Nun haben wir es tatsächlich geschafft, auf einem Flecken Erde die allerersten Touristen zu sein!
Die Idee: Bougainville & Rabaul Mask Festival
Auf der zu Bougainville gehörenden Insel Taoif haben 6 Schwestern ein Homestay aufgebaut, uns mit allen Ehren, in dem Fall einer rituellen Fußwaschung, begrüßt und versorgt, als seien wir Familienmitglieder! Aber von Beginn: Auf unserer ersten PNG-Reise vor 2 Jahren erzählte unser örtlicher Reiseleiter Brice Kotopi, dass Bougainville auch sehr spannend sei, und es im Juli in Rabaul immer ein besonderes Festival mit einem Feuertanz gäbe ...
Tänze, Bambustrommeln und starke Nerven
Unsere Erwartungen wurden übertroffen! Wir trafen so viele freundliche Menschen, die für uns ihre traditionellen Tänze zu Rhythmen und Klängen von Bambustrommeln, und -flöten sowie unermüdlichem Gesang aufführten. Eine Win-Win-Situation, wie ich finde: Einerseits bleiben die Traditionen so lebendig, andererseits lernen wir darüber und bekommen wunderschöne Erinnerungsfotos.
Man benötigt für diese Reise allerdings auch starke Nerven. Die Inlandflüge werden häufig verschoben, die Straßenverhältnisse sind abenteuerlich und das Wetter schwer berechenbar. Aber das macht ja auch gerade den Reiz einer solchen Reise aus!
Peitschenschläge, Bambusorgeln und Feuertanz
Das Festival in Rabaul ist natürlich nicht so groß wie das in Goroka, aber trotzdem sehr interessant. Eine reine Männerveranstaltung mit zum Teil gewalttätigen Vorstellungen wie dem Peitschentanz. Dabei beweisen zwei junge Männer - offensichtlich in Trance - ihre Fähigkeit, Schmerzen zu erdulden, indem sie sich die Arme mit Gerten auspeitschen lassen, um nur ein Beispiel zu nennen.
Schöner anzusehen ist hingegen der anmutige Tanz der Frauen in Siwai zu Südseemelodien. Diese werden auf Bambustrommeln, die in gebeugter Haltung mit Flipflops als Schlägel bespielt werden, begleitet. Oder die Bambusflöten in Runai, die wie eine alte englische Orgelmelodie klingen. Unvergesslich natürlich der im Dunkeln stattfindende Feuertanz der Baining, die barfuß durch die Glut laufen.
Sing-Sing der Mekeo und bei den Uppe
Das farbenprächtigste Sing-Sing führte jedoch die Mekeo-Kulturgruppe drei Stunden nördlich von Port Moresby auf. Auch hier waren wir die ersten Touristen, die dieses Spektakel erleben durften. Eine Tanzparty zu mitreißenden Klängen der Molonai Bamboo-Bigband bekamen wir in Mituai geboten.
Extra für uns durften die Jungs der Uppe ihre 10-jährige Initiation im Wald unterbrechen, um ihre Eltern im Dorf zu besuchen und einem rituellen Tanz beizuwohnen. Auch die Bürgerkriegs-Geschichte Bougainvilles kam nicht zu kurz, Rebellen-Veteranen erzählten uns von ihren Erfahrungen und den Hintergründen des Krieges.
Schnorcheln, Eiersuche und Vulkantour
Abgerundet wurde die Reise durch Schnorcheltouren und eine kleine Wanderungen, wie auf den Vulkan Tuvurvur, Eiersuche bei den Thermometerhühnern inklusive. Brice hat schon wieder die nächsten Ideen für spannende Touren! Fazit: lohnt sich sehr und ist den Preis auf jeden Fall wert!