Ankunft in Entebbe
Individuelle Anreise nach Entebbe, dem „grünen“ Vorort von Kampala auf einer Halbinsel im Victoria-See. Abholung und Transfer zur Unterkunft. Sie haben Gelegenheit, Geld zu wechseln und kleine Einkäufe zu erledigen. Vielleicht bleibt sogar noch Zeit für einen optionalen Besuch des Botanischen Gartens. Übernachtung im Gästehaus.
Fahrt nach Kasese
Nach dem zeitigen Frühstück werden in einem Informationsgespräch letzte Fragen zur Bergtour geklärt und Sie begeben sich auf die lange Überlandfahrt (ca. 400km/8h) durch Ugandas grüne Hügellandschaft, vorbei an leuchtend grünen Teeplantagen und durch die Ausläufer des Kibale Nationalparks bis nach Kasese im Westen des Landes. Unterwegs sehen Sie viel vom alltäglichen Leben in der „Perle Afrikas“. Übernachtung im schön gelegenen Margherita Hotel am Fuße des Ruwenzori-Gebirges. Mit etwas Glück können Sie direkt von der Hotelterrasse sogar schon einen ersten Blick hinauf zu den Gipfeln des Ruwenzori-Gebirges erhaschen. Oft verbergen sich die höchsten Spitzen des „Regenmachers“, wie Ruwenzori übersetzt bedeutet, jedoch in dichten Wolken. Übernachtung im Hotel.
Aufstieg zur Nyabitaba-Hütte
Eine kurze Anfahrt (30km/45min) bringt Sie bis auf auf ca. 1615 m Höhe nach Nyakalengija, dem Ausgangspunkt Ihrer Trekkingtour. Hier treffen Sie die Bergführer, die Träger sowie das Küchenteam. Nachdem die gesamte Route der kommenden Wanderwoche nochmal ausführlich erklärt und vorgestellt wurde, wird die Ausrüstung auf Vollständigkeit überprüft und das Gepäck auf die Träger verteilt. Danach geht es los, zunächst flach auf dem breiten Fahrweg ca. 3 km durch kleine Dörfer bis zum Nationalparkeingang, wo sich jede Gruppe registrieren muss und einen bewaffneten Nationalpark-Ranger als „Begleitschutz“ zugeteilt bekommt. Ein Blick ins Besucherbuch offenbart, wie erstaunlich wenige Touristen hierher kommen! Direkt hinter dem fotogenen Nationalpark-Tor wird der Pfad schmal und führt durch herrlich dichten Dschungel stetig bergan, erste Holztreppen und Leitern entschärfen die schwierigsten Passagen. Bei gutem Wetter sind heute noch Trekking- oder Turnschuhe verwendbar – die Einheimischen starten jedoch alle sofort in den obligatorischen Gummistiefeln, die auch Sie auf jeden Fall ebenfalls griffbereit dabei haben sollten, denn ein heftiger Regenschauer kann die lehmigen Pfade schnell in Sturzbäche verwandeln. Sie folgen dem Tal des Mubuku-Flusses und überqueren schließlich den kleinen Nebenfluss Mahoma. Kurz hinter der Brücke erreicht man den Mahoma Shelter, einen überdachten Rastplatz und zugleich besten Ort für ein Mittagspicknick. Die geübten Augen der Guides entdecken hier fast immer Chamäleons, von denen es mehrere Arten gibt. Nach der Mittagspause geht es teils steil ansteigend über einen Bergrücken durch die üppige Pracht des Dschungels bergan. Wo der Bergrücken abflacht, befinden sich die Gebäude des Nyabitaba-Camps (2651m), wo Sie das erste Mal in einer typischen Berghütte übernachten. (Gehzeit ca. 3-5h, 10km 1100 m↑ 50 m↓).
