Flusspferd im Chobe-Nationalpark
Im offenen Geländefahrzeug durch den Hwange-Nationalpark
Beladung der Mokoros im Okvango-Delta
Reisefahrzeug: der rote Elefant

Reisebericht

Südafrika • Simbabwe • Botswana – Jeder Tag ein Erlebnis

Maren Brümmer, 23.10.2017

16 Tage Safari vom 08.07.-23.07.2017

4000 km durch Afrika in 16 Tagen – ob das die richtige Entscheidung war? Ein reizvolles Preis- Leistungsverhältnis, Fernweh und eine Freundin, die sich spontan zur Mitreise entschlossen hat, waren der Auslöser für die Buchung im Dezember 2016, für die Reise im Juli 2017.

Der Flug war schnell gefunden, 100 € pro Person Ersparnis hat und dazu bewogen von Lufthansa (über Zürich) auf Air France (über Paris) zu wechseln. Das haben sich offensichtlich auch andere Mitreisende gedacht, auf dem Hinflug und auf dem Rückflug war unsere Maschine bis auf den letzten Platz ausgebucht, während unsere Mitreisenden aus Hamburg bei ihrem Rückflug eine fast leere Lufthansamaschine für sich hatten. Obwohl Air France nur einen durchschnittlichen Ruf hat, waren wir zufrieden, ein Gläschen Champagner gehörte bei den Franzosen natürlich dazu.

Die Ankunft
Am Ausgang wartete bereits der Shuttleservice auf uns. In ca. 30 Minuten unspektakulärer Fahrt waren wir am Hotel angelangt. Freundlicherweise drehte der Fahrer noch eine kleine Runde durch das angrenzende Geschäftsviertel, um uns Einkaufsmöglichkeiten, Restaurants und Banken zu zeigen.

Das Road Lodge Rivonia war sauber, mit recht kleinen Zimmern und einer kleinen Lobby. Als Durchgangsstation durchaus ok. Zum Essen sind wir in das Geschäftsviertel gegangen. Bei einem Italiener gab es sehr leckere Pizza und das erste lokale Bier. Da wir davor gewarnt wurden, nach dem Dunkelwerden nach draußen zu gehen, haben wir brav das Hotelzimmer gehütet und sind, obwohl wir keine Zeitumstellung verarbeiten mussten, schnell eingeschlafen.

Der Aufbruch
Am Morgen (6.30 Uhr) war es etwas wuselig in der Lobby. Es starteten zwei Gruppen mit der lokalen Agentur. Nachdem die Reisenden aufgeteilt waren, haben wir unsere Reiseleitung Stefanie Simonet aus der Schweiz, unseren Fahrer Shandly und den roten Elefanten kennengelernt. Der rote Elefant ist unser Safari-Bus für die Tour, mit 12 Sitzplätzen, tiefen Fenstern und Stauraum für Gepäck, Verpflegung und Campingausrüstung.

Der heutige Tag war vor allem ein Reisetag. 500 km Richtung Krüger Nationalpark mit fester Zielzeit 17.30 Uhr, da bei Sonnenuntergang die Tore der Lodge schließen und ein Fahren im Dunkeln im Nationalpark nicht erlaubt ist.

Unser erstes gemeinsam zubereitetes Mittagessen nahmen wir unter einem großen Baum direkt an der Straße ein. Ich würde mich immer wieder für eine „Mitmachtour“ entschließen. Das mit anpacken und gemeinsam kochen hat die Reise bereichert.

Obwohl wir gut durchgekommen waren, sind wir doch erst kurz vor Sonnenuntergang am Park. Begeistert hat uns, dass wir direkt die ersten Tiere gesehen haben: Impalas, Giraffen, Elefanten und einen Büffel (damit „hatten“ wir schon 2 der „Big Five“: Elefant-Nashorn-Büffel-Löwe-Leopard).

Müde von der Fahrt haben wir unsere Zelt-Hütten bezogen, diesmal und auch das einzige Mal auf der Reise mit Gemeinschaftsbad.

