigen Bucht mit pittoresken, bewachsenen Felsen im Meer. Wir suchen uns eine Stelle aus und parken unseren Dacia problemlos am Straßenrand. Urwüchsiger Bewuchs von Pandanus und knorrigen Bäumen beschattet den Anfang des Strandes, sodass wir unsere Sachen nicht der prallen Sonne preisgeben müssen. Tags zuvor deutete eine Frau im Wasser auf eine Stelle und rief „Tortue!“ – Schildkröte. Vielleicht haben wir Glück. Ich schwimme zu den beiden vorgelagerten Felsen, von denen der eine nur mit Pandanus-Palmen bewachsen ist und an dessen Flanke jede Menge Krabben kopfüber herumsausen. Bei der Rückkehr zeigt dieses Mal Rita aufgeregt aufs Wasser und ich sehe sie gleichzeitig: Eine Schildkröte, deren Kopf am dünnen Hals wie das Periskop eines U-Boots aus dem Wasser lugt. Ich nehme schnell meine Schnorchel-Ausrüstung, schwimme zu der Stelle und sehe sie tatsächlich im höchstens eineinhalb Meter tiefen Wasser am Boden nach Algen grasen. Sie sieht argwöhnisch zu mir hoch und schwimmt langsam davon, während ich vielleicht einen Meter über ihr folge. Nach einer Weile scheint ihr das irgendwie nicht geheuer zu sein und sie gibt Fersengeld. Ein tolles Erlebnis!

Den Südwesten können wir nicht erkunden, da nur ein oder zwei holprige Wege zum Meer führen, während die Hauptverbindungsstraße weiter entfernt verläuft und erst in Duéulu (westliche Mitte) das Meer erreicht.

Wir fahren den Norden der Insel ab, ebenfalls weiter vom Meer entfernt und erreichen die Gemeinde Chépénéhé, wo das Kreuzfahrtschiff Pacific Dawn mit seinem futuristischen Design vor Anker liegt, welches wir schon in Nouméa am Kai bewundert haben. Kein geringerer als Renzo Piano (s. Tjibaou) hat dieses Schiff mit seiner wirklich außergewöhnlichen Form konstruiert. Überall sind Gruppen der Passagiere unterwegs. Wir besichtigen die Kirche Saint-François-Xavier mit ihrem burgähnlichen Rundturm. An einem Verkaufsstand bieten mehrere Frauen ihre Früchte und hausgemachten Spezialitäten an. Wir kaufen ein Stück sehr gute Quiche und eine große Papaya für umgerechnet 4,61 €, was nun wirklich einmal günstig ist. Dagegen kostet ein Ei stattliche 84 Cent. Wir kommen mit den Frauen ins Gespräch, die ihren Spaß daran haben, uns nach Herkunft und Urlaubsort zu befragen. Dafür lassen sie sich gerne fotografieren und erfreuen sich von alt bis jung an den Aufnahmen.

Von der erhöht liegenden kleinen Wallfahrtskirche Notre-Dame-de-Lourdes bietet sich ein prächtiger Blick auf die Bucht. Wir parken den Wagen auf dem größeren Parkplatz unterhalb und genießen die wunderbare Sicht auf die Felsformationen (Falaises), welche sich hier auf langer Strecke senkrecht aus dem Meer erheben. Diese Stelle wird als guter Schnorchelgrund angeboten. Ich nehme meine Ausrüstung und sehe, dass die Passagiere der Pacific Dawn Eintritt zahlen müssen, wenn sie die Eisentreppen bis zum Meer benutzen möchten. Da wir in einem Hotel auf der Insel wohnen, erhalten wir freien Eintritt – eine sinnvolle Sache.

Ich schnorchele fast eine Stunde und bin begeistert ob des Fisch- und Korallenreichtums. Diese Vielfalt von Korallen an einem Platz habe ich noch nicht erlebt –. ein Geheimtipp!

Im Hotel liegen einige touristische Broschüren aus, die auf andere schöne Plätze mit tollen Stränden in kleinen Buchten verweisen. Herkömmliche Mietwagen wie unser Kombi erlauben jedoch nur die Fahrt auf normalen Straßen, da die angepriesenen Plätze nur mit Geländewagen auf teils unbekannten oder auch nicht vorhandenen Wegen zu erreichen sind. Zu einigen gelangt man wohl nur per Schiff. Wer das möchte, ist somit auf die Anbieter solcher Exkursionen angewiesen.

