Rücken eines Krokodil-Mannes mit Narbenmuster
Rundgang im Dorf
Begegnung im Dorf
Gruppenfoto mit Thorsten Wolf in der Sepikregion

Reisebericht

Papua – Ein Land zwischen Faszination und Chaos

Thorsten Wolf, 30.09.2019

Am 3.9.2019 starteten wir von Frankfurt via Singapur nach Papua Neuguinea. Der Name für Papua (gekräuseltes Haar der Einwohner) findet sich ebenfalls im Namen für Neuguinea (neues Guinea), der die Ähnlichkeit zu dem bereits bekannten Guinea widerspiegeln soll. Papua Neuguinea ist der unabhängige Teil Neuguineas, sprich der Ostteil, der Westteil wurde in den 60-ziger Jahren von Indonesien besetzt und seitdem auch verwaltet. Papua erhielt 1975 die Unabhängigkeit von Australien.

Angekommen auf der zweitgrößten Insel der Welt, in der Hauptstadt Port Moresby, nach zwölf Stunden Flug von Frankfurt nach Singapur und einem sechsstündigen Weiterflug nach Port Moresby kamen wir am 4.9.2019 im Airways Hotel an. Wir gönnten uns einen Tag Auszeit, bevor wir am nächsten Tag nach Wewak per Inlandsflug starteten (ca. 1,5 Stunden Flug). Hier sollte unsere Flussrundreise am Sepik beginnen. Zum Hotel Airways in Moresby kann man nur sagen: Spitze! Ein traumhaftes Ambiente, toller Service, herrlicher Spa-Bereich, zu guten Preisen, 90-minütige Massage, ca. 50 Euro, tolle Küche, mehrere Restaurants, sowie ein sehr schöner Poolbereich, beschreiben dieses Hotel, welches nur etwa fünf Minuten vom Flughafen entfernt liegt. Es ist vor Beginn einer Rundreise unbedingt empfehlenswert, um mit etwas Entspannung die folgende Reise zum Fluss Sepik mit Kanu-Safari – die Kanus sind mit Elektromotor ausgestattet, aber ohne Dach – anzutreten.

07.09.2019 – Wewak, Sepik River Region, Wewak Boutique Hotel

In Papua werden ca. 830 verschiedene Sprachen gesprochen, also zwischen 11 % und 25 % der lebenden Sprachen der Welt. Wir kamen mit unserem Hausenglisch in Papua sehr gut durch. Wenn man bedenkt, dass Neuguinea mal eine deutsche Kolonie war, wäre der Umstand dieser Sprache so geblieben, wäre dies in mancher Hinsicht für uns sehr hilfreich gewesen. Angekommen in Wewak, befindet sich das Hotel nur ca. zehn Minuten vom Flughafen entfernt. Es ist sehr schön, hat eine kleine Poolanlage, netter Empfang, Lunch noch möglich, sehr familiär. Uns stand der erste Tag zur freien Verfügung. Die Reisegruppe bestand aus neun Personen und dieser Tag ist für den Rest der Truppe zum Entspannen dringend nötig, da die direkte Anreise von Deutschland nach Wewag ca. 30 Stunden beträgt.

08.09.2019 – Aufbruch ins Hinterland

Jetzt heißt es, das Handgepäck für vier Tage zu packen, das restliche Gepäck bleibt vor Ort. Achtung, möglichst alles wasserdicht verpacken, Nässe kommt von oben und von unten. Unser Dschungelabenteuer auf dem Sepik River mit dem motorisierten Einbaum beginnt. Wir sind gespannt, was uns erwartet! In vier Tagen sind wir zurück in Wewak.

