Eine Person mit einem Stativ im Vordergrund betrachtet die atemberaubende Landschaft der Himalaya-Region, umgeben von weiteren Fotografen und Stativen, die die Berglandschaft einfangen.

Abenteuer im winterlichen Ladakh (Indien)

Auf der Suche nach dem Phantom der Berge – dem Schneeleoparden

Teilen Gabriele und Torsten Westphal 02.03.2025
Gabriele und Torsten Westphal

Im Januar 2025 hatten wir das Glück, acht Tage in der atemberaubenden Landschaft des Hemis-Nationalparks in Ladakh zu verbringen. Unser Ziel war es, Schneeleoparden in ihrem natürlichen Lebensraum zu entdecken und zu fotografieren. Und unsere Geduld und Ausdauer wurden belohnt! Wir hatten insgesamt vier Sichtungen der seltenen und unglaublich scheuen Großkatzen.

Eine unvergessliche Erfahrung!
 

Eingewöhnung in Leh (Ladakh)

Schon während des Anflugs zu unserer ersten Reisestation, der Stadt Leh, durften wir einen spektakulären Sonnenaufgang über dem Himalaya erleben. Leh liegt eingebettet von majestätischen Bergen auf einer Höhe von 3.500 m über dem Meeresspiegel. Hier waren zwei Tage Aufenthalt eingeplant, damit wir uns langsam an die sauerstoffarme Höhenluft gewöhnen konnten.

Vom Dach des Hotels aus hatten wir einen sehr schönen Blick über die buddhistisch geprägte Umgebung. Über den Häusern wehen Gebetsfahnen in allen Farben und tragen ihre guten Wünsche mit dem Wind in die Welt. Um und in der Stadt stehen Klöster als spirituelle Zentren des Buddhismus. Besonders schön werden sie nachts beleuchtet und boten uns erste, interessante Fotomotive. Die Gesänge der hier praktizierenden Mönche waren morgens sogar leise bis in unser Hotelzimmer zu hören.

Am zweiten Tag unternahmen wir einen kleinen Abstecher in das Indus Tal. Trotz der eisigen Kälte der Nacht waren einige Bereiche des Flusses nicht gefroren. So konnten wir hier neben der schönen Landschaft auch die ersten Vögel in Wassernähe fotografieren.
 

Sonnenaufgang über dem Himalaya
Namgyal Tsemo Gompa-Kloster
Ein kalter Wintermorgen im Indus-Tal
Bild 1: Sonnenaufgang über dem Himalaya Gabriele und Torsten Westphal
Bild 2: Namgyal Tsemo Gompa-Kloster Gabriele und Torsten Westphal
Bild 3: Ein kalter Wintermorgen im Indus-Tal Gabriele und Torsten Westphal

Schneeleoparden-Sichtungen

In Leh bekamen wir die Information, dass ein Schneeleopard am Riss eines Blauschafes gesichtet wurde. Da fiel die Entscheidung nicht schwer, den für den Nachmittag geplanten Besuch des Snow Leopard Conservation Centers zu verschieben, um direkt an diese Location zu fahren und vielleicht unseren ersten Schneeleoparden zu sichten.

Und wir hatten Glück! Als wir eine gute Stunde vor Sonnenuntergang dort ankamen, war er noch da. Was für ein atemberaubender Anblick! Ein stattliches Männchen döste - sichtlich satt gefressen - in der Abendsonne. Er rekelte sich nur gelegentlich und stand einige wenige Male auf, um die Position zu wechseln oder um Schnee zu lecken. 

Nun hieß es schnell die Kamera auf dem Stativ aufgebaut um den magischen Moment im Bild festzuhalten. Und so entstanden die ersehnten Bilder schon vor dem eigentlichen Beginn unseres Aufenthaltes im Hemis Nationalpark… 😊

In den nachfolgenden Tagen haben wir mit unseren Guides und Spottern viele Stunden in der Natur verbracht. Durch ihre Spektive beobachteten sie die Umgebung intensiv, denn jeder Moment konnte der entscheidende sein, in dem sich ein Schneeleopard zeigte. Und nur durch die Erfahrung und Aufmerksamkeit unserer Begleiter gelangen drei weitere Sichtungen. Wir konnten zwei Mal eine Mutter mit ihrem halbwüchsigen Jungen und einmal ein weiteres Männchen beobachten.
 

Unsere erste Schneeleoparden-Sichtung
Ein stattliches Männchen am Riss (Blauschaf)
Ein Weibchen mit Nachwuchs
Bild 1: Unsere erste Schneeleoparden-Sichtung Gabriele und Torsten Westphal
Bild 2: Ein stattliches Männchen am Riss (Blauschaf) Gabriele und Torsten Westphal
Bild 3: Ein Weibchen mit Nachwuchs Gabriele und Torsten Westphal

Eine intensive Woche im Hemis-Nationalpark

Der Hemis-Nationalpark ist ein wahres Paradies für Naturliebhaber. Die schroffen Berge, die sich majestätisch gegen den klaren blauen Himmel abheben, und die endlosen Weiten der sanften Hügel haben uns tief berührt. Wir fühlten uns klein, demütig und gleichzeitig unendlich verbunden mit der Natur.

