Reisebericht

Südafrika – Highlights vom Krüger Nationalpark bis nach Kapstadt

Frank Böttcher, 23.05.2014

Tag 1 – 27.03.2014
Ausgerechnet heute am Abflugtag werden alle westdeutschen Flughäfen bestreikt. Mein eigentlicher Flug mit Ethiopian wird daher auch annulliert, aber es gibt einen Ersatzflug, der aus Brüssel kommt und auf den ich umgebucht werde. Auf dem Flughafen in Frankfurt ist es sehr ruhig, vermutlich sind viele Reisende gar nicht erst hergekommen. So komme ich schnell überall durch. Der Flug startet planmäßig kurz vor 22 Uhr in Richtung Addis Abeba und ist nur halbvoll. So habe ich den Doppelsitz für mich allein.

Tag 2 – 28.03.2014
In der Nacht im Flieger kann ich nur ein wenig schlafen. Um kurz vor 7 Uhr landen wir in Äthiopiens Hauptstadt. Da ich schon mal hier war, fällt die Orientierung leichter. Ich gehe direkt zum nächsten Gate, muss aber nochmal über eine halbe Stunde an einer weiteren Durchleuchtungsstation warten. Am Gate bekomme ich mein Ticket, was in Frankfurt wegen des Flugnummernwechsels nicht durchgebucht werden konnte. Nach kurzem Warten geht es wie erhofft mit einem schönen und auch nur halbvollen Dreamliner in Richtung Johannesburg. Ca. fünf Stunden später gegen 13 Uhr landen wir. Als Deutsche dürfen wir zum Glück durch den Gang für Visum-befreite Länder. Das Gepäck ist auch schon auf dem Band und auch mein Abholer steht bereit. Beim ersten Geldwechsel am Airport sind leider die Gebühren recht hoch (ca 8 €), aber ich habe auch keine Lust auf eine weitere Suche. Auf dem Weg zum Hotel fallen mir die vielen deutschen Automarken auf, die hier gefahren werden. Mein Fahrer bestätigt die Vorliebe für BMW, VW etc, aber ich musste ihn aufklären, dass das alles deutsche Marken sind. Das Hotel ist ein einfaches Straßenhotel an der vielbefahrenen Riviona Road. Nach Duschen und kurzem Snack falle ich gegen 19 Uhr müde ins Bett und werde hierin gleich liegenbleiben, morgen geht es früh los.

Tag 3 – 29.03.2014
Nach ausgiebiger Nachtruhe heißt es 6 Uhr Sachen packen, um pünktlich halb sieben beim Startbriefing der Tour zu sein. In unserer Reisegruppe sind wir neun Leute, zwei aus Vancouver, der Rest Deutsche. Unsere Guides für die nächsten 17 Tage sind Sfiso and Paul. In der Parallelgruppe, die die Tour im Campingmodus macht, sind nochmal ebensoviele Leute. Jede Gruppe fährt mit dem eigenen Truck, ein roter 12-sitziger Geländetruck. Heute stehen gleich mal 450 km auf dem Programm. Beim Rausfahren aus Johannesburg durchfahren wir auf super Autobahnen die riesigen Gewerbegebiete, in denen auch viele deutsche Firmen ihre Niederlassung haben. Danach geht es stundenlang durch flache Gegend mit überwiegend Maisfeldern. Dazwischen taucht immer mal wieder eine der vielen Kohleminen auf. Später wird es hügeliger und prompt als wir in Belfast sind, sieht es ringsherum aus wie in Irland. Wir kaufen im Spar unsere Getränke für die nächsten drei Tage ein. Später kommt eine schottische Stadt und es sieht aus wie in Schottland. Zwei Stunden weiter in Pilgrims Rest, einer alten Minenstadt, die für Touristen mit den damaligen Holzhäusern erhalten wurde, essen wir Mittag. Am Nachmittag erwartet uns der angeblich drittgrößte Canyon der Welt. Ein schönes Gelände mit Wasserfällen und Brücken über den Canyon. Später zieht leider Regen auf, sodass wir am Aussichtspunkt God's Window leider nichts sehen. Normalerweise hat man hier hundert Kilometer Fernsicht bis Mosambik. Also steuern wir das Resthouse an und trinken vor den Bungalows das erste gemeinsame Bier. Die Guides bereiten das Abendessen vor: Reis mit Hähnchen. Danach plaudern wir in unserer Runde; es regnet. Nachtruhe 22 Uhr