Schon während der Fahrt muckt unser Kombi und zieht nicht richtig durch, dann läuft er nach mehrfachem Rauf- und Runterschalten wieder normal, wobei die Abgaslampe leuchtet. Der Mietwagenplatz am Flughafen ist nicht besetzt. Wir steuern deshalb den Übergabeort vor We an, treffen unseren Vermieter und zeigen ihm die Lampe; woraufhin er uns lachend mitteilt, das wäre nicht schlimm und läge am „tropischen Klima“

Das Hotel Drehu Village liegt an der Baie de Châteaubriand mit einem der bekanntesten, schönsten und längsten Strände von Lifou, der den Hauptort We in seiner gesamten Länge säumt. Mit seinem feinen weißen Sand bietet er sich zu Spaziergängen geradezu an, was auch viele Ortsansässige nutzen, besonders am Spätnachmittag vor der beginnenden Dämmerung. Wir benötigen für den Spaziergang von einer Seite zur anderen ungefähr eine Stunde. Das Meer hat hier eine geschätzte Temperatur von 25° C. Zu unserer Zeit war es fast immer windig, wodurch der höhere Wellengang das Schnorcheln nicht ermöglichte und manchmal auch das Schwimmen verleidete. Das Hotel besitzt nicht umsonst einen Pool. Leider hat es auch öfters geregnet, einmal den ganzen Tag hindurch.

Zu den Kuriositäten zähle ich jene drei Männer, die morgens nach der Säuberung der Anlage vor unserem Strandbungalow in gerader Linie zum Meer direkt am Strand (ca. 30 m) jede Menge Reisig, Kokospalmenblätter und deren ausgehöhlte Früchte aufschichteten und ein Feuer entfachten, das sich mit ein paar offenen Flammenherden hauptsächlich zu einem Schwelbrand entwickelte. Zu unserem Glück zog der Qualm meistens nach links, aber auch wir bekamen einmal so viel ab, dass wir lüften mussten. Die anderen Bungalows wurden regelrecht eingeräuchert. In der Nacht löschte Gott sei Dank ein längerer Regenschauer die Glut.

Um die Mittagszeit sammeln Schulkinder mit Aufsichtspersonal (wohl deren Lehrer) Müll am Strand auf. Sie nehmen sogar die Glasflaschen aus der erkalteten Feuerstelle. Nicht nur auf Französisch-Polynesien – auch hier gehört zur Erziehung der Heranwachsenden die Sensibilisierung für das Müllproblem und dessen Beseitigung.

Ein bewegendes Erlebnis für mich ist jener ältere Kanake mit normaler Statur am Strand. Gemäßigten Schrittes wandert er ein Stück vor mir mit einem dicken Ast als Wanderstab, der ihn in seiner Länge überragt. Er geht zum Rand des Strandes, bleibt stehen und schaut auf die Weite des Meeres. Unweigerlich denke ich an eine Zeichnung, die Rübezahl darstellt und die mir seit meiner Kindheit eindrücklich im Gedächtnis verblieb. Vergleichbar mit diesem hat der Kanake einen enormen Rauschebart und eine Frisur, gegen die eine Tina Turner fast blass erscheint. Das Gesicht eines Aborigine mit Knollennase, zerfurchten Wangen und runzeliger Stirn. Aber seine Augen beeindrucken mich derart, wie sie einerseits blitzend, nicht herrisch, eher herrschaftlich, innerlich gefestigt und zufrieden, in die Weite des Meeres stechen und andererseits warm, freundschaftlich-stolz mich grüßen, als er meiner Gewahr wird. Ich halte ihn sofort für einen Clanchef, einen stolzen Vertreter seiner Vorfahren, die immer um Respekt, die Anerkennung ihrer Werte und Würde gegenüber den Kolonisatoren gekämpft haben. Man schämt sich unweigerlich für diejenigen, die Kanake als Schimpfwort gebrauchen.

