Reisebericht

Unterwegs im roten Elefanten

Volker Schwarz, 01.07.2020

Südafrika ist eines der schönsten Länder, es ist eine großartige Erfahrung:
Von Johannesburg geht es entlang der Panorama-Route zum wildtierreichen Kruger-Nationalpark. Die nächsten 17 Tage finden wir uns im Königreich von Swaziland und im Malalotja Nature Reserve wieder, kommen im Zululand an den Msinene Fluss und das Hluhluwe Wildreservat. Wir besichtigen ein einheimisches Zulu Dorf. In den Drakensbergen sind wir Zeuge einer Brandrodung, unternehmen eine Wanderung und es geht weiter zur Wild Coast nach Kei Mouth. Auf Pirschfahrt im Addo Elephant National Park, bei Knysna zur Mündung des Storm Rivers mit Tsitsikamma Nationalpark. In Hermanus versuchen wir Wale zu sehen, Kapstadt wird uns auf den Tafelberg, einer Weinverkostung und die V&A Waterfront einladen.

… wer weiterlesen möchte, dem sei hier der ausführliche Reiseverlauf von Herrn Schwarz empfohlen:

01 – Johannesburg – Pre-Tour

Wir fahren nach Frankfurt Flughafen. Zum Glück rechtzeitig, denn in Stuttgart lässt uns die Bahn erst einmal 2 ICE Züge ausfallen. Unsere Koffer aufgegeben, machen wir uns es am Boarding Schalter bequem. Die viermotorige A340-600 mit cooler Lackierung bringt uns im Nachtflug von Frankfurt nach Johannesburg OR Tambo International. Wir werden bereits erwartet. Nach kurzem Suchen finden wir unseren Transfer. Patrick, Adelheid und Heide sind bereits da. Wir müssen noch auf Edda und Walter warten. In der Rivonia Road Lodge angekommen, ist das Zimmer bereits verfügbar. Wir legen noch für 1 Stunde die Füße hoch, bevor wir um halb elf losgehen und die nahegelegen Shoppinggegend erkunden. Mittagspause bei RocoMamas. Schräg gegenüber ist Debonairs Pizza – die Erinnerung an 2015 wird wach. Wir starten mit der Gruppe eine Pre-Tour durch Jo´burg. In Melville schlendern wir die 7th Street entlang an Restaurants, Bars+ Cafés: Hells Kitchen, Xai Xai. Im AW Muller Stadion haben wir einen sehr schönen Ausblick auf einen Teil von Johannesburg. Home Made Delights – Bäckerei und Konditorei in Fordsburg – hat tolle Doughnuts, Croissants, Muffins, selbstgemachte Süßigkeiten, Kuchen und Torten, orientalische Hot-Snacks und vieles mehr. Nebenan in Newtown die National Youth Development Agency. Die spiegelnde Verglasung des Gebäudes fordert unbedingt zum Foto auf. Die Diagonal St weiter ist ein unscheinbarer Eingang zum Museum of Man and Science – Kwa Zulu Muti. Hier gibt es Vieles für traditionelle Heilmethoden im Gebiet City und Suburban. Nebenan liegt Maboneng, mit seinen Cafés, seiner Kunst und Restaurants in der Fox St, eine der ältesten Straßen In Johannesburg Downtown. Wir fahren weiter nach Soweto. Soweto (South Western Town Ship) ist ein eigener Stadtteil von Johannesburg. Rund vier Millionen Menschen leben hier teils noch immer sehr ärmlich in einfachen, selbst zusammengebauten Blechhütten. Andere leben etwas komfortabler in kleineren Häusern. In Soweto gibt es ein Großkrankenhaus (das größte der Welt) mit mehr als 3200 Betten und knapp 520 Ärzten. Die Menschen zahlen weder Miete noch Strom. Teilweise teilt man sich ein Zimmer mit vielen anderen, dazu gibt es nur noch eine kleine Küche. Entlang der Straßen, vorbei am Markt, inmitten der Blechhütten das Kliptown Youth Programm, das jungen Menschen dort ermöglicht, der Armut zu entkommen. In der Elias Motsoaledi Rd bekommen wir mit einem Besuch einen Eindruck in ein besseres Haus in Soweto. Es ist schon dunkel am Abend – noch kurz ein Abschlussfoto bevor wir uns auf den Weg zurück zur Road Lodge machen.
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02 – Zum Kruger Nationalpark