Tag 4 – 30.03.2014
6 Uhr aufstehen, zum Glück scheint die Sonne wieder! Vor dem Frühstück entdecke ich auf einem Spaziergang, dass unsere Bungalows auf einer Anhöhe stehen und es, ähnlich wie in „From Dusk Til Dawn“, dahinter hundert Meter tief den Abgrund hinunter geht. Ein wunderschöner Wasserfall an dieser Felswand perfektioniert den Anblick. Anschließend führe ich die ganze Gruppe hierher; die Szenerie ist für alle beeindruckend. Die Guides kannten es auch nicht, wollen aber beim nächsten Mal die Leute direkt hinschicken. Auf der Fahrt zum Krüger Nationalpark durchfahren wir riesige Kiefernpflanzungen, Eukalyptuswälder und ein paar Bananenplantagen, alles Kulturland mit keinem Meter Natur dazwischen. Wirklich erst ab der Einfahrt zum Krüger Nationalpark sehen wir die Busch- und Graslandschaft, wie man sie sich hier vorstellt. Wir ziehen in unserem Truck alle Fenster herunter und starten unseren ersten Game Drive, sprich Safari. Relativ schnell bekommen wir die ersten Elefanten zu sehen, die nah an der Piste Büsche fressen. Auch Impalas zeigen sich mehrfach. Später freuen wir uns über Giraffen, Büffel und Flußpferde. Am späten Nachmittag erreichen wir die Lodge, beziehen unsere Rundhütten und planschen im total erfrischenden Swimmingpool. Am Abend sitzen wir noch lange bei Wein und milden Temperaturen draußen und philosophieren über das Leben, den Alltag und das Reisen. Nachtruhe 22:30

Tag 5 – 31.03.2014
Hier im Krüger NP geht es früh los: 5 Uhr aufstehen, 5:30 Frühstück und 6 Uhr Abfahrt! Heute ist den ganzen Tag Game Drive angesagt. So sind wir mit unserem Truck von Gate-Öffnung um 6 Uhr bis Schließung um 18 Uhr im NP unterwegs. Wir sehen viele Elefanten, Impalas, Kudus, Rhinos, Vögel, Krokodile, Hippos, Giraffen, Warzenschweine. Dazu noch einen Leopard und Hyänen. Zum Mittag auf dem Picknickplatz schüttet es zwar kurz, aber auch das kriegen wir hin. Besonders schön sind die Tiere im Abendlicht zu sehen. Abends kochen unsere Guides afrikanisch. Nachtruhe 23 Uhr

Tag 6 – 01.04.2014
In der angenehm frischen Morgendämmerung stehen wir 5:30 Uhr auf, frühstücken und fahren los zum letzten Game Drive im Krügerpark. Wir sehen nochmal Giraffen, Elefanten und Warzenschweine. Direkt nach dem NP-Gate beginnt wieder Kulturland mit unendlichen Zuckerrohrfeldern. Später dann Mango- und Bananenplantagen. Die Landschaft wird gebirgiger. An der Grenze zu Swasiland gehen die Formalitäten zügig. In Swasiland ist die bergige Landschaft anfangs naturbelassener, später bestehen auch hier die Berge soweit man gucken kann nur aus Kiefern- und Eukalyptusplantagen. An einem Rastplatz mit Viewpoint machen wir Mittag. Danach fahren wir nochmal fast zwei Stunden durch schönes gebirgiges Land zu unserer Unterkunft, der Hawane Lodge. Wir wohnen in tollen strohbedeckten Hütten, innen nett eingerichtet. Aber wir haben noch einen Walk im hiesigen Nationalpark vor. Mit dem Truck geht's zum nahegelegenen Naturpark und dort laufen wir dann los. Ziel ist ein Wasserfall, der 100 m in die Tiefe stürzt. Nach langem Abstieg, tollen Ausblicken, und ziemlich außer Atem kommen wir am Punkt an, wo man den Fall gut sehen kann. Nach Foto- und Verschnaufpause geht es den langen Aufstieg wieder zurück zum Truck. Zum Glück ist bei der Rückfahrt wenig Verkehr, denn unsere Scheinwerfer am Truck funktionieren nicht, also fahren wir mit dem Warnblinker über Land. Sfiso hat inzwischen das Abendessen zubereitet. Es gibt eine tolle Gemüse-Hähnchen-Pfanne. Und Pfanne ist bei einem Meter Durchmesser wörtlich gemeint. Ich falle danach müde ins Bett. Nachtruhe 22:30 Uhr