Das Hotel hat eine gute Küche. Sie bietet auch die Crabe de Cocotier an (aber kalt), deren Zubereitung nur Experten beherrschen, da sie bei falscher Verarbeitung zu Vergiftungen führen kann. Die Kokosnuss-Krabbe oder Palmendieb ist die größte an Land lebende Krebsart weltweit mit 40 cm Körperlänge und einer Spannweite bis zu einem Meter. Sie ist in der Lage, Kokosnüsse an ihren Keimlöchern zu öffnen. Wir probierten sie natürlich und es mundete uns vorzüglich. Die Langusten sind ebenfalls hervorragend, die mit 1.050 XPF (8,80 €) pro 100 g einen neukaledonisch stolzen Preis haben. Sie werden ganz serviert und sollten für zwei Personen rund 1 kg wiegen.

Deswegen ist es wichtig zu wissen, dass man sich im großen Supermarkt, vielleicht 500 m vom Hotel entfernt, mit Getränken und Esswaren versorgen kann. Alkoholische Getränke dürfen nur von Montag bis Freitag verkauft werden – also fürs Wochenende rechtzeitig einkaufen. Dort befindet sich auch ein Snackstand auf dem Parkplatz, der gutes Essen zu sozialen Preisen anbietet und von den Einheimischen eifrig genutzt wird.

Zum ansonsten guten Frühstück gibt es den schlechtesten Kaffee des gesamten Urlaubes. Jeden Morgen blockieren zudem die beiden Kaffeemaschinen abwechselnd einen zeitlich geregelten Ablauf des Frühstücks und mindestens drei Angestellte versuchen sich an den sturen Maschinen.

Der Tag der Abreise verpufft mit der Anreise zur Île des Pins, auf der wir sieben Tage verbringen. Wir starten erst um 15:00 Uhr und landen um 18:30 Uhr auf der Île des Pins bei Dunkelheit.

Den Morgen verbringen wir gemütlich mit frühstücken und Koffer packen. Auf der Fahrt zum Flughafen decken wir uns am Snackstand mit wunderbar belegten Baguettes (1.300 XPF – 10,89 €) ein und geben den Wagen um 14:00 Uhr ab. Beim Boarding kurz vor drei beginnt es wieder zu regnen, auf Magenta ist es ganz schlimm und die Île des Pins, die „dem Paradies am nächsten liegen“ soll (vermutlich stammt der Spruch von Japanern), empfängt uns um sieben Uhr abends stockdunkel mit ebenfalls paradiesischem Regen. Von der Anlage des Ouré Tera sehen wir so gut wie nichts, werden mit einem Elektromobil zu unserem Tropical Bungalow gefahren und sind mit der Einrichtung und dem Standort sehr zufrieden.

Unsere Erfahrungen und Unternehmungen auf der Île des Pins ebenfalls in zusammengefasster Form:

Wir werden von angenehmem Vogelgezwitscher geweckt. Hervorzuheben sind diese Piepmätze, welche Französisch pfeifen könnten. Einer piept ständig „huit huit“ (acht acht), ein anderer hört sich an wie „ensuite“ (dennoch). Unter den Blättern der Kokospalmen und hohen Bäume hallt dieses angenehme Gezwitscher wider, wie man das aus Fernsehreportagen kennt, welche Exkursionen im Regenwald zeigen. Da wir gestern unseren Tropical Bungalow im Dunkeln bezogen, schauen wir uns beim Gang zum Frühstück die Hotelanlage mit immer größer werdenden Augen an. Sie ist ein Traum und nimmt sofort den ersten Platz auf unserer Liste aller bis dato erlebten Unterkunftsanlagen ein. Die Bungalows sind weit voneinander getrennt, zu jedem gehören eine erhöhte Terrasse und ein mit Blumen und sonstigen Pflanzen eingefasster „Garten“.

Nach dem sehr guten Frühstück laufen wir zuerst zum Strand, der sich mit traumhaft weißem und weichem Sand präsentiert. Zum Schnorcheln aber eignet sich die Bucht schlecht, da das Wasser tagsüber sehr niedrig ist (s. Lifou) und zuerst 20 Meter dicht an dicht stehender Korallen einer bestimmten Art und Algen zu überwinden sind, bevor einigermaßen akzeptable Fisch- und Korallenbestände erreicht werden.

