Ein Mensch arbeitet am Mast eines Schiffs in der Arktis vor der Küste von Spitzbergen bei ruhigem Wasser.

Ein Garten auf einem historischen Segelschiff?

Eine Reise ins frühlingshafte Spitzbergen

Teilen Sylvia Wesser 22.05.2018
Sylvia Wesser

Einmaliger Reisekomfort vom Prinz-Karl-Vorland bis zum russischen Barentsburg.

Leinen los!

Das konnte ich mir nun wirklich nicht vorstellen! Mitte Mai führte mich eine Reise ins frühlingshafte Spitzbergen an Bord der „Linden“ – ein Nachbau des historischen Holzschoners von 1920. Knapp 50 m lang, nur 12 Passagiere an Bord, 6 Personen Crew und 3 Masten mit unzähligen Segeln – das Segelabenteuer konnte beginnen. Schnell waren wir Teil der Crew, halfen (freiwillig) beim Segelsetzen oder Steuern. Aber natürlich stand vor allem Staunen, Schauen und Beobachten auf dem Programm – über die Schönheit der arktischen Welt, die uns umgab. Wir begegneten Belugas, zahlreichen Seevögeln und Polarfüchsen, an einem sonnigen Nachmittag beobachteten wir stundenlang das faule Treiben in der Walrosskolonie von Poolepynten. Mein persönliches Highlight: bei ruhiger See durften wir gesichert in die Masten klettern - der Blick auf die Walrosse, unter mir das historische Segelschiff und ein 360°-Grad-Panorama des verschneiten Svalbard-Archipels!

Jeder darf helfen beim Steuern
Garten an Bord der Linden
Bug der Linden
Bild 1: Jeder darf helfen beim Steuern Sylvia Wesser
Bild 2: Garten an Bord der Linden Sylvia Wesser
Bild 3: Bug der Linden Sylvia Wesser

Eine einzigartige Unterkunft

Aber auch die „Linden“ selbst machte die Reise zu etwas Besonderem. Viel Platz im Schiff, viel Geschichte und der wohl einzige Garten auf einem Segelschiff in Spitzbergen – aus welchem uns täglich frisch und mit großem Fokus auf Nachhaltigkeit und Nährstoffausgewogenheit leckere Mahlzeiten serviert wurden! Ganz Mutige wagten nach dem Abendessen den Sprung ins eisige Wasser. Hinterher bot die bordeigene Sauna ein „Auftauen“ der komfortablen Art.

An der Küste von Prinz Karl Vorland
An der Küste von Prinz Karl Vorland Sylvia Wesser

Apropos Sauna: Auch die Funkstation Isfjord Radio lag auf unserer Strecke. Hier durften Gäste einzig zur außerhalb des Haupthauses gelegenen Sauna ohne Eisbärwache gehen – immerhin waren wir mitten in der Heimat der Könige der Arktis. In der Funkstation, die heute als Hotel dient, erwarteten uns am Eingang des Isfjord unerwarteter Luxus, viel Komfort und exzellente, lokale Küche. Schließlich befinden sich einige der besten Restaurants Norwegens in Spitzbergen!

Leckereien zu den Mahlzeiten
Trapperhütte bei Longyearbyen
Bild 1: Leckereien zu den Mahlzeiten Sylvia Wesser
Bild 2: Trapperhütte bei Longyearbyen Sylvia Wesser

Kurztrip nach „Russland“

Politisch gehört Spitzbergen zu Norwegen, aber auch Russland beansprucht Teile des Inselarchipels für sich – ein russischer Außenposten ist heute noch lebendig: Barentsburg. Erreichbar als Tagesausflug von Longyearbyen reist man für wenige Stunden visafrei „nach Russland“. Dort scheint die Zeit stehen geblieben zu sein. Sowjetische Architektur, wohin man schaut, eine noch intakte Kohlemine und sogar Lenin wacht über die russische Enklave.

Mit dem günstigsten Bier in ganz Spitzbergen (umgerechnet ca. 2€) stießen wir in Barentsburg auf die gelungene Reise an!

Die Linden im Sonnenschein
Die Linden im Sonnenschein Sylvia Wesser
Ein Mensch betrachtet ein Schiff in der Bucht von Spitzbergen, umgeben von verschneiten Bergen, in Norwegen.
SPISNO
Die ruhige, schneereiche Frühsaison mit entspannten Landgängen und Segeln unter der Mitternachtssonne
ab 3650 EUR zzgl. Flug
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Der Esmarkgletscher in Spitzbergen, Norwegen, erstrahlt im warmen Licht. Gletscher umgeben von Bergen und einer Bucht.
SPISRU
Entschleunigte Reise im Expeditionsstil mit vielen Wanderungen und einem historischen Motorsegler als Basis
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