Nach fünf Stunden Fahrt über unbefestigte Straßen kamen wir endlich am Fluss Sepik an, jetzt noch umsteigen in die motorisierten Einbäume, alles wurde verstaut, Betten, Verpflegung sowie unsere Gruppe von neun Personen, alles wurde auf zwei Kanus verteilt. Vorher sollten wir uns unbedingt eincremen, einen Sonnenhut aufsetzen, dies war auch bitter nötig, bei 30 Grad und voller Sonne und weiter ging es auf Korbstühlen im Einbaum für etwa vier Stunden über den Fluss Sepik. Der Fahrtwind war äußerst angenehm, die Natur traumhaft. Angekommen im Wagu Guesthouse bei strömenden Regen, die Dunkelheit war bereits angebrochen, erwies dieses sich als eine Hütte der Einheimischen. Sie war von den Papuas noch nicht fertiggestellt, so das alle bei Dunkelheit und strömenden Regen im Familienhaus untergebracht wurden, was durch eine kaputte Holzleiter zu erreichen war. Abenteuer pur! Die Hütten sind auf Stelzen gebaut, zwecks Hochwasser und Schlangen. Wir schliefen in einen gemeinsamen Raum, das Essen wurde ebenfalls in der Hütte unter offenem Feuer zubereitet, was eine gewisse Rauchentwicklung mit sich zog. Gegessen wurde gemeinsam auf der Erde, was das gemeinsame Leben mit den Papuas sehr stark prägte. Grundsätzlich kann man zu der Sepiktour sagen, was Essen und Hygiene betrifft, sollte man alle Ansprüche von Deutschland zu Hause lassen. Man sollte immer Toilettenpapier, Hacklefeucht und Desinfektionstücher bei sich haben. Das Tolle an den drei Tagen ist, dass die Reduzierung der eigenen Kilos vorprogrammiert ist – für Vegetarier ist die Reise eine große Herausforderung, da die Mittagessen häufig Lunchboxen mit zwei Sandwiches sind. Die erste Nacht schliefen wir auf Matratzen und einige auf dem Boden, so wie die Einheimischen, sehr authentisch. Am ersten Morgen ging es auf die Suche nach Paradiesvögeln. Herrlich und traumhaft schön! Der Besuch der ersten Stämme, der Meno und die Tonginmjam, war ein tolles Erlebnis. Weiterfahrt zur nächsten Unterkunft.

09.09.2019 – Bootstouren und Ambuti Lodge

Die Fahrten im Boot zu den verschiedenen Stämmen sind relativ lang, man ist ungeschützt und den Launen der Natur ausgesetzt. Daher ist es wichtig, wetterfeste Kleidung und Sonnenschutz unbedingt dabei zu haben. Ein Hut und Sonnencreme Faktor 50 sind ein unbedingtes Muss, ein gutes Buch macht auch Sinn, um die langen Überfahrten zu überbrücken. Die Tagestouren zu den Stämmen waren wieder toll und erlebnisreich. Man sollte grundsätzlich gutes Sitzfleisch besitzen, da man lange in den Einbäumen verbringt.

10.09.2019 – Ambunti nach Palimbe

Fahrt mit dem Boot nach Palimbe nach dem Frühstück. Das Frühstück beinhaltete Weißbrot, Marmelade, Schinken und Eier. Der Kaffee ist generell löslicher Nescafe. Zum Mittagessen, welches häufig unterwegs eingenommen wird, gab wie bereits erwähnt wieder zwei Sandwichs, die meistens im Bus oder auf dem Boot verzehrt werden.

Die nächste Unterkunft, das Palimbe Guesthouse, ist eine Hütte der Einheimischen. Der Besuch der Stämme bringt wieder tolle Eindrücke. Anschließend Rückfahrt ins Boutique Hotel Wewak. Am kommenden Morgen sind wir gegen 5 Uhr aufgestanden, besuchten wieder verschiedene Stämme. Die Ankunft im Hotel war dann gegen 20 Uhr. Alle waren froh, es nach 15 Stunden geschafft zu haben. Das Restaurant im Hotel wurde von uns gestürmt und die Speisekarte von oben nach unten bestellt. Es gab wieder warmes Wasser und ein richtiges Bett zum Schlafen.

Mein Fazit:

Die Tour ist anstrengend. Die Unterkünfte sind sehr authentisch, geschlafen wird auf dem Boden mit Matratze und in den sehr einfachen Hütten der Einheimischen, was durchaus etwas abenteuerliches hat.

Die Besuche der Stämme und der Spirit-Häuser sind einmalig schön. Die Fahrten auf den Einbäumen mit Elektromotor sind zum Teil sehr lang, man sitzt auf den Korbstühlen jedoch sehr angenehm. Wenn es regnet, sitzt man wie unter einer Dusche, daher mein Tipp: man sollte einen kleinen Minischirm bei sich haben, das hilft als Schutz ungemein – gegen den Fahrtwind, als auch bei Regen.

Viel Spaß bei Eurer nächsten Planung zu Reisen nach Papua Neuguinea mit DIAMIR Erlebnisreisen.

Herzlichst Thorsten Wolf

September 2019

Portrait eines Bewohners der Sepikebene
Huli-Wigman im Hochland bei Tari beim Sing Sing
Mudman beim Sing Sing