Goroka Show
Chambri-Ahnenhaus
Goroka Show
Unterwegs nach Kagai

Reisebericht

Festival-Saison in Papua Neuguinea

Dr. Ebba Käse, 04.10.2022

Der Klang der Trommeln ist das verbindende Element auf dieser Reise. Gleich zum Auftakt erwartet uns auf dem Goroka-Festival eine Explosion von Klängen, Farben und Kostümen aus allen Provinzen des Landes. Touristen mischen sich mitten unter die verschiedenen Tanz-Gruppen. Keine Trommel hört man allerdings bei den „Mud Men“, welche sich in einer lautlosen Choreographie um uns herum schleichen, nicht minder beeindruckend! Bei einigen Wanderungen können sich die Ohren von der Lautstärke der Trommeln erholen und dem Gesang der Paradiesvögel lauschen. Wilde Tiere sehen wir leider nicht viele, die meisten sind tot und in den Kostümen verarbeitet – wie viele tausend Käfer für die Fertigung von grün schillernden Hüten sterben mussten, will ich lieber gar nicht ausrechnen! Die weiteren Besuche bei unterschiedlichen Völkern und Stämmen, die wir im Laufe der Reise unternehmen, kann ich hier unmöglich aufzählen, jeder jedoch ein einzigartiges Erlebnis.

Besonders beeindruckt hat mich jedoch die Begrüßungszeremonie in Simbai, wo wir von einer Prozession aus tanzenden, trommelnden geschmückten Menschen vom Flug- zum Festplatz begleitet werden, Blumenketten zur Begrüßung inclusive! Die unaufdringliche Freundlichkeit der Leute hier überrascht mich, kaum vorstellbar, dass trotzdem immer noch viele Menschen bei Hexenverfolgung, Blutrache und Stammesfehden ums Leben kommen.

Ihren eindeutigen Höhepunkt erreichen die Trommeln auf dem Kalaam-Festival. Es wird zum Anlass der Initiation von jungen Männern gefeiert, und zwar ausdauernd. Die Trommeln verstummen erst kurz nach der Morgendämmerung, nur, um nach kurzer Pause wieder an Fahrt aufzunehmen. Wir Touristen sind hier gern gesehen, die Zeremonie wird jedoch mit und ohne uns gleichermaßen durchgeführt. Zusätzlich werden uns aber am dritten Tag einige Dinge aus dem Alltag erklärt und wir dürfen auch das Bogenschießen selbst ausprobieren! Hier hilft die Vermittlung unseres örtlichen Guides Brice, der schon einige Jahre im Land lebt und die Sprache spricht, ungemein. Überhaupt sind alle weiteren Guides, Fahrer und Helfer super zuverlässig und freundlich.

Nach 12 Tagen im kühleren Hochland (Malaria-Prophylaxe hätte ich mir dort bei Abwesenheit von Mücken sparen können) geht es in die feucht-heiße Sepik-Ebene. Zunächst mit dem Flugzeug nach Wewak, wo uns eine Postkartenidylle aus türkisfarbenem Wasser und Palmen gesäumten Strand erwartet. Leider können wir dort nicht verweilen, denn wir müssen mit Bus und Boot weiter nach Kanganamun, unserem Domizil für die nächsten vier Tage. Wir erreichen den Ort bei Dunkelheit. Hier gibt es die größten Trommeln. Sie stehen unverrückbar in den Spirit-Houses und werden von zwei Männern mit je zwei Schlägeln bespielt, was bei Dunkelheit im Feuerschein besonders beeindruckend ist.

Die letzten Trommeln dieser Reise hängen stumm im Nationalmuseum in Port Moresby, welches wir vor unserem Abflug besuchen. Es gäbe noch so viel mehr zu erzählen, aber wo fängt man an und wo hört man auf? Ein bisschen Glück hat auch zum Gelingen dieser Reise beigetragen: das Wetter spielte mit, die Gruppe harmonierte, die Flüge gingen alle pünktlich und unser Reiseleiter Rafael ist sowieso der Beste! Ich freue mich auf die Nachbereitung und bekomme gleich Lust, weitere spannende Regionen dieses tollen Landes kennen zu lernen!

Dr. Ebba Käse

Baumkänguru
Kalam-Festival
Portrait
Mud Men
Chambri Spirithouse
Kalam-Festival
Im Erdofen gegart – Kalam-Fest
Fluss Simbu
Goroka
See bei Kanganamun
Regen in den Gorokabergen
Goroka Show
Ahnenhaus der Abelom
Geisterhaus in Kanganamun
Goroka Show
Krokodilmann
Goroka Show
Goroka Show