mit dem Himmelszug durch die tibetische Hochebene
Große Mauer in Jinshanling
im Jokhang-Tempel in Lhasa
traditioneller Kultwagen in Bhaktapur

Reisebericht

China (Tibet), Nepal: Ein umfangreiches Reiseprogramm mit vielen großen und kleinen Highlights

Waltraud Ullmann-Schwinn, 26.11.2018

21 Tage Kultur- und Bahnreise mit dem Himmelszug vom 14.10. – 03.11.2018

Die Diamir-Reise CHNLHA mit Beginn im Oktober hat meinem Mann und mir ausgesprochen gut gefallen, das Programm selbst ist sehr umfangreich und mit sehr vielen kleinen und vor allem großen Highlights (Große Mauer, Verbotene Stadt, Terracotta-Armee, Mount Everest usw.) bestückt. Der Reiseverlauf – nachzulesen im Diamir-Katalog oder online im Netz – wurde auch so vor Ort umgesetzt. Dazu kam eine Vielzahl von Klosterbesuchen, die sich untereinander unterscheiden und jedes für sich ein Kleinod darstellt. Natürlich haben wir innerhalb der Reisegruppe manchmal geunkt: „… und noch ein Kloster“, waren aber von allen angetan.

Da wir unsere Reise einen Tag früher als die Gruppe gestartet haben und eigenständig nach Peking gereist sind, konnten wir bereits bei Ankunft im Hotel (dasselbe, das von Diamir gebucht wird) feststellen, dass Englisch keine gängige Sprache darstellt. Der Check-in dauerte über eine halbe Stunde. Auch für die Taxifahrt vom Airport ins Hotel benötigt man die Hoteladresse in chinesischer Schrift. Taxifahrer sprechen kein Englisch sowie die Mehrheit der Chinesen und Tibeter (beim Einkauf ist man auf Zeichensprache angewiesen). Solange ein Reiseführer dabei ist, gibt es jedoch keine Probleme.

Bereits am Pekinger Flughafen besteht die Möglichkeit, an einem ATM-Gerät mit einer Kreditkarte Geld abzuheben. Auch in Xi´an befindet sich im Hotel selbst ein solches Gerät (etwas versteckt hinter dem Aufzug) und auch in Lhasa war mit der Bank of China und der China Construction Bank in der Nähe des Hotels, das Geldabheben kein Problem. Grundsätzlich wird von allen Reiseleitern die Bank of China empfohlen. In Kathmandu kann man in kleinen Geldwechsel-Läden jederzeit günstig Bargeld (Euro oder Dollar) gut und günstig in die Landeswährung umtauschen. Am Flughafen in Nepal hat sich ein Bankautomat einer nepalesischen Bank als ungeeignet herausgestellt, dieser hat zwar den Vorgang bearbeitet, aber kein Geld und keinen Beleg ausgegeben. Daher musste von unserem Mitreisenden zur Sicherheit ein Telefonat zur Bank nach Deutschland geführt werden, da unter der angegebenen nepalesischen Nummer, niemand erreichbar war.

Bussitze sind in China und Tibet eher für Chinesen und Tibeter gestaltet, als für normal gewachsene Europäer. Für Paare, die im Bus nebeneinander sitzen, wird es daher eher eng. Zudem sind die Busse oft mit zu kleinen Kofferräumen ausgestattet, so dass unsere Gepäckstücke auf die Rücksitze der Busse gestapelt werden mussten und somit weniger Sitzplätze zur Verfügung standen. Da an manchen Bahnhöfen die Zufahrt für Reisebusse nicht erlaubt ist, sollten Gepäckstücke so beschaffen sein, dass man sie (mindestens 1 – 2 km) selbst tragen kann. Auch Rollkoffer waren in Kathmandu nicht hilfreich, da die Zufahrt zum Hotel zu eng, der Bus zu groß und die Straße zu schlecht war. Der Reiseführer hat uns dann auf die Schnelle einen Pickup-Wagen zum Beladen besorgt.

WLAN ist in allen Hotels möglich gewesen, jedoch mehr oder weniger gut, was die Schnelligkeit und den Empfang angeht. Die Kommunikation per „WhatsApp“ war möglich, aber ohne Versendung oder Empfang von Bildern. Wer möchte, kann alternativ vorher V-Chat installieren, das chinesische Pendant zu „WhatsApp“. E-Mail ging immer (auch mit Fotos). Selbst im Hotel in Shegar/Tingri, kurz vor dem Mt. Everest, war die Empfangsqualität gut.

