Verschneite Berglandschaft
Traumhafter Ankerplatz
Wanderung zu einem Gipfel in Nordspitzbergen
Walrosse

Reisebericht

Spitzbergen – Der Reiz einer Expeditionskreuzfahrt

Sylvia Wesser, 03.07.2013

8 Tage Expeditionskreuzfahrt Nordspitzbergen vom 17.06. – 24.06.2013

Anfang Juni führte mich eine Expeditionskreuzfahrt mit der m/s Ortelius nach Spitzbergen. Der Reiz einer Expeditionskreuzfahrt?

Neben der einmaligen Naturkulisse ist so eine Reise quasi unplanbar, absolut flexibel und offen für jegliche Veränderung des angedachten Programmes – in Abhängigkeit der Wetterbedingungen, aber vor allem der möglichen Tierbeobachtungen! Das einzige was sicher ist, diese Reise beginnt in der Hauptstadt Longyearbyen, gegründet 1906 als Bergbausiedlung. Wissen Sie warum man in Spitzbergen immer ordentliche Socken tragen sollte, was „Spitzbergen-Gardinen“ sind oder warum in Longyearbyen fast alle Türen und Autos unverschlossen sind?

In Spitzbergen ist es Tradition die Schuhe beim Betreten eines offiziellen Gebäudes (auch Hotel, Museum, teilweise Läden) auszuziehen. Der einzige, der sich nicht an diese Tradition hält, ist der König der Arktis – der Eisbär. Das Charaktertier für die Inselgruppe Spitsbergen lebt vorrangig auf dem Eis, aber auch in der Hauptstadt kann der Besuch eines neugierigen Bären nicht vollständig ausgeschlossen werden (damit jederzeit Fluchtmöglichkeiten in Häuser oder Fahrzeuge bestehen, sind diese fast alle unverschlossen).

Mit der Ortelius ging es – auf der Suche nach Eisbären – gen Norden, das einzige Schiff mit Kurs Nord in dieser Zeit! In dieser Gegend muss man mit dem richtigen Schiff unterwegs sein, aber mit der für Passagierschiffe höchsten Eisklasse ist das starke Eis kein Problem! Wir erlebten 2 unvergessliche Tage im Packeis, umgeben von Eis bis zum Horizont und einmaliger Stille, nur durchbrochen vom Knirschen und Krachen der Eisschollen, die unter dem Rumpf der Ortelius zerbrachen oder verschoben wurden. Eisbären, Walrosse, unterschiedliche Robbenarten, zahllose Seevögel und Minkwale sind außer uns auf 80 ° nördlicher Breite unterwegs.

Es ist 24 h lang hell, dass heißt 24 h pro Tag zum Entdecken, Beobachten und Erleben … zum Schlafen muss man sich wirklich fast zwingen! Zum Schutz vor der Mitternachtssonne dichten die Einwohner sogar Ihre Schlafzimmerfenster mit „Spitzbergen-Gardinen“ ab – mit Seifenlauge auf das Fensterglas geklebte Alufolie!

Spätestens wenn um Mitternacht die Sonne strahlend am blauen Himmel steht oder durch Wolken die Küste in sanftes Licht taucht, werden Sie das Gefühl haben dieser Tag – diese Reise – ist unendlich!

Ihre Sylvia Wesser,
Teamleitung Verkauf Europa, Expeditionskreuzfahrten & Nordamerika
s.wesser@diamir.de
+49 351 31207561

Bartrobbe auf einer Eisscholle
Kleiner Krabbentaucher
Fotografieren bei den Walrossen
Zodiac mit Kurs auf Schiff
Fotograf im Packeis
Ortelius-Heck mit Zodiac
Gigantische Gletscher in Nordwest-Spitzbergen
Mitternachtssonne an der Küste Westspitzbergens