Antarktis: Die große Fotoreise
Falkland-Inseln – Südgeorgien – Antarktische Halbinsel
Wenn ich hier und jetzt im Alltag in Stress gerate, träume ich mich in diese bezaubernde Landschaft zurück.
Aufbruch Richtung Falklandinseln
Wie soll ich eine so wundervolle und bezaubernde Reise in wenige Worte packen? Und wie soll ich aus mehr als 10.000 mitgebrachten Bildern eine kleine Auswahl treffen? Ich wollte Pinguine und Eisberge sehen – und es gab doch noch so viel mehr, womit uns die Natur in nur 20 Tagen reichhaltig beschenkt hat.
Durch eine Arktis-Reise und viele Erzählungen von Antarktis-Reisenden mit dem Polarvirus infiziert, buchte ich kurzentschlossen die Reise und ließ mich ohne große Vorbereitung auf das Abenteuer Antarktis ein. Die Fotoausrüstung war komplett, ein paar Winterklamotten eingepackt, und es ging los. Schon am ersten Anlandungstag auf den Falklandinseln wurden wir bei fast sommerlichen Temperaturen von der Vielfalt der dortigen Tierwelt überrascht – Magellanpinguine, Felsenpinguine, Eselspinguine, Königspinguine, Schwarzbrauenalbatrosse, Nachtreiher, Falkland-Caracaras und eine Menge verschiedener Seevögel gaben sich die Ehre und ließen sich fast ohne Scheu aus der Nähe beobachten.
An Bord der Plancius
Wer dachte, dies werde eine Erholungsreise, lag falsch. Die Bezeichnung „Expeditionskreuzfahrt“ traf es gut. An Seetagen gab es mehrere Möglichkeiten, sich in den gut vorbereiteten Vorträgen des Guide-Teams über die Flora und Fauna der Antarktis, das dortige Leben und Überleben sowie über geologische oder politische Gegebenheiten weiterzubilden … wenn nicht draußen an Deck irgendetwas Tolles zu beobachten war. Allzu oft ließ uns der Ausruf „Wal in Sicht!“ zur Kamera greifen und nach draußen stürmen. Den Tipp, die Kamera und eine Jacke auch auf dem Schiff stets griffbereit zu haben, bekamen wir zusammen mit viel wertvollem Insider-Wissen im täglichen intensiven Fotokurs.
Jetzt, nach der Reise, werde ich immer wieder gefragt, ob ich denn auch Pinguine gesehen hätte. Ja, ein paar: Auf Südgeorgien standen wir der zweitgrößten Königspinguinkolonie mit einer geschätzten Bevölkerung von 80.000 Tieren gegenüber. Das war ein unbeschreiblich erhabener Moment, den eine Kamera niemals so einfangen könnte – also schaute ich den Pinguinen einfach nur zu, wie sie hin und her liefen, ihr Gefieder putzten, ihre flauschigen Jungtiere fütterten und uns genauso neugierig musterten wie wir sie…
Robben, Pinguine und der Klang der Antarktis
Wir waren schon voll mit unbeschreiblichen Eindrücken, aber die Natur gab sich weiterhin verschwenderisch und schenkte uns einen tollen Augenblick nach dem anderen. Selbst als wir abends dachten, jetzt geht wirklich nichts mehr, belehrte uns ein wunderschöner Mondaufgang eines Besseren.
Und dann kamen wir dem Eis näher. Immer größere Eisberge begegneten der Plancius – und Eisschollen, auf denen sich Robben und Pinguine ausruhten. Dazwischen tauchten Finn- oder Buckelwale auf, die mit ihrem Blas auf sich aufmerksam machten. Grandios! Majestätische Eisskulpturen strahlten mit ihrer zum Teil leuchtend blauen Farbe eine wohltuende, fast andächtige Ruhe aus. In dieser Ruhe konnte man den Geräuschen der Antarktis lauschen und das Eis knacken hören.
Wenn ich hier und jetzt im Alltag in Stress gerate, träume ich mich in diese bezaubernde Landschaft zurück.