Die Ausstattung der Hotels nahm während der Reise durch Tibet langsam ab, dies ist auch in der Reisebeschreibung mit „einfachem Hotel“ so angegeben. Wir waren aber sehr erfreut, dass auch in Tingri/Shegar in jedem Zimmer zumindest eine Toilette war. Eine Heizung (in Form einer Klimaanlage) gab es in jedem Zimmer, zum Aktivieren musste allerdings teilweise das Personal in die Zimmer gerufen werden. Der Speisesaal und die Flure sind hingegen kühl und man sollte sich auch zu Tisch warm ankleiden. In Tingri waren die sanitären Anlagen nicht in allen Zimmern identisch – einige waren in gutem, andere in eher schlechterem Zustand, aber für zwei Tage war auch dies kein Problem. Haartrockner waren in fast allen Hotels vorhanden, wer jedoch einen (leistungsstarken) selbst mitnehmen möchte, sollte einen Reiseadapterstecker (auch für andere Zwecke) für China dabei haben (In China werden die Steckdosen Typ A, C und I verwendet; notwendig ist ein I-Adapter-Stecker).

Die Reise ist sehr schön und ausgesprochen interessant, jedoch körperlich anstrengend, gerade auch wegen der Fahrt mit dem Himmelszug und den damit verbunden schnell zurückgelegten Höhenmetern sowie dem längeren Aufenthalt in Tibet in höheren Lagen. Zudem lebt man aus dem Koffer und ist ständig auf Achse. Freie Zeiten sind eher wenig vorhanden, zumal auch hier noch Zusatzangebote, wie eine Nachtfahrt in beleuchteter Stadt (sehr empfehlenswert) und eine Fahrradtour auf der Stadtmauer in Xian (mit guten Mountainbikes zum Mieten) oder eine Pilgerumrundung des Jokhang in Lhasa, eines der bedeutendsten Klöster Tibets, genutzt werden konnten. Wir haben alles mitgemacht und jedes für sich war sehr lohnenswert. Die verbleibende Freizeit wurde vor allem für Essenseinkäufe oder für nicht gebuchte und zusätzlich von der Gruppe gewünschte Mittagessen genutzt. Übrige Freizeit fiel in China öfters den Staus in den Städten zum Opfer. Es empfiehlt sich daher, im Anschluss an die Reise noch eine Ruhe- und Erholungszeit einzuplanen.

Die Höhe in Lhasa und auf dem Weg dorthin wurde von den Reiseteilnehmern unterschiedlich gut vertragen. Alle hatten jedoch leichte bis schwere Kopfschmerzen, auch Unwohlsein oder Erbrechen sind vorgekommen. Wir haben regelmäßig viel getrunken, auch heißes Wasser für Tee oder Tassensuppen wird im Himmelszug im Flur, aus einem dort installierten Boiler, trinkbar zur Verfügung gestellt. Die Vierbett-Abteile sind jedoch zu klein, um das Gepäck mit in die Abteile zu nehmen. Bei den oberen Betten ist ein Ablagefach für Rucksäcke vorhanden, aber die Koffer oder großen Rucksäcke lassen sich dort weder hoch hieven noch verstauen. Ein Reiseleiter hatte uns zuvor den Ratschlag gegeben, die großen Gepäckstücke im Gang vor einem Ausstieg (Zugtür) gemeinsam zu deponieren. Eine Seite des Himmelszugs bleibt immer verschlossen, die Türen öffnen sich stets nur auf einer Seite des Zuges. Das hat auch alles so funktioniert.

Für die anderen Züge (insbesondere von Peking nach Xi´an) gilt, großes Gepäck darf nicht in den Fächern über den Sitzen verstaut werden. Eine Schaffnerin hat daraufhin die Sitze so verstellt, dass wir uns auf wirklich sehr engem Raum zu sechst für mehrere Stunden gegenübersaßen, das Gepäck dafür zwischen die Rückenlehnen passte und damit sicher untergebracht war.

Wir haben als Zusatzbausteine den Mountain Flight (Panoramaflug entlang des Himalaya) und die Bhaktapurbesichtigung hinzugebucht und sind froh, dass wir dies so eingeplant haben. Beides ist sehr beeindruckend, gerade auch vom Mountain Flight waren wir sehr angetan. Jeder erhält einen Fensterplatz, ein unvergesslicher Flyby am Himalaya-Gebirge mit sehr gutem Blick auf den Mount Everest (auch vom Cockpit, in das jeder einmal einen Blick werfen darf) sowie ein Glas Sekt zum Abschluss und eine Urkunde. Bhaktapur stellt eine ruhige Auszeit zum hektischen und lauten Kathmandu dar.

Mein Mann Michael und ich wünschen allen, die diese Reise buchen, ein ebenso unvergleichliches Erlebnis und bestes Wetter, das uns stets begleitet hat und den Mount Everest in seinen schönsten Farben präsentiert hat.

Vielen Dank an das gesamte Team von Diamir.

Mit dem Fahrrad unterwegs auf der alten Stadtmauer in Xian