Blick hinein in ein typisches traditionelles Langhaus in Borneo
Ausblick aus einer Höhle im Mulu-Nationalpark
Borneo-Orang-Utan (Pongo pygmaeus)
Borneo Rainforest Lodge - Baumkronenpfad (Canopy Walk)

Reisebericht

Malaysia Borneo – Die Schätze von Sarawak und Sabah & Verlängerung im Danum-Valley und Shangri-Las Rasa Ria Resort

Barbara und Karl-Heinz Fuldner, 27.05.2015

Natursafari, Danum-Valley & Shangri-La’s Rasa Ria Resort

04.04. – 25.04.2015

Bei unserer Einreise in Malaysia verläuft alles total easy: In KL ist das Umsteigen völlig stressfrei, in Kuching kommen wir um 10.00 Uhr an und sind 21 Minuten später bei unserem Guide, Passkontrolle und Koffer abholen eingeschlossen. Wir treffen hier – wie auch auf unserer weiteren Reise – keine anderen Touristen aus Deutschland.

Kuching ist eine sehr saubere Stadt, unser Guide Khalik führt uns zum Katzendenkmal (Kuching heißt Katze), zum Tao-Tempel, an die Moschee mit Friedhof, in ein Aquarium im Stadtpark und durch eine Einkaufsstraße zurück zum Hotel. Das Abendessen auf der Terrasse eines nahegelegenen Parkhauses hat sehr gut geschmeckt. Khalik versorgt uns mit allem, wir alleine wären nie bei den vielen Buden mit dem unüberschaubaren Angebot zurechtgekommen, denn hier haben sich überwiegend Einheimische zum Essen eingefunden.

Nach einem überaus interessanten Besuch des Semenggoh Orang-Utan Rehabilitationszentrums, wo wir auch die ersten Kannenpflanzen finden, fährt uns Khalik zum Damai Beach Resort. Bei einem Spaziergang im Regenwald der Permai Rainforest Lodge bewundern wir die schön in die Natur eingebettete Anlage, beobachten zahlreiche Tiere (z.B. Silberne Haubenlanguren, Langschwanzagamen, Pit Viper und Seidenspinnen).

Bei mehreren Ausfahrten mit einem Boot in die Mangroven und zu den Delfinen lernen wir die einzigartige Welt an der Küste vor dem Santubong NP kennen; die Leistenkrokodile, die Nasenaffen und die nächtliche Illumination der Mangroven durch tausende blinkender Leuchtkäfer sind dabei die Höhepunkte. Auf einer der Satang-Inseln erläutert uns Khalik, wie man mit viel Aufwand die Meeresschildkröten und deren Nachkommen schützt, um sie vor dem Aussterben zu bewahren.

Zum Bako NP geht es per Boot von Bako aus; im Park hat Khalik eine abwechslungsreiche Wanderung ausgesucht, bei der wir die Wegführung und den Küstenregenwald genießen. Hier können wir Silberne Haubenlanguren, Nasenaffen, Makaken und sogar einen Malaien-Gleitflieger beobachten, eine Bornean keeled green Pit Viper und Langschwanzagamen verharren reglos im Gebüsch, getarnt durch ihre grünliche Färbung. Wir rasten an einer wunderschön von Felsen eingerahmten Bucht, deren Strand von Ziegenfuß-Prunkwinde überwuchert ist.

Am nächsten Tag steht eine längere Autofahrt über Land an. In Serian führt uns Khalik über den einheimischen Markt und kauft für unsere künftigen Mahlzeiten ein. Wir wollen nämlich zu einem Iban-Langhaus und dort auch übernachten. Nach dem Besuch einer Pfefferfarm werden wir an einer Jetty abgeholt und fahren mit einem Langboot den Lemanak Fluss hinauf.

