Unterwegs in Botswanas unbekanntem Süden

Eine Reise durch die Weiten der Kalahari

Teilen Sandra Petrowitz 30.05.2023
Sandra Petrowitz

Ein erfahrener Guide ist Gold wert: Die Boomslang, die in einem Busch die verlassenen Vogelnester durchstöberte, hätten wir nie gefunden, wenn unser Guide Shaka nicht das Alarmgezeter der Bartweber gehört hätte, was ihn vermuten ließ, dass eine Schlange in der Nähe ist.

Der wenig bekannte Süden Botswanas

Botswana ist ein Wüstenland. Wer nur den Norden mit dem Okavango-Delta erlebt, kann sich das kaum vorstellen. Die Mitte und den Süden des Landes jedoch prägen die Dornstrauch- und Trockensavannen der Kalahari. Aufgrund der Niederschlagsmenge ist die Kalahari streng genommen keine Wüste wie zum Beispiel die benachbarte Namib; sie hat aber in Teilen wüstenhaften Charakter. Wer sich dort auf Safari begibt, das riesige Central Kalahari Game Reserve (CKGR) – eines der größten Wildreservate der Welt – und den Kgalagadi Transfrontier Park (KTP) erkundet, der ist auf eher unbekannten Routen unterwegs.

Eine Tierdichte wie im Okavango-Delta darf man im wesentlich trockeneren Süden nicht erwarten. Dafür hat man die Chance, auf ganz andere Arten zu stoßen: auf Oryxantilope und Springbock, Schabrackenhyäne und Löffelhund. Löwen, Leoparden, Geparden und Schakale durchstreifen die Savanne, dazu gibt es zahllose Vogelarten wie Strauße, Sekretäre, Trappen, Flughühner, Falken und Singhabichte, die im Norden eher Seltenheitswert haben.

Zauselige Charaktertiere: Drei Strauße beäugen uns kritisch (Central Kalahari Game Reserve).
Schutz im Schatten: In der Mittagshitze versammeln sich die Springböcke unter den Akazien, Central Kalahari Game Reserve
Fotogener Räuber: Eine Boomslang sucht Vogelnester in einem Busch nach möglicher Nahrung ab. Central Kalahari Game Reserve
Bild 1: Zauselige Charaktertiere: Drei Strauße beäugen uns kritisch (Central Kalahari Game Reserve). Sandra Petrowitz
Bild 2: Schutz im Schatten: In der Mittagshitze versammeln sich die Springböcke unter den Akazien, Central Kalahari Game Reserve Sandra Petrowitz
Bild 3: Fotogener Räuber: Eine Boomslang sucht Vogelnester in einem Busch nach möglicher Nahrung ab. Central Kalahari Game Reserve Sandra Petrowitz
Abendlicht über der Kalahari, Kgalagadi Transfrontier Park
Die Einheimischen und der Besucher: Springböcke in der Zentralkalahari, Central Kalahari Game Reserve
Bild 1: Abendlicht über der Kalahari, Kgalagadi Transfrontier Park Sandra Petrowitz
Bild 2: Die Einheimischen und der Besucher: Springböcke in der Zentralkalahari, Central Kalahari Game Reserve Sandra Petrowitz

Tierbeobachtungen abseits des Okavango-Deltas

Ja, meist muss man suchen, und manchmal sucht man vergeblich, aber das erhöht die Spannung eher noch. Ein erfahrener Guide ist Gold wert: Die Boomslang, die in einem Busch die verlassenen Vogelnester durchstöberte, hätten wir nie gefunden, wenn unser Guide Shaka nicht das Alarmgezeter der Bartweber gehört hätte, was ihn vermuten ließ, dass eine Schlange in der Nähe ist. Zahllose Spuren von Löwen, Leoparden und Geparden tatsächlich in Sichtungen zu verwandeln, ist eine hohe Kunst. Umso mehr hat es mich für ihn und für die kleine Gruppe Wagemutiger gefreut, die sich mit uns gemeinsam auf die Pilotreise begeben hatte, dass die Schabrackenhyäne sich, wie von Shaka erhofft, eines Morgens tatsächlich zeigte – es war erst seine zweite Begegnung mit dieser Tierart.

Schabrackenschakal im Porträt, Central Kalahari Game Reserve
Auf Pirschfahrt am Spätnachmittag, die Sonne steht tief (Central Kalahari Game Reserve).
Bild 2: Auf Pirschfahrt am Spätnachmittag, die Sonne steht tief (Central Kalahari Game Reserve). Sandra Petrowitz
Besondere Begegnung vor Sonnenaufgang: Die Schabrackenhyäne hält nur wenige Momente lang still und zieht dann weiter (Central Kalahari Game Reserve).
Besondere Begegnung vor Sonnenaufgang: Die Schabrackenhyäne hält nur wenige Momente lang still und zieht dann weiter (Central Kalahari Game Reserve). Sandra Petrowitz

