Besteigung des Kilimanscharo über die Marangu-Route
Sansibar
Elefant
Leopard

Reisebericht

Kibo via Marangu Route, Safari und Sansibar im Februar 2023

Volker B., 16.05.2023

Hier ein kurzer Bericht einer gelungenen Reise:
Wir hatten die Reise wegen Corona verschoben und endlich war es soweit. Am 4. Februar 2023 ging es ab Frankfurt los. Im Vorfeld hatten wir uns gut vorbereitet. Regelmäßig wandern, walken usw. Alle empfohlenen Impfungen einverleibt. Die Vorfreude und Spannung waren groß.

Wir hatten unsere Reise über ein Reisebüro gebucht. Im Nachhinein totaler Quatsch. Jeglicher Kontakt und Fragen wurden von DIAMIR beantwortet und alle Unterlagen kamen von DIAMIR. Der Umweg über das Reisebüro ist Blödsinn. Alle Fragen, die ich im Vorfeld hatte, wurde geduldig und sehr freundlich von DIAMIR beantwortet.

Ankunft Kilimanjaro Airport und Fahrt zum Springlands Hotel in Moshi am 5. Februar. Am Flughafen wurden wir freundlich empfangen. Es war sehr heiß und sofort wurde uns Wasser gereicht. Das Springlands Hotel ist ein Durchgangshotel und ich denke, es gehört zur Vorortagentur, mit der DIAMIR zusammenarbeitet. An dem Tag war es aber eine entspannte Ankunft und ein gemütlicher Abend. Wir lernten unser Team sowie Guides kennen und besprachen den kommenden Tag. Ich selbst lieh mir im Hotel noch einen Schlafsack, eine warme Daunenjacke und warme Handschuhe. Die restl. Sachen für die Safari und Sansibar konnten wir abgeben, sie wurden eingeschlossen. Am kommenden Tag morgens in einem alten Bus zum Marangu Gate. Die Träger übernahmen unsere Taschen und wir wanderten los.

Ich will keinen großen Roman schreiben und fasse mal die Tage bis zur Kibo Hütte zusammen. Es waren tolle Bergführer und auch Matthias als deutscher Bergführer war sehr, sehr gut. Alle waren freundlich, immer für jede Frage offen und sehr hilfsbereit. Das ganze Team, dass uns begleitet hat, war klasse. Es wurde lecker gekocht, toller Service und es wurden immer die besten Hütten (es gab deutliche Unterschiede) für uns besorgt. Besser geht nicht! Wir kamen auch gut mit den Bergführern ins Gespräch und erfuhren viele interessanten Dinge über Tansania, dem Kilimandscharo sowie persönliches. Jeden Abend wurde Puls und Sauerstoffsättigung bei uns gemessen. Jeden Abend eine Besprechung zum kommenden Tag.

Auch die Wandergruppe war klasse. Völlig unterschiedliche Typen im völlig unterschiedlichen Alter. Ich glaube der jüngste war gerade 27 und der älteste 65. Aber gerade das war wahrscheinlich gut. Wir haben viel gelacht und von Hütte zu Hütte schweißten wir auch zusammen. Die Atmosphäre war immer gut.

Ab den Horombo Hütten (wir blieben zwei Nächste) konnte ich selbst nicht mehr so gut schlafen und der Appetit war auch nicht mehr so doll. Obwohl es sehr lecker war. Leider ist mir das später zum Verhängnis geworden. Das Wetter war fast immer super und wir hatten den Kibo fast immer im Blick. Die Wolken an den Horombo Hütten abends unter uns und morgens ein toller Blick auf dem Kibo. Das Wandern ist mir auch gar nicht schwergefallen. Das klappte sehr gut. Pole Pole. Nur nachts hatte ich Probleme… Am Akklimatisierungstag gingen wir zu den Zebra Rocks. War schön.