Nachdem wir uns an die besonderen Verhältnisse im Langhaus gewöhnt haben, lassen die friedliche und freundliche Atmosphäre und die netten Menschen den Aufenthalt dort unvergesslich werden. Wir haben den Eindruck, alle Menschen gehen ruhig und entspannt durchs Leben; sie haben viel Zeit für gemeinsame Gesprächsrunden und nehmen ihre Mahlzeiten im großen Kreis sitzend ein. Diese Ruhe der Iban überträgt sich dann auch auf uns. Wir können uns kaum vorstellen, dass die Männer noch vor 80 Jahren gefährliche Kopfjäger waren. Natürlich gibt es auch die typischen Touri-Aktivitäten wie Blasrohr pusten und einen Brauttanz, aber das wirkt nicht sehr aufgesetzt; besonders nett fanden wir die aus lauter Damen bestehende Hauskapelle mit ihren traditionellen Instrumenten.

Am Langhaus lassen sich viele Haustiere, Nektarvögel beim Blütenbesuch sowie Drosseln beobachten. Nachdem Khalik ein köstliches Abendessen für uns gezaubert hat, schlafen wir tief und fest im Gemeinschaftsraum unter einem Moskitonetz in frischer Luft und unter den Geräuschen von Geckos, Hähnen und Hunden.

Bei der Rückfahrt legen wir auf einer Flussinsel eine Pause ein, die Iban grillen und kochen auf traditionelle Art mit Bambusröhren als Kochtöpfen eine köstliche Mittagsmahlzeit in herrlicher Umgebung. Einige Frauen haben uns begleitet, sie sorgen für die pikanten Saucen und lassen dabei eine Flasche Schnaps kreisen. Auch hier geht alles ganz entspannt zu.

Am Mulu Airport wartet bereits unser Guide Joseph auf uns. Wir staunen über das ansprechende Ambiente des Mulu Marriott Resorts, inmitten des Urwalds gelegen. Hier sind zwar die zahlreichen Höhlen im Kalkstein die Attraktion, denn sie zeigen entweder unglaubliche Ausmaße oder wunderschöne Gesteinsformationen, aber auch der Boardwalk durch den Jungle bietet viele interessante Erlebnisse mit Insekten, die wie ein Stöckchen oder wie ein Blatt aussehen, mit Giftschlangen (Bornean keeled green Pit Viper), die träge auf einem Ast im Gebüsch ruhen oder zahlreichen Vogelarten, die Joseph vom Ruf her benennen kann. Die Urwaldriesen mit ihren Brettwurzeln und der Borneo-Eisenbaum sind besonders hervorzuheben.

In den Höhlen sind wir auch von der einzigartigen Flora und Fauna beeindruckt. Am Höhleneingang wachsen Baumfarne, Joseph macht uns auf zwei Arten des auf Borneo endemischen Einblatts aufmerksam. In den Höhlen selbst nisten tausende von Moosnest-Seglern, die sich wie Fledermäuse durch Echolot orientieren. Millionen Fledermäuse verschiedener Art haben hier ihre Wochenstuben und fliegen am Abend in großen Schwärmen aus, wobei die Tiere ständig ihre Richtung ändern, um den Fledermaus-Habichten, die – wie wir – auf diesen Augenblick gewartet haben, zu entkommen. Ein unvergessliches Schauspiel! Nach einem tropischen Regenguss im Resort gelingen mir am Abend schöne Aufnahmen des bellenden Froschs und der Borneo-Flusskröte.

Am nächsten Tag steigen wir in ein Langboot und fahren auf dem Fluss durch den Urwald, begleitet von den Rufen des Indischen Kuckucks, zu einem Penan Dorf. Danach besuchen wir die bekanntesten Höhlen, die Clearwater- und die Windcave. Hier zeigt sich auch der endemische Rajah Brooke’s Schmetterling. Am Nachmittag besuchen wir auf eigene Faust den Gunung Mulu NP, was aufgrund des vom Resort kostenlos angebotenen Bus-Shuttles problemlos geht. Wir wandern auf dem botanischen Trail und erfreuen uns an der Vielfalt der Farne, von Selaginella bis zum imposanten Vogelnest-Farn, alles untermalt von den Stimmen der Vögel und der bellenden Frösche.