Tag 7 – 02.04.2014
Wir stehen mit dem Sonnenaufgang gegen 6 Uhr auf. Wir frühstücken draußen vorm ehemaligen Pferdestall, der zur Backpackerunterkunft umgebaut ist und dessen Küche wir nutzen. Die grünbergige Landschaft mit vielen Pferden auf den Wiesen sieht in der Morgensonne traumhaft aus. Nach 7 Uhr machen wir uns auf den heutigen Weg. Nach rund zwei Stunden halten wir in der Nähe der Swasi-Hauptstadt Mbatane in einer Candle-Werkstadt, wo tolle bunte Wachsfiguren hergestellt werden. Hier genieße ich als zweites Frühstück ein großes Stück Carrot Cake. Die Fahrt geht weiter zur Grenze. Wir verlassen das Königreich Swasiland und sind zurück in Südafrika, genauer gesagt in Kwa-Zululand. Nach einer Mittagspause sind es nochmal gute drei Stunden bis zum Mkhuze Game Reserve. Unterwegs besteht die Landschaft aus flachem Kulturland mit Zuckerrohr, Stauseen zur Bewässerung und schönen Bergen. Kurz vor dem NP fahren wir durch das Heimatdorf unseres Fahrers Sfiso und besichtigen ein typisches Homestead, ein Grundstück. Die Zulus leben hier sehr primitiv, ohne Wasser und Strom in Lehmhütten. Im NP sehen wir auf der Fahrt zum Camp Gnus, Zebras und Impalas. Wir beziehen unsere tollen Tents, alle ensuite. Dann geht's zum Abkühlen erstmal in den Pool. Zum Abendessen zaubern die Guides Rippchen mit Kürbis und Kartoffelpüree. Als es schon dunkel ist, schleichen über uns die Bushbabies im Baum herum, eine Art Katzen mit riesigem buschigen Schwanz. Der Sternenhimmel ist gigantisch. Nachtruhe 22 Uhr

Tag 8 – 03.04.2014
Früh 5 Uhr stehen wir auf, frühstücken schnell und machen uns gleich auf die erste Safari. Die aufgehende Sonne und der Nebel über dem Buschland sehen toll aus. Wir sehen Giraffen, die hälseln, Rhinos mit Jungem, Zebras, Gnus und Impalas. Endlich können wir auch die vorderen großen Dachfenster unseres Trucks öffnen, sodass ich während der Fahrt stehen und rausgucken kann. An einem schönen Picknickplatz am Fluß machen wir unsere Mittagspause. Es gibt Hackfleisch mit Gemüse und Spiegelei. Anschließend geht's über die heiße Mittagszeit zurück ins Camp für eine Siesta bis zum späten Nachmittag. Ich nutze die Zeit, um ein paar Sachen zu waschen und nochmal in den Pool zu gehen. Halb fünf fahren wir dann zu einer Beobachtungsstation an einer Wasserstelle. Leider sind nur Kudus und Impalas da, kein Nashorn. Später zum Abendessen gibt es Kudu-Nacken. Es ist recht stürmisch, daher sind zum Glück keine Mücken unterwegs. Wir trinken noch Rotwein und unterhalten uns im Gruppenkreise. Nachtruhe 22 Uhr

