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Reisebericht

Griechenland – Fotografische Impressionen auf der griechischen Insel Santorin

Christine Frodien, 20.06.2015

Der Blick ist einfach grandios. Ich sitze auf der Terrasse des Hotel Keti auf Santorin beim Frühstück, vor mir breitet sich das tiefblaue Wasser des Mittelmeeres in der Caldera der Vulkaninsel aus. Mehr als 300 Höhenmeter geht es fast senkrecht hinunter zum Meer. Der Archipel aus der Vogelperspektive liegt vor mir wie ein offenes Buch.

Ein erstes Kreuzfahrtschiff ist in der Caldera angekommen, wie kleine emsige Bienen brummen Tenderboote zu dem weißen Koloss, um Touristen an Land zu befördern. Die Kamera liegt griffbereit neben meinem Teller und der Kaffee wird schon langsam kalt, aber bei einem solchen Spektakel kann ich mir die Gelegenheit nicht entgehen lassen Fotos zu schießen.

Und dies sind nicht die ersten Bilder des Tages. Ich bin um 5.30 Uhr aufgestanden, wir haben uns verabredet morgens in den fast menschenleeren Gassen der Inselhauptstadt Fira auf Fototour zu gehen. Wir, das sind sechs Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Fotoreise sowie unser Reiseleiter, der Fotograf Michael Lohmann. Noch etwas verschlafen, aber voller Tatendrang ziehen wir los und Michael unterstützt mit Tipps und Anregungen. Wir hören leise Glöckchen klingen, und es kommt eine kleine Karawane von Eseln und Maultieren die enge Gasse herunter. Die ersten malerischen Motive sind im Kasten.

Santorin ist eine fotografische Goldgrube. Eine karge Vegetation in einer bizarren vulkanischen Landschaft, ein endloser Himmel über dunkelblauem Wasser, schneeweiße Dörfer, die sich an die steile Kraterwand zu klammern scheinen, luxuriöse touristische Viertel mit Restaurants, türkis-glänzenden Swimmingpools und hell erleuchteten Kunstgalerien. Ein schier unüberschaubares Wirrwarr aus Terrassen in jeder Größe, steilen Treppen, Balkonen mit Sonnenschirmen, traditionellen Tonnengewölben, Glockentürmen und Kuppeln der unzähligen Kirchen.

Zugegeben, die Insel ist sehr touristisch, doch genau das macht für mich auch einen gewissen fotografischen Reiz aus. Pittoresk sind blankgeputzte Promenaden und durchgestylte neue Viertel, die sich besonders am Kraterrand ausbreiten. Es zieht asiatische Hochzeitspaare an, die sich vor der spektakulären Kulisse der Caldera aufwändig inszenieren, und Schaulustige, die sich allabendlich am Lonza-Kastell in Oia zum Sonnenuntergang versammeln.

Auch abseits der Hauptattraktionen besuchen wir Orte wie Manolas auf Terassia, der kleineren der bewohnten Inseln des Archipels und Pirgos, auf einem Berggipfel im Inselinneren gelegen. Wieder nehmen wir uns Zeit auf eigene Faust loszuziehen, und so kann jede und jeder nach eigenem Interesse und in eigener Geschwindigkeit auf Motivsuche gehen. Mich faszinieren vor allem die verlassenen Orte, Häuser, die nicht mehr bewohnt werden und langsam verfallen. Welch ein Kontrast zu den Orten am Kraterrand!

Am späten Vormittag ziehen wir uns zurück in die kühlen Innenräume des Hotels. Wir nutzen die Zeit, unsere Bilder anzusehen und uns auszutauschen. Michael gibt sachkundige Analysen und individuelle Ratschläge zur fotografischen Weiterentwicklung der einzelnen Teilnehmer. Ich lasse mich inspirieren von den Bildern meiner Mitreisenden und lerne meinen eigenen fotografischen Horizont zu erweitern.

Unsere Zeiteinteilung ist ganz auf die fotografischen Bedürfnisse der Teilnehmer zugeschnitten. Wir nutzen die frühen Morgenstunden und das weiche Licht des Nachmittags und Abends, um auf Motivsuche zu gehen. So kommt es vor, dass wir dann eben um 16 Uhr das späte Mittagessen bzw. frühe Abendessen zu uns nehmen, um danach viel Zeit für Aufnahmen zu haben und auch die blaue Stunde fotografisch nutzen können.

Auch an dem zweiten Standort, dem nördlichen Ort Oia, liegt das Hotel zentral. Nicht so spektakulär am Kraterrand gelegen, dafür mit einer wunderschönen Anlage, die dem traditionellen Baustil nachempfunden ist, mit hohen, lichten Appartements. Dadurch ist es hier ebenfalls möglich, nach individuellen oder gemeinsamen Interesse morgens, tagsüber oder abends direkt zu Fuß losgehen zu können, um zu fotografieren.

Unvergesslich bleibt für mich der letzte Abend bei einer Bootsfahrt auf dem Meer. An jenem schönen Abend sind mehrere Großsegler unter voller Besegelung unterwegs. Den Anblick von Segelschiffen auf der unendlichen Weite des Meeres, im Abendlicht vor der untergehenden Sonne finde ich einfach nur grandios.

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