Baumhausnomaden
Kuruwei
Schweinefest Dani
Hochland Weimea

Reisebericht

Sonderexpedition zu den Korowai in Papua

Lothar Bussmann, 12.02.2015

Mit großen Erwartungen, viel Neugierde und wenig Hintergrundwissen über Land und Leute, erfolgte die Anreise zur Tour nach Wamena in Westpapua. Was erwartet uns hinsichtlich den Papuas, mit den Stämmen der Dani, Kuruwei oder Asmat und deren Kultur, welche Ausrüstung und Kondition brauchen wir, was bekommen wir zu Essen, wie wird das Wetter und wie abenteuerlich kann es werden?Das sind die für uns die wichtigsten Fragen an unseren Tourguide Marc, im gar nicht exotischen, jedoch stilvollen Baliem Valley Resort, mitten im Hochland. Schon am nächsten Tag, bei der Wanderung durch das Baliem-Tal und dem Besuch des Marktes, zeigt sich diese bisher unbekannte Region von seiner besten Seite. Lächelnde Menschen begegnen uns, wir laufen auf kleinen Wegen entlang von fruchtbaren Äcker und kleine Siedlungen. Wir überqueren den wilden Baliem Fluss trocken über Hängebrücken. Der Kultur der Asmat begegnen wir nur bei der Asmat Sammlung im Resort. Beim Schweinefest der Dani sind wir dann hautnah dabei. Das farbenprächtige Schauspiel zieht uns in seinen Bann, für Fotografen ein unvergleichliches Spektakel. Zum Stamm der Kuruwei, geht es dann per Flug über endlose, grüne Urwälder mit tiefen Schluchten, und weiter mit dem Motorboot. Wir übernachten recht rustikal in einer kleinen Siedlung direkt am Fluss. Nach 10stündiger Bootsfahrt, wird uns die Abgeschiedenheit der Kuruwei erst wirklich klar. Die nächsten Tage gilt es nun, auf den oft sumpfigen Urwaldpfaden, zur nächsten Nomaden Baumhaus Siedlung der Kuruwei zu laufen. Eine zur Orientierung oft singende Begleitmannschaft, macht zuweilen mit der Machete, den Weg im dichten Urwald frei. Bei Bach-Überquerungen werden Hilfskonstruktionen gebaut, auf den schwankenden, nassen Baumstämmen, die als Weg dienen, werden wir buchstäblich an die Hand genommen. Glücklicherweise regnet es kaum. So gibt es auch nur wenige Insekten und Stechmücken. In den Siedlungen der Kuruwei werden jeweils die Zelte aufgeschlagen und eine Lagerplatz eingerichtet. Der Koch hält uns mit einfachen Mahlzeiten bei Laune, ergänzt durch Anbaufrüchte vor Ort, wie Ananas oder Bananen. Die Sago-Maden und anderes exotische Getier wird von den Teilnehmern eher weniger gegessen! Eine der Höhepunkte ist sicherlich die Übernachtung im Baumhaus. Auf Hühnerleitern geht es hinauf bis in 15 Meter Höhe. Der Boden ist mit Matten ausgelegt. Eine Feuerstelle dient zum Kochen. Eine schwankende Angelegenheit, aber mit herrlicher Aussicht.Für die Kuruwei sind wir bestaunte Exoten. Sie lassen uns aber an Ihrem Leben teilhaben. Wir bekommen gezeigt, wie sie jagen, sind dabei, wie eine Sago-Palme gefällt wird, daraus das Grundnahrungsmittel Sago gemacht wird und wie die proteinhaltigen Sago-Maden geerntet werden. Leider verpassen wir das nur alle 10 Jahre stattfindende Sago-Fest. Dafür bekommen wir viele Infos über die Kuruwei, deren Geister und das Leben im Urwald. So romantisch dies aussehen mag, die wenigsten würden in diesem Urwald lange überleben.Zurück in der Zivilisation wissen wir die Annehmlichkeiten wie Strom, Toilette und warmes Wasser zu schätzen. Uns wird bewusst, wie sehr unser Guide Marc mit seiner unkomplizierten Art, uns dabei unterstützt hat, dieses West-Papua, mit seinen Kulturen und Landschaften, zu einem eindrucksvollen Erlebnis, auf dieser Entdecker Tour werden zu lassen.

Viel Spaß wünscht Lothar Bussmann, Sandhausen

Bootsfahrt