Krüger-Nationalpark
Obwohl wir nur einen Bruchteil des Parks gesehen haben, wurden wir mit einer Vielzahl an Tieren beglückt. Weckruf um 5.30 Uhr, Frühstück um 6.00 Uhr und dann 270 km durch den Park von etwa der Mitte bis zu Nordgrenze. Neben großen Herden von Zebras und vielen Gnus und verschiedenen Antilopen, u.a. Pferdeantilopen, die nur sehr selten zu sehen sind, waren es für mich besonders zwei Highlights heute. Der Leopard, der in direkter Nähe der Straße auf Perlhuhnjagd war und sich durch die Beobachter nicht stören ließ und die Hyänen, die unheimlich fotogen waren.

Wir fuhren auf asphaltierten Straßen durch den Nationalpark, hatten aber trotzdem das Gefühl mittendrin zu sein. Den ersten Teil des Tages führte der Weg vor allem durch Mopane-Bäume und Sträucher, die einen guten optischen Schutz für die Tiere boten und im Winter einen herbstlichen Anstrich haben mit vielen gelben Blättern. Diese Vegetation sollte uns auf der ganzen Tour begleiten. Der Mopane Baum ist wichtiges Nutzholz für die Einheimischen und wird auch von den Tieren gerne gefuttert. Im zweiten Teil des Tages konnten wir über weite Flächen sehen, aus denen die ebenfalls typischen winterkahlen Baobab-Bäume herausragten.

Am Abend erwartete uns eine sehr schöne Unterkunft und ein tolles BBQ.

Reisetag- Grenzübergang und Great Simbabwe
Nach einem üppigen Frühstücksbuffet ging es zur Grenze nach Simbabwe (Zimbabwe), da wir früh dort waren, hielt sich die Wartezeit in Grenzen.

Obwohl klimatisch begünstigt, gilt Zimbabwe als ein armes Land. Nachdem die großen (weißen) Farmbesitzer enteignet wurden, wurde das Land an die Einheimische verteilt, diese bewirtschaften es auch, jedoch nur für den eigenen Bedarf. Obwohl die Weißen quasi aus dem Land geschmissen wurden, ist man uns Touristen gegenüber sehr freundlich, als Reisender merkt man wenig von den örtlichen Problematiken. Rechts und links der Straße stehen traditionelle Hütten in kleinen Familienzusammenschlüssen. Die Rinder und auch andere Nutztiere laufen frei herum.

Das Great Zimbabwe Hotel, ist eine große alte Dame. Am Fuße der Ruinen gelegen, nimmt das Hotel seit Jahrzehnten Besucher auf. Trotzdem ist es vergleichsweise gut in Schuss und hat eine sehr schöne Gartenanlage.

Zim (großes) – mba (Haus) -we (aus Stein) – die Ruinen haben dem Staat seinen Namen gegeben und sind wirklich beeindruckend. Ein erfahrener einheimischer Führer, der auch schon die Queen bei Ihrem Besuch hier begleitet hat, zeigte uns am frühen Morgen die Ruinen und erzählte viel über die Kultur. Vom 11. bis zum 15. Jahrhundert lebten hier bis zu 20.000 Menschen, die Ruinen zählen zu den bedeutendsten im südlichen Afrika.

Nach diesem Natur/Kulturerlebnis erwartete Shandly uns mit einem opulenten Frühstück. Am späten Vormittag brachen wir auf und nahmen die ca. 300 km in Angriff zu unserem nächsten Ziel.

Matobo-Nationalpark
In Hermits Peak, einer sehr schönen Unterkunft am Rande des Parks, bleiben wir zwei Tage. Im offenen Jeep (brrr, war das kalt am Morgen), ging es in den Nationalpark, diesmal stand etwas ganz besonderes auf dem Programm, eine Fußpirsch zu den Nashörnern. Die Nashörner sind stark gefährdet und werden daher von Anti Poaching Units bewacht. Diese tauschen sich mit den Führern aus, so dass es ziemlich wahrscheinlich ist, das man im Park die Nashörner sieht. Wir hatten gleich mehrfach Glück: zunächst ein Bulle, danach eine Familie mit vier Tieren und als wir schon auf dem Rückweg aus dem Park waren, eine weitere Familie mit einem kleinen Kalb. Wir waren verzaubert und auch sehr beeindruckt, weil es schon ein besonderes Erlebnis ist zu Fuß so nah an die Tiere heran zu kommen. Ansage war, auf keinen Fall wegzulaufen, alles was wegläuft ist Beute.

