Osterinsel: Urlaub mit Steinköpfen
Was man auf Rapa Nui erleben kann
Ist man erst einmal auf der Osterinsel angekommen, möchte man dieses idyllische Fleckchen so schnell nicht wieder verlassen. Wohin auch? Blickt man von der schwarzen, aus Vulkangestein geformten Küste in die Ferne, verliert man sich schnell im Gedanken, tatsächlich am Ende der Welt zu sein. In diesem Beitrag erfahren Sie, was man auf der Rapa Nui alles erleben kann.
Anreise auf die Osterinsel: Chile trifft Südsee
Vom chilenischen Festland sind es etwa fünf Flugstunden bis zur Osterinsel. Die Strecke wird fast täglich mit einer Maschine von Santiago de Chile aus bedient. An besonders verkehrsreichen Tagen landen sogar zwei Flugzeuge pro Tag. Die Weiterreise zu den Inseln von Tahiti im Westen dauert fünf Stunden - allerdings gleicht die Verbindung nach Französisch-Polynesien eher einer „On-Off-Beziehung“ als einem gesicherten Flugplan. Auch das chilenische Versorgungsschiff, das einmal im Monat das Eiland anläuft, ist für die Anreise eher ungeeignet.
Die Verbindungen zwischen dem chilenischen Festland und den Osterinsel sowie zwischen den Osterinsel und Tahiti haben trotzdem eines gemeinsam: Zwischen ihnen liegt nichts als die unendliche Weite des Südpazifiks. Wobei. Doch. Die Insel Pitcairn. Ein rauer, inzwischen fast baumloser Steinhaufen, auf dem die Nachfahren der Meuterer der Bounty bis heute in bescheidenen Verhältnissen leben.
Doch die Anreise lohnt sich. Rapa Nui (so der polynesische Name der Osterinsel) hat viel zu bieten und besticht durch eine interessante Mischung aus Südseeromantik, einer malerischen Naturlandschaft (entgegen den Gerüchten gibt es übrigens durchaus Bäume) und einer besonderen Mystik, die in der wohl größten Attraktion der Insel begründet liegt: den sagenumwobenen Moai-Figuren.
Mysterium der Osterinsel: Maoi mit Hut
Rund 890 der riesigen Steinstatuen sind über die Insel verteilt zu finden. Die Ursprünge dieser Megalithkultur sowie Fragen des Transports und der Errichtung der Figuren sind bis heute umstritten. Entsprechend beeindruckend ist eine Wanderung durch die Geburtsstätte der Moai am Fuße des Vulkans Rano Raraku oder zur Stelle Puna Pau, an welcher wiederum die roten Haarknoten – Pukao genannt – wahrscheinlich mit Faustkeilen herausgearbeitet wurden. Denn dort werden die wahren Dimensionen dieser Steinriesen ersichtlich.
Einige von ihnen dürften mehrere Tonnen auf die Waage bringen. Es bleibt wohl für immer ein Rätsel, wie die Figuren teilweise Dutzende von Kilometern über die hügelige Landschaft transportiert wurden. Allein zwischen dem „Moai-Vulkan“ und dem „Hut-Vulkan“ liegen rund zehn Kilometer. Wie man einzelnen Statuen die „Hüte“ aufsetzte, ist das nächste Mysterium. Den roten Kopfschmuck tragen heute allerdings nur noch wenige Figuren. Unter anderem am Strand von Anakena kann man am Ahu Nau Nau eine Gruppe „mit Hut" bewundern. Ansonsten liegen die herabgestürzten Pukao oft in der Nähe der Moai auf dem Boden.
Nicht verpassen: Sonnenaufgang am Ahu Tongariki
Ein besonderes Erlebnis bei jeder Reise auf die Osterinsel ist der Besuch des Ahu Tongariki im Osten der Insel bei Sonnenaufgang. An der größten Zeremonienstätte kann man die Baukunst der frühen Rapa Nui in ihrer ganzen Schönheit bewundern. Der Moment, wenn sich die ersten Strahlen der Morgensonne zwischen die fünfzehn Steinköpfe schieben, ist einfach unbeschreiblich.