An der Kibu Hütte war ich das erste Mal gerührt. So hoch gekommen zu sein war schon mal toll. Aber schlafen und essen konnte ich dort gar nicht mehr. Nachts gegen 00:30 ging es mit Kopflampe und sehr warm angezogen weiter. Uns wurde geraten, uns sehr warm anzuziehen, weil der Wind sehr kalt werden kann. Hoch motiviert ging ich los. Der Weg wurde sehr schnell sehr steil und sehr schnell stellte sich bei mir totale Müdigkeit ein. Ich war auch viel zu warm angezogen. Es war kein Wind und ich glaube nicht kälter als 3 oder 6 Grad Minus. Die letzten schlaflosen Nächte machten sich bemerkbar. Leider. Ich war total fertig. Dann, so ab 5000 Meter musste ich mich auch regelmäßig übergeben. Schwindelig war mir nicht und auch der Kreislauf lief normal. „Kotzen und weiterlaufen“ ist dann ok. Matthias motivierte uns hervorragend und ich kämpfte weiter. Wir (9 Bergwanderer) wurden von 6 Bergführern (inkl. Matthias) begleitet. Das war auch gut so und dringend notwendig. Mir und auch anderen wurde der Rucksack abgenommen. Joshua hat meinen getragen. Das war die erste Hilfestellung. Joshua war mir direkt zugeordnet. Alle merkten, dass ich besonders kämpfen musste. Ständig übergeben musste auch nur ich mich. Teilweise wankte ich nach hinten und Joshua schob mich nach oben…. Am Kraterrand (Gilman’s Point) wurde es hell und nix schöner Sonnenaufgang. Der Gipfel war in den Wolken.

Am Gilman’s Point auf 5685 Meter war dann auch Schluss für mich. Ich fragte Matthias noch, ob ich weiter gehen sollte, aber Winni (unser Chefguide) sagte ganz klar, dass ich runter muss. Zuerst war ich traurig, aber im Endeffekt war ich ihm dankbar. Zwei weitere Wanderer wollten auch runter. Winni und Joshua brachten uns auf kürzesten Weg runter. Ging es aufwärts noch in kleinen Serpentinen, gingen wir geradewegs und rutschten den steilen Schotterhang schnellstmöglich runter. Immer wieder musste ich kurz pausieren und mich übergeben… Joshua hat sich beim Runtergehen fest bei mir eingehakt und ich war ihm verdammt dankbar. Der Abstieg zog sich und ich sehnte mich nach der Kibo Hütte und einer Ausruhmöglichkeit. Unten angekommen umarmte ich Joshua dankbar. Er ist ein ganz toller Mensch und ein sehr guter Bergführer.

Die anderen 6 sind dann noch zum Gipfel und hatten dort leider auch nur Wolken. Bei dem 4-tägigen Aufstieg war der Kibu immer wolkenlos… Ein Wanderfreund musste am Gipfel auch die Segel streichen. Gipfelfoto und dann war der Kreislauf weg… Gehirn und Beine funktionierten nicht mehr wirklich im Zusammenspiel. Er wurde den langen Weg von zwei Bergführern bis zur Kibu Hütte runtergebracht. Das blieb mir erspart. Nach kurzer Pause (meine war ja etwas länger) ging es mit der ganzen Truppe weiter runter zur Horombo Hütte. Mir ging es auf dem Weg schon viel besser. Tags drauf am Morgen übergaben wir unser Trinkgeld und genossen das Kilimandscharo-Lied der Träger und Bergführer. Es war ein sehr schöner und emotionaler Moment. Und dann ging es weiter über die Mandara Hütte zum Marangu Gate und die Bergtour war zu Ende. Am Ausgang hatten alle eine Träne in den Augen. Es waren doch viele Emotionen im Spiel. Auch einiges an Entbehrungen. Aber alle hatten ein spannendes und tolles Abenteuer hinter sich. Mir hat die Marangu Route auch gut gefallen.

Zurück zum Springlands Hotel war der Abend wenig gelungen. Das Hotel sehr voll, wir bekamen erst spät abends unser Zimmer (auf der die Toilette nicht funktionierte) und im ganzen Hotel herrschte eine ungemütliche Hektik. Zu viele Abreisende und Ankommende… Schön war die Urkundenübergabe. Wenn man den Gilman’s Point erreicht hat, gilt der Kilimandscharo als bestiegen. Auch wenn man nicht am Uhuru Peak war. Da war ich doch etwas stolz.