Früh morgens um 6.30 treffen wir auf Meike und Sfiso – unsere Guides -, die uns die nächsten Wochen im roten Elefanten begleiten werden. Kaum eine halbe Stunde später geht es auch schon los – nach einem kurzen „husch husch“, als Adelheid zur Taschenbeladung am Lkw vor Volker hin und her wandelte -der beste Auftakt für kommentarvolle nette folgende Tage. Die Taschen verstaut und wir verlassen über die N12 Johannesburg nach Westen.
Der Morgen ist leicht neblig und der Geruch nach Rauch steigt in die Nase. Im Winter wird über Nacht in den Häusern mit Holz geheizt. Das Kendal Kohlekraftwerk zu unserer rechten Seite, eines der Leistungsstärksten in Südafrika. Bereits in der Provinz Mpumalanga – noch nicht einmal am Mittag biegen wir nach Norden ab – unser erster Stopp in eMakhazeni (ehemals Belfast). SPAR muss es natürlich sein. Tops nicht zu vergessen, sollten alkoholische Getränke benötigt werden. Durchs Dullstroom Nature Reserve begegnet uns ein roter Elefant. Beide halten an. Volker späht in den anderen Lkw hinüber… und… sollte es… ja, sicher doch…Ist die Welt doch klein! Shandle (einer der Guides unserer Tour 2017 Namibia) sitzt im Lkw. Welch ein freudiges Wiedersehen. Die Zeit verfliegt viel zu schnell und kurze Zeit später biegen wir nach Westen ab. Die Landschaft ändert sich. Berg und Tal wechseln sich ab, Tannenwälder säumen die Landschaft. Der rote Lkw fährt sich in Schlangenlinien die Straßen auf und ab nach Pilgrim’s Rest. Pilgrim’s Rest wurde 1873 gegründet, nachdem man Gold entdeckt hatte. Seit 1986 ist die Stadt Nationaldenkmal und der Tourismus spielt eine wichtige Rolle. Bis dahin entstand ein Bergwerk, eine Münzprägeanstalt und 1911 das größte Wasserkraftwerk der Südhalbkugel. Als Sehenswürdigkeit gilt der Friedhof aus der Gründerzeit der Stadt, auf dem zahlreiche Goldgräber beerdigt wurden. Im Schatten eines Baumes haben Meike und Sfiso das Mittagessen zubereitet, während wir die Stadt und den Friedhof besichtigten.

Weiter durch Graskop erreichen wir am südlichen Ende des Blyde-River-Canyon Nature Reserve den Rainforest mit God´s Window. Eine sehr schöne Aussicht mit nettem Regenwald den Anstieg hinauf.
Der nächste Stopp bringt uns zum Three Rondavels View Point. Die „Three Rondavels“ („Drei Schwestern“) sind drei riesige Spiralen aus Dolomitstein und steigen aus der hinteren Wand des Blyde River hervor. Ihre gewölbten Gipfel sind grün vereist und ihre Seiten sind mit orangefarbenen Flecken gefärbt. Nicht mehr weit, dann erreichen wir Makuwa Safari Lodge in der Abenddämmerung. Entlang des Weges begleitet von der untergehenden Sonne, Mangobäume, Verkaufsstände mit Orangen, Zitronen und Mangos. Impalas tauchen vor dem Gate der Lodge auf – wir beziehen erstmal unser Zimmer. Das Abendessen wird von der Lodge zubereitet – wirklich lecker. Am Lagerfeuer danach klingt der Abend aus. Meike gibt uns den frühen Start am nächsten Morgen bekannt.
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03 – Kruger Nationalpark

