Reisebericht
20 Jahre DIAMIR – 25 Jahre Island-Liebe
Im Nachhinein betrachtet sind meine Eltern Schuld. Als ich etwa zehn Jahre alt war, schenkten Sie mir (ich war damals schon eine Leseratte) ein Buch. Es war ein enormer Wälzer, ein Doppelband mit den Titeln „Glosi mein Islandpferd“ und „Ausgerechnet Islandpferde“. Ich habe die etwa 350 Seiten verschlungen und danach nur noch davon geträumt, einmal ein Islandpferd zu reiten. Und zwar in Island.
Es dauerte lange, bis dieser Traum in Erfüllung ging. 2008 flog ich das erste Mal auf die Insel aus Feuer und Eis und ich war sofort hin und weg. Ich erinnere mich, dass mich schon die Landung mit Blick auf die von Lavagestein geprägte Halbinsel Reykjanes mit der blauen Lagune als kleiner Farbtupfer schwer beeindruckte. Es war April, überall lagen Schneereste, die Wiesen waren winterlich-graubraun und doch war es Liebe auf den ersten Blick. Und überall Islandpferde!
Es war klar – ich komme wieder. 2011 packte ich eine große Tasche und machte mich für vier Monate davon „auf die Insel“. Es war ein traumhafter Sommer mit für isländische Verhältnisse hohen Temperaturen, viel Sonnenschein und kaum Regen. Und endlich saß ich auch im Sattel – da ich auf einem Pferdehof stationiert war, hatte ich praktisch eine Pferde-Flatrate. 20 Jahre nach „Glosi“ erfüllte sich ein Mädchentraum.
Natürlich bin ich in diesem Sommer auch gereist, besonders in Nord- und Westisland. Besonders beeindruckt war ich von der Stille und Schönheit der Halbinsel Snæfellsnes, sowie von den kleinen, wenig frequentierten Perlen im Norden wie dem ehemaligen Bischofssitz in Hólar. Von den vielen kleinen und großen naturheißen Bädern, in denen man manchmal ganz allein war oder – in den Ortschaften – immer einen Einheimischen zum Schwatzen fand.
Überhaupt ist die Freundlichkeit der Isländer beeindruckend. Auf der Insel ist man noch aufeinander angewiesen und so gehört ein netter Plausch beim Einkaufen, das Austauschen von Neuigkeiten und das Aufpassen aufeinander noch immer zum guten Ton. Island ist das vielleicht einzige Land, wo trampen noch immer selbstverständlich und ungefährlich ist, die Einkäufe auch mal am Anfang der Straße zum Abholen deponiert werden und man, wenn man nach Reykjavik möchte, auf den Weg bekommt: „Fahr vorsichtig. Dort gibt es Ampeln!“.
Ich kehre immer wieder gern nach Island zurück, auch wenn mich die letzten Jahre oft noch weiter in den Norden geführt haben. Umso mehr freue ich mich, nun auch Gästen dieses unglaublich vielfältige Land zeigen zu dürfen: auf einer sehr persönlichen Reise, in der mein ganzes Herzblut steckt. Und auf der natürlich auch das Islandpferd eine kleine Rolle spielen wird…
Ihre Livia Sloma,
Abteilungsleitung Verkauf Europa, Expeditionskreuzfahrten & Nordamerika
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