Tag 9 – 04.04.2014
Heute steht uns eine lange Strecke bevor, knapp 600 km bis in die Drakensberge. Daher stehen wir schon 5 Uhr auf und starten gegen 6 Uhr. Es geht auf der Autobahn durch Kulturland mit vorwiegend Zuckerrohrplantagen, vorbei an Durban und Pietermaritzburg. An den Howard Falls, mit 95 m der höchste Wasserfall Südafrikas, machen wir Mittagspause und bereiten uns Chicken-Wraps zu. Leider ereilt uns auf dem letzten Stück in den Bergen dann eine Reifenpanne und kostet uns eine Dreiviertel Stunde. Auch sonst ziehen sich die letzten 40 km Piste über fast zwei Stunden hin. Dafür können wir die ganze Schönheit der Berglandschaft wahrnehmen. Die Hügel sind ohne großen Bewuchs aber sattgrün. Dazwischen immer wieder Flüsse, die Canyons in das Gestein gespült haben und damit auch Wasserfälle. Wir erreichen das Weltnaturerbe und das darin liegende Camp kurz bevor es dunkel wird. Die Hütten sind riesig, mit drei Betten, und alles ist mit Gas betrieben. Es ist richtig kühl und ich bin froh, dass ich einen Pullover dabei habe, den ich unter die Fleecejacke ziehe. Zum Abendessen haben wir gegrillt. Nachtruhe 22:45

Tag 10 – 05.04.2014
„Ausschlafen“ bis 7 Uhr. Über den Bergen geht die Sonne auf und taucht die Gipfel in ein leuchtendes Orange. Leider bewölkt es sich während des Frühstücks. Wir spazieren zu einem nahen Wasserfall durch die grünen Grashügel und müssen dabei den Bach mehrfach abenteuerlich überqueren, einmal über eine wackelige Hängebrücke. Nach etwas Herumklettern am Wasserfall und kurzer Rast geht es zurück zum Camp. Da das Wetter jetzt besser wird und wir nicht ausgelastet sind, beschließen wir zu fünft den Eagle Trail mit knapp 13 km zu wandern. Also ziehen wir direkt los. Hinter jeder Wegbiegung bietet sich ein noch schönerer Blick auf die grünen Berge, die jetzt in der Sonne glitzern. Riesige 2 Meter hohe Gräser und verschiedene Blumen wachsen überall. An einem weiteren Wasserfall machen wir Mittagspause und essen unsere mitgebrachten Sandwiches. Dann geht es eine weitere Stunde tiefer in die Berge hinein, die ganz märchenhaft anzusehen sind. Der Rückmarsch auf der anderen Seite des Tals zieht sich dann über fast drei Stunden nochmal sehr lang. Wir kommen noch an einem kleinen Urwald mit knochigen Bäumen und moosbedeckten Felsen vorbei, der wie ein Märchenwald anmutet. Nach weiteren Bachquerungen und einem langen Abstieg sind wir pünktlich vor der Dunkelheit gegen halb sechs im Camp zurück. Jetzt erstmal ausruhen bis zum Abendessen! Es gibt Couscous mit Lammtopf. Da es morgen wieder in aller Frühe losgeht und die Wanderung uns geschafft hat, gehen wir 21 Uhr schlafen.

Tag 11 – 06.04.2014
5 Uhr Aufstehen. Der Sternenhimmel draußen ist phänomenal. Wir starten pünktlich 6 Uhr unsere 590 km Fahrt. Es geht anfangs nochmal durch die wunderschöne Berglandschaft, die teils im Sonnenaufganglicht, teils im Frühnebel leuchtet. Auf den Wiesen blühen unzählige Cosmea in leuchtendem Rosa um die Wette mit weißen Margariten. Weiter geht es den ganzen Tag durch mehr oder weniger gebirgige Landschaft mit wenig Vegetation. Erst kurz vor der Küste wird es grüner und Büsche und Bäume bedecken wieder die Hänge. Unsere Lodge liegt vor dem Ort Kei Mouth in den Bergen. Am Horizont hinter ein paar Bergrücken kann man den Strand sehen. Wir kommen wieder pünktlich kurz vor Einbruch der Dunkelheit an und beziehen unsere Doppel-Chalets (je zwei Parteien pro Haus mit shared facilities). Zum Abendessen gibt es Hähnchencurry. Danach unterhalten wir uns ausführlich mit den Kanadiern. Nachtruhe 22:30 Uhr