6 Uhr 30 verlassen wir nach dem Frühstück Makuwa Safari Lodge zum Kruger-Nationalpark. Eine halbe Stunde später passieren wir Orpen Gate und begegnen Giraffen, Kudus, Hornrabe, Glanzstar, Gabelracke, Braunkopfpapagei, Rotschnabeltoko, Grauer Go-away, Elster Würger, Tiputip (Weißbrauenkuckuck) – ein Francolin huscht durchs Gebüsch.
Elefanten, Büffel, Wasserbock, Gnu, Impala, Steinbock, Hyäne, Breitmaulnashorn und zur Mittagspause umkreist ein Elefant entlang des Sweni Rivers unseren Nuzandzeni Picnic Spot. Gerade angekommen geht es auf Fotojagd nach Schmetterlingen, gelben Hornraben, Hauben-Bartvogel, mir selbst und auch der Reisegruppe. In südlicher Richtung fahren wir weiter. Elefant, Paviane und Strauße geben sich ein Stelldichein. Ein Savannenadler hält Ausschau am Shimanquaneni Wasserreservoir. Büffel lagern am Wegesrand und die Straße gibt eine kostenlose Körpermassage mit. Ein trockenes Flussbett, Impalas sowie Zebras begleiten uns bis zum Orpen Rest Camp. Ein Shopping stop in „The parks shop“ und weiter geht es an Giraffe & Co vorbei – wir treffen zur Kaffee-/Teezeit wieder in der Makuwa Safari Lodge ein. Nicht einmal 18Uhr und die Dämmerung schlägt zu. Früh am Morgen startet eine Pirsch zu Fuß. Durch Gebüsch und sandige Wege, begleitet vom Sonnenaufgang – Fußspuren vom Leoparden. Ein Baum an dem sich Warzenschwein und Büffel den Rücken reiben – nur die Tiere mögen sich dazu heute früh nicht zeigen.

So machen wir uns nach dem Frühstück auf den Weg durch den Kruger Nationalpark südlich zum Skukuza Rest Camp. Es sollte ein ganz besonderer Tag werden. Vorerst säumen Gnus, Zebras und Impalas den Weg bis zu den Warzenschweinen. Termitenhügel, Elefant auf der Autobahn, Francolin,
„die Schöne“ Kudu, Flusspferd, Schreiseeadler, die ersten Löwen und Weißrückengeier bringen uns zu einem kurzen Boxenstopp ins Satara Rest Camp. Gnu, Kudu, Geier, ein Löwenpärchen auf dem Weg zum N‚wanetsi Picnic Spot. Die Mittagspause genießen wir mit super schöner Aussicht nach kurzem Anstieg am N‘wanetsi Aussichtspunkt mit Blick auf den Sweni River. Nilgänse und Nimmersatt zeigen sich direkt neben Krokodilen. Impalas kommen mit gebührender Vorsicht zum Trinken. Ein afrikanischer Otter streckt den Kopf aus dem Wasser, Schwarzstörche und Stelzenläufer lassen sich bei Wasserböcken nieder. Geier kreisen – in der weiten Ebene Giraffen, Warzenschweine und Büffel. Elefanten am Wasserloch, Nilpferde kontrollieren die Umgebung. Büffel überqueren das ausgetrocknete Flussbett, eine Herde Elefanten kreuzt, . . . und dann . . .

. . . dann . . . ein Andrang auf der Straße. Autos halten. Es geht nicht vorwärts. Der Grund offensichtlich – ein Leopard. Sfiso lenkt den Lkw langsam weiter an den haltenden Fahrzeugen vorbei. Wir haben mit unserer höhergelegenen Aussicht einen fantastischen Blick über die Haltenden hinweg. Es klickt nur so im Fahrzeug. Ein Foto nach dem anderen landet auf der Kamera. Weiter unten des Weges rennen Perlhühner über die Straße. Paviane halten sich im offenen Grasland auf. Der Leopard hatte eine erfolgreiche Jagd.
Kurze Zeit später überqueren wir den Sabie River und kommen im Skukuza Rest Camp an. Türen und Fenster/Vorhänge sind wegen Pavianen geschlossen zu halten. Gemeinsam lassen wir den Abend im Picknickkreis ausklingen.
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04 – Swasiland – Kingdom of Eswatini

