Ein Innenraum mit hohen, gemauerten Bögen und Säulen, die eine historische Architektur zeigen.

Von Khartoum nach Asmara

Eine spannende Reise durch Eritrea und den Ostsudan

Teilen Dr. Ebba Käse 23.04.2019
Dr. Ebba Käse

Aber nicht nur Historiker und Kulturliebhaber kommen bei dieser Reise auf ihre Kosten, sondern auch alle mit Sinn für außergewöhnliche Reiseziele und Mut zum Komfortverzicht!

Planänderung

Diese Reise wird es so in Zukunft wohl nicht mehr geben, was schade ist, denn gerade der Ost-Sudan, der bei anderen Sudan-Rundreisen gern ausgelassen wird, ist besonders interessant. Ursprünglich war geplant, von Kassala die Grenze nach Eritrea auf dem Landweg zu überschreiten. Nachdem diese jedoch kurzfristig wegen zu viel Schmuggels geschlossen wurde, mussten wir zurück zum Ausgangspunkt Khartoum und von dort über Addis Abeba nach Asmara fliegen. Eine reine Eritrea-Tour wäre da einfacher, auch wenn wir 2 unterschiedliche, beide auf ihre Weise reizvolle Strecken fuhren.

Ringkämpfe der Nubier
Auf dem Markt in Kassala
Historischer Zug
Bild 1: Ringkämpfe der Nubier Dr. Ebba Käse
Bild 2: Auf dem Markt in Kassala Dr. Ebba Käse
Bild 3: Historischer Zug Dr. Ebba Käse

Sudan: Moscheen und traditionelle Ringkämpfe in Khartoum

Höhepunkte in Khartoum sind die Ringkämpfe der Nubier, die in einem kleinen Stadion dreimal wöchentlich stattfinden und der Zusammenfluss von blauem und weißem Nil, neben Märkten, Nationalmuseum und ansprechendem Hotel Assaha (bis auf ein Moskitonetz hat hier nichts gefehlt).
Kassala besticht durch das bunte Treiben und die ausgesprochene Freundlichkeit der Menschen, obwohl die Armut durch lange Schlangen vor den Geschäften und vor allem an Tankstellen hautnah spürbar ist. Höhepunkt dort ist der Besuch der halb zerstörten Moschee der Khatmiya-Bruderschaft, ein durch seine Bogen-Architektur sehr fotogenes Bauwerk.

Blick auf Kassala mit Khatmiya-Moschee
Blick auf Kassala mit Khatmiya-Moschee Dr. Ebba Käse

Eritrea: Gebirge, historische Züge und Art Deco

Asmara wird nicht umsonst das „Rom Afrikas“ genannt, leider verfallen die Art-Deco-Gebäude aus der italienischen Kolonialzeit immer mehr. Dadurch, dass sie aber weiterhin genutzt werden, behält die Stadt das mediterrane Flair. Von dort unternehmen wir Sternfahrten, die allein schon eine Reise wert sind. Über Serpentinen geht es zum Teil mehr als 2500 Höhenmeter hinab durch atemberaubende Landschaften. Die Straßen werden auch von Rennradsportlern genutzt, dem Nationalsport Eritreas. Unbeschreibliches Glück hatten wir, auf dem letzten noch befahrbaren Teilstück der Eisenbahnstrecke Asmara-Massawa eine Dampflock mit Touristenwaggon anzutreffen!

Jacarandabaum bei Asmara
Orthodoxe Kirche am Wegesrand
Bild 1: Jacarandabaum bei Asmara Dr. Ebba Käse
Bild 2: Orthodoxe Kirche am Wegesrand Dr. Ebba Käse

Von Kohaito nach Keren

Zunächst geht es aber nach Südosten, wo wir uns in Kohaito auf die Spuren der Antike begeben. Auch landschaftlich ist die Umgebung reizvoll, man blickt zum Teil einige hundert Meter steil in den afrikanischen Grabenbruch hinab und kann eine kleine Canyon-Wanderung zu frühgeschichtlichen Felszeichnungen unternehmen.
Nach Norden geht es in das hübsche Keren, wo wir einige der zahlreichen Volksgruppen kennen lernen und den Kamelmarkt besuchen.

Wanderung im Canyon in Kohaito
Felszeichnungen in Kohaito
Bild 1: Wanderung im Canyon in Kohaito Dr. Ebba Käse
Bild 2: Felszeichnungen in Kohaito Dr. Ebba Käse

Über die Märkte Massawas zum historischen Adulis

Zuletzt geht es nach Massawa in den Osten ans Rote Meer. Die osmanisch geprägte Altstadt wurde leider im Unabhängigkeitskrieg 1990 stark zerstört, was aber die Menschen nicht davon abhält, weiterhin dort zu wohnen und den Ort lebendig zu halten. Es blieb leider keine Zeit für eine Schnorcheltour durch den Dahlak-Archipel (ich nehme aber an, dass dieser Punkt statt des Ostsudans zukünftig angeboten wird). 

Die Ausgrabungen von Adulis sind ein weiteres Highlight dieser Reise. Die Hafen- und Handelsstadt florierte von mindestens 2000 v. Chr. bis zu ihrem Untergang nach Zerstörung durch die Perser im 8. Jahrhundert n. Chr. So macht Geschichte wirklich Spaß! Nebenbei kommen auch Vogelbeobachtungen nicht zu kurz.

Aber nicht nur Historiker und Kulturliebhaber kommen bei dieser Reise auf ihre Kosten, sondern auch alle mit Sinn für außergewöhnliche Reiseziele und Mut zum Komfortverzicht!

Altstadt von Massawa
Markt in Asmara
Kirche aus dem 3. Jh. n. Chr. in Adulis
Bild 1: Altstadt von Massawa Dr. Ebba Käse
Bild 2: Markt in Asmara Dr. Ebba Käse
Bild 3: Kirche aus dem 3. Jh. n. Chr. in Adulis Dr. Ebba Käse
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