Am kommenden Tag ging es direkt weiter. Das Folgende in Stichpunkten:

Safari im Lake Manyara war schön und interessant. Büffel, Elefanten, Antilopen, viele Affen…

Pause am Aussichtspunkt auf den Ngorongoro-Krater war klasse.

Übernachtung im Highview Hotel sehr schön.

Safari in der Serengeti super klasse. Unsere Guides (Fahrer) waren top. Wir sahen mehrere Leoparden, Elefanten, Affen, Hyänen, Schakale, verschiedene und viele Antilopen, Giraffen, Strauße, Hippos, Marabus, Sekretär, Geier, Adler, viele Löwen und ein Gepard bei erfolgreicher Jagd, u.v.m. Das war der absolute Hammer. Ich war auch total beeindruckt von den großen Tierherden. Ich habe auf früheren Reisen schon Büffel, Gnus und Zebras gesehen, aber noch nie gleich über 1000 Tiere. Es war sensationell. Die Übernachtung im Serengeti Wild Camp war sehr schön und komfortabel.

Dann kam noch der Ngorongoro-Krater. Absolutes Kino. Wir sahen wieder viele Löwen, viele Tiere, die wir auch in der Serengeti gesehen haben und sogar ein Nashorn. Die meisten Tiere sehr nah und der ganze Krater wie ein riesiger Zoo ohne Zäune. Im Highview Hotel hatten wir sogar endlich Zeit am späten Nachmittag etwas auszuruhen und im Pool zu baden. Das Hotel liegt wunderschön.

Am Folgetag ging es direkt weiter zur Safari im Tarangire Nationalpark. Ganz ehrlich. Ich war satt und erschöpft und hatte gar keine Lust mehr. Wir haben schon so viel gesehen und ich brauchte eine Pause. Auch emotional. Dazu muss gesagt werden, dass auch Safaris anstrengend sind. Lange Fahrten im Auto auf Buckelpisten mit Staub und Einöde. Es hatte sich bis dahin alles gelohnt. Es war alles super, aber es war genug. Im Tarangire auch wieder viele tolle Elefanten, beeindruckende Baobabs und ein Gepard mit Jungen (konnte man aber schlecht sehen, weil im Versteck und ganz schön entfernt). Aber mich konnte man nicht mehr begeistern. Ich glaube, auch die anderen hatten keine Lust mehr und brauchten eine Pause. Ich hätte gerne einen Tag Pause am Highview Hotel gemacht und dafür auf den Tarangire verzichtet. Im Anschluss des Tarangire ging es zurück zum Springlands Hotel. Die Rückfahrt war lang und anstrengend.

Am kommenden Tag ging es direkt weiter zum Airport und ab nach Sansibar. Das Spice Island Resort war sehr schön und lag direkt am Strand. Ein Pool, Palmen, eine Bar am tollen Steg… Alles sehr schön. Wenn Ebbe war, war das Wasser aber schon sehr weit weg und der Strand selber ist nicht so schön wie von mir erwartet. Gestört hat es mich nicht. Wir buchten am Hotel einen Ausflug „Gewürztour und Stonetown“ mit deutschen Führern. Das hat sich richtig gelohnt und fast die ganze Truppe war dabei und war begeistert. Mit einer kleinen Gruppe fuhr ich am letzten Tag noch zum Riff schnorcheln und Seesterne in den Sandbänken schauen. Ein toller
Ausflug und absolut zu empfehlen. Am letzten Abend buchten wir für die ganze Gruppe einen Tisch im Restaurant „The Rock“. Tolle Lokation aber überteuert und recht voll.

Zusammenfassend kann ich schreiben, es war eine tolle Reise und ich bin froh, sie gemacht zu haben. DIAMIR kann ich nur empfehlen.

Gilman´s Point – Kilimanjaro
Unterwegs auf Trekkingtour in Tansania
Ngorongoro Krater
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Sansibar