Relikte des Vogelmannkultes auf der Osterinsel
Doch auch abseits der Moai hat die Osterinsel einiges zu bieten: Nur eine kurze Wanderung von der Inselhauptstadt Hanga Roa entfernt liegt der grün bewachsene, formschöne und runde Krater des Vulkans Rano Kau mit der Kultstätte Orongo. Hier warteten zur Zeit des Vogelmannkultes die Insulaner auf die Ankunft einer Seeschwalbenart, die auf einem der Osterinsel vorgelagerten Felsvorsprung im Meer eine Brutkolonie hatte. Der wagemutige Insulaner, welcher die steilen Klippen der Insel hinabstieg, durch den tosenden Pazifik schwamm, die kleine Steinspitze erklomm und als erster mit einem frisch gelegten, aus dem Nest gestohlenen Ei zurückkehrte, war fortan für ein Jahr das Oberhaupt der Gesellschaft. Mit allen Vorzügen und Verpflichtungen natürlich. Wer mehr über diese Epoche und die Geheimnisse der Insel erfahren möchte, dem sei das Buch Aku Aku von Thor Heyerdahl empfohlen, welcher mehrere Expeditionen auf die Insel unternommen hat.
Reise auf die Osterinsel: Mehr als nur Steinköpfe
Wer nach dem Besuch aller 890 Moai noch immer Ausflugslust verspürt, kann die Insel mit einem Motorroller umrunden und dabei unter anderem einen mysteriösen Magnetstein bewundern. Zahlreiche Wildpferde säumen die weiten Wiesen und überall finden sich interessante Orte für einen Fotostopp. Im Norden der Insel lädt der weiße Strand von Anakena zu einem (wirklich) erfrischenden Bad in den mächtigen Wellen des Pazifiks ein. Verfahren kann man sich übrigens kaum. Die große Ringstraße ist gut ausgeschildert und Kreuzungen gibt es nur wenige.
In der Inselhauptstadt Hanga Roa - immerhin 3300 Einwohner wohnen im größten Ort der Insel - kann man an jeder Ecke Neues entdecken, eine Tanzrevue besuchen oder sich kulinarisch verwöhnen lassen. Im Hafen des Ortes findet sich zudem immer jemand für ein Schwätzchen. Hin und wieder schwimmen auch Meeresschildkröten durch das Hafenbecken. Die Osterinsel ist interessant und auch ein bisschen verrückt. Denn selbst der Friedhof in Hanga Roa ist überaus pittoresk und durchaus einen Besuch wert.
Eine kleine Warnung: Sehnsuchtsort Osterinsel
Die Osterinsel ist ein Ort, der einen in seinen Bann zieht. Die Abgeschiedenheit der Insel, die allgegenwärtigen Moai und auch die Herzlichkeit der Rapa Nui bleiben in Erinnerung. Die Sehnsucht nach dieser einsamen Insel im Pazifik wird nach einem Besuch jedoch nicht kleiner. Im Gegenteil, man ertappt sich immer wieder bei der Suche nach neuen Reiseangeboten.
OKT - MÄR
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Die studierte Betriebswirtin und Tourismusmanagerin verstärkt seit 2022 das Südamerika-Team von DIAMIR. Sie hat bereits zahlreiche Länder der Welt bereist und ihr Herz und ihre Leidenschaft dabei an Südamerika verloren. In ihrer Freizeit plant sie bereits die nächsten Abenteuerreisen, macht Yoga oder ist in den Bergen und der Natur unterwegs. Sie spricht fließend Deutsch, Englisch und Spanisch und gibt ihre Leidenschaft für Südamerika gerne weiter. Mehr
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