Lippenbär unterwegs im Kanha Nationalpark
5 Bengal-Tiger unterwegs im Nationalpark in Indien
Bengal-Tiger im indischen Nationalpark
Ein Lippenbär überquert eine Strasse im Kanha Nationalpark

Reisebericht

Was kann man machen, wenn man sich als begeisterter Safaritourist einbildet, die wichtigsten Tiergattungen in Afrikas Parks oder im Pantanal schon gesehen zu haben?

Dörthe Gilgenast und Gerd Jungbecker, 24.05.2022

Genau, man reist nach Indien, wo man hervorragende Chancen hat, noch Tiger in freier Wildbahn zu erleben. Und nicht nur die…

Wir begeben uns also auf die Fährte des Tigers, aber wir erreichen Delhi schon vor dem Rest der Gruppe. Diamir hat uns auf Wunsch ein Programm geschneidert, das Natur mit Kultur kombiniert. Und so geht es zunächst über eine Art Autobahn ohne Verkehrsregeln nach Jaipur. Dank unseres deutschsprachigen Reiseleiters Vinay (ohne Übertreibung einer der Besten, den wir je hatten) erleben wir eine tolle Zeit in einer beeindruckenden Stadt. Die Vielzahl und Schönheit der Tempel und Paläste ist überwältigend.

Erst danach geht es ab in die Natur, wir treffen unseren Guide Marco und den Rest der Gruppe: Alles erfahrene Safaritouristen, die jetzt vor allem ein Ziel haben: Den Tiger.

Der erste Park, Bandhavgarh, hat es gleich in sich. Ungefähr ein Dutzend verschiedene gestreifte Großkatzen laufen uns über den Weg oder liegen an einem schattigen Platz, nebst dem häufig anzutreffenden Wild wie Axis- oder Sambarhirschen oder Wildschweinen.
Das Verhalten der Tiger ist sehr unterschiedlich: Einige schauen mal kurz herüber und schlafen dann einfach weiter; andere kommen bis auf wenige Meter an unser Fahrzeug heran und trotten der Hitze entsprechend gemächlich den Fahrweg entlang, und wir natürlich hinterher.

In unserem 2. Park (Kanha) werden die Tigersichtungen zwar etwas seltener, dafür wartet er mit einer anderen Überraschung auf. Ganz unerwartet kommt er aus dem Gebüsch, turnt neben unserem Geländewagen herum, quert die Straße und kommt wieder ganz aufgeregt zurück. Wir wissen nicht, für was sich der Lippenbär eigentlich gerade interessiert, aber uns würdigt er keines Blickes. Für einen längeren Moment sind uns alle Tiger der Welt egal!

Pench, unser dritter Park, bietet mit seinen baumbestandenen Bäumen vielleicht die schönste Natur aller Parks, aber unsere gestreiften Freunde wollen sich hier einfach nicht zeigen. Umso mehr, wie übrigens in allen Parks, kommen Vogelkundler auf ihre Kosten.

Und dann nochmal ein absoluter Höhepunkt: Der Tadoba NP. Eine Tigerfamilie im 5er Pack trottet gemütlich des Weges, bis sie einen Tümpel erreicht, in dem alle ihr ausgiebiges Bad nehmen. Aber wir treffen auch auf Paare oder mächtige Einzelexemplare, die sich zum Trinken oder Abkühlen an die nächste Wasserstelle begeben.

Als es auf 18.oo Uhr zugeht, brausen unsere Fahrer los zum Parkausgang, sie haben schließlich ihre Vorschriften. Doch dann sehen wir schon von weitem ein dickes, rundes Knäuel am Wegesrand. Es ist ein weiterer Lippenbär, und der interessiert sich für Fressen und Schnüffeln vielmehr als für lästige Touris. Welch ein Abschluss! Der Tag lässt uns fast vergessen, dass uns ja auch noch 2 indische Wildhunde über den Weg liefen. Vielleicht nicht so schön wie ihre afrikanischen Counterparts, aber dennoch imposante Gesellen.

Abgerundet durch schöne Ressorts ( die auch zum Schwimmen einladen) in unmittelbarer Nähe zu den Park-Gates, fährt unsere Gruppe schließlich voll zufrieden gen Heimat, während wir noch den organisierten Abstecher nach Mumbai mitnehmen.

Wir sind um eine prickelnde Safarierfahrung reicher, und auch das war wohl nicht die letzte.

Danke Diamir einmal mehr für eine klasse Tour!

Indien – Bengal-Tiger erfrischt sich im Wasser
In Indien im Nationalpark erfrischen sich drei Tiger im Wasser
Tiger im indischen Nationalpark
Sichtungen im indischen Nationalpark