Mittags unternehmen wir eine Wanderung auf der Straße in Richtung Flughafen zur Erkundung der nächsten Einkaufsmöglichkeiten. Während sich auf Lifou der Verkauf von Alkohol auf die Wochentage beschränkt, stellen wir hier zu unserer Bestürzung (und der unseres Geldbeutels) fest, dass auf der Île des Pins der Verkauf von Alkohol in Geschäften generell untersagt ist. Er darf nur in den Hotelanlagen zu den gewohnt happigen Preisen ausgeschenkt werden. Befehl vom höchsten Chef. Später fragen wir den Kanaken, der uns zur Bucht von Upi fährt, ob denn der Chef keinen Alkohol trinke. Dieser antwortet verschmitzt: „Doch, doch! Er geht dazu in die Hotels, wo er die Getränke umsonst erhält.“ Meine Frau antwortet: „C’est comme toujours et partout. – Das ist wie immer und überall.“ Der Fahrer grinst süßsauer – wir verstehen uns.

Es bleibt uns also nichts anderes übrig, den Verzehr an alkoholischen Getränken auf unserer Terrasse beim Restaurant zum dreifachen Preis zu bestellen. Das ist jetzt nicht mehr paradiesisch!

In einer Rôtisserie bestellen wir schon mal für den morgigen Sonntag gegrilltes Huhn und Baguette und wandern insgesamt drei Stunden. Eine schmale Landzunge von vielleicht 100 m trennt die Buchten Kanuméra (Strand des Ouré Tera) und Kuto voneinander. Auf dem Rückweg laufen wir auf dem Sand der Bucht von Kuto, der die Qualität unserer Bucht bietet. Hier befindet sich auch ein Hotel direkt am Strand, auf dessen Terrasse wir uns mit Getränken erfrischen. Der Pfad zwischen den Buchten führt durch einen regelrechten Zauberwald. Die urigen, immensen Bäume mit knorrigen Wurzeln, gewundenen, mächtigen Stämmen und riesigen Ästen scheinen uns in eine Märchenwelt zu versetzen. Ich komme aus dem Staunen nicht heraus, da Bäume für mich sowieso hochinteressante Lebewesen darstellen. Wir bewundern noch den massigen, bewachsenen Felsen, der das Ende der Bucht auf ihrer rechten Seite markiert. Er darf aus Naturschutzgründen nicht bestiegen werden, was ich gut finde.

Wir nehmen uns danach eines der kostenfreien Kajaks und unternehmen noch eine kleine Paddeltour. Außerhalb der kleinen Bucht, in Höhe des Felsens, werden die Wellen höher, da hier das offene Meer dem Wind eine größere Angriffsfläche bietet.

Das Hotel bietet Mieträder an (zwei Räder für 1/2 Tag, vier Std., = 25 €). Für uns Rennradfreaks steht natürlich das nächste Programm fest. Als ich mir die Räder genauer betrachte, werden Erinnerungen an Moorea wach: Mountainbikes mit zweifelhafter Schaltung, wo funktionierendes Rauf- und Runterschalten Glückshormone ausschüttet. Bei diesen Kalibern kommen sogar Mont-Ventoux-Bezwinger wie wir beiden an der nächstbesten 6 %igen Steigung an die Grenze der Belastbarkeit. Egal – wir machen die Inseltour. Das gebratene Huhn nehmen wir zum Belegen der Baguette und als Begleitung muss natürlich eine Flasche Vin Rouge mit auf die Reise gehen. Wir sind ja eigentlich in Frankreich und wollen uns somit auch wie Franzosen benehmen.

Auf den 5 km nach Vao, dem Hauptort und Verwaltungszentrum der Insel, bekommen wir bereits während der ersten Steigung einen Vorgeschmack. Die schöne Aussicht auf das Meer mit dem Motu Îlot Brosse entschädigt die Quälerei. Im Ort bestaunen wir den schönen Garten der Chefferie, das Rathaus und die große, sehenswerte Missionskirche mit vielen Statuen im Inneren. Mit Restaurationen verhält es sich wie auf Lifou. Es gibt ein paar Snackbars/Bistros, auch auf der weiteren Strecke, aber niemanden, weder Gast noch Betreiber.