Am letzten Morgen genießen wir die Urwald-Umgebung des Mulu Marriott Resorts, bevor Joseph uns zum Flughafen bringt. Unser Flug nach Kota Kinabalu (KK) wird schon bald in Miri unterbrochen, hier müssen alle Passagiere raus, es gibt im Flughafengebäude eine neue Bordkarte, Passkontrolle und einen Stempel auf die Bordkarte. Dann geht’s wieder schnell zurück zum selben Flugzeug.

Am nächsten Morgen holt uns dann Jeffrey pünktlich ab, er bringt uns nach zwei Zwischenstopps mit herrlichen Blicken auf den noch freien Mt. Kinabalu (4100 m) in den gleichlautenden Nationalpark. Dort laufen wir ca. 30 min auf einem Waldweg, besuchen den botanischen Garten mit seinen Kannenpflanzen und ein Museum.

Ins Mari-Mari Cultural Village kommen wir am nächsten Tag nach einer knappen Stunde Fahrzeit, die Tour kostet 170 RM pro Person, ein einfaches Mittagessen ist im Preis enthalten. In einer größeren Gruppe werden wir durch die Häuser der verschiedenen Stämme von Sabah geschleust und erfahren viel von den Gebräuchen und der Lebensweise. Vor dem Essen gibt es noch eine Musik- und Tanzvorführung. Das alles hat uns gut gefallen.

Am nächsten Morgen verlassen wir KK, der Flug nach Sandakan etc. klappt wieder hervorragend. Unser nächster Guide von SI Tours, Yahyah, holt uns ab und bringt uns gleich in das Sepilok Orang-Utan und Sunbear Center. Wir haben viel Zeit, die Großen Menschenaffen und die Bären in ihren weitläufigen Urwaldbereichen zu beobachten.

Nach dem Mittagessen besteigen wir das Boot zur Abai Jungle Lodge, die Fahrt führt zuerst an der Küste entlang, dann geht es den Kinabatangan Fluss hinauf zur Unterkunft. Die Lodge gefällt uns auf Anhieb, es gibt einen weitläufigen Boardwalk mit Beobachtungstürmen, so dass man gefahrlos alleine den umgebenden Regenwald erkunden kann. Am Flussufer kann man wunderbar relaxen, die Sessel und Hängematten befinden sich unmittelbar vor einem Gebüsch mit einer wunderschönen Bornean keeled green Pit Viper. – Das Personal ist auch hier sehr nett und hilfsbereit, unser Guide Yahyah ist sehr kompetent und kennt wirklich alles.

Bei unserer ersten Ausfahrt in den Jungle wundern wir uns zunächst darüber, dass wir über den Fluss rasen und nur kurz bei Leistenkrokodilen und den zahlreichen Nasenaffen und Silbernen Haubenlanguren anhalten, bis in der Abenddämmerung eine Gruppe Elefanten aus dem Urwald ans Ufer tritt. Da war uns klar, warum wir es so eilig hatten, denn die seltenen Borneo Zwerg-Elefanten sind nicht leicht aufzuspüren. Wir können unser Glück kaum fassen, drei erwachsene Kühe nehmen mit ihren Jungen unmittelbar vor unserem Boot am Ufer seelenruhig ihr Abendessen ein. Diese unvergesslichen Eindrücke werden noch verstärkt durch die zahlreichen Leuchtkäfer, die nach dem Abendrot in den Sonneratia alba Mangroven mit ihrer Lightshow beginnen.

Nach dem Abendessen zeigt uns Yahyah auf dem Boardwalk, wie die Tiere die Nacht im Dschungel verbringen. Außer der schon erwähnten Giftschlange beobachten wir bellende Geckos und Frösche, eine Fischeule lauert auf einem Baum am Ufer auf Beute, Eisvögel, Drosseln und einen Drongo treffen wir schlafend im Geäst an, alles akustisch untermalt von den an und abschwellenden, lauten Geräuschen der Zikaden.

