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Namibia - der Süden
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Reisebericht

Namibia – 15 Tage Fotoreise

Stefan Ahlers, 28.04.2013

15 Tage Fotoreise Namibia mit Claus Brandt vom 09.03. – 23.03.2013

Nach einem ruhigen Nachtflug von Frankfurt nach Windhoek empfängt mich Afrika von seiner angenehmsten Seite. Warme Morgenluft bläst mir nach dem Verlassen des Airbus A 340 ins Gesicht. Etwas übermüdet erreiche ich das Hotel Heinitzburg in Windhoek. Sie liegt fast 1750m über dem Meeresspiegel und das Panorama und das Frühstücksbuffet entschädigen mich sofort. Am nächsten Tag ging die Fahrt in Richtung Keetmanshoop. Das wir eine Fotogruppe waren, merkte ich sehr schnell. Morgens ging es schon 1-2 Stunden vor Sonnenaufgang los und ich hatte immer das schönste Licht in den atemberaubenden Landschaften Namibias zur Verfügung. In Keetmanshoop fotografierte ich sehr intensiv die Köcherbaumwälder bei Sonnenaufgang und Sonnenuntergang. Ein Highlight waren die Nachtaufnahmen. Mit Taschenlampe und Stativ ging es zu der Location. Wir hatten einem Kompressor und viel Verlängerungskabel zur Hilfe genommen und illuminierten so die imposanten Bäume durch einfache Baustrahler. Nach jeder Fototour, direkt nach Sonnenuntergang, belohnten wir uns mit einem gekühlten Windhoek Lager aus Peter Packs Safari-Eiswanne im Bus. Ich muss Peter unbedingt erwähnen, da es ohne ihn nicht so toll gelaufen wäre. Er hat sich in jeder Situation perfekt engagiert und es kam uns zu Gute, dass er selbst ein begeisterter Fotograf ist. Gemeinsam mit Claus Brandt von der Leica-Akademie wurde eine traumhaft Fotoroute ausgearbeitet.

Ich besuchte anschließend noch den Giantsplayground mit seinen interessanten Gesteinsformationen und danach brachen wir dann in Richtung Lüderitz auf. Dort empfing mich erst mal ein angenehmes Seeklima und als es noch im Dunkeln Richtung Kolmanskop ging, war ich froh, dass ich einen dicken Fließpulli eingepackt hatte. Die gut erhaltene Geisterstadt aus der Diamantenzeit des beginnenden 20. Jahrhunderts empfing mich mit einem traumhaften Sonnenaufgang und das Licht machte aus den zerfallenen und mit Sand gefüllten Häusern unwiderstehliche Motive für uns Fotografen.

Nach diesem Hotspot fuhren wir wieder in die Wüste und ich war für 2 Tage Gast in der Wolwedans Dune Logde. Mit Jeeps fuhren wir zum Sonnenuntergang und bei einem Dünenpicknick zeigte sich die Natur in ihren schönsten Farben. Die Temperatur stieg langsam aber stetig an und als ich das Sossusvlei erreichte, lag die Temperatur schon bei 45 Grad im Schatten. Im Deadvlei fühlte ich mich wie einem Backofen, die Stative und Kameras waren glühend heiß und ohne eine passende Kopfbedeckung ging nichts mehr. Am Tag tranken ich mehr als 5 Liter Wasser, was ich auch sofort wieder ausschwitzte. Nicht einmal Kriechtiere zeigten sich in dieser Hitze. Nur früh morgens wurden ich mal von einer Zebraschlange und einer Sandviper begrüßt, die sich langsam aus dem kühlen Sand schälten. Noch in der Dunkelheit stieg ich auf die über 300 m hohen Sanddünen hinauf, bis ich den besten Blick auf die Landschaft gefunden hatte. Ich hatte Big Daddy erklommen und einen traumhaften Blick in die Wüste. Der Sonnenaufgang im Sossusvlei ist einmalig und der Sand im Morgenlicht hatte eine tiefrote Farbe. Bereits 15 Minuten später war der Spuk wieder vorbei und als ich zum Dünenfrühstück wieder die anderen Fotografen traf, kamen die ersten Pauschaltouristen in das Vlei, die leider nichts mehr von dem Farbenzauber mitbekamen.

In Swakopmund kühlten ich dann wieder ab. Nach 5 Tagen in der Wüste war das auch dringend nötig und ich entspannte mich bei einer Katamarantour und beobachtete die Pelikane und Seehunde, die uns regelmäßig auf Deck besuchten. Das Austernbuffet war eine Delikatesse und ich konnte nicht genug bekommen. Doch gleich ging es fotografisch weiter. Flamingos säumten den Strand und ich pirschte mich ganz langsam an. Das versuchte ich am Cape Cross auch, allerdings hielten mich die 80.000 Seehunde alleine schon wegen des Geruchs auf Distanz. Sie kümmerten sich um ihren Nachwuchs und wollten nicht gestört werden. Trotzdem gelangen mir beeindruckende Aufnahmen.

Ein wahres Highlight präsentierten uns Claus und Peter zum Abschluss unserer Fotoexpedition. Wir waren zu Gast auf der Ameib Ranch, mitten im Unesco-Weltkulturerbe und feierten im wahrsten Sinne des Wortes eine „Bulls-Party“. Granitformationen so groß wie Reihenhäuser erstrahlten im schönsten Sonnenlicht. Purpurrot wurden die Felsen in der Morgensonne erleuchtet und der Elephantshead, der beeindruckendste Fels im Erongo-Gebirge, überstrahlte die bizarre Gebirgslandschaft. Nach dem Frühstück hieß es dann Abschied nehmen und ich kehrte mit über 1800 Fotos wieder nach Windhoek zurück. Die Fotoreise bleibt unvergesslich und ich war nicht das letzte Mal in Namibia mit der Kamera unterwegs.

Herzliche Grüße
Stefan

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