Tag 12 – 07.04.2014
Heute können wir wieder bis 7 Uhr ausschlafen. Am Vormittag fahren wir zum Strand. Zuerst schauen wir uns die Flußmündung an. Hier soll es viele Sambesi-Haie geben, die sowohl in Salz- als auch in Süßwasser leben können und die recht gefährlich sind. Daher und wegen der Strömung darf man hier auch nicht baden. Anschließend wandern wir zur Morgans Bay, dem Nachbarstrand. Hier staunen wir über die mächtige Brandung des Ozeans. Ich finde eine Hotelterrasse, wo ich das erste Mal seit 10 Tagen ins Internet kann. Mittagessen gibt es am Ufer der Lagune. Die Guides haben Hot Dog vorbereitet. Nach dem Essen wandern wir noch einmal den Strand ab und genießen die Wellen und die frische Luft. Nach einem kurzen Zwischenstopp in der Lodge fahren wir zum Fluß, wo wir eine Bootsfahrt machen wollen. Mit einem fast quadratischen Ding bewegen wir uns langsam flußaufwärts. Wir sehen kleine Äffchen und Seeadler. Pünktlich zur Dunkelheit sind wir zurück im Camp. Zum Abendessen gibt es Seehecht, Pommes und Gemüsetopf. Nachtruhe 21:30

Tag 13 – 08.04.2014
Aufstehen 6 Uhr, Abfahrt 7 Uhr. Es geht vorbei an East London, King Williams Town, Grahamstown bis kurz vor Port Elizabeth, wo es ins Landesinnere zum Addo Elephant Park geht (ca 350 km). Hier beziehen wir unsere großzügigen Hütten (mit vier Betten, Kühlschrank und Klimaanlage). Nach Hot Dogs zum Mittag und kurzer Siesta starten wir zum Game Drive. Wir sehen sehr viele Elefanten, dazu Zebras, Kudus, Büffel, Warzenschweine und Strauße. Bis zum Sonnenuntergang genießen wir die Tierwelt. Zum letzten mobilen Abendessen grillen unsere Guides nochmal ordentlich Fleisch und Würstchen. Nach dem Essen spazieren wir zur beleuchteten Wasserstelle, wo aber leider kein Tier zu sehen ist. Nachtruhe 22:30 Uhr

Tag 14 – 09.04.2014
6 Uhr Aufstehen, 7 Uhr geht es auf Morgensafari, auf der wir aber nur wenige Tiere sehen. Nach rund zwei Stunden verlassen wir den Nationalpark und es geht wieder auf die Autobahn (ca 350 km). Der Anblick von Port Elizabeth, eine langgezogene Bucht direkt am Ozean, ist beeindruckend. Weiter südlich beginnt das Gebiet des Tsitsikamma-Nationalparks, was durch eine schöne bewaldete Bergkette und die Küste gekennzeichnet ist. Mittagspause machen wir an einer 200m hohen Spannbetonbrücke, die über die Schlucht des Storm River führt. Anschließend wandern wir durch naturbelassenen Urwald zum BigTree, einem über 1000 Jahre alten Yellowtree. Dann geht es das letzte Autobahnstück bis Knysna. Dabei sehen wir an der Bundesstraße auch große Slumgebiete, die extrem ärmlich aussehen. Aber auch riesige Neubaugebiete, in denen unzählige kleine Häuschen für die schwarze Mittel- und Unterschicht gebaut werden. Unser Guesthouse Lagoon Inn liegt in einer ruhigen Wohngegend mit Blick auf die Lagune. Große helle Zimmer versprechen zwei schöne Übernachtungen. Zum Abendessen gehen wir an die Promenade in ein schickes Restaurant. Es gibt tolle Fisch- und Fleischgerichte, aber zu günstigen Preisen (Steak oder Kingclip für ca 12 Euro). Nachtruhe 22 Uhr

Tag 15 – 10.04.2014
Heute können wir wieder etwas länger schlafen und brauchen erst gegen 7 Uhr aufzustehen. Nach dem Frühstück geht der Tagesausflug nochmal 80 km zurück in den Tsitsikamma NP. Die Fahrt zieht sich über anderthalb Stunde ewig hin. Der Park selbst erweist sich dann als grandioses Ziel: herrliche Ozeanküste und wunderschöne Bergwelt. Wir wandern bis zur Suspension Bridge, einer langen Hängebrücke über einer Art Fjord. Von dort führt uns ein Pfad weiter den Berg hinauf, auf dessen Gipfel uns eine tolle Aussicht erwartet. Dort entdecken wir zum ersten Mal wilde Proteas mit ihren riesigen Blüten. Wir verweilen oben einige Zeit, bevor es zurück ging und wir nach einem kurzen Mittagssnack die Rückfahrt starten. Am welthöchsten Bungeesprungplatz, bei dem man aus 216m Höhe von der Autobahnbrücke in eine Schlucht springt, halten wir nochmal an und sehen uns drei Bungeesprünge an. Anschließend geht es die gleiche lange Fahrt zurück ins Hotel.