Neben Nashörnern bietet der Park noch weitere Sehenswürdigkeiten, dazu gehören Höhlenmalereien, tolle Felsformationen und das Grab von Cecil John Rhodes, der umstritten aber doch prägend für das südliche Afrika war (u.a. Gründung von de Beers). Von der Grabstätte hat man einen unglaublichen Fernblick und es gab diesmal kleine besondere Tiere: Regenbogenfarbene Agamen und eine Kap-Elefanten-Spitzmaus oder auch Rüsselspringer (Englisch: Elephant Shrew), die tatsächlich genetisch mit dem Elefanten Ähnlichkeit haben soll. Zu den „Little Five“ gehören neben der Maus noch: Büffelweber – ein Vogel, den wir auch gesehen haben, Pantherschildkröte und zwei Käfer: Ameisenlöwe und Nashornkäfer.

Der Nachmittag brachte ein weiteres Highlight. Direkt an der Unterkunft gibt es eine Wasser- und Futterstelle zu der die Tiere oft gegen Abend kommen, so konnten wir eine Giraffenfamilie, Gnus und Zebras aus unmittelbarer Nähe sehen. Mit einer Wanderung, gefühlt direkt durch die Herden, zu unserem Sundowner auf dem Hausberg und anschließend einem leckeren Essen und einem Bierchen am Lagerfeuer ließen wir den ereignisreichen Tag ausklingen.

Hwange-Nationalpark
Durch die wirklich große Stadt Bulawayo führte der Weg weiter Richtung Norden. Erstaunt hat uns der doch sichtbare Wohlstand in der Stadt und die fehlenden Slums, die wir an den Stadträndern erwartet hatten. Und wir haben einiges von der Stadt gesehen, da Shandly eine Tankstelle nach der anderen auf der Suche nach Diesel abklappern musste. Gott sei Dank sind wir dann doch noch fündig geworden und konnten unseren Weg fortsetzen.

Die Nationalparks in Zimbabwe und Botswana sind nicht, wie der Krüger-Nationalpark, eingezäunt. So kann man auch während der Fahrt immer mal Tiere sehen, vor allem Impalas. Den Painted Dogs, die Wildhunde des südlichen Afrikas, ist das leider nicht gut bekommen, so dass sie fast ausgestorben sind. Wir könnten auf einer Rettungsstation einiges dazu erfahren.

Im Hwange-Nationalpark sollten wir unsere „Big Five“ komplettieren. Wieder war unsere Kälteresistenz gefragt, beim frühen Start im offenen Safari-Jeep. Belohnt wurden wir direkt bei unserer ersten Tiersichtung. 4 Löwinnen mit ihren ca. 8 Kleinen, die an der Wasserstelle spielten. Unglaublich und wirklich mit Glück verbunden, die Tiere hielten sich an der Stelle ca. 20 Minuten auf, dann verschwanden sie im hohen Steppengras.

Der Tag war gefüllt mit den großen und kleinen Tieren Afrikas und wurde am Abend noch getoppt von acht Elefanten, die sich direkt am Wasserloch vor unserem Bungalow im Miombo Safari Camp eingefunden hatten.

Im Hwange konnten wir die Tiere auch wieder sehr nah beobachten, hier zahlte es sich aus, dass wir in der Trockenzeit dort waren, da sich die Tiere häufig an den Wasserlöchern einfanden. Dabei war eine wunderschöne Herde Rappenantilopen und meine absoluten Favoriten: die Giraffen. Diese sehen so würdevoll und sanft aus, können sich aber sehr gut mit Tritten verteidigen und werden daher kaum von Raumtieren gejagt. Nur kranke und alte Tiere fallen diesen zum Opfer.