Besonders gerne haben wir frühe Ausfahrten noch vor dem Frühstück. Wir werden gleich von Klauen- Ottern begrüßt, die im Uferschlamm nach Nahrung graben, die Leistenkrokodile sind noch träge und lassen uns nahe herankommen, Nasenaffen springen von Baum zu Baum, die Kleinen an den Bauch der Mutter geklammert, auf der Suche nach einem leckeren vegetarischen Frühstück, Maronenlanguren suchen das Ufergebüsch nach Essbarem ab, ein Dollarvogel markiert durch seinen Gesang sein Revier und eine Gruppe von Rhino-Hornvögeln wechselt lautstark auf die andere Seite des gemütlich dahin fließenden Kinabatangan. Heute ist alles entspannt, wir nehmen uns Zeit für alles, was wir erspähen.

Bei einem Abstecher zu einem Seitenarm erfahren wir, wie ein Schwimmfarn (Salvinia molesta), die Hanguana-Pflanze und die aus Brasilien eingeschleppte Wasserhyazinthe einen früheren See fast ganz zugewuchert haben, weil sie von keinem Tier gegessen werden.

Beim anschließenden Frühstück auf einem Platz mitten im Urwald der Abai Jungle Lodge schaut auch ein Bartschwein vorbei, und ein riesiger Bindenwaran flüchtet erschreckt von seinem Sonnenplatz.

Das überaus leckere Mittagessen nehmen wir im Dorf Abai ein; während wir auf einem Rundgang die Moschee und die Wohnhäuser mit ihren freundlichen Bewohnern ansehen, haben die Frauen es an der Jetty für uns vorbereitet. Ein zahmer Orient-Hornvogel sorgt hier für zusätzliche Abwechslung. In der Mittagspause und bei der nachmittäglichen Bootsfahrt habe ich 21 Vogelarten und eine Reihe interessanter Pflanzen notiert, eine Scharnierschildkröte läuft am Boardwalk entlang zum Wasser, und wir sehen zum ersten Mal einen Orang-Utan in freier Wildbahn.

An unserem letzten Tag lädt uns Yahyah zu einem Frühmorgenspaziergang ein, wir sehen die bunten Laternen-Zikaden in Gruppen am Baumstamm hängend und verabschieden uns von der Bornean keeled green Pit Viper, die immer noch im selben Gebüsch ruht wie an den Tagen zuvor. Der Transfer zum Anschlussprogramm Danum Valley geht an Millionen von Ölpalmen vorbei, auch das ist Malaysia.

Im Danum Valley fühlen wir uns wieder sehr wohl und werden bestens versorgt. Schon die Fahrt von Lahad Datu aus ist ein Erlebnis. Unser Fahrer erklärt uns unterwegs alle Besonderheiten, lässt uns bei einem über 80 m hohen Menggaris Bienen Baum aussteigen und spürt zu unserer Verwunderung sogar drei wilde Elefanten auf, deren Droppings wir schon eine Zeit lang auf der Straße liegen sahen.

Die Borneo Rainforest Lodge liegt traumhaft schön mitten im Urwald an einem kleinen Fluss, alles ist auf Stelzen gebaut, die Wohnhäuschen sind über einen Steg mit dem zentralen Restaurant verbunden. Wie schon in der Abai Jungle Lodge ist es auch hier üblich, das Restaurant nur barfuß zu betreten. Auch hier geht alles ruhig und entspannt zu, dabei ist das Personal sehr aufmerksam und äußerst freundlich.

