Ein neugieriger Weißstirnklammeraffe sitzt auf einem Ast und sucht nach Nahrung in Peru.

Iquitos – Sehnsuchtsort und Tor zum gewaltigen Amazonas

Eine abenteuerliche Reise ins Herz des peruanischen Regenwaldes

Teilen Christian Rehse 16.10.2018
Christian Rehse

Mit dem Kleinbus geht es zügig zum geschäftigen Hafenviertel. Nachdem Passagiere und Gepäck an Bord des Schnellboots sind, geht es auch schon los. 

Die faszinierende Stadt Iquitos

Iquitos, dieser Name, dieser Ort im peruanischen Amazonasgebiet – ein Symbol für einen Sehnsuchtsort. Sich auf die Spuren vieler Entdecker und Weltenbummler begeben. Und natürlich die schier unfassbare Größe des mächtigen Amazonas, der hier seinen Ursprung findet, entdecken. Die Metropole inmitten des scheinbar undurchdringlichen Grüns ist nur auf dem Luft- oder Wasserweg zu erreichen. Straßen führen bis heute nicht in die Hauptstadt der Region Loreto.

Ich dachte mir, warum nicht genau diese „unerreichbare“ Stadt im peruanischen Dschungel einmal besuchen. Von Lima aus ging es per Flugzeug in ca. 2 Stunden in den äußersten Norden Perus. Vom überschaubaren Flughafen, geht es durch dichten Verkehr in die Innenstadt. Dank tausender Mototaxis erinnert Iquitos wohl eher an eine asiatische Metropole, als eine Enklave inmitten des Amazonasbeckens.

1750 durch Jesuiten gegründet, wurde Iquitos schnell zum Zentrum des Kautschukhandels und zog Geschäftsmänner, Glücksritter und Abenteurer aus der ganzen Welt an. Auch der exzentrische Opernliebhaber Fitzcarraldo fand den damals noch beschwerlichen Weg. Nach brasilianischem Vorbild wollte er inmitten des Nirgendwo ein Opernhaus errichten.

Auf einem Stadtrundgang lassen sich die Zeugnisse längst vergangener Tage bestaunen: ob restaurierte Häuser mit Jugendstilfassaden oder auch das Eisenhaus (Casa de Hierro), welches von Gustave Eiffel entworfen wurde. Auch für die Gaumenfreuden hat die Stadt einiges zu bieten: tropische Früchte, Fischgerichte mit Kochbananen oder Maniok als Beilage sowie verschiedenste Gerichte, die auf dem Grill zubereitet werden. Wie wäre es mit Kaiman, Piranha, Larven des Rüsselkäfers oder Ameisen.

Impressionen von Iquitos
Das Larco Museum von außen
Moche-Keramik im Larco Museum
Bild 1: Impressionen von Iquitos Christian Rehse
Bild 2: Das Larco Museum von außen Christian Rehse
Bild 3: Moche-Keramik im Larco Museum Christian Rehse

Abenteuer auf dem Amazonas

Aber das ist nicht der eigentliche Grund, warum ich ans gefühlte Ende der Welt gereist bin. Der gewaltige Amazonas und seine unzähligen Zuflüsse haben es mir angetan.

Mit dem Kleinbus geht es zügig zum geschäftigen Hafenviertel. Nachdem Passagiere und Gepäck an Bord des Schnellboots sind, geht es auch schon los. Vorbei an Pfahlbauten und kleinen Dschunken verlassen wir den Seitenarm und befinden uns schon auf dem Amazonas. Links wie rechts ist das Ufer in weiter Ferne zu erkennen. Von der einen zur anderen Seite braucht man mit dem Boot schon mal 30 min.

Flussaufwärts geht es in rasanter Fahrt zunächst bis zur Affeninsel, auf der sich eine kleine Auffang- und Auswilderungsstation für Wildtiere wie Affen und Papageien befindet. Auf einem kleinen Rundgang über die Insel und Gesprächen mit den Bewohnern bekomme ich einen ersten Eindruck vom Leben an und mit dem gigantischen Strom vor der Haustür.

Durch kleine Kanäle geht es zurück auf den Hauptstrom, der sich von hier aus noch über 3000 km bis zur Mündung in den Atlantik schlängelt. Unterwegs gibt es kleine Fischerboote zu beobachten.