Der Tag ging mit einem sehr leckeren Essen am Lagerfeuer, zubereitet von unserem Fahrer und Mädchen für alles (Shandly) zu Ende.

Victoria Falls
Ein Vormittag auf der Straße brachte uns relativ schnell zu den Victoria Falls, ein weiteres Highlight der Reise. Nach dem Mittagessen in einem Kaffee mit Ausblick in den Canyon, ging es zu den Wasserfällen, die sich von Ihrer schönsten Seite zeigten, mit nicht zu viel Gischt, so das man gut Fotografieren konnte und tollen Wasserfällen.

Nach den eher ruhigen Locations, die wir bisher im Programm hatten, war der Touristentrubel Victotia Falls ungewöhnlich. Touristen aus aller Herren Länder tummelten sich in den Bars und Restaurants und natürlich auf dem großen Souvenirmarkt.

Der nächste Tag stand zur freien Verfügung für eine Anzahl verschiedene Aktivitäten (Bungee, Helikopterflüge, Raften, Reiten, Über den Canyon gleiten, mit Krokodilen tauchen…) .

Da wir schon an anderen Stellen geraftet sind, hatten wir das bereits im Vorfeld eingeplant. Und es war wirklich super! Auf jeden Fall zu empfehlen. Die Stromschnellen bis zu Klasse 5 auf einer Scala von 6 sind schon eine Herausforderung, aber das Boot wird von einem Kanufahrer begleitet, der unterstützt, wenn jemand ins Wasser fällt, das übrigens Badewassertemperatur hat. Wir sind anständig nass geworden, aber nicht ins Wasser gefallen, außer freiwillig zwischendurch. Der Weg hinunter zum Fluss und die Kulisse während der Fahrt sowie der anschließende Aufstieg sind Naturereignis.
Am Nachmittag haben wir dann noch eine Reittour gemacht, das war landschaftlich sehr schön, flott geritten in den Sonnenuntergang hinein, auf gut gepflegten Pferden.

Man kann die Ausflüge vor Ort buchen und mit Kreditkarte zahlen, alles ist sehr gut durchorganisiert. Wenn man nicht aktiv sein möchte, kann man auf den Souvenirmarkt gehen und handeln und einen Sundowner mit Blick auf den Sambesi genießen. Vom Rainbow Hotel kann man alles zu Fuß erkunden.

Botswana – Chobe-Nationalpark
Dieser Tag brachte uns in das dritte Land Botswana. Der Grenzübergang war diesmal recht schnell und unproblematisch. Den Chobe-Nationalpark, benannt nach dem gleichnamigen Fluss, haben wir nach Victoria Falls in relativ kurzer Fahrtzeit erreicht. Hier haben wir die schönsten Fotos der Tour gemacht, weil wir per Boot in den Sonnenuntergang hinein gefahren sind – unglaubliches Licht! Die Bootstour war etwas Besonderes. Hinzu kamen unzählige Tiere in großen Gruppen, sehr viele Vögel und natürlich die Hippos, die uns ein schönes Schauspiel lieferten. Besonders sind auch die Salat waschenden Elefanten, die Stunden um Stunde das gerupfte Gras erst im Wasser wuschen, bevor sie es gefressen haben.

Okavango-Delta – Kalahari
Unser nächstes Hotel war eine Zwischenstation auf dem Weg nach Maun. Da wir nach der relativ langen Fahrt etwas erschöpft waren, haben wir die fakultative Fahrt zu den Makgadikgadi Pans, Salzpfannen der Kalahari, nicht mehr unternommen und haben statt dessen eine Poolrunde gedreht und einen Cocktail an der Bar genossen.

Auf der Fahrt am nächsten Tag nach Maun, konnten wir dennoch Einblicke in die Landschaften der Pans bekommen. Flamingos säumten den Weg und zahlreiche Flächen waren noch überschwemmt, weil es Anfang des Jahres unüblich hohe Regenfälle gegeben hatte.