Die Landschaft ändert sich. Vor allem Zuckerrohr und Bananen wird auf den Feldern angebaut, Orangenplantagen finden sich wieder. Ein Stopp an der Tanke und die Vorräte auffrischen bei Pick n Pay. Autos werden am Straßenrand gewaschen. Es wird hügeliger – verteilte einfache Gebäude ergänzen sich zu größeren Dörfern. Wir überqueren die Grenze nach Swaziland. Die Passstraße führt die Bergkette hinauf. Bei Piggs Peak genießen wir die schöne Aussicht, Sfiso und Meike bereiten Hamburger zu Mittag vor. Piggs Peak wurde 1884 von Goldsuchern gegründet – William Pigg entdeckte im selben Jahr eine Goldmin und „Peak“ bezieht sich auf die Spitze des nahegelegenen Emlembe, des höchsten Berges Swasilands.
Es geht weiter in Eswatini. Das Land könnte nicht abwechslungsreicher sein: Berge, grüne Täler, dichte Wälder, Hochebenen. Der rote Elefant hält an, wir genießen die wunderschöne Aussicht. Ich klettere auf das Dach des Lkw– was für ein tolles Panorama.
Im Malolotja Nationalpark unternehmen wir eine kleine Wanderung. Die Warzenschweine sind zutraulicher als die Buntböcke und grauen Rehantilopen. Ein gemeinsames Gruppenfoto mit schöner Aussicht, wir kehren wieder um – es wird Zeit bevor die Dunkelheit einbricht, die Temperaturen sind gefallen. Im Hawane Resort schalten wir die kleine elektrische Wandheizung im Zimmer ein. Das Abendessen im Restaurant, ein eingeschalteter Holzkamin in der Mitte, eine Kellnerin fast im Wintermantel – das hält uns nicht von T-Shirt und Kurzärmel ab. Wir lassen uns es gut gehen bei T-Bone steak, Hühnchen im gusseisernen Topf, einem Glas Wein und zum Nachtisch etwas Süßes mit Eis. Auf Baden im Außenbereich verzichten wir bei den „sommerlichen“ Temperaturen dann doch freiwillig. Nach gutem englischem Frühstück verlassen wir das doch sehr schöne und nette Hawane Resort wieder. Wir genießen die tolle Landschaft und halten im Swazi Candles Centre.
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05 – Zululand

Auf dem Weg zurück nach Südafrika, entlang des Weges eine Schule, Hühnerverkauf für 50 Pula (4,10€), blicken wir die Berge und Täler zurück, die Zuckerrohrernte und –fabrik in Begleitung . Wir passieren die Border Post Golela. Auf dem Weg zur Zululand Lodge im Ukuwela Wildschutzreservat ein Mittagsstopp am Pongola Game Reserve.
Angekommen in der Zululand Lodge haben wir feste Zelte. Vor Sonnenuntergang geht es auf einer kurzen Wanderung zum Mzinene-Fluß. Sfiso gibt sein Wissen über dort vorkommende Pflanzen preis während afrikanische Schlangenhalsvögel sich am anderen Flussufer sammeln. Eine einzelne Meerkatze fühlt sich im Baum über uns unwohl. Unverhofft setzt diese zum Sprung in den Fluss an und schwimmt ans andere Ufer. Gerne würden wir hier noch länger verweilen
Am nächsten Morgen noch um 6 Uhr den Sonnenaufgang fotografiert, geht es zum Hluhluwe-iMfolozi-Park. Mit 960 km² ist er eines der ältesten Wildschutzgebiete Afrikas. In den 1960er Jahren gab es in diesem Park die letzten weltweit bekannten Vorkommen des Breitmaulnashorns in freier Wildbahn. Der rote Elefant kämpft sich auf und ab der unbefestigten Straßen. Wir treffen auf Kudus, Gnus, Warzenschweine, Büffel, Geier, Elefanten, … Am Picknickplatz entlang des Nzimane sind fast zutrauliche Kuduweibchen. Einige Paviane sind in den Baumkronen, eine größere Elefantenherde von mindestens 40 Tieren taucht fast lautlos auf, kreuzt die Straße und zieht entlang im hohen Gras.

Beim Besuch eines Zulu Dorfs lernen wir deren Bräuche und Umgang mit den Ahnen kennen. Zurück in der Zululand Lodge genießen wir unser Abendessen und einen atemberaubenden Ausblick auf unsere Milchstraße.
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06 – Drakensberge

Wir überqueren den Thukela, mit 450km der längste Fluss in der südafrikanischen Provinz KwaZulu-Natal, gefolgt von Feldern, einfachen Blechhäusern und dem Geschäftsviertel der Stadt Durban.
Durch Pietermaritzburg, danach lädt die Nelson Mandela Capture Site zu einem Besuch ein. Wir gehen den angelegten ´long walk to freedom´.

