Felstürme aus erodiertem Sandstein
Unterschiedlicher Salzgehalt führt zu verschiedenen Farben des Wassers.
Tubu-Nomaden führen ihre großen Kamelherden hierher zum Trinken.
Stelzenläufer (Himantopus himantopus) am Lac Yoa

Reisebericht

Verlorenes Paradies der Sahara

Katrin Rathmann & Kay Peters, 26.02.2018

Als passionierte Afrika-Reisende sollte es dieses Mal also die Wüste sein! Da kam uns eine Entdeckung auf der DIAMIR Homepage gerade Recht „Tschad – Verlorenes Paradies der Sahara“.

Unsere Reise führte uns vom 15.10. – 01.11.2017 über 3.600 Kilometer (davon gut zwei Drittel off-road) durch ein Land, das für viele Jahre tatsächlich als Reiseland verloren schien.

Schon die Reisevorbereitung weckte hohe Erwartungen: grandiose Felslandschaften im Ennedi-Gebirge, malerische Seen inmitten der Wüste und natürlich das Guelta D’Archei, die wahrscheinlich berühmteste Wasserstelle der Sahara mit den letzten Vertretern der Wüstenkrokodile. Und all diese Erwartungen wurden mehr als reichlich erfüllt.

Die Tour führte durch vielfältige Landschaften, von N’Djamena, Hauptstadt und einzige Metropole des Landes, durch den Sahel mit seinen immer noch größtenteils nomadisch lebenden Viehzüchtern und schließlich in die immer wieder faszinierende Wüste. Die zeigte uns fast täglich ein neues Gesicht: Geröllfelder, weite Dünenfelder und schließlich die unglaublichen Sandsteinformationen des Ennedi mit ihren gigantischen Felsbögen.

Höhepunkt der Reise war unser Aufenthalt oberhalb des Guelta D’Archei. Geradezu mystisch die Felskulisse und die aus der Schlucht heraufschallenden Laute der Kamele, die die Tubu-Nomaden hierher zum Tränken führen. Es fiel wohl keinem in der Reisegruppe schwer, absolut ruhig zu sein – und da waren sie dann, gleich mehrmals hatten wir das seltene Glück, die dort lebenden „letzten ihrer Art“ – die legendären Sahara-Krokodile zu sehen und zu fotografieren. Diese Stunden werden uns wohl für immer im Gedächtnis bleiben.

Nach der Durchquerung der sandreichen Mourdi-Depression erreichten wir das Seengebiet von Ounianga: blau und rot gefärbte Wasserflächen, umgeben von Palmen und Schilfgürteln. Jeder See bildet einen ganz eigenen Kontrast zu der umgebenden Wüstenlandschaft. Nicht alle Seen sind salzhaltig, so dass sich sogar die Gelegenheit zu einem erfrischenden Bad im Lac Bokou ergab.

Auch dank der hervorragenden Organisation durch den örtlichen Tour Operator EYTE‘ Voyages und des großen Engagements unseres Reiseleiters Rafael wurde diese Tour zu einem unvergesslichen Wüstenabenteuer.

„Wenn ich die Wüste verlasse, vermisse ich sie ständig. Ihre tiefe Stille, ihren singenden Wind, ihre prachtvollen stolzen und gleichzeitig so bescheidenen Bewohner, die Geborgenheit fern allen Kümmernissen unserer westlichen Kultur. Und solange ich nicht zurückkehre, werde ich sie weiter vermissen.” R. V. C. BODLEY: Wind in the Sahara

Smaragdspinte (Merops orientalis)
Sahara-Idylle am Lac Katam
Populationen gibt es nur noch im Ennedi und einigen Gebirgen Mauretaniens.
Lac Bokou – ein eher kleinerer Süßwassersee bei Ounianga Sérir
In Grasebenen des Sahel lebt die Bevölkerung vor allem von der Rinderzucht.
Gelber Mittelmeerskorpion (Leiurus quinquestriatus)
Arch D'Aloba – mit 120 m Höhe einer der größten natürlichen Felsbögen der Welt
Unser erstes Camp im Ennedi-Massiv
Durchquerung der Mourdi Depression
Die letzten „Sahara-Krokodile”
Die Felszeichnungen von Tereké Est sind Zeugen einer „grünen Sahara”
Der salzhaltige Lac Yoa nahe Ounianga Kébir ist gigantisch
Das legendäre Guelta D'Archei
Begegnung bei Massakory
Arch Julia
An einem Brunnen im Wadi Achim