Mit Fug und Recht können wir behaupten, dass die Île des Pins recht hügelig ist! Auf den rund 20 km zur Baie d’Oro im Nordosten, die vom 5-Sterne-Hotel Méridien dominiert wird, geht es bergauf und bergab. Die abwechslungsreiche Landschaft mit Buschwerk, größeren Bäumen, dichtem Dschungel und offenen Grasflächen gefällt uns. Unterwegs ziehen dunklere Wolken auf. Kurz vor dem Méridien rettet uns die überdachte Sitzgelegenheit für Besucher des Piscine Naturelle vor dem Platzregen, der plötzlich einsetzt. Hier können die Eintrittskarten für das natürliche Schwimmbad erworben werden. Wir sichern uns einen Platz, wo aus dem löchrigen Dach nicht allzu viele Tropfen kommen und genießen unsere fein belegten Baguettes und den Roten. Mit Beendigung unseres Picknicks endet auch der Regen und wir setzen unsere Fahrt zum Méridien fort, das nur noch einige Meter entfernt ist. Trotz der sehr gepflegten Anlage würden wir uns bei einer Wahl für das Ouré Tera entscheiden, da offener und weniger steril. Die hochgelobte Bucht direkt am Hotel hat Niedrigwasser und bietet um diese Tageszeit keine Schnorchel- oder Bademöglichkeit (wir kennen das Problem, s. oben).

Im offenen Restaurationsbereich bestellen wir Getränke und setzen wenig später unsere Fahrt zur Inselmitte in Richtung Flughafengelände fort. Eine längere Steigung, deren Scheitelpunkt einen sehr schönen Blick auf das Inselinnere gewährt, verlangt uns wieder Einiges ab. Am südlichen Flughafengelände entlang sausen wir zur Westseite hinunter und erreichen unser Hotel knapp 10 km später, nach insgesamt 45 km, die uns auf diesen „Böcken“ ziemlich gefordert haben.

Vor dem Abendessen genehmigen wir uns Cocktails in der sehr nett eingerichteten und großzügigen Bar mit schönem Blick auf Strand und Bucht.

Wir loben die gute und abwechslungsreiche Küche des Ouré Tera, die stolzen Preise ausgeschlossen.

Das eben erwähnte Piscine Naturelle ist eine Tour wert, die an der Rezeption gebucht werden kann (11.000 XPF = 92 € für uns beide). Die Exkursion startet am Hoteleingang, wo wir mit einem Pick-up nach Vao gefahren werden und an der Baie Saint-Joseph auf einen inseltypischen Ausleger mit Metallrumpf, Holzplanken, Dreiecksegel und Außenborder umsteigen. Unser wortkarger Kapitän, ein wettergegerbter älterer Kanake und Kettenraucher, hat wohl schon manchen Törn auf diesem altertümlichen, mit rohen Holzplanken belegten Gefährt unternommen. Wir segeln, zumeist mit Unterstützung des Außenborders, durch die Baie d’Upi bis zu ihrem nördlichen Ende. Sie ist wohl die schönste Bucht dieser doch traumhaften Insel und bietet mit dem türkisfarbenen Wasser in etlichen Schattierungen und den unten ausgewaschenen, bewachsenen Felskegeln eine spektakuläre Kulisse. Nach der Landung wandern wir auf einem gut ausgetretenen Pfad durch sehr dichten, märchenhaften Tropenwald mit allerlei abwechselnden Gehölzen. Wir benötigen gemütlich eine Stunde und müssen kurz vor dem Ziel einen niedrigen, aber breiten Fluss durchwaten. Mit unseren Wasserschuhen geschieht dies bequemer und nicht so zuckend und schwankend wie bei denen, die dieses nützliche Utensil nicht dabei haben. Wir suchen uns einen schattigen Platz, ziehen unsere Badesachen an und Rita planscht im seichten Wasser, nach Fischen Ausschau haltend, während ich bis zu dem Felseinschnitt schnorchele, durch den dieses Wasserloch mit frischem Meerwasser durch die schäumenden Wellen, die sich an den Felsen brechen, versorgt wird. Ich entledige mich der Flossen und erklimme die ein bis zwei Meter hohen Felsen, um das offene Meer sehen zu können. Das Gestein ist derart spitzzackig, dass ich ohne die Wasserschuhe überhaupt nicht gehen könnte. Deshalb bin ich bald wieder im Wasser, dessen Farbe mit seiner Tiefe von Stahl- bis hellblau über Türkis zu Weiß wechselt. Dadurch wird dieses Naturschauspiel sehr pittoresk. Hier tummeln sich etliche Fischarten mit zuweilen recht großen Exemplaren. Wir verbringen geraume Zeit an diesem schönen Flecken Erde und wandern danach den anfangs spärlich und irreführend beschilderten Weg am Fluss entlang in Richtung Méridien. Unser Fahrer von heute Morgen holt uns bei der überdachten Pausenstation ab (s. Radtour).