Die Drakensberge: Bergauf schlängelt sich der rote Elefant links und rechts um Hügel und Bergketten entlang wunderschöner Landschaftspanoramen.
Wir überqueren einen kleinen Bach, Schafe, Rinder und Paviane am Wegesrand bis zur Ankunft im Lotheni Nature Reserve. Cool, hier sind wieder fast nur wir mit der Gruppe da, sonst Natur um uns wo wir auch hinschauen. Feuer arbeiten sich den nahegelegenen Berg hoch – wir sind Zeuge der von den Einheimischen vorgenommenen Brandrodung -der Sonnenuntergang hinter den Bergen. Ein wenig ausschlafen, nach dem Frühstück geht es los zur Wanderung. Insekten kamen zur geschützten Außenwand im Hüttenbereich, Paviane suchen in der Ferne nach Nahrung – wir gehen entlang des Lotheni zum Wasserfall – unser Platz für die Mittagspause.. Die größeren Tiere scheinen sich wegen des Feuers entfernt zu haben, Ingrid und Adelheid gehen den direkten Weg zurück, wir Anderen den unbefestigt höheren. Unterwegs begegnen uns zwei Ranger. Wir müssen den Eagle Trail ins hintere Tal der Brandrodung wegen meiden und werden von Ihnen zurückbegleitet. Draußen wird es kühler, Sfiso zündet ein Feuer im offenen Kamin an. Perlhühner flitzen im trockenen flachen Gras hin und her, Kaffee und Tee spenden ein wenig Wärme. Zum Abendessen treffen wir uns in der warmen Gemeinschaftsküche.
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07 – Wild Coast

Wir verlassen die Drakensberge. Vorbei an Kronenkranichen, Berge wechseln sich zu Feldern und Landwirtschaft, Nelson Mandelas Haus zur Linken, nach gut 8 Stunden Fahrt ist die Benmore Lodge in Sicht. Wir sind in Key Mouth angekommen. Die Wild Coast ist noch ein nahezu unberührtes Naturparadies in Südafrika mit schönen anmutenden Küstenabschnitten, offenen Flächen und ursprünglichen Waldgebieten. Sfiso hat drunken chicken auf dem Kohlegrill. Meike schwingt den Kochlöffel über den Campinggaskochern, es ist Zeit für ein leckeres Abendessen.
Eine sehr schöne Wanderung entlang der Küste – rauschende Wellen, Schmetterlinge, Weißkopfseeadler, Pflanzen, Delphine, … Bilder sagen mehr als Worte. Die Kamera auf den Steinfelsen zum Gruppenfoto.
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08 – Addo Elephant Nationalpark

Mit malerischem Sonnenaufgang verabschieden wir uns von der Benmore Lodge und nehmen Kurs zum Addo Elephant Nationalpark. Die Wild Coast begleitet uns mit Ihren offenen Flächen ebenso wie kargen Abschnitten. Entlang einfacher Häuser und grünen Bergketten kommen wir ziemlich genau zur Mittagszeit am Addo Main Camp an.Ein kleines Stück weiter geht es zu unseren forest cabins. Kurz zu unseren Zimmern, ein gemeinsames Lunch als Stehpicknick, Sfiso breitet die gesamte Tourübersicht mit seiner Karte aus – wir sind schon weit nach Süden gekommen -, dann sind wir bereit für die Nachmittagstour durch den Park. Ein Schild warnt Mistkäfer und Elefantendung nicht zu überfahren. Kudus und Warzenschweine begegnen uns zuerst, gefolgt von Nilgänsen, Zebras, Elefanten und sogar Fuchsmangusten zeigen sich.
Der Abend wird sehr kühl. Decken werden aus den Zimmern gebracht. Sfiso hat Wärme vom Grill, Meike Kartoffeln und Pilze in der Küche am Kochen. In gemütlicher Runde treffen wir uns zum Abendessen auf einem der ‚kleinen‘ Balkone unserer Holzhütten.

Am nächsten Morgen fahren wir durch den Addo südlich bis zum Matyholweni Gate. Begeistert von den Leierantilopen, Büffeln , Zebras, Strauß und Warzenschwein, den schönen Kudus und Affen in der Baumkrone, sehen wir einen Elefanten am benachbarten Steilhang. Niemand dachte dass das noch zu toppen wäre. Jedoch kurz vor dem Matyholweni Gate kann unser roter Elefant auf der Straße nicht ausweichen. Wir bleiben ganz leise und ein großer Elefant zieht direkt an unserer Seite mit kaum 1m Abstand vorbei.
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09 – Knysna – Tsitsikamma