Nach kurzer Pause fahren wir in die Stadt, genauer gesagt nach Waterfront. Hier bummeln wir durch den toll angelegten Touri-Hafen. Wir essen in einem schön gelegenen Hafenrestaurant an der Lagune zu Abend. Leider lassen die Bediensteten unsere beiden Guides auf das Essen warten, aus welchen Gründen auch immer. Dafür gibt es von uns dann kein Trinkgeld. Nachtruhe 22 Uhr

Tag 16 – 11.04.2014
Heute haben wir nochmal eine lange Etappe vor uns. Es geht 400 km nach Hermanus. Und es soll heiß werden, über 30 Grad. Daher stehen wir 6 Uhr auf, kurz nach 7 Uhr ist Abfahrt. Die erste Stunde geht es entlang der wunderschönen Indik-Küste. Danach folgt für mehrere Stunden unattraktives Flachland mit unendlichen Feldern. Ab und zu lockert eine Straußenfarm das Bild auf. Gegen Mittag ist es fast unerträglich heiß im Truck. Zum Glück erreichen wir 13 Uhr unser Guesthouse in Hermanus. Am Nachmittag lassen wir uns in das Zentrum des Städtchens fahren. Von hier aus wandern wir zu dritt entlang des Hermanus Cliff Path zurück zum Guesthouse. Der Weg ist traumhaft, immer an der Küste entlang und mit herrlichen Ausblicken auf das Meer. Nach zwei Stunden haben wir die 7 km geschafft. Eine kurze Dusche und schon geht es zum Abendessen. In einem schönen Aussichtsrestaurant probiere ich Sushi, was auch gut schmeckt. Nach der Rückfahrt ins Guesthouse spielen wir noch eine Runde Billard mit unserem Guide Paul. Nachtruhe 22:30

Tag 17 – 12.04.2014
06:30 Aufstehen. Nach dem Frühstück fahren wir in die Stadt, wo wir nochmal zwei Stunden Zeit zum Shoppen haben. Stattdessen gehe ich mit einem Mitreisenden den Cliff Path nochmal in die andere Richtung als gestern, bis wir den neuen Hafen sehen. Nach der Abfahrt mit dem Truck geht es entlang der Whale Coast Route. Wir sehen wunderbare Ausblicke auf das Meer und die Küste. Der Blick reicht bis zur Kaphalbinsel mit dem Kap der guten Hoffnung. Weiter geht es bis Stellenbosch ins Weingut. Hier essen wir Mittag und probieren fünf Sorten, von denen uns aber keine wirklich gut schmeckt. In großer Hitze geht es dann das letzte Stück bis Kapstadt. Unser Guesthouse ist in Seapoint drei Block vom Meer entfernt. Da unser Strand felsig ist, nehmen wir ein Taxi zum richtigen Strand in Camps Bay. Dort ist es wunderschön. Leider ist mir das Wasser zu kalt. Am Abend fahren wir mit dem Taxi zur Victoria Wharf an die Waterfront. Wir finden einen Tisch in erster Reihe am Hafen und ich esse leckeren Springbock. Später ziehen wir noch umher und genießen das Nachtleben. Ein flotter Taxifahrer bringt uns in zehn Minuten wieder zurück zum Hotel. Nachtruhe 0:30

