Eine Person betrachtet einen Drachenbaum in einer kargen Landschaft mit Bergen im Hintergrund.

Sokotra – Eine Reise ins Unbekannte

Eine Insel am Ende der Zeit

Teilen Heike Rothe 05.10.2022
Jiri Cettl

Irgendwie hat hier alles eine andere Dimension – auch die Tropfsteinhöhle Hoq, die wir bei einer Tageswanderung erkunden ist mit ihrer Ausdehnung von über 3 km einzigartig.

Insel am Ende der Zeit
Rüppellseeschwalben
Rüppellseeschwalben am Shu´ab Strand
Bild 2: Rüppellseeschwalben Jiri Cettl
Bild 3: Rüppellseeschwalben am Shu´ab Strand Jiri Cettl

Ganz ehrlich – haben Sie schon mal was von Sokotra gehört?

 Wir haben zwar schon viele Länder der Erde bereisen dürfen, aber mit dem Namen Sokotra wussten auch wir nichts anzufangen; was, und vor allem wo ist das?

Sokotra – ein 4 Inseln umfassendes Archipel im Indischen Ozean liegt 230 km vor dem Horn von Afrika und ca. 350 km von der arabischen Halbinsel entfernt. Offiziell zum Jemen zugehörig, wird diese Inselgruppe seit 2018 de facto von den Vereinigten Arabischen Emiraten politisch beherrscht.

Seit 1998 sind die „Inseln am Ende der Zeit ˮ für den Tourismus geöffnet und entgegen anderer Meinungen auch sicher zu bereisen.

So machte sich unsere kleine Reisegruppe mit Reiseleiter Thomas Kimmel von DIAMIR im Frühjahr 2022 auf, um dieses „Galapagos im Indischen Ozeanˮ zu erkunden. Wie schon gesagt: es war eine Reise ins Unbekannte, aber mit dem Drang ein noch fast vom Tourismus verschontes Paradies zu entdecken und mit unserer Liebe zur Natur war für uns der Verzicht auf Luxus und Komfort Nebensache.

Sanddünen von Arher
Eine Moschee in Hadiboh
Auf der Bootsfahrt zum Shu´ab Strand
Bild 1: Sanddünen von Arher Heike Rothe
Bild 2: Eine Moschee in Hadiboh Heike Rothe
Bild 3: Auf der Bootsfahrt zum Shu´ab Strand Jiri Cettl

Ameisenfeeling zwischen Tropsteinhöhlen und riesigen Drachenblütenbäumen

Unterwegs mit Allradfahrzeugen erleben wir hautnah auf dem nur 130 km langen und 40 km breiten Eiland eine grandiose vielfältige Natur. Fast jeden Tag schlagen wir unsere Zelte woanders auf, oft sogar mit der großen „Badewanneˮ – dem Meer, direkt vor unserer Zelttür. Im Nordosten sind wir beeindruckt von den riesigen Sanddünen von Arher, die sich überdimensional an den dunklen Felswänden auftürmen.

Irgendwie hat hier alles eine andere Dimension – auch die Tropfsteinhöhle Hoq, die wir bei einer Tageswanderung erkunden ist mit ihrer Ausdehnung von über 3 km einzigartig.

Und so beeindruckend geht es weiter.

Wir staunen über das Wahrzeichen von Sokotra – den Drachenblutbäumen, die wie übergroße Pilze verteilt auf den Hochplateaus von Homhil und Roukab unterhalb des 1500 Meter hohen Haggeher-Gebirges zu finden sind.

Wunderschön sind auch die jetzt im Frühjahr erscheinenden Blüten der Wüstenrosen anzuschauen. Diese zu den Flaschenbäumen gehörenden Art zählen mit ihrem skurrilen Aussehen zu den weiteren Highlights. Jeder Baum wäre ein Foto wert.

Tropfsteinhöhle Hoq
Wüstenrose am Momi Plateau
Blühende Wüstenrose
Bild 1: Tropfsteinhöhle Hoq Heike Rothe
Bild 3: Blühende Wüstenrose Jiri Cettl

Glücksmomente zum Behalten

Aber es gibt noch so viel mehr – einzigartige Fotospots erleben wir mit dem „infinity poolˮ und den Killisan pools, in denen jeder mal zur Abwechslung ein Bad im Süßwasser genießt.

Wieder zurück aus den Bergen lernen wir die Freundlichkeit der Menschen kennen, vor allem die Ungezwungenheit der Kinder vom Fischerdorf Qalansiyah bei einem Fußballspiel und beim Fotografieren am Strand.

Von dort aus starten wir auch zu einer einmaligen Bootstour. Mit einem einheimischen Fischerboot geht es hinaus zum Shu’ab beach. Unterwegs haben wir das Glück Wale und die lustigen Spinner-Delphine (einer macht sogar die „Schraubeˮ) zu sehen. Das Meer leuchtet in einem Türkis, dass sogar die darüber fliegenden eigentlich weiß-schwarzen Rüppellseeschwalben in einem zauberhaften Blauton schimmern. Die Idylle des Shu’ab Strandes haben wir, wie so oft, nur für uns allein.

Schnell sind die 8 Tage auf Sokotra vergangen. Unser letztes Camp schlagen wir, wie am ersten Tag, wieder beim Dihamri Marine Nature Sanctuary auf. Solch eine unberührte wunderschöne Unterwasserwelt, wie dort, werden wir so schnell nicht wiederfinden.

Da verzichten wir auch gerne auf die eigentlich in der Hauptstadt Hadiboh geplante Hotelübernachtung. Wir verlassen die Insel mit der Hoffnung, dass auch die Stadtbewohner von Hadiboh mehr Bewusstsein für die Umwelt entwickeln.

Mit einem glückseligen Lächeln steigen wir ins Flugzeug – Auf Wiedersehen auf Sokotra!

Spinnerdelphin
„Infinity Pool“ am Homhil Plateau
Fröhliche Kinder in Qaria
Bild 1: Spinnerdelphin Jiri Cettl
Bild 2: „Infinity Pool“ am Homhil Plateau Jiri Cettl
Bild 3: Fröhliche Kinder in Qaria Jiri Cettl
Drachenbäume auf Sokotra bei Sonnenuntergang in der Wüste des Jemen, umgeben von Pflanzen.
JEMSOK
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