Diese Exkursion gehört zu einem Besuch auf der Île des Pins.

Die Besteigung des höchsten Gipfels dieser schönen Insel, dem Pic N’Gâ mit 262 m Höhe, sollte ebenfalls nicht fehlen.

Vielleicht 500 m vom Ouré Tera in Richtung Flughafen weist ein Schild mit seinem Namen nach rechts zu einem nicht asphaltierten Weg. Nach 100 m endet der Weg an einem freien Platz, in dessen Mitte ein geschnitzter Pfahl, Wimpel, Flaggen und sonstige Gegenstände darauf verweisen, dass man hier das Gebiet eines Stammes betritt. Ein gewundener Pfad folgt dem Lauf eines vertrockneten Flüsschens durch dichten Bewuchs. Bald steigt der Weg an, das Buschwerk wird niedriger und kurz darauf wird der Blick zum Gipfel frei. Wir bewegen uns nun auf steinigem Pfad, der weiter ansteigt. Hinter uns haben wir freien Blick auf die Buchten und einige Motus im stahl- bis türkisfarbenen Meer. Der Weg benötigt zwar festes Schuhwerk, verlangt aber keine Bergerfahrung und ist somit auch von weniger geübten Wanderern zu bewältigen. Schweißtreibend ist es dennoch, da die Sonne ungehindert auf die Wandernden niederbrennt. Den Gipfel markiert ein Holzkreuz, um das bei unserer Ankunft ein Bob Marley-T-Shirt gewickelt ist und um dessen Verankerung sich allerlei Andenken scharen. Der 360 °-Blick ist gigantisch und lässt die knappe Stunde Schwitzkur leicht vergessen.

Ein unvergessliches Erlebnis stellt die Exkursion zur Baie d’Upi mit Schildkröten- und Manta-Beobachtung und anschließendem Besuch der Îlot Brosse inklusive 3-Gang-Langustenmenü dar (21.000 XPF = 176 für uns beide).

Wir werden direkt am Strand von zwei jungen Kanaken freundlich begrüßt und steigen in ihr leistungsstarkes Motorboot ein. Mit uns fährt noch der sympathische Louїc. Er wohnt in Paris und stammt aus Altkirch im Sundgau, den wir von Rennradtouren her kennen.

Mit seiner Spiegelsonnenbrille und der sonstigen Aufmachung erscheint mir einer der beiden Insulaner wie eine Verkörperung von Bob Marley. Als wollte er dies bestätigen, ertönt bald Reggaemusic von Bob Marley an Bord.

Wir sausen in Richtung Vao an der wunderschönen Küste entlang und durch die Baie de Saint-Joseph in die breitere Baie d’Upi. Unvergessliche Bilder liefern wieder die wie durch Riesenhand ins Meer gesetzten bewachsenen Felsen. In der Mitte der östlichen Küste steuern die Jungs, welche die Bucht wie ihre Westentaschen kennen müssen, verschiedene Korallenbänke an und werden bald fündig. Sie zeigen auf eine Schildkröte, die einige Meter vor uns an der Meeresoberfläche schwimmt. Als sie das Boot erkennt, erhöht sie die Schlagzahl. Wir folgen ihr und stellen dabei fest, dass sie einen enormen Speed vorlegen kann. Nach einer Weile wird sie langsamer – ein Zeichen dafür, dass sie außer Puste geraten ist.

Das nächste unvergessliche Erlebnis lässt nicht lange auf sich warten. Ebenfalls in der Nähe von Korallenbänken segelt ein Manta mit gut drei Metern Spannweite in circa eineinhalb Metern Tiefe durch die See. Ich sehe sein auffälliges hellblaues Maul und einen Putzerfisch an seiner Seite. Vorsichtig gleiten Louїc und ich ins Wasser und tauchen in seine Nähe. Nun bin ich so fasziniert wie meine Frau kurz zuvor. Die Jungs freuen sich ehrlich über unsere Begeisterung. Man merkt, dass es ihnen Freude bereitet, drei Gästen Glück zu bescheren.

Danach nehmen wir in schneller Fahrt Kurs auf die Îlot Brosse. Ein Traumstrand erwartet uns, über uns fast unnatürlich blauer Himmel. Die Insel ist bei unserer Ankunft menschenleer – ein Privileg, das diese Inseln auszeichnet und wahres Robinson-Klischee aufkommen lässt. Während unseres zweistündigen Aufenthaltes besuchen nur drei weitere Personen das Inselchen.