Weiter geht es die Küste entlang. Am Tsitsikamma Indigenous Forest sucht eine Schlange das Weite. In der Mitte des Ratel forest trails steht der riesige Tsitsikamma Big Tree. Der Farmstall lädt zum Mittagessen ein. Angekommen in Knysna legen wir unsere Beine für 1h im Lagoona Inn hoch. Um 18.30h ist es bereits dunkel – wir machen uns auf den Weg zu JJs.
Am nächsten Tag geht es in den Tsitsikamma Nationalpark. Wir folgen dem Mouth Trail, kommen zur Suspension Bridge. Über die tiefe Schlucht – im Hintergrund der Stormsriver. Einige setzen den Weg fort und steigen das Gelände hinauf bis zum Stormsriver viewpoint. Ganz weit in der Ferne zwischen Meer und Horizont, fast zu weit für das Teleobjektiv, die Schwanzflosse beim Tauchgang des Wals soeben noch erwischt. Bungeejumping traut sich heute Mittag keiner. Lieber schauen wir vom Restaurant ‚The Cliffhanger‘ den Wagemutigen auf der Bloukrans Bridge zu.
Zurück im Lagoona Inn gehen wir zu Fuß nach Knysna Waterfront. Volker hätte sich besser einen Kaffee anstatt Frozen Cocktail bei 7°C im Café bestellt. Auf unserem Weg zum Restaurant Sirocco spiegelt sich Knysna bei Nacht im Knysna River. Eine Robbe besucht diesen Ausläufer des Ozeans. Angekommen auf Thesen Island lassen wir es uns im Sirocco beim Abendessen so richtig gut gehen.
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10 – Hermanus

Hermanus, einer der besten Orte um Wale zu beobachten, wird auf unserem Weg vom Lagoona Inn zum Chesham House zur Delphinbeobachtung. Den Atlantik auf der einen Seite, Berge mit Landwirtschaft und Viehzucht zur anderen sowie ‚The House Of Aloes‘ begleiten uns entlang unserer Fahrt. Beim Chesham House angekommen, unternehmen wir einen Spaziergang entlang dem schönen Küstenstreifen. Zum Abendessen kehren wir ins Burgundy Restaurant ein. Unser Weg führt weiter Richtung Kapstadt, nicht ohne zuvor in der Weinbauregion Stellenbosch im Blauuwklippen lustig zu werden.
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11 – Kapstadt + Kaphalbinsel

Angekommen im Sweet Lemon Guesthouse in Kapstadt, geht es am nächsten Morgen auf Rundtour der Kaphalbinsel. Camps Bay, in den Sommermonaten mit Palmen, Bars und gut besuchten Sandstränden, gibt uns einen wolkenfreien Blick auf die Bergkette des Table Mountain Nationalpark mit dem bekannten Tafelberg.
In der Hout Bay wurde bereits kurz nach der Ankunft der europäischen Siedler das Holz für die Häuser in Kapstadt geschlagen und daher erhielt die Bucht den Namen Hout Bay (Holzbucht). Heute ist es ein idyllischer Fischerhafen, um die Ecke der Bergkette eine Seelöwenkolonie. Entlang der Küste erreichen wir das Cape of Good Hope. Das Kap der Guten Hoffnung ist Teil des Table Mountain Nature Reserve, der mit seinen fast 8000ha den gesamten südlichen Teil der Kaphalbinsel einnimmt. Weiter nördlich in Simon´s Town, False Bay, die Boulders Pinguin Kolonie.

Es ist kurz nach vier. Wir nehmen die Gondel zum Tafelberg. Zeigt sich vielleicht die Bergspitze nach der Nebelwand? Ein Spaziergang im Nebel, die Feuchte schlägt an den Pflanzen nieder, ein schöner Ausblick auf Kapstadt bei Nacht. Wir essen in einem der vielen guten Restaurants zu Abend. Am nächsten Tag neigt sich die Reise langsam dem Ende zu. Wir trennen uns bei der V&A Waterfront. Laurenz sowie Walter + Edda fliegen bereits heute. Auch Meike und Sfiso müssen wir wehmütig ziehen lassen. Mit Patrick, Adelheid und Heide fragen wir Beide nach einer Wale Watching Tour – die See ist jedoch zu stürmisch. So besuchen wir das Two Oceans Aquarium, erkunden Kapstadt zu Fuß: Nelson Mandela winkt von der Cape Town City Hall entgegen, das Castle of Good Hope – eine Festung von 1670 in Kapstadt, Heaven Coffee in der Kirche mit Musik nur für uns und Boe-Kaap mit seinen bunten Häusern. Zurück im Sweet Lemon brechen wir zu einem gemeinsamen Abendessen auf, am Tag darauf Frühstück in der Runde, wir verabschieden uns, warten auf unseren Rückflug – der Tafelberg mit freier Sicht zum Abschied.