Tag 18 – 13.04.2014
Der Tag beginnt mit einem tollen Frühstück im Hof des Sweet Orange. Anschließend starten wir zur Kaprundfahrt. Wir kommen an Camps Bay vorbei, danach kommt Hout Bay. Hier lassen sich Seehunde gut beobachten, entweder direkt im Hafenbecken oder bei einer Bootsfahrt zur vorgelagerten Seal Island. Die Panoramafahrt geht nun entlang des Chapmans Peak Drives, einem der berühmten Scenic Drives der Welt. Dann erreichen wir das Kap der guten Hoffnung, welches unten am Meer liegt. Oben auf dem Gipfel steht der Leuchtturm vom Cape Point. Wir fahren bis zu dessen Parkplatz. Vom Parkplatz ist es allerdings in der Mittagssonne ein schweißtreibender Anstieg hierauf und leider wird die Bergbahn gerade repariert. Also heißt es fleißig laufen. Bis zum eigentlichen Kap geht es vom Leuchtturm nochmal ein Stück weiter, aber auch das muss sein. Nachdem wir alle Punkte abgeklappert haben, geht es zurück zum Parkplatz, von wo wir zu den Pinguinen starten. In den Dünen und am Sandstrand tummeln sich ca 50 Pinguine, die allerdings in einem kleinen Naturpark „eingesperrt“ und von Wohnhäusern komplett umbaut sind. Zurück in die Stadt fährt Sfiso eine schöne Route am Meer entlang. Abend essen wir im Afrika Place. Hier verabschieden wir in einer netten Runde unsere wirklich tollen Guides, da manche schon morgen fliegen. Nachtruhe 23 Uhr

Tag 19 – 14.04.2014
(ab Mittag Ende der offiziellen Reise) Heute geht es nach dem Frühstück zum Tafelberg, um ihn zu Fuß zu erobern. Die Wanderung ist richtig anstrengend, da es fast nur in hohen Steinstufen ziemlich steil nach oben geht. Nach ganz vielen Pausen und völlig durchgeschwitzt kommen wir nach 1:45 oben an. Leider hat es sich in der Zwischenzeit zugezogen und wir sind in den Wolken. Dementsprechend kalt ist es; man sieht gar nichts. Zudem ist wegen Schulklassen und vieler anderer Touristen die Hölle los. Daher fahren wir auch nach kurzer Pause schon wieder hinunter. Im Guesthouse ziehe ich mich um und es geht an die Waterfront. Doch dort wartet schon die nächste Enttäuschung: wegen der stürmischen See ist auch der geplante Trip nach Robben Island abgesagt. Aber es gibt ja genug Alternativen. Wir besteigen einen der Sightseeingbusse und schauen uns die Stadt vom Doppeldecker aus an. In der City steigen wir aus und erkunden die wichtigsten Straßen. Weiter geht es mit dem letzten Bus über den Tafelbergsparkplatz bis hinunter nach Camps Bay und Sea Point. Hier steigen wir aus, gucken den Sonnenuntergang an, und laufen zurück zum Guesthouse. Zum Dinner geht es in ein Weinlokal mit phantastischem Essen. Es ist stürmisch. Nachtruhe 22:00 Uhr

Tag 20 – 15.04.2014
Der Wind hat die Wolken vertrieben, dafür ist es deutlich kühler und immer noch stürmisch. Nach dem Frühstück nehmen wir uns zu dritt ein Taxi auf den Signal Hill. Wir haben eine fantastische klare Sicht auf die Stadt, das Meer und den Tafelberg. Aber das reicht uns noch nicht. Also wandern wir über den Löwenrumpf zum Lions Head. Anfangs geht es nur leicht bergauf, aber je näher man dem felsigen Gipfel kommt, desto steiler wird es. Beim letzten Stück muss ich dann passen. Da es sehr stürmt und die Strecke inzwischen zum Klettersteig geworden ist, bleibe ich lieber unterhalb des Gipfels und lasse die anderen hochgehen. Nach ihrer Rückkehr wird mir dann berichtet, dass man sich oben nur mit Festhalten bewegen konnte oder in die Hocke gehen musste. Gut, dass ich nicht mit war! Dafür konnte ich in aller Ruhe den Ausblick auf Stadt und Tafelberg genießen. Wir wandern wieder zur Straße hinunter, nehmen uns ein Taxi und lassen uns zur Waterfront fahren. Hier gehen wir am Hafen nochmal lecker essen, bevor ich mich von den beiden anderen verabschiede, da sie jetzt zurückfliegen. Ab jetzt ziehe ich also allein weiter. Ich gehe runter zum Kanal und mache die Canal Tour mit, die im Bus-Sightseeing-Preis inbegriffen ist. Wirklich beeindruckend, was für tolle Wohnungen und Gebäude an der Waterfront entstehen. Anschließend lasse ich mich vom roten Doppeldeckerbus nochmal zwei Stunden durch die Stadt fahren, inkl. Tafelbergtalstation und Camps Bay. Zurück in der City schaue ich mir am Pier den Sonnenuntergang über dem Meer an. Nach etwas Bummeln fahre ich mit dem Taxi zum Guesthouse und mache mir einen ruhigen Abend. Es stürmt immer noch so sehr, dass Türe und Wände wackeln. Nachtruhe 22 Uhr

