Reisebericht
Wundervolle Bergtour im Iran
Iran. 5:00 Uhr morgens im Hochlager Bergah Sevom am Damavand. Der Wecker klingelt. Es ist Gipfeltag! Der Blick aus dem Zelt offenbart einen sternenklaren Himmel. Am Horizont leuchten verschwommen die Lichter der Hauptstadt Teheran. Die Nacht war stürmisch, aber bei um die 5°C recht mild. Im Schutz der Berghütte treffen sich Bergkameraden und Bergführer auf einen warmen Tee und ein leichtes Frühstück. Knapp 1500 Höhenmeter trennen uns von unserem Tagesziel auf 5610 m. Über den Gebirgszügen des Elburs-Gebirges im Osten geht die Sonne auf und macht den Blick auf die Aufstiegsroute und den Gipfel frei, der wie so oft von einer leichten Schwefelwolke umhüllt wird. Mit gleichmäßiger Steigung führt der Weg die Südflanke des Vulkankegels hinauf. In der Sonne klettern die Temperaturen nun deutlich in den zweistelligen Bereich. Kurz unterhalb des Gipfels vernehmen wir zum ersten Mal den beißenden Geruch von Schwefel, der seinen Ursprung in einer großen Schwefelfumarole ganz in der Nähe hat. Der bisher bräunlich-graue Felsboden wechselt seine Farbe zu gelblich-grün und an vielen Stellen glitzern Schwefelkristalle in der Sonne. Bis zum Gipfel sind es nur noch wenige Meter über den etwas steileren Kraterrand. Dann ist es geschafft! Wir stehen auf der höchsten Erhebung des Irans und genießen einen fantastischen Blick. Aufgrund des Schwefelgeruchs fällt die Gipfelrast jedoch nicht allzu lange aus und wir machen uns bald wieder an den Abstieg zur Berghütte. Die losen Geröllrinnen eignen sich hervorragend zum „abfahren“ und im null Komma nix sind wir erschöpft aber glücklich zurück im Lager und feiern noch etwas benebelt vom Schwefel unseren Gipfelerfolg mit extra für uns gebackenen Kuchen und alkoholfreien Bier. Ein rundum wundervolles Bergerlebnis in einem Land, das vor allem mit der Gastfreundschaft und Herzlichkeit der Menschen begeistert!