In Maun haben wir den roten Elefanten am Hotel zurückgelassen und sind umgestiegen in einen Okavango-Delta fähigen Jeep, der uns zu den Mokoros (Einbäume) bringen sollte. Über Sandpisten und abenteuerliche Brückenkonstruktionen ging es in das Delta. Bei der „Anlegestelle“ angekommen, wurde das Gepäck umgeladen in die Mokoros. Jedes Mokoro fasste wie Personen, das Gepäck und einen Poler, der uns mit dem Boot durch Schilf, Wasserwege, Seen bis zu unserer Übernachtungsinsel gebracht hat.

Hier waren die Zelte schon aufgebaut, zwei rustikale Tage lagen vor uns. Rustikal bedeutet Plumpsklo und Buschdusche, aber auch Lagerfeuer, baden im Okavango. Für diesen Teil der Reise braucht man Handtücher und eine Stirnlampe ist ebenfalls sinnvoll. Die Zelte haben eine Chemietoilette für nachts, da es dann zu gefährlich außerhalb der Zelte ist.
Tatsächlich haben wir in direkter Umgebung frische Löwenspuren gesehen und die Hippos grasen nachts außerhalb des Wassers. Das führt zu einer beeindruckenden Geräuschkulisse, die man im Zelt hautnah erlebt. In den Schlaf wird man geklickert, durch unzählige Frösche, die ganz eigene Laute erzeugen.

Die Pirschtouren auf der Insel werden wieder zu Fuß durchgeführt, was immer ein besonderes Erlebnis ist. Die Führer erzählen viel über die Natur und die Tiere. Im Delta gibt es neben allen großen Tieren, sehr viele Vögel. Auch hier hatten wir wieder sehr schöne Tier- und Naturerlebnisse.

Besonderes Highlight war der (fakultative) Helikopterflug über das Delta, das würde ich auf jeden Fall empfehlen. Man hat einen tollen Überblick über die Ausdehnung des Deltas und sieht die Tiere von oben. Wir hatten Glück und konnten eine große Elefantenherde sehen, ca. 80 Tiere und eine Gruppe von Hippos mit einem Baby.

Rhinos und Abschied
Nun standen die letzten beiden Tage vor der Tür. Der Weg führte durch die Salzpfannen der Kalahari, vorbei an Diamantmienen, durch landwirtschaftlich genutzte Ebenen zu unserer letzten Station, einem Rhino-Reservat (Khama-Rhino-Sanctuary). Nach all den Tierbeobachtungen auf der Reise, dachten wir, hier können wir wahrscheinlich nichts Besonderes mehr sehen. Aber wie bei fast jedem Tag, hatte auch der vorletzte Tag wieder etwas Besonderes zu bieten. Nashörner mit nicht gekappten Hörnern (wird sonst aufgrund der Wilderer gemacht). Dieser Park ist relativ klein und eingezäunt, so dass der Schutz der Tiere wesentlich einfacher ist. Unser Highlight war ein Nashorn mit einem ca. 1,5 m langen sehr spitzen Horn. Hinzu kamen einige Tiere, die wir noch nicht gesehen hatten (kleine Böcke, eine Antilopenart), so dass ich doch tatsächlich in meine Tierführer fast alle Tiere als „gesehen“ abhaken konnte. Die Übernachtung war hier nochmal besonders, weil man sich zu vier ein Appartement teilen musste – das hat aber gut geklappt.

Der letzte Tag sollte uns zum Flughafen bringen. Vier der Reisegruppe nahmen direkt den Flug in Angriff. Alle anderen haben noch eine Anschlussübernachtung gebucht. Das haben wir auch gemacht, und hatten Glück, dass wir durch Diamir gut beraten wurden. Das „African Rock Hotel“ ist ein Boutique-Hotel mit neun Zimmern, 5 Sternen, top Restaurant, tollem ruhigen Garten und Wellnessmöglichkeiten. Dabei nur geringfügig teurer, da der Flughafentransfer inklusive ist.