Aufstieg zur John-Matte-Hütte
Schon kurz hinter der Hütte erreichen Sie die Verzweigung „Kurt Schiffur“ (2660m) und wählen den rechten Abzweig, der nach kurzem Abstieg zu einer Hängebrücke über den Mubuku-Fluß führt. Am jenseitigen Ufer geht es steil und stetig bergauf durch den Bergnebelwald. Die knorrigen Bäume sind mit dickem Moos überzogen, der Weg führt über zahlreiche Wurzeln, Holzstege und immer wieder auch sumpfiges Gelände. Gummistiefel sind ab heute ein absolutes Muss und Sie werden staunen, wie gut es sich damit auch über längere Strecken läuft. Sie folgen dem Flußlauf des Bujuku, auf 2950m und 3300m Höhe laden überdachte Rastplätze zu einer wohlverdienten Pause ein. Die Vegetation verändert sich ständig und ab einer Höhe von ca. 3200m sehen Sie die ersten Lobelien. Durch herrlichen Bergurwald erreichen Sie schließlich die auf einer Lichtung gelegene John-Matte-Hütte (3410 m), das heutige Tagesziel und Übernachtungsort (Gehzeit ca. 5-7h, 8km, 930 m↑ 160 m↓).
Aufstieg zur Bujuku-Hütte
Heute geht es weiter dem Flusslauf des Bujuku folgend, zunächst leicht absteigend zum unteren Bigo-Sumpf, dessen Durchquerung durch einen langen Holzsteg entschärft ist. Vorbei an der kleinen Bigo-Schutzhütte geht es kurzzeitig steil und unwegsam bergan, bis der Boardwalk über den oberen Bigo-Sumpf erneut gutes Vorankommen ermöglicht. Durch beeindruckende Erikawälder mit 5m hohen Heidekraut-Pflanzen und über mehrere kleine Brücken erreichen Sie den überdachten Mittagsrastplatz. Von hier ist es gar nicht mehr weit, bis sich das Tal hinter einer Wegbiegung plötzlich öffnet und einen großartigen Blick über den Bujuku-See hinweg auf ausgedehnte Lobelien-Wälder bietet. Die Passage am See entlang führt immer wieder durch sehr morastiges Gelände – hier wissen Sie Ihre Gummistiefel auf jeden Fall zu schätzen, ehe es flach am Rande des Bujuku-Sumpfes mit seinen mystisch wirkenden Riesenlobelien zur schon von weitem sichtbaren Bujuku-Hütte (3970m) geht. Die Hütte am oberen Ende des ausgedehnten Hochmoors ist toll gelegen und bietet herrliche Blicke über das riesige Lobelienfeld in diesem spektakulären Talkessel zwischen den höchsten Gipfeln des Ruwenzori-Gebirges. (Gehzeit ca. 4-6h, 6km, 570 m↑ 20 m↓).
Aufstieg zur Elena-Hütte
Vom Bujuku Camp geht es zunächst leicht abwärts am Hang entlang mit schönen Blicken talauswärts, ehe der Weg dann ansteigt und stetig an Höhe gewinnt. Immer steiler wird es in sehr sumpfigem Gelände, bis schließlich eine Metallleiter die letzten steilen Höhenmeter bis zu einem kleinen Pass (4120m) überwinden hilft. Bei guter Sicht bietet dieser herrliche Platz eine tolle Aussicht und kommt für eine ausgiebige Rast wie gerufen. Hier teilt sich zudem der Weg und Sie nehmen die linke, direktere Variante, die erstaunlich steil durch Hochmoor mit typischem Büschelgras und zahlreichen Senezien nach oben führt. In einer rechtsgeneigten Felsrinne befindet sich unter Felsüberhängen nochmals ein guter Rastplatz für ein Mittagspicknick, ehe der felsige Gratrücken erreicht ist und bald erste Hütten in Sicht kommen: die aktuell noch im Bau befindlichen neuen Gebäude der erweiterten Elena-Hütte. Über riesige Granitplatten, die manchmal die Zuhilfenahme der Hände erfordern, erreichen Sie von hier die höchstgelegene, ursprüngliche Elena-Hütte auf 4541m Höhe – Ihren heutigen und zugleich höchstgelegenen Übernachtungsplatz auf der gesamten Tour. (Gehzeit ca. 3-4h, 5km, 650 m↑ 80 m↓).