Unser erster Spaziergang endet schon bald mit der intensiven Beobachtung einer Orang-Utan Mutter (Yanti), die hoch oben in den Baumwipfeln für sich und ihr zweijähriges Kind (Sherly) ein Nest für die Nacht errichtet. Die Forscher haben den Großen Menschenaffen Namen zugeteilt, um ihr Verhalten besser protokollieren zu können. Vorher haben wir verschiedene Dipterocarp Urwaldriesen mit ihren Brettwurzeln und den Lebenszyklus von Würgefeigen kennengelernt.

Während die Nachtexkursion auf einem alten LKW nicht so ergiebig war – wir sahen ein Flughörnchen im Flug und ein Slow Loris hoch oben – konnte ich bei meiner nächtlichen Pirsch riesige Tigerblutegel auf einem Bananenblatt sowie Weißbartruderfrösche und Dunkelohrfrösche, Verwandte unseres Laubfroschs, fotografieren.

Am Morgen tönt der angenehme Gesang der Grauen Gibbons von den noch mit Nebel bedeckten Berghängen über die Lodge. Heute wandern wir – ausgestattet mit Gamaschen gegen die im Laub lauernden Blutegel – auf einem wunderschön angelegten Pfad zu einer historischen Begräbnisstätte der Kadazan-Dusun. Unterwegs begegnen uns Schweinsaffen und die hübschen Maronenlanguren. Farah zeigt uns, wie sich ein dicker Hundertfüßer zu einer kastaniengroßen Kugel zusammenrollt.

In der Begräbnisstätte staunen wir über einen Kindersarg aus Eisenholz, der auch nach über 200 Jahren in der feucht-heißen Witterung noch gut erhalten ist. An den Schädelfragmenten, die vor den in die Felsen gehauenen Grabkammern liegen, erklärt uns Farah das Fehlen der mittleren Schneidezähne: Sie wurden den Männern entfernt, um mehr Luftdruck bei der Jagd mit dem Blasrohr erreichen zu können.

Wenige Höhenmeter oberhalb des Felsfriedhofs haben wir von einer Plattform einen schönen Blick auf die Lodge, die in den Dschungel des Danum Valley eingebettet liegt. Auch hier überragen einzelne Menggaris Bienen Bäume (Koompassia excelsa) das Kronendach der übrigen Urwaldriesen. Diese Riesen sind die bevorzugten Nestbäume der Riesenbiene (Apis dorsata), um so ihre Honigvorräte vor dem Malaischen Sonnenbär, dem Honigliebhaber, zu schützen, denn an dem glatten, hohen Stamm kann er kaum hochklettern.

Beim Rückweg machen wir noch einen Abstecher zu einem schönen Wasserfall; anschließend können wir von unserem Tisch im Restaurant aus die zahlreichen bunt gefärbten Malaien-Bienenfresser auf ihrem Ansitz und beim Beutefang beobachten.

Am Nachmittag gibt es bei unserer Fuß-Safari im Danum-Valley ein tolles vorgezogenes Geburtstags-Geschenk: Zwei ausgewachsene Orang Utans zeigen sich sehr deutlich und nahe an unserem Camp, die Ranger haben sie Jonny und Amy genannt, sie sind an den Gesichtern zu identifizieren.

Wegen des Gewitter-Regens hatte ich ausnahmsweise zunächst nur das Fernglas dabei; später konnte ich dann – bei schlechtem Licht- noch ein paar der herrlichen Beobachtungen im Bild festhalten.

Amy bewegt sich ca. 50 m von Jonny entfernt in den Baumkronen in etwa 20 m Höhe, immer wieder von Pausen zum Essen unterbrochen. Dabei schwingt sie (und später auch er) immer wieder mit dünnen Bäumen hin und her, um auf den nächsten zu gelangen. Jonny kommt einmal fast auf den Erdboden herunter in ca. 15 m Entfernung von uns. Wir sehen zu, wie er Wasser aus einem Baum-Loch mit der Hand herausschöpft und trinkt; danach wischt er das Loch mit zerkauter Blattmasse aus. Später schält er in 6 – 8 m Höhe die Rinde von einem Baum und kaut sie, wohl um an Flüssigkeit zu gelangen.

