Am Ufer des Lake Kariba
Professionelle Guides in Simbabwe
Elefantenbesuch im Camp
Flusspferdbesuch am Picknicktisch, Matusadona NP

Reisebericht

Babyelefanten, Baobabs und Bushcamps – Entdeckungen im Safariparadies Simbabwe

Markus Leithold, 02.12.2022

Voller Vorfreude auf das Zirpen der Zikaden und den Geruch der Savanne besteige ich in Frankfurt das Flugzeug, das mich nach kurzweiligem Umstieg in Addis Abeba fast pünktlich zum Mittagessen in die südliche Sonne Afrikas bringt. Dieses Mal führt mich das Fernweh in die Wildnis am Sambesi, tief in den Busch zu den Schätzen Simbabwes.

Nach einem Spaziergang durch das fast amerikanisch anmutende Stadtzentrum von Harare – das mit dem „Termitenhügel-Einkaufszentrum“ übrigens ein interessantes Architekturbeispiel der afrikanischen Moderne liefert, erhebt sich unsere kleine Truppe uns mit einem Kleinflugzeug in die Lüfte gen Norden zum Mana-Pools-Nationalpark.

Durch Bergketten gerahmt, bietet der Park eine atemberaubende Fülle an Wildtieren – fast könnte man glauben, die Arche wäre hier wieder angelandet. Zwischen den Wäldern aus Ebenholz, Würgefeige, Mopane und Leberwurstbäumen sehen wir zahlreiche graue Dickhäuter und Impalas ziehen. Da wir zu Beginn der Regenzeit reisen, ist auch der tierische Nachwuchs schon mit von der Partie.

Am nächsten Morgen brechen wir zu einer Pirsch der besonderen Art auf: Lautlos gleiten wir mit Kanus durch die Seitenkanäle des mächtigen Sambesi und entdecken Reiher, Wasserböcke und drollig dreinschauende Nilpferde. Achtsam und mit überdurchschnittlich Adrenalin im Blut umpaddeln wir Dutzende der Sambesi-Urgesteine, während an uns die saftig grüne Schwemmlandschaft vorbeizieht. Im Süden des Parks erkunden wir das dichte Dickicht per offenem Geländewagen und ich sehe erstmals einen der majestätischen Baobabs in seiner seltenen Blüte stehen – auch für die Laien unter den Botanikern ein Augenschmaus. Direkt vor unserem komfortablen Tented Camp mitten in der Wildnis erleben wir am Nachmittag noch ein herrliches Stelldichein von Elefantenfamilien, die in der wassergefüllten Senke ein erfrischendes Bad nehmen.

Eine halbe Flugstunde von Mana-Pools entfernt, erwartet uns im Anschluss der einsame, wilde Matusadona-Nationalpark. Außergewöhnlich ist seine Lage direkt am Kariba-See, der größte menschengemachte Stausee unseres Planeten – sozusagen der dicke Bauch des Sambesi. Durch die Anstauung des Stromes kam es zur Flutung der Landmassen – als stille Zeugen ragen zahlreiche Baumskelette ikonisch in den Himmel. Auf den nur saisonal überfluteten Flächen grasen Riedböcke, Zebras, Nilpferde und Elefanten – ganz ohne Buschwerk auf dem Foto. In der Kühle des Vormittags unternehmen wir eine Bootsfahrt in die Sanyati-Schlucht und beobachten neben Ibissen auch Krokodile, die es sich offensichtlich genauso gut gehen lassen wie wir.

Von den Ufern des Sambesi rauschen wir mit unserem liebgewonnen „Buschflieger“ über den Norden Simbabwes hinweg direkt in den Hwange-Nationalpark. Lediglich durch unterirdisch fließendes Wasser und bepumpte Wasserstellen gespeist, zieht die Region Schwärme unterschiedlicher Tierarten an. Neben den simbabwischen Wappentieren, den Rappenantilopen, erspähen wir mit verschwitzten Augen (da es Anfang November doch recht hitzig werden kann) im Dämmerlicht eine Löwenmama mit ihren vier kleinen Babies und einen der seltenen Servale im Scheinwerferlicht des Fahrzeugs. Auch eine Afrikanische Wildkatze lässt sich auf ihrer abendlichen Mäusejagd nicht von uns ablenken.

Nach einer luftigen Ehrenrunde über den Victoria-Fällen, die im November den Blick in die eindrucksvolle Schlucht durch den niedrigeren Wasserstand preisgeben, findet unser Buschabenteuer sein Ende am Check-in-Schalter des Flughafens Victoria Falls. Eins ist aber sicher: Nicht nur ich komme wieder!
Euer Markus

Sonne geht unter am Sambesi
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