Gipfelsturm zur Margherita-Spitze – Abstieg zur Kitandara-Hütte
Am sehr frühen Morgen verlassen Sie im Licht der Stirnlampen die Elena-Hütte. Zunächst geht es über felsiges Gelände, welches schon bald aufsteilt und an einem ersten Fixseil kurze Kraxelei verlangt, bevor es dann wieder flacher und über kurze Felsstufen in Richtung East-Stanley-Gletscher geht. Kurz vor dem Gletscherrand hilft nochmals ein Fixseil, einige Meter durch eine steile Schotterrinne hinunter aufs flache Eis zu gelangen. Dort werden die Steigeisen angelegt. Für die kurze und nahezu spaltenfreie Gletscherquerung (ca. 600m) sind normalerweise weder Seil noch Eispickel notwendig, aber wenn am Morgen das Eis hart gefroren ist, sind Steigeisen essentiell. Nach 20 Minuten ist der jenseitige Gletscherrand erreicht und die Steigeisen können nochmal für eine Weile in den Rucksack, denn erneut geht es über Felsstufen und riesige Granitplatten über einen Felsrücken und jenseits ca. 100 Hm hinunter. Eine kurze Leiter erleichtert die letzten Meter, bevor es erneut bergauf geht. Schon bald ist die Wegkreuzung erreicht, an der die Route zur Irene-Hütte abzweigt. Kurz darauf ist eine etwas größere Steilstufe nochmals mit Fixseilen entschärft (Kletterei ca. II, Steigklemme von Vorteil), bevor schließlich gegen Tagesanbruch der Margherita-Gletscher erreicht ist. Erneut kommen die Steigeisen zum Einsatz und diesmal ist auch ein Gehen am Seil und mit Eispickel erforderlich. Der kleine Gletscher schwingt sich sanft zu den bereits sichtbaren Gipfeln Margherita und Alexandra hinauf. Vom zwischengelagerten Sattel wenden Sie sich nach rechts und schon bald ist der Gletscherrand erreicht, wo die Steigeisen deponiert werden. Über felsiges Blockgelände und mit einer letzten Fixseilpassage (Kletterei ca. II) erreichen Sie flacheres Terrain und schließlich über den gut gestuften Grat den höchsten Punkt der Ruwenzoris: die 5109m hohe Margherita-Spitze. Weit schweift der Blick von hier über grüne Hänge bis hinunter in den Kongo. Gegenüber ragt die 5087m hohe Albert-Spitze auf, die schon in der Demokratischen Republik Kongo gelegen ist, doch hier oben gibt es natürlich keine Grenzkontrollen… Bei gutem Wetter genießen Sie eine ausgiebige Gipfelrast, ehe es auf dem gleichen Weg wieder hinunter geht. Der Abstieg verlangt nochmals volle Konzentration, doch spätestens kurz nach Mittag sollten Sie wieder auf der Elena-Hütte ankommen, wo schon der Koch mit einem frisch zubereiteten Mittagessen wartet. Nach ausgiebiger Rast packen Sie Ihre Sachen zusammen, tauschen die Bergschuhe wieder gegen Gummistiefel und steigen am Nachmittag noch zur Kitandara-Hütte ab (ca. 2-3h, 3,5km, 630m↓ 60m↑). Der Weg führt zunächst über Felsblöcke, dann zwischen Senezien und Lobelien hindurch und schließlich tauchen Sie wieder in dichten Dschungel ein. Mit etwas Glück sind hier oft die scheuen Duiker, eine kleine Waldantilopenart, zu beobachten. Übernachtung in der Kitandara-Hütte (4023m), malerisch direkt am Ufer des unteren Kitandara-Sees gelegen. (Gehzeiten: Gipfelaufstieg ca. 5-7h, Abstieg 3-4h, 700m↑↓, insgesamt heute ca. 10-14h, 760m↑, 1330 m↓).
Hinweis: Die Tour ist natürlich auch ohne Besteigung des Margherita Peak möglich, dann werden weder Bergschuhe, Steigeisen und Eispickel, noch Klettergurt und Karabiner benötigt und es besteht ein halber Ruhe- und Erkundungstag rund um die Elena-Hütte.