Tag 21 – 16.04.2014
Bis zum Morgen hat sich der Sturm beruhigt. Nach dem Frühstück laufe ich in gut 30 min bis nach Waterfront. Dort kaufe ich mir das Ticket für Robben Island für 13 Uhr. Bis dahin vertreibe ich mir die Zeit im schönen Hafengelände. Zum Mittag gibt es Baguette aus der Royal Bavarian Bakery. Dann geht es mit dem Schiff nach Robben Island, die Gefängnisinsel rund 11 km vor Kapstadt. Die Fahrt dauert ungefähr 45 min. Das Meer ist so ruhig wie ein Teppich. Auf der Insel gibt es dann eine Rundfahrt mit dem Bus und anschließend besucht man mit einem ehemaligen Häftling als Guide die Gefängnisgebäude und die Zelle von Nelson Mandela. Allerdings wirkt alles sehr steril, neu saniert und unemotional. Und mit den vielen Nelson Mandela-Souvenirs, die in den Shops verkauft werden, kommt nicht so richtig die bedrückende Stimmung auf, die ich erwartet hatte. Mit dem Boot geht es zurück. Von der Waterfront aus laufe ich in der Abendsonne jetzt immer am Meer entlang eine Stunde zurück nach Sea Point und schaue mir wie schon die letzten drei Abende um 18:20 den Sonnenuntergang über dem Meer an. Nachtruhe 22 Uhr

Tag 22 – 17.04.2014
Letztes Frühstück im Sweetest Orange Guesthouse. Nachdem ich wieder in die City gelaufen bin, kaufe ich mir ein Ticket für die blaue Busrundfahrt und fahre bis nach Kirstenbosch. Hier besuche ich den Botanischen Garten, angeblich einer der schönsten der Welt. Und tatsächlich: wunderschön unterhalb der Rückseite des Tafelbergs gelegen, großzügig angelegt, mit vielen Picknickwiesen, herrlichen Ausblicken auf Kapstadt und natürlich jede Menge tolle Pflanzen, Blumen und Bäume. Besonders die Proteen und die Pelargonien sind beeindruckend. Die Pelargonie stammt sogar von hier und alle gezüchteten Arten gehen auf eine einzige Pflanze von hier zurück. Vor allem in den höher gelegenen Bereichen des Parks bin ich fast allein, außer ein paar Vögeln, Mungos, Echsen und Buschhühnern. Zwei Stunden gehen so locker rum. Hungrig lasse ich mich ins edle Gartenrestaurant locken, wo ich tansanisches Fischcurry esse. Anschließend geht der Parkbummel weiter, diesmal im belebteren unteren Bereich. Am späten Nachmittag heißt es mit dem Doppeldeckerbus zurückfahren. Der Bus fährt eine große Runde über den Vogelpark, die Weingegend, die Townships und an den Buchten vorbei bis nach Sea Point, wo ich aussteige und ein letztes Mal am Meer entlang ins Guesthouse spaziere. Dann heißt es Sachen packen, das Taxi nochmal bestätigen und gedanklich auf den Abschied aus dieser schönen Stadt vorbereiten.

Tag 23 – 18.04.2014
Eine Mücke nervt mich die Nacht über. 4 Uhr heißt es dann Aufstehen. Lorenzo mit dem Taxi kommt pünktlich um 4:30 und rast in 20 min durch die leeren Straßen zum Airport, und kostet auch noch 100 Rand weniger als die Konkurrenz (250R). Check-in und Kontrolle geht superschnell und so bin ich 5 Uhr schon am Gate für den Flug nach Jo'burg.

Cape of Good Hope
Kapstadt
Elefanten