Inmitten dieser grandiosen Natur haben wir vier Nächte im Dorf Rumbak und drei im Dorf Ulley in den Homestays einheimischer Familien übernachtet. Diese Häuser sind in traditioneller Bauweise errichtet, einfach und gemütlich. Hier hatten wir auch die Gelegenheit, mit den sehr freundlichen und warmherzigen Gastgebern ins Gespräch zu kommen. Wir konnten viel über ihre Lebensweise erfahren, ihre Religion, das harte Leben in der Vergangenheit und die Veränderungen der Gegenwart.

Unsere Mahlzeiten haben wir in traditionell eingerichteten Aufenthaltsräumen eingenommen. Man sitzt U-förmig auf etwas erhabenen Matten vor kleinen Tischen. Das Zentrum bildet ein kleiner, gusseiserner Ofen, der für wohlige Wärme sorgt. Hier wurden wir je nach Geschmack mit Tee und Kaffee empfangen und mit leckerer indischer Küche verwöhnt. 
 

Schnee im Rumbak-Tal
Homestay inmitten des Rumbak-Tals
Aufenthaltsraum im Homestay
Bild 1: Schnee im Rumbak-Tal Gabriele und Torsten Westphal
Bild 2: Homestay inmitten des Rumbak-Tals Gabriele und Torsten Westphal
Bild 3: Aufenthaltsraum im Homestay Gabriele und Torsten Westphal

Landschaftsfotografie

Die hohen Berge, die endlosen Weiten und die einzigartigen Farben der Natur schufen eine Kulisse, die einfach unvergesslich ist. Jeder Blickwinkel bot neue Perspektiven. Wir mochten besonders die goldene Stunde vor Sonnenuntergang, wenn die Landschaft in warmen Rot- und Goldtönen erstrahlte.

Durch unseren Foto-Reiseleiter Bernd Nill wurden wir inspiriert, auch mal ungewohnte Perspektiven einzunehmen, besondere Ausschnitte zu setzen und mit dem Fokus zu spielen. Jeder der mochte, konnte am Abend sein Bild des Tages in der Gruppe vorstellen und sich Feedback einholen. 

Besonders spannend war für uns das Fotografieren in der Nacht. Denn hier in der unberührten Natur des Himalayas gibt es keine Lichtverschmutzung und der Sternenhimmel kann in seiner vollen Schönheit beobachtet werden. Fotografisch interessant war besonders die letzte Nacht. Der Vordergrund war leicht durch das Mondlicht erhellt und der Himmel mit einer dünnen Wolkendecke überzogen, durch die die Sterne hindurch schienen.
 

Sonnenuntergang im Ulley-Tal
Blick aus dem Rumbak-Tal zum Sonnenuntergang
Sternenhimmel über dem Ulley-Tal
Bild 1: Sonnenuntergang im Ulley-Tal Gabriele und Torsten Westphal
Bild 2: Blick aus dem Rumbak-Tal zum Sonnenuntergang Gabriele und Torsten Westphal
Bild 3: Sternenhimmel über dem Ulley-Tal Gabriele und Torsten Westphal

Tierbegegnungen

Neben den Schneeleoparden konnten wir für einen Moment auch einen Wolf sehen und ebenso wurde kurz ein Luchs gesichtet. Und auch die potenziellen Beutetiere ließen sich blicken. Im Rumbak-Tal sahen wir täglich Blauschafe, später im Ulley-Tal dann auch Uriale und Steinböcke. Besonders intensiv war die Begegnung mit einer Herde Steinböcke, die in kurzer Entfernung vor uns das Tal durchquerte.

In der Nähe der menschlichen Siedlungen waren auch immer einige Vögel auf Futtersuche. Hier konnten wir z.B. Chukar-Hühner, Tibetrebhühner und Rotbrustbraunellen aus kurzer Entfernung fotografieren. Unser besonderer Höhepunkt war ein kleiner Pfeifhase, der aus einer Öffnung in einer Steinmauer direkt zu uns schaute und sich überhaupt nicht von unserer Anwesenheit stören ließ.
 

Ladakh-Pfeifhase
Chukarhuhn
Asiatischer Steinbock
Bild 1: Ladakh-Pfeifhase Gabriele und Torsten Westphal
Bild 2: Chukarhuhn Gabriele und Torsten Westphal
Bild 3: Asiatischer Steinbock Gabriele und Torsten Westphal

Bereit für ein Abenteuer? Entdecke unsere Reise

Ein Schneeleopard sitzt im Schnee eines Nationalparks in Indien und blickt aufmerksam in die Umgebung. Der Hintergrund ist karg und winterlich.
INDFO4

Auf der Spur des Schneeleoparden: Fotosafari im winterlichen Ladakh

ab 5680 EUR inkl. Flug
Dauer 14 Tage / 4–10 Teilnehmer oder individuell ab 2 Personen
Zur Reise