Eindrücke und Erlebnisse in der Kalahari

Zum ganz besonderen Naturerlebnis tragen die Weite der Landschaft und ihre Einsamkeit bei. Manchmal fährt man stundenlang, ohne ein anderes Fahrzeug zu sehen. Das Grasland der Zentralkalahari, unterbrochen von Bauminseln und Busch, scheint bis zum Horizont zu reichen. Die im Mondlicht silbern wogenden Halme erwecken manchmal den Eindruck, man befände sich auf See. Nachts taucht man ein ins Reich der Stille, die nur von den Zikaden und vielleicht einem Schakal unterbrochen wird, und steht fassungslos unter einem bis ins Unendliche reichenden Sternenhimmel. Wir hatten noch dazu das Glück, dass auf dem Weg in den Kgalagadi Transfrontier Park einige Regenschauer den Staub aus der Luft wuschen, was zwar bedeutete, dass wir ein paar Regentropfen abbekamen und es morgens für die Jahreszeit vergleichsweise kalt und feucht war; es erlaubte uns aber auch sagenhafte Einblicke in die Milchstraße.

Gnus im Abendlicht, Makgadikgadi Pans National Park
Elefantenporträt, Makgadikgadi Pans National Park
Der Fluss als Lebensader: Zebras löschen ihren Durst am Boteti River, Makgadikgadi Pans National Park.
Bild 1: Gnus im Abendlicht, Makgadikgadi Pans National Park Sandra Petrowitz
Bild 2: Elefantenporträt, Makgadikgadi Pans National Park Sandra Petrowitz
Bild 3: Der Fluss als Lebensader: Zebras löschen ihren Durst am Boteti River, Makgadikgadi Pans National Park. Sandra Petrowitz
Ernten auf Elefanten-Art: Man rüttelt so lange am Stamm des Kameldorns, bis die Früchte herunterfallen (Makgadikgadi Pans National Park).
Ernten auf Elefanten-Art: Man rüttelt so lange am Stamm des Kameldorns, bis die Früchte herunterfallen (Makgadikgadi Pans National Park). Sandra Petrowitz

Der Kgalagadi Transfrontier Park…

… im Südwest-Zipfel Botswanas mit seinen flachen Pfannen und dem dichten Buschland dazwischen ist ein ganz besonderes Habitat. Unsere Geduld wurde auf die Probe gestellt, aber zum Schluss waren Löwen und Leopard doch geneigt, sich zu zeigen. Vorher haben wir uns von den quirligen Kap-Borstenhörnchen unterhalten lassen und Geier beim Landeanflug auf die Wasserstelle fotografiert, einer Puffotter beim Überqueren der Straße und einem Flecken-Uhu beim Schlafen zugesehen und uns beim Blick über die heißen, trockenen Pfannen immer wieder gedacht, es ist ein Wunder, dass es in dieser scheinbar lebensfeindlichen Umgebung so viel Leben gibt …

Wartet im Schatten auf den Rest des Rudels: junger Löwe im Kgalagadi Transfrontier Park
Vollgefressener Löwe, sich einen anderen Schattenplatz suchend (Kgalagadi Transfrontier Park)
Gut getarnt und doch entdeckt: Flecken-Uhu an seinem Schlafplatz, Kgalagadi Transfrontier Park
Bild 1: Wartet im Schatten auf den Rest des Rudels: junger Löwe im Kgalagadi Transfrontier Park Sandra Petrowitz
Bild 2: Vollgefressener Löwe, sich einen anderen Schattenplatz suchend (Kgalagadi Transfrontier Park) Sandra Petrowitz
Bild 3: Gut getarnt und doch entdeckt: Flecken-Uhu an seinem Schlafplatz, Kgalagadi Transfrontier Park Sandra Petrowitz
Neugieriger Gast im Camp: Gelbschnabeltoko (Kgalagadi Transfrontier Park)
Neugieriger Gast im Camp: Gelbschnabeltoko (Kgalagadi Transfrontier Park) Sandra Petrowitz
Die Geländerücken rund um die Pfannen bieten grandiose Ausblicke (Kgalagadi Transfrontier Park).
Akrobatisches Spektakel: Ohrengeier im Anflug auf ein Wasserloch (Kgalagadi Transfrontier Park)
Suchbild mit Löffelhund – wenn sich die Tiere nicht bewegen, sind sie mitunter kaum zu erkennen (Kgalagadi Transfrontier Park).
Bild 1: Die Geländerücken rund um die Pfannen bieten grandiose Ausblicke (Kgalagadi Transfrontier Park). Sandra Petrowitz
Bild 2: Akrobatisches Spektakel: Ohrengeier im Anflug auf ein Wasserloch (Kgalagadi Transfrontier Park) Sandra Petrowitz
Bild 3: Suchbild mit Löffelhund – wenn sich die Tiere nicht bewegen, sind sie mitunter kaum zu erkennen (Kgalagadi Transfrontier Park). Sandra Petrowitz
Entspannt bei der Seerosen-Ernte: Elefant in Moremi
BOTFO1

Botswana

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