Fazit
Alle Erwartungen wurden übertroffen! Eine super Reise mit bestem Preis-Leistungsverhältnis.
Übrigens – Es war eine Zubucher-Tour. Tatsächlich kamen die Gäste über unterschiedlichste Veranstalter. Alle haben das Gleiche bezahlt. Wir hatten von DIAMIR die bei weitem ausführlichsten Reiseunterlagen.

Nützliches und Wissenswertes

Kleidung
Ja, Nachts wird es kalt – in unseren Sommermonaten ist es im Süden Afrikas Winter, d.h. in der Regel sehr trocken und angenehm mild (20-26 Grad tagsüber) und aufgrund der fehlenden Wolkendecke nachts schnell kalt (5-15 Grad). Je nach Unterkunft merkt man davon mehr oder weniger, immer wenn eine Unterkunft nicht gemauert ist, wird es auch innen recht kalt. Positiv ist, dass überall genügend Decken vorhanden waren und es immer genügend heißes Wasser zum Duschen gab. Negativ ist, dass man morgens eigentlich gar nicht aus dem Bett kommen mag. Auch beim manchmal sehr frühen Frühstück, dass wir häufig draußen eingenommen haben, hat man sich über einen heißen Kaffee oder Tee gefreut – man sollte also genügend warme Sachen mit haben – am besten Zwiebellook.

Bewährt haben sich bei uns eine Mütze (oder Buff) und eine dieser neuartigen Reisedecken, die man als Decke, Schal oder über den Shorts morgens als Rock tragen kann und eine dieser Daunenjacken, die man zu einem kleinen Päckchen zusammenstopfen kann.
Besonders kalt wird es auf den offenen Safari-Jeeps mit denen man zur frühmorgendlichen Pirsch fährt – hier haben wir wirklich alles getragen, was wir mit hatten.

Weniger ist mehr, bei einer Gepäckbegrenzung von 15 Kg muss man bewusst packen. Waschen lassen kann man unterwegs bei zwei Hotels. Etwas Schickeres haben wir nur in unserem letzten (selbst gebuchten Hotel) gebraucht.

Die Packliste von DIAMIR ist passend.

Geld
In Johannesburg kann man problemlos mit Kredit- und zum Teil auch EC-Karte Geld vom Automaten bekommen. Wir haben Rand für ca.100 € „gezogen“ und sind damit zu zweit gut hingekommen.
In Simbabwe gibt es auch Geldautomaten, die hatten aber im Juli 2017 kein Geld (Victoria Falls). Währung in Simbabwe ist der US-Dollar und dieser ist leider so rar, dass es jetzt eine Ersatzwährung (Bond) gibt, die allerdings nur in Simbawe ausgegeben werden kann und auch nicht außerhalb getauscht wird. Also für Simbabwe genügen Dollar in bar mitnehmen (auch ca. 100 $), je nachdem wie viele Souvenirs man kaufen möchte.
In Botswana kann man wieder normal Geld am Automaten holen, auch hier haben wir im Gegenwert von 100 € Geld geholt.
Wofür braucht man das Geld: Getränke, Mahlzeiten die nicht inklusive sind, Snacks für Zwischendurch (nicht wirklich erforderlich, da es im Bus ständig frisches Obst gibt) und natürlich Trinkgelder.
Wenn man zusätzliche Ausflüge bucht, können diese mit Kreditkarte gezahlt werden.

Fahrtzeiten
Über 4000 km Strecke – da ist es klar, dass man viel im Bus sitzt. Gefühlt hatten wir aber nur zwei reine Reisetage, der erste und der letzte Tag mit jeweils über 500 km.

An allen anderen Tagen, war der Wechsel aus Fahrt, Pausen, Aktivität so, dass wir gut damit klar gekommen sind.

Der Bus hat relativ schmale Sitze, d.h. jemand mit über 100 kg, wird sich eingeengt fühlen. Die Straßen sind zum Teil sehr schlecht, d.h. man wird ganz schön durchgeschüttelt. Jemand der „Rücken“ hat, muss zeitweilig leidensfähig sein.