Zum Schluss präsentiert sich noch eine Gruppe Red Leaf Monkeys (Maronenlanguren) direkt über uns in 3 m Höhe. Sie essen in aller Ruhe zu Abend. Die Tage zuvor zeigten sie sich äußerst scheu.

Wir hätten nie gedacht, Orang Utans in freier Wildbahn im Regenwald mit seinem dichten Blattwerk so gut und nahe beobachten zu können. Die beiden sind jedoch immer wieder mal in der Nähe des Camps zu finden und stören sich nicht an den neugierigen Blicken der Wissenschaftler und der begeisterten Touristen.

Bei der Nachtexkursion entdecken wir neben einer Tarantel und zahlreichen Geckos zwei weitere Froscharten: den bunten Harlekin Frosch und den Kamm-Ruderfrosch. Eine Schlange (Xenochrophris trianguligerus) jagt im Laichgewässer deren Kaulquappen.

An unserem letzten Tag gibt es als zweites Geburtstagsgeschenk eine frühmorgendliche Vogelwanderung über den Canopy-Walk der Lodge. Die Hängebrücken sind meist an den Menggaris Bäumen befestigt und führen in mehreren Abteilungen durch das Reich der Baumkronen. Als wir dann zum Frühstück gehen, hat Farah uns 24 Vogelarten gezeigt, hinzu kommen 15 weitere an den Vortagen.

Beim Mittagessen zaubert- auf Farahs Veranlassung – das Küchenpersonal mit einem kleinen Ständchen eine leckere Geburtstagstorte herbei. Ist nun mein Geburtstagsglück trotz der bevorstehenden Abreise schon perfekt, wird es durch die beiden Elefantengruppen, die wir bei der Rückfahrt beobachten können, nochmals gesteigert. Wir sind sehr froh, das Danum Valley als Zusatz gebucht zu haben.

Die letzten drei Nächte auf Borneo verbringen wir im Shangri-La’s Rasa Ria Resort, ca. 20 km nördlich von Kota Kinabalu in einer abgeschiedenen Bucht direkt am Meer gelegen. Die Pools und Restaurants sind eingebettet in einen schönen Park mit altem Baumbestand, besonders imposante Schattenspender sind die blühenden Regenbäume (Albizia saman), in denen sich frei lebende Aras und Furchen-Hornvögel aufhalten. Landeinwärts findet man etwas Regenwald, hier ist ein kleines Naturreservat eingerichtet, das vom Hotel aus über die Naturstation zugänglich ist. Darin ist ein Bereich zur Rehabilitation von Orang-Utan Babies angegliedert, zurzeit kann man zwei Halbwüchsige sehr gut beobachten.

Auf dem angrenzenden Golfplatz, der frühmorgens auch von Fußgängern betreten werden darf und auf dem sich zahlreiche mit Lotus bewachsene Tümpel und größere freie Wasserflächen befinden, haben wir zahlreiche Reiherarten, Schlangenhalsvögel und eine Vielzahl riesiger Bindenwarane beobachtet. Hier und im Park der Anlage haben wir 23 Vogelarten gezählt.

Naturbeobachtungen, Strandwanderungen, Relaxen im Schatten der Regenbäume und dabei Vögel beobachten, Schwimmen im Pool, während ein Waran die benachbarte Palme herunterklettert und aus dem Pool trinkt, und nicht zuletzt die gute Küche waren die richtige Mischung für den Abschluss eines tollen Urlaubs.

Unser Dank gilt allen, die uns vor und während unserer Reise so schön umsorgt haben.

Blick hinein in ein typisches traditionelles Langhaus in Borneo
Ausblick aus einer Höhle im Mulu-Nationalpark
Borneo-Orang-Utan (Pongo pygmaeus)
Borneo Rainforest Lodge - Baumkronenpfad (Canopy Walk)