Tiger, Löwen und Leoparden – alles was Rang und Namen hat, haben wir gesehen!

Safari- und Kulturreise durch Indien und Sri Lanka

Teilen Axel Silbernagel 01.02.2019
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Als ein Leopard schlafend auf einem Baum, wenn auch etwas entfernt, zu sehen war, wurde das Bild von den „Großen Katzen Asiens“ komplett. (…) Das Glück ist und bleibt also ein essentieller Faktor. 

„Mitten drin, statt nur dabei!“

Schon lange keimte in mir der Gedanke, mir etwas Abwechslung von meiner Affinität für afrikanische Nationalparks zu gönnen und genauso lange wollte ich auch Tiger in freier Natur sehen. Dann wurde das endlich in die Tat umgesetzt und los ging es nach Indien und Sri Lanka. „Die großen Katzen Asiens“ war der Name der Reise sowie das Ziel und, um es vorweg zu nehmen, meine Erwartungen wurden übertroffen.

Über Doha in Delhi irgendwann in der Nacht angekommen, hatte ich das Gefühl, alle 1,4 Milliarden Inder waren zur Begrüßung herbeigeeilt! Welch ein menschliches Gewimmel! Nach ein paar Stunden Schlaf im Hotel ging es durch Delhi und insbesondere in der Altstadt konnte man sich durch die engen Gassen treiben lassen, ohne dass die eigenen Füße unbedingt den Boden berühren mussten. Die große Herausforderung war, den Reiseleiter und die Mitreisenden bloß nicht aus den Augen zu verlieren …

Taj Mahal Agra
Taj Mahal Agra Axel Silbernagel

Der nächste Tag, das nächste Highlight – Agra und vor allem das Taj Mahal. Das imposante Gebäude mit den darüber erzählten Legenden prägt sich für immer auf der persönlichen „Festplatte“ ein, viel zu viele Fotos entstehen (ich war völlig entsetzt, wie viele) und als die Sonne sich durch ein paar Lücken in den Schleierwolken blicken lässt, erstrahlt das Taj Mahal in einem fantastischen leuchtenden Weiß. Übrigens muss man schon sehr genau hinschauen, um festzustellen, dass die 4 schlanken Randtürme leicht geneigt gebaut wurden, um bei einem etwaigen Erdbeben nicht auf das Monument, sondern nach außen zu stürzen – mittelalterliche Ingenieurskunst!

Die am Abend anstehende nächtliche Zugfahrt mit der indischen Staatsbahn ist ein spezielles Erlebnis, insbesondere wenn man die 4er-Schlafkabine mit Einheimischen teilt. Wie sagt man so schön: Mitten drin, statt nur dabei! Ich möchte dieses etwas gewöhnungsbedürftige, aber dafür sehr authentische Erlebnis auf keinen Fall mehr missen.

Tiger im Bandhavgarh NP in Indien
Papagei in Indien
Bild 1: Tiger im Bandhavgarh NP in Indien Axel Silbernagel
Bild 2: Papagei in Indien Axel Silbernagel

Tiger, Gaur und Co. im Bandhavgarh- und Kanha-Nationalpark

Dann wartete der erste Nationalpark. Ich freute mich riesig darauf und war mächtig gespannt. Und schon die zweite Safari im Bandhavgarh-Nationalpark sollte eine Tigersichtung bringen. Eine Tigerin mit zwei nahezu ausgewachsenen Cubs und das ganz nah und lange, 15 Minuten Zeit zum Beobachten und Fotografieren. Unglaublich majestätische Tiere, die Herren des asiatischen Dschungels. Damit war der Urlaub schon ein voller Erfolg. Ich hatte zwar darauf gehofft, Tiger in freier Wildbahn sehen zu können, aber kann man das dann auch erwarten? 

Axishirsch
Bienenfresser
Bild 1: Axishirsch Axel Silbernagel
Bild 2: Bienenfresser Axel Silbernagel

Und auch der Kanha-Nationalpark brachte noch eine Tigersichtung, wenn auch nur kurz. Beide Nationalparks sind sehr tierreich. Viele Axis- und Sambarhirsche, die sehr seltenen Basiranghahirsche, dazu Muntjaks, Mangusten, Pfauen, Greifvögel, einmal das mächtige Gaur (man kann sich dann gut seinen engen Verwandten, den längst ausgestorbenen Auerochsen vorstellen) und sogar die seltenen Hirschziegenantilopen habe ich entdecken können. Der Kanha-Nationalpark soll Edward Kippling zu dem Dschungelbuch inspiriert haben, aber um es kurz zu machen, Mogli haben wir leider nicht entdeckt.

Die Lodges waren jeweils sehr komfortabel und am Abend gab es sogar Wärmflaschen für's Körbchen, denn es wird dort nachts sehr kühl. Auch am Beginn der morgendlichen Safari war es in den offenen Jeeps mächtig kalt. Alle verfügbaren Kleidungsstücke mussten übereinander gezogen werden und gern hätten wir noch Handschuhe dabei gehabt. Aber wer fährt schon bei etwa 5° C Cabrio? Kam die Sonne heraus, durfte man sich dann Stück für Stück entblättern.

Schopfadler
Pfauenportrait
Bild 1: Schopfadler Axel Silbernagel
Bild 2: Pfauenportrait Axel Silbernagel

Gir-Nationalpark: Auf den Spuren der letzten Löwen Asiens

Vom Kanha ging es dann nach Nagpur. Zeit, das ländliche Alltagsleben ein bisschen kennenzulernen. Die Stopps in den Dörfern waren immer sehr schön und interessant. Übrigens ist es in Indien und vor allem auf dem Land sehr en vogue, Selfies mit Ausländern zu machen. Gern standen wir dafür zur Verfügung, so kam man in einen ungezwungenen Kontakt zu den Menschen und man durfte selbst auch ohne Probleme fotografieren.