Eine gute Mischung zwischen Fenster auf und zu, also zwischen Zugluft und Hitze, hängt entscheidend von den Mitreisenden ab. Wenn jemand dabei ist, der zugluftempfindlich ist, kann es für die anderen Mitreisenden schon mal warm werden. Der Bus hatte zwar eine Klimaanlage, die hatte aber einen ähnlichen Effekt wie Zugluft. In unserer Gruppe sind wir recht gut klar gekommen.

Buschi-Buschi
Die Pinkelpause (Buschi-Buschi). Um es vorweg zu nehmen, es gab genügend Pausen. Meist an Raststätten, dabei waren die Klos in Südafrika erstklassig sauber, in Zimbabwe dann schon weniger und in Botswana wieder in Ordnung. Wenn es auf der Strecke keine Tankstelle o.ä. gab, musste tatsächlich der Busch herhalten, aber das war auch ok. Ich würde die Mitnahme von Feuchttüchern empfehlen, weil man sich nicht überall die Hände waschen kann.

Essen
Um es vorweg zu nehmen, keiner hatte Durchfall auf der Tour. Das Essen, das wir gemeinsam zubereitet haben, wurde in Supermärkten eingekauft und war von wirklich guter Qualität. Es wurde viel Obst und Gemüse verwendet, fast täglich gab es Salat. Frühstücksvorlieben wurden berücksichtigt und auch der Wunsch eines Mitreisenden nach glutenfreiem Essen konnte berücksichtigt werden. Vegetarier kommen auf ihre Kosten, verpassen allerdings die großartigen BBQ's, mit Wild-Fleisch aus der Region.

Gesundheit
Mücken und Malaria – tatsächlich haben wir keine Mücke gesehen, noch nicht mal im Okavango-Delta. Es ist abends einfach zu kalt für die Kleinen.
Bilharziose – wir haben nur im Okavango und im Sambesi gebadet, beide sind fließend, daher ist das Risiko gering.
Hygiene – in den Hotels überall sauber und gut, in den öffentlichen Toiletten nicht immer, Feuchttücher mitnehmen
Durchfall und Co. – war bei uns kein Thema
Sonnenschutz – ja, da die Sonne ständig scheint und man nahe am Äquator ist.
In allen größeren Orten gibt es gut ausgestattete Kliniken, insb. in Südafrika.

Trinkgelder
Wie immer in armen Ländern sollte man genügend Kleingeld dabei haben, vergessen sollte man auch nicht die Zimmermädchen in den Hotels. Reiseleitung und Busfahrer haben für Ihren sehr guten Job auch ein gutes Trinkgeld von uns bekommen.

Sicherheit
Wenn man entsprechende Ratschläge befolgt (in Johannesburg nicht im Dunkel raus, nur offizielle Taxis, Wertgegenstände nicht sichtbar tragen) kommt man gut klar. Wir haben uns auf der ganzen Fahrt sicher gefühlt. Es gab keine Zwischenfälle.

Sonstiges
Wenn man T-Shirts oder andere Kleidung einpackt, die man nicht mehr mit nach Hause nehmen möchte, kann man diese bei den Victoria Falls gegen Souvenirs tauschen.

abendliches Kochen am Lagerfeuer
Zebras im Hwange-Nationalpark
Erfrischung in der Nata Lodge
Giraffengruppe im Matobo-Nationalpark
Rafting: optinale Aktivität in Victoria Falls
Fußpirsch mit dem Ranger
Mittagspicknick
Flug über das Okavango-Delta
Frühstück vom Reiseleiter zubereitet
Gnu im Krüger-Nationalpark
Im Okavango-Delta mit dem Mokoro in die Abenddämmderung
Bootstour im Chobe-Nationalpark
Ausrüstung für den Ausflug ins Okavango-Delta
Gut getarnt im Krüger-Nationalpark
Im Chobe-Nationalpark
Victoriafälle
Pirschfahrt im Hwange-Nationalpark
Hyäne im Krüger-Nationalpark