Eine kurzweilige Fahrt endet an der Anlegestelle der Heliconia Amazon River Lodge, etwa 80 km von Iquitos entfernt. Mit einem kühlen Getränk und einem freundlichen Lächeln werden wir empfangen, beziehen die komfortablen Zimmer und können ganz in Ruhe in dieser Welt ankommen.

Speedboottour über den Amazonas
Bootsfahrt auf dem Amazonas
Gartenansicht der Heliconia Lodge
Bild 1: Speedboottour über den Amazonas Christian Rehse
Bild 2: Bootsfahrt auf dem Amazonas Christian Rehse
Bild 3: Gartenansicht der Heliconia Lodge Christian Rehse
Bezaubernde Riesenseerosen
Die Venezuela Amazone ist die häufigste Art der Amazonenpapageien
Ein Faultier auf Nahrungssuche
Bild 1: Bezaubernde Riesenseerosen Christian Rehse
Bild 2: Die Venezuela Amazone ist die häufigste Art der Amazonenpapageien Christian Rehse
Bild 3: Ein Faultier auf Nahrungssuche Christian Rehse

Exkursionen in den Regenwald

Täglich werden hier verschiedene Exkursionen in den Regenwald angeboten. Ob zu Fuß durch das fast undurchdringbare Dickicht oder mit dem Kanu durch die endlosen Wasserstraßen, die Beobachtung von Tieren steht immer im Fokus. Und ganz nebenbei gibt es eine scheinbar unendliche Vielzahl an Pflanzen die erklärt und bestaunt werden. Ob gigantische Würgefeigen, Aufsitzerpflanzen, Farne oder Wasserpflanzen, Antony unser Guide weiß uns zu begeistern. In den Bäumen gibt es Faultiere, Leguane, Affen und eine bunte Vogelwelt zu beobachten. Auch besuchen wir zwei Gemeinden die im Einklang von und mit dem Regenwald leben. Diese Einblicke in das traditionelle Leben, in das nach und nach der westliche Lebensstil Einzug hält, sind nachhaltig. Eine Schule inmitten der Natur zu besuchen und die leuchtenden Kinderaugen zu sehen, freut mich.

Natürlich wird in der Heliconia Lodge auch für das leibliche Wohl gesorgt. Die Mahlzeiten geben einen Einblick in die regionalen Produkte und die Küche ohne dabei zu überfordern. Mit frischen Säften, gekühlten Getränken und einem erfrischenden Pool stehen den Gästen weitere Annehmlichkeiten zur Verfügung und es fehlt mir an nichts.

Mein Aufenthalt und der Einblick in die grüne Lunge unseres Planeten ist leider viel zu schnell wieder vorbei und ich muss mich verabschieden. Mit dem Schnellboot geht es aus der Ruhe des Amazonas zurück ins wuselige Iquitos und von dort aus zurück nach Deutschland.

Es bleibt mir nur zu sagen, machen Sie sich auf um den Mythos von Iquitos und den Regenwald selbst zu erleben,

Wanderung durch den Amazonas-Regenwald
Beeindruckende Wolkenformationen über dem Amazonas
Bild 1: Wanderung durch den Amazonas-Regenwald Christian Rehse
Bild 2: Beeindruckende Wolkenformationen über dem Amazonas Christian Rehse
Die scharfen Zähne des Piranha ganz nah
Ein Äqutorial-Saki bei der Nahrungssuche
Ein tagaktiver Baumbewohner – Der Goldmanteltamarin
Bild 1: Die scharfen Zähne des Piranha ganz nah Christian Rehse
Bild 2: Ein Äqutorial-Saki bei der Nahrungssuche Christian Rehse
Bild 3: Ein tagaktiver Baumbewohner – Der Goldmanteltamarin Christian Rehse
Indigene Mitglieder der Yagua Community
Traditionen der Yagua Gemeinschaft
Bild 1: Indigene Mitglieder der Yagua Community Christian Rehse
Bild 2: Traditionen der Yagua Gemeinschaft Christian Rehse
Ein neugieriger Weißstirnklammeraffe sitzt auf einem Ast und sucht nach Nahrung in Peru.
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