Abstieg zur Guy-Yeoman-Hütte
Abgesehen vom Gipfelaufstieg ist die heutige Etappe technisch die anspruchsvollste der gesamten Tour. Obwohl es eigentlich vor allem bergab geht, beginnt der Tag mit einem sehr steilen und fordernden Aufstieg zum Freshfield-Pass (4250m), der mit Holzleitern entschärft ist, aber dennoch absolute Trittsicherheit verlangt. Oben auf der Passhöhe lädt eine kleine Schutzhütte zur Rast ein. Oft lassen sich hier die tiefblauen Malachit-Sonnenvögel beobachten, die es auf den Nektar blühender Riesenlobelien abgesehen haben. Jenseits der Passhöhe geht es sogar nochmals ein kleines Stück hinauf bis auf knapp 4300m, ehe dann schließlich ein langer, schwieriger und teils sehr steiler Abstieg beginnt. Mehrfach sind leichte Kletterpassagen (I-II) zu bewältigen, die teils durch Holzleitern entschärft sind. Immer wieder verläuft der Weg auch durch Bachbetten und Hochmoor-Gebiete, so dass Gummistiefel unbedingt notwendig sind. Nach der Mittagsrast unter einem riesigen Felsüberhang (auf ca. 3850m) bleibt der Weg anspruchsvoll und führt oftmals steil über Wurzeln und kleine Wasserläufe hinab, auch mehrere Bachquerungen sind notwendig, ehe der sehenswerte Kabamba-Wasserfall erreicht ist. Der anschließende Kabamba-Sumpf wird mit Hilfe eines Boardwalks überwunden, und flach geht es durch schöne Wiesen bis zur Guy-Yeoman-Hütte (3480m) im Tal des Mubuku-Flusses, der nahe der Hütte eine herrliche Badestelle bildet. (Gehzeit ca. 5-7h, 6km, 350 m↑, 890 m↓).
Abstieg zur Nyabitaba-Hütte (2651m)
Obwohl Sie nun schon eine ganze Woche lang im Ruwenzori-Gebirge unterwegs sind und viele tolle Landschaften gesehen haben, weiß der heutige Tag nochmals mit völlig neuen und ganz anderen Eindrücken zu begeistern. Zunächst führt der Pfad durch dichten Bergnebelwald und anspruchsvoll über Wurzeln und sumpfige Stellen mit mehreren Bachquerungen im Tal des Mubuku-Flusses talauswärts. Ein schöner Wasserfall wird passiert und eine längere Sumpfpassage bewältigt, bevor das Terrain immer steiler und felsiger wird. Sage und schreibe 33 Treppen und Leitern wurden hier gebaut, um diese einstige Schlüsselstelle zu entschärfen. Nach der letzten, langen Metall-Leiter stehen Sie urplötzlich vor der kleinen Kichuchu-Hütte, die sich für eine Mittagsrast anbietet. Hier enden zugleich auch die Hauptschwierigkeiten der gesamten Route, die jedoch alles andere als langweilig bleibt, denn immer wieder wechselt die Vegetation, sind kleine Brücken, Stege oder Boardwalks zu überqueren, verläuft der Weg im Bachbett oder durch dichten Bambuswald, bieten sich Ausblicke auf die beiden Flüsse Mubuku und Mahoma, eher der dazwischen liegende Gratrücken erreicht ist und sich kurz oberhalb der Nyabitaba-Hütte der Kreis schließt. Noch ein letztes Mal übernachten Sie in der bereits vom Hinweg bekannten Nyabitaba-Hütte (2651m). (Gehzeit ca. 3-5h, 7km, 70 m↑, 900 m↓).
Abstieg via Nyakalengija – Kasese
Beim fortwährenden Abstieg wird es merklich wärmer, der Weg führt durch üppigen Urwald, in dem Sie streckenweise sehr steiles und rutschiges Terrain überwinden. Der letzte Abschnitt bis zum Nationalpark-Gate ist schnell absolviert. Bei guten Wetter können Sie heute auch erstmals wieder die Gummistiefel gegen Turn- oder Wanderschuhe tauschen und noch ein letztes Mal den üppig-dichten Bergregenwald des Ruwenzori-Gebirges genießen. Unterwegs können Sie bei genauem Hinsehen immer wieder kleine Chamäleons entdecken. Am Nationalpark-Gate verabschieden Sie sich von den Trägern und der Küchencrew, die hier auch ihr wohlverdientes Trinkgeld erhalten. Rückfahrt nach Kasese. Übernachtung im Hotel. (Gehzeit ca. 2-3h, 6km, 100 m↑, 950 m↓).
Rückfahrt nach Entebbe und Abreise oder Beginn des Verlängerungsprogramms
Sie fahren zurück zum Ausgangspunkt Ihrer Reise nach Entebbe und lassen die erlebnisreichen Trekkingtage Revue passieren. Individuelle Abreise oder Beginn eines Verlängerungsprogramms wie zum Beispiel ein Gorilla Tracking im Bwindi-Nationalpark.