Es ist ein Tag der Highlights! Ich bin noch nie auf einem Strand mit solch feinem und weißem Sand gelaufen, der ohne Sonnenbrille in den Augen wehtut. In dieser Hinsicht ist die Île des Pins wirklich „unbeatable“ – um es mit Emiliens Wort auszudrücken. Während unsere Bob Marleys die Langusten und den Red Snapper (Vivaneau) auf Holzgrill fachmännisch zubereiten, genießen wir den Strand und ich wandere ein wenig auf verschlungenen Pfaden durch die mit Buschwerk, einigen größeren Bäumen und natürlich Araukarien dicht bewachsene Insel.

Bald werden die perfekt gegrillten Langusten mit dem Red Snapper auf einer Platte mit Bananen, Pampelmusen, Zitronen und Baguette gereicht. Wir unterhalten uns angeregt mit dem sympathischen Louїc, der eine Freundin besucht, die in Nouméa arbeitet. Er erzählt uns, dass Australiern und Japanern höhere Preise als anderen Touristen abverlangt werden. Des Weiteren berichtet er, dass das schöne Piscine Naturelle völlig überlaufen ist, wenn mal wieder ein größeres Schiff mit Japanern beim Méridien vor Anker liegt.

Beim Abschied fragen uns die Jungs, ob es uns gefallen hat. Als wir das vehement bejahen, folgt ihre Antwort „Dann hat es uns auch gefallen.“ Eine schöne Geste.

Ein unvergesslicher Tag mit unvergesslichen Erlebnissen. Wer auf der Île des Pins war und diese Exkursion nicht gebucht hat, war nicht wirklich dort.

Wie von Lifou auch hier noch einige Kuriositäten, die auch in einem 4-Sterne-Tempel wie dem Ouré Tera vorkommen können:

Für die Minibar gibt es nur ein Formular; sie wird nicht nachgefüllt und auch kein neues Formular bereitgelegt.

An einem Morgen gab es beim Frühstück keine warmen Speisen (Rührei, Bacon, poched eggs usw.). Nachdem wir bereits unsere Teller mit anderen Dingen gefüllt haben, erscheint die Bedienung mit zwei prall mit poched eggs, Rührei, Kartoffelplätzchen und gebratenen Kartoffelwürfeln gefüllten Tellern. Sie hätte uns eigentlich vorab darauf aufmerksam machen müssen, dass es heute diese Art warmes Essen gibt. Nun verstehen wir auch, warum an anderen bereits verlassenen Tischen solcherart gefüllte Teller stehen. Den nächsten Gast fragt sie dann wenigstens vorher.

Im Hotelhandbuch wird darauf hingewiesen, dass leere Wasserflaschen im Restaurant wieder aufgefüllt werden, da das Leitungswasser nicht trinkbar ist. Im Restaurant wird hingegen behauptet, dass nur Leitungswasser kostenfrei nachgefüllt wird. Unsinnig – dann könnten die Wasserflaschen natürlich in den Bungalows selbst gefüllt werden, was aber aufgrund des nicht trinkbaren Leitungswassers unlogisch ist. Wir weisen den Küchenchef auf diesen Fehler hin, der uns erstaunt Recht gibt – wie lange steht diese Fehlinformation wohl schon im Hotel-Handbuch? Ein paar Tage erhalten wir morgens zwei Flaschen gratis, was aber bald in Vergessenheit gerät (Wechsel des Personals, fehlende Information?).

Bedruckte Briefumschläge gibt es zwar in den Bungalows, an der Rezeption ist dies gar nicht bekannt.

Zwar nicht kurios, aber dafür beruhigend: Wir haben keine einzige dieser als sehr giftig, aber scheu geltenden Meeresschlangen gesehen! Vielleicht sind sie so scheu, dass sie schneller verschwinden, als man sie sehen kann.