Tiger
Kauz
Bild 1: Tiger Axel Silbernagel
Bild 2: Kauz Axel Silbernagel

Von Nagpur flogen wir mit kurzem nächtlichen Zwischenstopp in Mumbai (2 Stunden Schlaf!) nach Rajkot, von dort aus zum Gir-Nationalpark nahe der pakistanischen Grenze. Der Gir steht ganz im Zeichen der Löwen. Ja, richtig: Löwen! Deren ehemaliges Verbreitungsgebiet umfasste neben dem südlichen Afrika auch Nordafrika, Klein-, Vorder- und Südasien und sogar das südliche Europa. Die Römer haben ihre Löwen für ihre Gladiatorenkämpfe gewiss nicht aus der Serengeti geholt! Und im Gir lebt der heute kümmerliche Rest der außerafrikanischen Löwen. Immerhin, einem Maharadscha sei Dank!

Der Gir selbst bietet im Vergleich zu dem Bandavgarh und dem Kanha ein ganz anders Bild, obwohl überall gerade Trockenzeit war. Karg, sehr trocken, wenig Grün. Die Safaris führten so immer wieder an den gut frequentierten Wasserstellen vorbei und ermöglichten gute Tierbeobachtungen (vor allem Axishirsche und Wildschweine) und der letzte Drive brachte auch die ersehnte Löwensichtung. Löwinnen, tiefenentspannt und sehr fotogen, wie extra bestellt. Großartig.

Indische Löwin im Gir NP
Indische Löwin im Gir NP Axel Silbernagel

Sri Lanka: Auf der Suche nach Leoparden und Elefanten im Yala-Nationalpark

Doch nach dem Gir war die Tour noch längst nicht am Ende, noch wartete Sri Lanka mit der Hoffnung auf Leoparden. Via Rajkot, einer durchwachten Nacht auf dem überaus interessanten Airport in Mumbai (man hat das Gefühl, in einem Museum für Völkerkunde zu sein, so viele Exponate sind auf wunderbare Weise eingefügt) flogen wir nach Colombo. Die Stationen Sigiriya und Kandy waren hübsch und interessant, allerdings ging es mir auf dieser Reise hauptsächlich um die Tierbeobachtungen.

Und so habe ich mich besonders auf den Yala-Nationalpark gefreut. Üppige tropische Vegetation, viele Asiatische Elefanten, wilde Wasserbüffel bestimmten neben Axishirschen und unzähligen Vertretern der Vogelwelt das Bild, aber auch Warane ließen sich blicken. Als ein Leopard schlafend auf einem Baum, wenn auch etwas entfernt, zu sehen war, wurde das Bild von den „Großen Katzen Asiens“ komplett. Das Glück war uns hold. Natürlich weiß jeder, dass Tierbeobachtungen nicht auf Bestellung funktionieren, andererseits ist man ja auch nicht permanent vor Ort. Das Glück ist und bleibt also ein essentieller Faktor. 

Leopard im Yala NP
Affenportrait
Waran
Bild 1: Leopard im Yala NP Thomas Kimmel
Bild 2: Affenportrait Axel Silbernagel
Bild 3: Waran Axel Silbernagel

Entspannung an den Stränden von Mirissa

Die Rückreise vom Yala nach Colombo führte entlang der Süd- und Südwestküste, durch tropische Wälder und entlang leuchtend grüner Reisfelder und kam in Begleitung eines letzten ganz großen Höhepunktes. Bei Mirissa übernachteten wir direkt am Meer. Natürlich durfte ein ausgiebiges Bad im Indischen Ozean nicht fehlen. Und ein Mitteleuropäer verlässt hier das warme Wasser erst, wenn die eigene Haut schrumpelig wird.

Indianerwalze
Strand bei Marissa, Sri Lanka
Schakal
Bild 1: Indianerwalze Axel Silbernagel
Bild 2: Strand bei Marissa, Sri Lanka Axel Silbernagel
Bild 3: Schakal Axel Silbernagel

Walbeobachtungen vor der Küste Sri Lankas

Am nächsten Morgen hieß es früh Aufstehen und auf zur Walbeobachtung. Auf einem Boot mit Hochdeck zur besseren Beobachtung glitten wir auf glatter See weit hinaus, bis die Küstenlinie im Dunst verschwand und dafür die Containerriesen auf dem Weg von Fernost zum Suezkanal zu sehen waren. Es bestand zu dieser Jahreszeit die Chance, Blauwale zu entdecken. Und tatsächlich, auch hier grinste Fortuna! Zwar nur ein Blauwal, dafür aber lange und teilweise gar in unmittelbarer Bootsnähe. Nach einer Stunde verließen alle Boote das Terrain - mehr ist nicht gestattet, um die Tiere nicht zu überfordern. Auf dem Rückweg kreuzten mehrere große Schulen von Spinnerdelfinen unseren Weg. Faszinierend, diesen eleganten Tieren für eine Weile ein Begleiter zu sein.

Nun hieß es leider auch schon Abschied nehmen von zwei Ländern voll mit einzigartigen Überraschungen. Vielleicht sind Bären jetzt mein nächstes Ziel?

Blauwal bei Mirissa, Sri Lanka
Blauwal bei Mirissa, Sri Lanka Axel Silbernagel
Löwen im Gir-Nationalpark
INDBIG

Indien

Indien's „Big 5“: Auf der Spur der Wildnis

Safaris mit viel Zeit in den Nationalparks mit den besten Sichtungschancen: Sasan-Gir, Tadoba und Kaziranga

ab 6100 EUR zzgl. Flug
Dauer 14 Tage / ab 2 Teilnehmer
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