Des Weiteren eine zusätzliche Kuriosität im Inselalltag:

Wie bereits geschildert, sollen die Japaner der Insel das Prädikat „Dem Paradies am nächsten liegend“ verliehen haben. Auf dem Flughafen sehen wir ein junges japanisches Pärchen, welches sich fast ganzkörperlich vermummt im hellen Sonnenschein bewegt. Wir fangen fast an zu schreien, als wir dasselbe Pärchen am Strand der Bucht von Kuto auf dem Sand liegend sehen: Lange Hose, Strümpfe, feste Schuhe, Langarm-Shirt – und sie mit geöffnetem Regenschirm über dem Kopf! Da bleibt doch unweigerlich die Frage offen: Warum fliegen die in den Süden – ins Paradies –, wo doch vorwiegend (tagsüber) die Sonne scheint?

Unser Fazit über die Île des Pins:

Eine wunderschöne Insel mit einer Fülle von traumhaften Stränden und unvergleichlichem Sand in tropischer Vegetation; eine Menge an Natur-Sehenswürdigkeiten. Mit dem Nachteil (wie auf Lifou), dass es außerhalb der Hotels praktisch keine Möglichkeiten gibt, sich in Bistros/Cafés niederzulassen. Dadurch findet das Leben eigentlich in der Hotelanlage statt.

Gilt nicht für Antialkoholiker: Der Umstand, dass alkoholische Getränke nur in Hotels ausgeschenkt werden, macht die Île des Pins im sowieso hochpreisigen Neukaledonien zu einer überteuerten Urlaubsdestination.

In der letzten Nacht auf der Île des Pins hat es kräftig geregnet. Wie auf Lifou fällt uns dadurch der Abschied von dieser Traumanlage weniger schwer.

Es regnet auch in Nouméa, aber nach unserer Ankunft wird das Wetter immer besser und zum Mittag ist es schon richtig heiß. Wir versorgen uns nach langer Suche und Fragen in der City in einer Passage im wohl einzigen Zigaretten-laden. Es ist heute am Freitag viel mehr los als bei unserer Ankunft und an der Place des Cocotiers sind alle Bistros geöffnet. Um ein Bier trinken zu dürfen, muss allgemein auch etwas zum Essen bestellt werden. Restaurants/Bistros, die Alkohol auch ohne Essenszwang ausschenken dürfen, benötigen dazu eine Lizenz. Wir nehmen in einem Restaurant Platz, das über diese Lizenz nicht verfügt, was wir natürlich nicht wissen. Bei der Bestellung macht uns die Bedienung mit leiser Stimme darauf aufmerksam und erklärt uns genau den Weg zum Café The Best, welches wohl als Einziges in der City Nouméas über diese Lizenz verfügt. Die Bedienung verdient unsere Hochachtung.

Zwei ebenfalls nette, in unserem Land eigentlich nicht (mehr) vorkommende Gesten widerfahren uns an der Haltestelle und im Bus auf der Rückfahrt zum Hotel. Als wir nach den Fahrzeiten Ausschau halten, springt eine vielleicht 16/17-Jährige von der Sitzbank auf und bietet Rita ihren Platz an. Im Bus suchen wir nach einem Zweiersitz. Ein junger Mann (vielleicht 17/18-jährig), der allein auf einem Doppelplatz sitzt, erkennt dies, steht sofort auf und bietet uns die beiden Plätze an. Er setzt sich weiter hinten neben eine andere Person. Ich bedanke mich per Handzeichen bei ihm. Das nicht genug – als wir aussteigen, winkt er uns noch nach.

Diese Freundlichkeit, Respektbezeugung und das Interesse uns gegenüber haben wir oft erfahren. Dazu die (überraschte) Frage: „Vous parlez français? – Sie sprechen Französisch?“ Das hat u. E. damit zu tun, dass die Mehrzahl der nichtfranzösischen Touristen wie Japaner, Australier und Neuseeländer des Französischen nicht mächtig ist und sich die Einheimischen daher über jeden freuen, der ihre Sprache spricht.

Gerhard Drokur im September 2019

Île des Pins – Blick von Ilôt Brosse zur Île des Pins
Grande Terre – das Herz von Voh
Île des Pins – Bucht von Kanumera
Grande Terre – auf Safari mit 4WD rund um Koné
Île des Pins – Bucht von Kuto
Grande Terre – Parc des Grandes Fougères bei Sarraméa
Grande Terre – Troup de Feillet, wenige Gehminuten oberhalb des Hotels Evasion
Auf der Insel Lifou – Traumstrand südlich vom Hotel Drehu Village
Île des Pins – Bucht von Kanumera
Grande Terre – der Bonhomme bei Poé (Bourail)